Rakna -  Josephine Becker

Rakna (eBook)

Das Bündnis der Sieben
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
399 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7565-6367-8 (ISBN)
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Er ist gerissen, grausam und will die gesamte Welt in Dunkelheit stürzen. Der Dämonenkönig ist zu einem übermächtigen Gegner geworden. Das Bündnis aller Elfen ist die einzige Hoffnung. Doch längst nicht alle sind bereit, gegen die Dämonen zu kämpfen. Rakna muss auch das letzte Elfenvolk davon überzeugen, sich ihnen anzuschließen. Aber der Dämonenprinz durchkreuzt ihre Pläne. Mit dem finsteren Thronfolger tauchen neue, abscheuliche Wesen auf, welche die Menschen und Elfen bedrohen. Alles scheint dem Untergang geweiht, bis Rakna einen rettenden Ort entdeckt, der seit langer Zeit im Verborgenen lag. Sind die Dämonen noch aufzuhalten?

Josephine Becker wurde 1994 in Thüringen geboren, ging dort zur Schule und arbeitet nun überwiegend mit Kindern in einer Praxis für Ergotherapie. Obwohl dieser Beruf seit Kindertagen ihr Traum war, gibt es noch etwas anderes, was sie nachts vor Aufregung nicht schlafen lässt. In ihrer Freizeit erfindet sie facettenreiche Welten, fantastische Geschöpfe und Geschichten zum Mitfiebern. So entstand Raknas Reise und ein Abenteuer, welches man so schnell nicht vergessen wird. Bist du dabei?

Josephine Becker wurde 1994 in Thüringen geboren, ging dort zur Schule und arbeitet nun überwiegend mit Kindern in einer Praxis für Ergotherapie. Obwohl dieser Beruf seit Kindertagen ihr Traum war, gibt es noch etwas anderes, was sie nachts vor Aufregung nicht schlafen lässt. In ihrer Freizeit erfindet sie facettenreiche Welten, fantastische Geschöpfe und Geschichten zum Mitfiebern. So entstand Raknas Reise und ein Abenteuer, welches man so schnell nicht vergessen wird. Bist du dabei?

Die Macht der Finsternis


Rakna erwachte in einem der dunkeln Gewölbe des Dämonenreiches. Sie begriff erst nicht, wie sie hierhergekommen war, und irgendetwas schien anders zu sein, als bei ihrer letzten Vision. Alles, was sie um sich herum sah, schien wie durch einen Tunnel an sie heranzudringen. Verzweifelt versuchte sie sich, daran zu erinnern, wie sie eingeschlafen war. Aus irgendeinem Grund konnte Rakna sich nicht darauf besinnen. Immer wenn sie versuchte, sich die vergangenen Geschehnisse ins Gedächtnis zu rufen, schien sich der Tunnel vor ihrem inneren Auge zu verlängern und die Vision entglitt der jungen Frau. Außerdem pochten ihre Schläfen schmerzhaft, als hätte sie jemand mit einem Hammer niedergeschlagen. So beschloss Rakna, sich einfach von den Traumbildern leiten zu lassen.

 

