Zackory - eine schicksalhafte Berührung (eBook)
380 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7575-8215-9 (ISBN)
Autorin von zahlreichen Büchern zum Großteil aus dem Bereich Fantasy mit LGBTQ+-Hintergrund. Neuigkeiten und Aktionen gibt es auf dem Instagram-Profil emhollandauthor oder dem Facebook-Profil E.M. Holland.
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Kapitel 1
Nachdem seine Mutter seinen kleinen Bruder Aleksander versiegelt hatte, waren beide durch ein Portal wegbefördert worden. Zack fand sich neben seinem weinenden Bruder auf einer großen steinernen Treppe wieder. Als er sich umsah, erkannte er sofort, wo er sich befand. Oh nein, wir müssen weg!
Panik ergriff ihn, als er herannahende Stimmen hörte. Aber wo sollte er allein mit seinem Bruder hin? Panisch versteckte er sich hinter einer Säule. Aleks lag immer noch an Ort und Stelle, weinte.
Tacina!
Zwei Nonnen kamen aus dem Eingang und erblickten das weinende Kind.
„Oh nein, wie schrecklich! Wer könnte nur so etwas tun?“, sagte eine mit entsetztem Ausdruck. Die andere hob das weinende Kind auf und wiegte es. „Wer könnte einen solch kleinen Engel nur zurücklassen?“
Zunächst schienen sie etwas ratlos, doch dann sagte die rechte: „Wir werden ihn aufnehmen, in unser Waisenhaus. Komm, Maria, lass uns zur Oberin gehen.“
Zack beobachtete, wie sie seinen Bruder wegtrugen, und Tränen rannen ihm übers Gesicht. Aber wie sollte er seinen Bruder beschützen? Er war alleine und viel zu klein. Die Nonnen würden ihn beschützen, auch wenn er selbst nicht zu ihm konnte.
Einst hatte ein Geistlicher ihn als Satans Brut beschimpft, seitdem hatten er und seine Mutter religiöse Orte gemieden. Er wird es dort guthaben. Ich werde es irgendwie schaffen. Entschlossen machte sich Zack davon.
Zwei Tage waren vergangen, seit er Aleks bei den Nonnen gelassen hatte. Er saß auf einer Bank im Park und blickte in den Himmel. Sein Magen gab ein lautes Grummeln von sich. Er hatte seit diesem Tag nichts mehr gegessen. Seine Glieder waren schwer und er fror. Er hatte versucht, Essen aus Mülltonnen zu holen, war aber erwischt worden. Ein blauer Fleck prangte auf seiner Backe, die der Besitzer mit seinem Fuß erwischt hatte, als er nach Zack getreten hatte. Er war hilflos und allein. Nur die Gedanken an seinen kleinen Bruder hielten ihn noch wach. Leise begann er zu weinen und sich zu einem Päckchen zusammenrollen.
„Na, warum hast du mich allein gelassen?“
Dicke Tränen rollten ihm übers Gesicht. Dann ließ er einen Schrei los. Die Vögel in der Umgebung schreckten auf und flatterten wild durch die Luft. Er war so müde. Vielleicht war es besser, wenn er einfach einschlief. Langsam schloss er die Augen.
„Wach auf“, sagte eine dumpfe Stimme. Er spürte ein Rütteln an seiner Schulter.
Ich will nicht. Lass mich schlafen.
„Ist er tot?“, fragte eine andere Stimme.
Erneut ein Rütteln. Widerwillig öffnete Zack die Augen. Vor ihm stand eine junge Frau mit langen braunen lockigen Haaren und graublauen Augen. „Kleiner, hast du mich gerufen?“, fragte sie.
Gerufen? Zack verstand nicht, worauf sie hinauswollte. Mit einem Ächzen setzte er sich auf und schaute sie an.
Scharf sog die Frau die Luft ein. „Du siehst wie Killian aus, nur in klein“, sagte sie.
Killian? „Papa?“, fragte Zack.
Überraschung trat in das Gesicht der Frau. „Bist du Killians Sohn?“, fragte sie.
