G. F. Unger Sonder-Edition Großband 19 (eBook)

10 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
800 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4687-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Großband 19 - G. F. Unger
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10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 181 bis 190 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 181: Der letzte Drink
Folge 182: River Cat und River Lady
Folge 183: Das letzte Aufgebot
Folge 184: Wenn die Todesvögel kreisen
Folge 185: Narbiger Wolf
Folge 186: Kellkini
Folge 187: Tausend Pferde
Folge 188: Bruder des Teufels
Folge 189: Die Unbeugsamen
Folge 190: Black Cat

Nun, ich ritt also aus, um in meinem Lande nachzuschauen und die Reiter zu kontrollieren.

Als ich etwa vier Meilen geritten war, traf ich auf eine Gruppe, die in einem flachen Canyon arbeitete, den sie als natürlichen Corral benutzte. Sie hatten eine kleine Herde ungebrannter Rinder im Canyon, die sie nach und nach herausfingen, brändeten und laufen ließen.

Es musste nun schon einige Hunderte von Tieren mit meinem Brandzeichen geben.

Und jeden Tag wurden es um viele Dutzend mehr.

Ich ritt weiter. Nach weiteren sieben Meilen traf ich auf Nevada.

Er kam links von mir zwischen einigen Felsen hervor, und indes er näher geritten kam, wirkte sein Gesicht noch hagerer und ausdrucksloser als sonst. Unter seiner verborgenen Hutkrempe funkelten seine Augen.

Er nickte mir kaum merklich zu. Dann deutete er mit dem Daumen über seine Schulter.

»Drei Meilen weiter«, sagte er, »ist eine Brennmannschaft bei der Arbeit, die ich nicht kenne. Ich sah dann einen Stier, den sie gebrannt hatten und der ihnen aus dem Canyon entkam. Sie haben ein Grabkreuz als Brandzeichen.«

Ich nickte wortlos.

Und dann musste ich schlucken.

Das war es also.

Ich hatte es irgendwann einmal kommen sehen. Doch dass es so früh schon kam, überraschte mich. Aber zugleich sagte ich mir, dass Rinder wieder irgendwo etwas wert sein mussten. Sonst gäbe es keine Viehdiebe.

Aber vielleicht waren sich diese Männer gar nicht bewusst, dass sie nicht auf freier Weide herrenlose Rinder jagten? Ja, dies konnte sein.

Ich sah Nevada an.

»Willst du mitkommen?« So fragte ich ihn, und er wusste, dass ich ihm jetzt die Entscheidung überließ, zu mir zu halten oder aufzuhören bei mir.

Er sah mich fest an. In seinen hellen Augen war ein ernster Ausdruck. Oh, er wusste ganz genau, was wahrscheinlich sein würde, waren diese Männer Viehdiebe.

Nach einer Weile sagte er: »Es sind fünf, Boss. Wenn du auf meiner Fährte reitest, kommst du genau hin. Ich werde versuchen, von der anderen Seite zu kommen. Das könnte wichtig sein.«

Ich nickte. Mehr Worte machten wir nicht. Aber wir hatten uns verstanden.

Indes ich anritt, dachte ich eine Weile über Nevada nach.

Wer mochte er sein? Er war ein harter und gefährlicher Mann, ganz sicherlich ein Revolvermann. Wahrscheinlich war er hier untergetaucht. Und vielleicht musste er Verfolger abschütteln und war froh, für eine Weile einen Platz gefunden zu haben.

Irgendwie spürte ich, dass er ein Mann war wie ich. Aber ich hatte Glück gehabt, ein Königreich geschenkt zu bekommen. Ich brauchte mir nichts mehr zu erobern, nur noch zu erhalten und weiter auszubauen.

Ich war ein Glückspilz gegen ihn!

War ich das wirklich?

Ich würde sicherlich gleich kämpfen müssen. Ich ahnte es. Mein Instinkt sagte es mir. Nevada hätte nicht zu kämpfen brauchen. Er nicht. Denn er hätte nicht mehr verloren als zwanzig Dollar Lohn im Monat und freie Station.

Als ich vom oberen Rand des Canyons auf das Camp sah, da wusste ich, dass dies eine Mannschaft war, die Rinder für sich fing und zu einer Herde sammelte.

Auch hier hatte man den Canyon als natürlichen Corral zur Hilfe genommen. Die kleine Herde darin war schon fast hundert Tiere stark.

Eine andere kleine Herde wurde in der Nähe zusammengehalten. Aus ihr holten sich die –Fänger immer wieder mit ihrem Lasso die Rinder und brachten diese zu den beiden »Brennern« an das Feuer.

Ich ritt den Hang hinunter und auf das Camp zu.

Das Camp bestand aus einem Pferde-Corral, einem alten Armee-Zelt, einem Schutzdach über dem Feuer und einer einfachen Zweighütte.

Das Brennfeuer war einen Steinwurf von diesem Camp entfernt.

Man sah mich bald schon kommen, ein Zeichen dafür, wie sehr die Umgebung beobachtet wurde.

Die beiden Männer am Brennfeuer traten mir einige Schritte entgegen. Und auch die Fänger kamen von der Herde herübergeritten. Nur jener Reiter, der die ungebrändeten Rinder in der Nähe zusammenhielt, blieb noch dort, damit diese Herde nicht auseinander laufen konnte.

Ich erkannte den Anführer oder Boss dieser Mannschaft als solchen sofort. Man hat das so im Gefühl, wer der Leitwolf eines Rudels ist.