Sie glitt durch die dunklen Räume der Dämonen, die nur durch ein schwaches Schimmern der Wandfackeln erleuchtet wurden. Das Wesen, in dessen Geist sie eingedrungen war, trug ein kleines Bündel in den Armen. Sie näherten sich einer vergitterten Tür, die wie von allein aufglitt, als sie näherkamen. Dahinter offenbarte sich ein grausiges Schauspiel. Zuerst glaubte Rakna, in einem Kerker zu sein - dort, wo man die Gefangenen festhielt. Doch als sie genauer hinsah, bemerkte die junge Frau ein Kinderbettchen und Spielzeug. Dieser Raum war ein Kinderzimmer! Aber an den Wänden waren eiserne Fesseln befestigt, in welchen mühelos mehrere Personen fixiert werden konnten. Spuren von Blut zeugten davon, dass dies vor Kurzem geschehen sein musste. Der Dämon, den sie gedanklich begleitete, trat ein. Als er die Decke in seinen Armen zur Seite schlug, erkannte Rakna, was er da trug. Es war ein Baby mit schwarzem Flaum auf dem Kopf. Der Dämon setzte es auf den Boden, woraufhin es los krabbelte und auf die blutige Wand zusteuerte. Es erreichte sie rasch und hämmerte nun mit seinen winzigen Fäustchen dagegen. Wie ein Kind, welches die Brust möchte, fing es an zu quengeln. Kurz darauf öffnete sich erneut die Tür und mehrere Dämonenfürsten traten ein. Auf ihren Schultern trugen sie scheinbar leblose Elfen, welche sie nun an der Wand fesselten. So schnell sie gekommen waren, verließen sie auch wieder den Raum und das Baby war mit dem Dämon allein. Es reichte gerade bis zu den Knien der gefesselten Elfen und es zerrte nun ungeduldig an den Beinkleidern der Gefangenen. Jetzt, da die Dämonen gegangen waren, stellte Rakna schockiert fest, dass sie die Gefangenen kannte. Einst hatte sie gemeinsam mit ihnen Pläne geschmiedet. Es überkam sie unbezwingbare Angst bei dem Gedanken, dabei zusehen zu müssen, wie ihre früheren Weggefährten nun gequält wurden. Sie wollte schreien, versuchte, sich zu wehren oder irgendetwas dagegen zu tun. Aber sie konnte nichts weiter ausrichten, als die Gesichter der drei Elfen des Erdreiches anzustarren und ihr drohendes Schicksal mit anzusehen. Wie waren sie nur hier hereingeraten? Rakna hatte das Gefühl gleich innerlich zu zerreißen. Das Kind zerrte nun ungeduldig an dem Hosenbein des Elfen, welchen sie als Logan erkannte. Er war einer der Elfen des kleinen Trupps gewesen, mit dem sie einst losgeschickt worden war, um Dämonen zu jagen. Rakna bewegte sich in dem fremden Körper auf das Kind zu und als es sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, sah Rakna, dass der sonst weiße Teil der Augen schwarz verfärbt war. Und als wenn das nicht schon befremdlich genug gewesen wäre, so schien die Anatomie der Augen grotesk ins Gegenteil verkehrt zu sein. Sie sah kristallblaue Pupillen, welche sich bei dem Anblick des Wesens verengten. Das Baby wurde von dem Dämon hochgenommen und der Blick fiel nun auf die Personen an der Wand. Dann zückte der Dämon einen kleinen, silbernen Dolch und die junge Frau erschauderte vor dem, was gleich folgen würde. Nahe dem Herzen machte er einen Schnitt und Logan erwachte aus der Bewusstlosigkeit. Als er den Dämon erblickte, in dessen Kopf Rakna steckte, begann er panisch zu schreien und weckte damit seine beiden Gefährten. Nun schrien und kämpften alle gegen ihre Fesseln an. Doch es hatte keinen Zweck. Das Metall war unnachgiebig und das Wesen vor ihnen zeigte kein Mitleid. Es hob stattdessen das Baby vom Boden auf und senkte dessen Kopf auf die eben zugefügte Wunde, sodass es trinken konnte. Gierig sog es den Saft des Lebens ein und mit jedem Schluck schien die Energie aus Logan zu schwinden. Sein Kopf wurde schwer und sank immer wieder auf die Brust. Es war abscheulich mit anzusehen, wie der stattliche Elf langsam starb und Rakna nichts ausrichten konnte, außer zu beten, dass es bald aufhörte. Doch dies geschah nicht. Während der Elf immer schmaler im Gesicht wurde, schien das Baby fast unmerklich zu wachsen und als schließlich Logans Kopf matt auf die Brust fiel, ließ das Dämonenkind von ihm ab. Der Blick des Dämons, welchen Rakna unfreiwillig folgte, richtete sich nun auf Moona und sie wusste bereits, dass das Mahl des dämonischen Kindes noch nicht beendet war. Wieder surrte der Dolch durch die Luft und Moonas Haut wurde nahe der Brust aufgeschlitzt. Sie sah in das angsterfüllte Gesicht der Elfe und erblickte ihre geweiteten Augen. Ihre Stirn war schweißnass und Furcht schien bebend ihren Körper zu überkommen. Als das Dämonenkind seine Lippen auf ihre Haut legte, wurde sie augenblicklich ohnmächtig. Vielleicht war es besser so, denn Rakna konnte den Anblick ebenfalls kaum ertragen und wünschte sich die Besinnungslosigkeit gleichermaßen herbei. Gormal, der letzte Gefangene, wehrte sich nun heftiger. Er schrie und flehte, schlug und trat nach dem Dämon, aber es half nichts.