Zack nickte. So war der Name seines Papas. „Papa ist im Himmel“, sagte er. Daraufhin begann die Frau zu weinen und schloss ihn in eine feste Umarmung.
„Das ist ein Wunder“, schluchzte sie.
Zack verstand sie nicht, also tat er das, was seine Mama immer gemacht hatte, wenn er traurig war. Er streichelte ihr über die Haare. Die junge Frau schien sich langsam zu beruhigen. „Wie ist dein Name?“ Sie schaute ihn an. „Mein Name ist Rikara, aber nenn mich Rika.“
„Mein Name ist Zackory, aber nenn mich Zack“, antwortete er.
„Warum bist du denn hier ganz alleine?“, fragte Rika.
Der kleine Junge begann wieder zu weinen. „Mama ist gestorben. Ich bin allein.“ Die Frau machte einen mitleidigen Gesichtsausdruck.
„Rika, wir müssen weiter“, sagte die Begleitung, die sich bis dato im Hintergrund gehalten hatte.
„Lina, geh ohne mich. Ich werde Zack mit mir nach Hause nehmen und mich um ihn kümmern“, sagte Rika mit entschlossenen Worten.
„Das wird Kara nicht gefallen, aber das musst du mit ihr klären. Ich bin dann mal weg“, sagte die Frau und ging dann ohne ein weiteres Wort.
Rika schaute wieder zu Zack. „Willst du mit mir kommen? Du kannst bei mir leben, wenn du willst.“
Zack nickte. Auch wenn seine Mama gesagt hatte, er dürfe nicht mit Fremden mitgehen, so war er nun ganz allein und hatte keine Wahl. Also ging er mit der jungen Frau mit.
Rika sorgte für alles. Zack bekam Essen, Kleidung und ging ein Jahr später zur Schule. Sie lebten mit vier weiteren Frauen in einem großen Haus. Zack schlief in einem kleinen Raum neben Rikas Zimmer. Die anderen Frauen – Lina, Seira und Connie – hatten ihn freudig begrüßt und hatten sich mit Rika beim Babysitten abgewechselt.
Lina war eine 1,50 m große Blondine mit einem kurzen Bob und amethystfarbenen Augen. Auf ihrem Gesicht war immer ein Lächeln zu sehen.
Seira war das Gegenteil von Lina. Sie war introvertiert und zurückhaltend. Sie war zwei Köpfe größer als Lina, hatte langes hellbraunes Haar und dunkelbraune Augen.
Connie war das Mittel – die gute Seele. Mit ihrem Afro und schwarzen Augen sah sie sehr exotisch aus.
Die Hausherrin war Kara – eine rothaarige Frau mit sturmgrauen, kalten Augen. Er hatte von Anfang an die Abneigung gespürt, doch sie tolerierte ihn, vorerst. Grund dafür war, dass er der Sohn von Rikas bestem Freund Killian war. Killian hatte den Frauen vor seinem Tod viel geholfen, also sahen sie es als Schuldenausgleich. Zack war es egal, Hauptsache er hatte ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen.
Zack wusste, dass er sich von normalen Menschen unterschied, doch was er war, begriff er erst mit zwölf Jahren. Zweimal im Monat gab es einen Abend, an dem zahlreiche Männer in das Haus kamen. Zack musste währenddessen in seinem Raum bleiben und durfte nicht raus.
Eines Tages musste er jedoch dringend auf die Toilette, also wagte er sich trotz der Warnungen hinaus. Auf leisen Pfoten schlich er zur Toilette.
Als er sich auf den Rückweg machte, hörte er seltsame Geräusche. Neugierig folgte er – wider besseren Wissens – den Geräuschen. Als er vor Linas Zimmer ankam, sah er, dass die Tür einen Spalt offenstand. Neugierig schaute er in das Zimmer. Was er sah, konnte er damals noch nicht verstehen. Lina und Rika sowie drei Männer waren unbekleidet und rieben sich aneinander. Die Frauen machten komische Geräusche und die Körper bewegten sich schnell. Dann nahm Zack einen Geruch war – süßlich, tief. Sein Körper begann zu kribbeln. Hastig wich er zurück, stolperte und fiel hin. Er hörte Schritte hinter sich.
