John Sinclair Großband 38 (eBook)
640 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4714-1 (ISBN)
10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 371 - 380.
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Karawane der Dschinns
Bei Regen und feuchter Straße soll man Abstand halten! Daran dachte ich an diesem Morgen auch, als ich auf der Fahrt von meiner Wohnung zum Büro war. Die Umleitung musste ich nehmen, weil irgendwo Frostschäden ausgebessert wurden. Es kam zu Staus.
Plötzlich stoppte vor mir ein Lastwagen.
Reaktionsschnell trat ich auf die Bremse. Mit seinen Regenreifen kam der Bentley sofort zum Stehen. Urplötzlich wurden die beiden Türhälften des Lasters aufgestoßen. Ich sah sie wie zwei Flügel auf mich zukommen, doch sie berührten mich nicht. Der Kerl war gleich darauf an der offenen Ladefläche zu sehen. Durch die Frontscheibe des Bentley starrte er mich an und sprang.
Der ist wahnsinnig, dachte ich noch, dann hörte ich schon den dumpfen Klang, als der Typ mit beiden Beinen auf der Motorhaube meines Autos landete.
Okay, der Wagen war alt. Keiner wird jünger, auch ein Auto nicht. Aber das war noch lange kein Grund, ihn zu malträtieren. Dagegen hatte ich etwas.
Ich stieß den Wagenschlag an meiner Seite auf und sprang aus dem Fahrzeug.
Der Typ war von der feuchten Motorhaube gerutscht und stand zwischen dem Kühlergrill des Bentleys und der Hecktürenklappe des Lastwagens. Schimpfend lief ich auf ihn zu. »Was fällt Ihnen eigentlich ein!«, fuhr ich ihn an. »Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen?«
Das musste er sein. Ich jedenfalls hätte nach einer solchen Attacke nicht gegrinst. Er tat es, und ich kam mir vor, als würde er mich zudem noch auslachen.
Ich warf keinen Blick auf die Motorhaube, sondern wollte mir den Knaben vornehmen. Ohne Grund tat man so etwas nicht. Und deshalb war auch mein Misstrauen erwacht.
Der Mann war dunkelhaarig, besaß einen braunen Teint, trug einen ebenfalls dunklen Anzug und hielt plötzlich ein Messer in der Hand. Der Griff war in seiner Faust verborgen gewesen, und auf einen Knopfdruck hin schoss die Klinge plötzlich vor.
Fast wäre ich gegen die Spitze gelaufen. Im letzten Augenblick konnte ich stoppen, schielte nach unten und sah den blitzenden Reflex dicht über meiner Gürtelschnalle.
Ich nahm diese Person durchaus ernst. Wer es fertigbrachte, im morgendlichen Berufsverkehr einen Wagen anzuhalten und dessen Fahrer mit dem Messer zu bedrohen, der schaffte noch ganz andere Dinge, und dem würde es wahrscheinlich auch nichts ausmachen, seinem Feind die Messerklinge in den Leib zu stoßen.
Deshalb blieb ich stehen. Mein Blick traf die dunklen Augen des Mannes. Ich erkannte, dass die Brauen ebenso schwarz waren und über der Nasenwurzel schräg aufeinander zuwuchsen.
»Was soll das?«, fragte ich ihn.
»Einsteigen.« Der Kerl deutete mit seiner freien Hand nach links, wo der Wagen mit der offenen Ladetür stand.
Die beiden Hälften waren wieder zugefallen. Allerdings nicht völlig, denn zwischen ihnen klemmte etwas Rundes, das ich sehr genau kannte.
Es war eine Mündung.
Und zwar die einer Maschinenpistole. Zu sagen brauchte der andere nichts mehr, die drohende Mündung sprach für sich. Dennoch wollte ich es ihm nicht zu leicht machen und fragte: »Was soll ich?«
»Einsteigen.«
»In den Lkw?«
»Ja.«
»Und dann?«
Seine dunklen Augen bekamen einen harten Glanz. »Steig ein!«
Nun ja, wenn man so überzeugende Argumente gegen sich hat, bleibt einem wohl nichts anderes übrig. Ich hob die Schultern und drehte mich so, dass ich der Kühlerfront meines Bentleys den Rücken zudrehte.
Im Innern des Lkw musste man bemerkt haben, was von der Ladefläche passierte. Der rechte Türflügel wurde aufgedrückt. Links stand jetzt der Typ mit der MPi.
Ich kletterte auf die Ladefläche. Allmählich hatte ich ein dumpfes Gefühl bekommen. Den Mann, der mich mit dem Messer bedrohte, kannte ich nicht. Noch nie zuvor hatte ich ihn gesehen, aber er musste mich kennen, sonst hätte er mich nicht angehalten.
Auf allen vieren verschwand ich im Dunkel der Ladefläche. Dass sich außer mir und dem Messerhelden noch andere Personen dort aufhalten mussten, war mir klar.
Es roch nach Mensch.
Ein besonderer Geruch. Nicht allein den Schweiß nahm ich wahr, auch einen anderen »Duft«: Knoblauch.
Meine Augen brauchten Zeit, um sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen, dazu kam es nicht mehr. Ich hörte den Knall, als die Wagentür hinter mir zugeschlagen wurde, vernahm Worte in einer kehlig klingenden Sprache, bevor ich den Hieb in den Nacken bekam, der mich zu Boden streckte.