Es waren harte Burschen, scharfgesichtig und kühläugig. Sie waren abgerissen und trugen zum Teil noch Teile ihrer einstigen Uniformen, zumeist Hosen, Hüte und auch Stiefel.

Und sie alle trugen ihre Revolver wie Männer, die damit umgehen konnten.

Der Anführer war ein weißblonder und rotgesichtiger Bursche. Noch bevor er seinen Mund aufmachte, wusste ich, dass er ein Texaner war. Ich kannte ihn nicht, obwohl ich viele Männer kannte, weil ich viel herumgeritten war in den vergangenen Jahren zwischen Santa Fé und Nogales, El Paso und San Antonio.

Der Mann, auf den es also ankommen würde, stand vor mir, genau zwischen dem Feuer und mir. Der andere Mann verhielt drei Schritte links von ihm.

Ich hielt an und saß ab.

Als ich vom Pferd wegtrat, machte der weißblonde Texaner den Mund auf und sagte trocken: »Freund, ich habe dich nicht zum Essen eingeladen. Also bleib im Sattel, bis man dich zum Absitzen bittet. Hast du denn keine Manieren?«

Es war jetzt schon eine Herausforderung in seiner Art. Er war ein Mann, der jeden anderen zuerst einmal in die Ecke zu drücken versuchte, besonders wenn es sich um einen Mann handelte, der so selbstsicher auftrat wie ich.

Sie alle sahen mir gewiss an, dass ich nicht kam, um ein Mittagessen zu betteln, sondern um hier Fragen zu stellen und wahrscheinlich sogar zu kontrollieren.

Ich grinste, und nun erkannte er sicherlich, wie hart ich war. Er musste das jetzt spüren. Auch sein Nebenmann tat es. Ich erkannte es an der Art, wie er seine Füße auseinander fest auf den Boden stellte, um sicheren Stand zu bekommen.

Ich kümmerte mich um diesen zweiten Mann gar nicht, auch nicht um die Reiter. Ich musste mich in dieser Beziehung auf Nevada verlassen. Ich sah nur den weißblonden Texaner.

Denn dieser war der Mann, mit dem ich mich einigen musste.

Jawohl, einigen! Das wollte ich immer noch! Denn was waren schon hundert Rinder gegen ein Blutvergießen?

Ich war bereit, auf diese Rinder zu verzichten. Doch ich ahnte, dass mir das nichts einbringen würde.

Ich sagte: »Freund, ihr seid auf meiner Weide. Ich bin Gus Kelly. Hier ist K-Brand-Weide. Und sie reicht noch siebzehn Meilen weiter nach Norden bis zu den fernen Hügeln dort. Die Rinder auf dieser Weide gehören mir, denn sie alle stammen von der Stammherde der alten Coronado-Schenkung ab. Ich bin bereit, euch mit den bisher mit eurem Brand gebrändeten Rinder abziehen zu lassen.«

Nun wussten sie es ganz genau.

Und besonders der weißblonde Tex wusste Bescheid. Ich glaubte nicht, dass er mich unterschätzte – nein. Doch er schätzte sich selbst höher ein.

Er blickte einmal kurz in die Runde.

Dann sah er mich an und sagte: »Die Rinder sind für alle da. Und auf den Bluff von Besitzrechten, die auf irgendwelchen alten spanischen Schenkungen sich begründen, falle ich nicht herein. Pack dich, Freund! Oder wir machen dir Beine!«

Jetzt war alles klar.

Er wollte es hart machen, durchkämpfen, ein für alle Mal klären. Er war ein harter Mann, der niemals nachgab. Und sicherlich sah er es so, dass er jetzt um zehn- oder zwanzigtausend Rinder kämpfen wollte, nämlich um alle Tiere, die hier weit und breit im Lande waren.

Ich zögerte, und er spürte dieses Zögern. Er lächelte noch breiter.

Dann sagte er: »Diese Rinder sind vielleicht im nächsten Jahr schon das Stück zehn Dollar wert, bringt man sie nur zur Kansasbahn. Von Texas werden bald die ersten Herden aufbrechen. Dort kämpft man schon auf vielen Weiden um die Rinder. Aber hier ist freies Land – und hier sind freie Rinder. Ich bin nicht hergekommen, um mit hundert Tieren wieder abzuziehen. Ich nehme alle, die ich bekommen kann. Hast du verstanden, Gus Kelly?«

Er sagte mir nicht einmal seinen Namen.

Und er warf mir den Fehde-Handschuh hin.

Er war eine Art Raubritter, der um eine vermeintliche Beute zu kämpfen bereit war.

Nun ging es nicht mehr um nur hundert Rinder. Es ging auch nicht um tausend oder gar zehntausend Tiere.

Nein, jetzt ging es darum, ob ich gewillt war, hier meine Rechte zu behaupten. Ich hatte diese Rechte.

Wenn ich jetzt nicht kämpfte, dann brauchte ich gar nicht weiterzumachen, sondern konnte aufhören, hier eine große Ranch bauen zu wollen. Ich konnte dann wieder ein Satteltramp werden oder ganz einfach verharren und mir von all den anderen Piraten, die gewiss noch kommen würden, das letzte Hemd stehlen zu lassen.

Es wurde mir klar, dass ich jetzt kämpfen oder für immer aufgeben musste.

Denn war ich jetzt nicht zum Kampf bereit, so würde ich es auch in all den anderen Tagen bei anderen zwingenden Notwendigkeiten nicht sein.

Ich sah den Mann an.

»Dein Name, Texas?«, fragte ich...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2023
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4687-0 / 3751746870
ISBN-13 978-3-7517-4687-8 / 9783751746878
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