„Na, wer bist du denn?“, fragte ihn eine tiefe Stimme.
Ängstlich drehte sich Zack um und schaute nach oben. Hinter ihm stand ein hochgewachsener Mann mit kurzen schwarzen Haaren, braunen Augen und einem leichten Bartschatten. Er trug nur eine Jogginghose.
Unsicher wich er zurück. „Ich muss gehen“, sagte er und wollte davonrennen, doch der Fremde packte ihn am Arm. Daraufhin spürte er dessen heißen Atem im Nacken.
„Du riechst so gut.“
Ein Schauer rann dem Jungen über den Rücken und er zappelte panisch. Eine Hand griff unter sein T-Shirt und zog es nach oben.
„Rosige Brustspitzen“, sagte der Mann mit rauer Stimme. Dann leckte er über eine.
Zack zuckte zusammen. Er hasste es, aber er war zu schwach, konnte sich nicht wehren.
„Dein Geruch wird immer intensiver“, flüsterte der Fremde und schob ihm eine Hand in die Hose.
„Nein, lass mich los!“, schrie Zack und begann zu weinen. Er sah, wie der Fremde seine eigene Hose herunterzog und sein Ding hervorsprang. Panisch riss Zack die Augen auf. „Rika! Rika, rette mich!“
Plötzlich wurde der Mann nach hinten gerissen. Zwei purpurne Augen tauchten hinter ihm auf und Krallen schnitten ihm in die Brust. Dann sah Zack wie Rika dem Mann in den Nacken biss. Dieser wehrte sich, doch der Widerstand schwand schnell. Nach wenigen Minuten sackte er leblos nach vorne. Hinter ihm stand Rika, doch sie sah anders aus. Sie hatte zwei schwarze fledermausartige Flügel, sowie einen schwarzen Schwanz mit blattförmiger Schwanzspitze. Ihre Augen leuchteten violett und zwei Fangzähne ragten über die mit Blut beschmierten Lippen.
Noch nie hatte Zack eine solche Angst verspürt. Langsam ging Rika auf ihn zu, umarmte ihn und sagte: „Es ist alles gut, schhh, mein Baby. Er kann dir nicht mehr wehtun. Alles gut, ich bin bei dir.“
Zack weinte und krallte sich in Rikas lockiges Haar. Irgendwann war er dann vor Erschöpfung eingeschlafen.
Kara hatte das Ganze beobachtet. „Rika, wir müssen reden. Morgen.“ Mehr gab es nicht zu sagen.
Rika seufzte und trug Zack zurück ins Zimmer. Das würde Ärger geben. Aber sie würde den Kleinen beschützen.
Am nächsten Morgen versammelten sich alle Frauen im Gemeinschaftsraum. Zack saß mit geschwollenen Augen und gesenktem Kopf auf dem Sofa, wagte nicht, ein Wort zu sagen.
Kara begann ohne Umschweife: „Gestern ist etwas geschehen. Zackory ist einem unserer Männer begegnet und dieser wurde übergriffig. Rika ging dazwischen, doch nun ist der Angreifer tot. Das ist ein Problem.“
Zack zitterte, traute sich immer noch nicht aufzuschauen.
„Kara, schalt mal einen Gang zurück. Wir sollten vielleicht Zack erst einmal erklären, was vorgefallen ist.“ Kara zog ein unzufriedenes Gesicht, ließ Rika jedoch weiterreden....
Erscheint lt. Verlag | 26.8.2023 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | BoysLove • Dämonen • Engel • Fantasy • LGBT • Romance • Übernatürliches |
ISBN-10 | 3-7575-8215-2 / 3757582152 |
ISBN-13 | 978-3-7575-8215-9 / 9783757582159 |
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Größe: 4,3 MB
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