„Tut ihr nicht weh! Lasst sie in Ruhe! Nehmt mich, nur gebt ihr die Freiheit!“

Während das Baby ihr Blut trank, schienen ihre Augenhöhlen immer tiefer zu werden. Die Haut spannte sich straff über Moonas Wangenknochen und sie erwachte plötzlich wieder. Ein seltsamer Ausdruck trat auf ihr Gesicht, als ob sie etwas sah, das nur ihre Augen zu sehen vermochten. Ein letzter, gedehnter Atemzug entfuhr ihr und in jenem Augenblick war sie gegangen. Gormal begann leise zu wehklagen. Stumme Tränen rannen ihm das Gesicht hinunter und tropften auf seine zerrissenen Kleider. Seine blutig aufgebissenen Lippen zitterten, während er versuchte, Moonas Hand zu nehmen. Es fehlte ein winziges Stück und er erreichte sie nicht. Die Zeit war gekommen. Das Baby, jetzt schon so groß wie ein Kleinkind, wuchs nach seinem Mahl wieder einige Zentimeter heran und streckte nun seine Finger nach Gormal aus. Dieser wehrte sich nicht länger. Er klagte auch nicht, als der Dämon sein Fleisch zerschnitt und ein rotes Rinnsal aus Blut daraus hervortrat. Der Elf sah unentwegt in Moonas Antlitz, ihr Kopf war ebenfalls schlaff auf ihre Brust gefallen. Das Kind begann erneut zu trinken und Rakna sah, wie seine Lider schwer wurden. Sein Haupt wankte gefährlich hin und her und mit dem letzten Schluck des Dämonenkindes fiel der einst so widerspenstige Elf in sich zusammen. Es hatte das Leben der drei Elfen in sich aufgenommen und als der Dämon das Kind nun in das Bett legte, wirkte es nicht mehr so klein. Es stand auf, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, sah sein Gegenüber genau an und sagte:

„Was spielen wir jetzt?“

Plötzlich ging die Tür zum Kinderzimmer erneut auf und der Dämonenkönig trat ein. Er sprach mit donnernder und erhabener Stimme, dass die Zimmerwände erzitterten:

„Ich muss mit Euch sprechen, meine Geliebte! Wie ich sehe, wächst unser Sohn wie erhofft“, sagte Dalius. Doch der Blick, mit welchem er sein eigenes Fleisch und Blut besah, war nicht liebevoll oder stolz. Er war abschätzig und berechnend, wie der eines Lehrmeisters.

Máili ist zurückgekehrt! Sie ist ihr entkommen. Das Menschenbalg hat meinen Plan zerstört, doch das macht gar nichts. Unser Sohn wird, wenn er weiterhin so prächtig gedeiht, alles wieder richten. In kürzester Zeit kann er seine Fähigkeiten erproben und dann werden wir bald in der Überzahl sein. Nichts und niemand kann mein Volk noch aufhalten und die Elfen des Erdvolkes werden den Preis für ihren Stolz bezahlen. Mit dem nächsten Neumond ist es so weit und wir können ihnen die erste Kostprobe unserer neu erlangten Macht präsentieren. Schon bald steht ein Heer vor ihren Türen und sie werden nicht einmal mitbekommen, wie sie abgeschlachtet werden.“ Der Blick des Dämonenkönigs war in Richtung Decke gewandert, als ob er von dort aus beobachten konnte, wie sich die Zukunft wandelte. Bei den Worten des Königs schrillten alle Alarmglocken in Raknas Kopf. Ganz offensichtlich stellte er ein neues dunkles Heer auf die Beine. Sie musste die anderen warnen! Wieder begann Dalius zu sprechen, doch dieses Mal sagte er es so beiläufig, als ob sie sich nur über das Wetter unterhielten:

„Das Menschenweib hat Máilis abgeschlagene Hand mit sich genommen. Damit sie nicht dahinterkommt, wie man uns damit finden kann, werde ich unsere Getreue wohl eliminieren müssen. Falls dieses mickrige Menschlein es aber wagt, mich erneut aufzusuchen, wird es das Letzte sein, was sie erlebt. Und das wird sehr unschön für sie werden!“

Rakna lief es eiskalt den Rücken herunter. Was plante der Dämonenkönig? Sie verspürte das altbekannte Gefühl, wie aus einem Traum herausgesogen zu werden und das Bild des Königs mit seinem Prinzen entfernte sich.

 

Rasch atmend schlug Rakna die Lider auf und starrte auf eine kahle, graue Steinwand. Sie spürte eine warme Hand auf ihrer Schulter und hörte gedämpfte Stimmen hinter sich. Ruckartig fuhr sie von ihrem Lager hoch und erblickte Dyrus auf der Bettkante sitzend. Im vorderen Teil des Zimmers stand Thuriell. Bei Raknas schneller Bewegung entfuhr der Herrscherin ein Schreckensschrei. Für einen kurzen Augenblick war die junge Frau vollkommen perplex. Was machten all diese Leute...

Erscheint lt. Verlag 12.9.2023
Reihe/Serie Rakna
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Elfenbücher • Fantasy • Fantasy-Buch • Highfantasy • Jugendbuch • Rakna • Roman • Romantasy • Trilogie
ISBN-10 3-7565-6367-7 / 3756563677
ISBN-13 978-3-7565-6367-8 / 9783756563678
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