Ich fiel auf die Knie, spürte in meinem Nacken die Taubheit, die sich bis in den Kopf ausbreitete und merkte kaum, dass ich mich mit den ausgestreckten Händen abstützte, sodass ich in der knienden Haltung blieb.
Das Denken fiel mir schwer. Trotzdem dachte ich an meinen letzten Fall, wo ich auch auf eine verrückte Art und Weise entführt worden war. 1 Dieses Kidnapping war auch nicht normal und wesentlich risikoreicher als das Letzte. Wer das tat, musste ziemlich stark unter Druck stehen.
Ich stand auch unter Druck, denn etwas Kaltes, Rundes wurde mir in den Nacken gedrückt.
Eine Mündung!
Sie gehörte wahrscheinlich der Maschinenpistole, die ich kurz zuvor zwischen den beiden Türen hatte klemmen sehen. Gleichzeitig wurde ich durchgeschüttelt.
Der Wagen war angefahren.
Da ich zum Glück kniete, kippte ich nicht um. Noch einmal musste ich einen Ruck ausgleichen, dann verlief die Fahrt normal. Mir kam es vor wie ein Traum. Dass dem nicht so war, bewiesen mir die geflüsterten Worte, der kalte Druck im Nacken und der Knoblauchgestank.
Knoblauch war in. Er hatte schon längst Einzug in die mitteleuropäischen Küchen gehalten. Wer allerdings so intensiv roch, der konnte eigentlich nur zu den Orientalen gehören.
Hatten die mich gepackt?
Vom Typ her konnte der Messerheld gut nach Arabien oder an die Levante passen.
Wieder erklang ein Befehl. Er war flüsternd gesprochen worden, aber auch sehr scharf. Er wurde verstanden, denn plötzlich hingen sie wie die Kletten an mir.
Bevor ich mich versah, wurden mir nicht nur die Arme weggezogen, auch die Beine mussten daran glauben. Ich konnte mich nicht mehr halten und fiel flach zu Boden. Dabei hatte ich noch das Pech, mit dem Kinn aufzuschlagen. Ich fluchte über meine eigene Dummheit, weil ich mich hatte überrumpeln lassen.
Sie waren wie wild. Plötzlich knieten sie auf mir. Arme und Beine wurden durch ihre Körpergewichte belastet, ich konnte mich nicht mehr rühren und erst recht nicht wehren, als flinke Finger mich abtasteten.
Sie suchten etwas.
Die Beretta war ich los, das Kreuz ebenfalls. Sie fassten es an. Demnach waren es keine Dämonen, die mich überrumpelt hatten.
Aber wer steckte dahinter?
Allmählich wurde ich sauer, denn sie behandelten mich wie einen Schinken. Ich wurde herumgerollt, wieder abgetastet und hörte ihre zischenden, jetzt böse klingenden Stimmen.
Die Augen hielt ich weit offen, denn ich wollte in die Dunkelheit hineinschauen und erkannte meine Gegner nur mehr als schattenhafte Gestalten, die sich blitzschnell bewegten, miteinander sprachen und mich dabei anstarrten.
Ihre helleren Gesichter hoben sich ein wenig von dem übrigen Dämmer ab. Dann schaltete jemand eine Taschenlampe ein. Dieser Sadist richtete den Strahl direkt auf mein Gesicht. Voll wurde ich geblendet und musste die Augen schließen.
So blieb ich liegen:
Ich spürte auch kein Gewicht in der rechten Innentasche der Jacke. Dort steckte stets meine Brieftasche mit dem Dienstausweis.
Den hatten sie mir also abgenommen, und sie schienen das Dokument im Licht der Lampe zu lesen, was ich ihren Gesprächen entnehmen konnte. »Ja, er ist es, wir sind keinem Bluff aufgesessen.«
»Aber wo hat er sie?«
»Weiß ich nicht. Ich habe ihn durchsucht.«
»Er muss sie haben, verdammt.«
Sie sprachen jetzt Englisch, sodass ich ihre Worte auch verstehen konnte. Obwohl ich die Augen noch immer geschlossen hielt, wollte ich mich bemerkbar machen. »Kann mir einer von Ihnen mal erzählen, um was es überhaupt geht?«
»Du bist ruhig.«
Das war ich nicht. »Sie wissen, was auf die Entführung eines Polizeibeamten steht?«
»Es ist keine Entführung.«
Ich lachte rau. »Was dann?«
»Eine Einladung.«
»Da habe ich schon andere erlebt.«
Ich bekam keine Antwort mehr. Dafür spürte ich wieder den Druck auf der Brust. Das war mit Sicherheit die Mündung der MPi.
Da ich erstens nicht lebensmüde, zweitens aber neugierig war, wollte ich unbedingt herausfinden, was man von mir wollte und weshalb man mich entführt hatte. Freiwillig rückte keiner von ihnen damit heraus. Möglicherweise erst am Ziel. Bis dahin beschloss ich, mich in Geduld zu fassen. Dass mir dies nicht leichtfiel,...
Erscheint lt. Verlag | 29.8.2023 |
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Reihe/Serie | John Sinclair Großband |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Horror | |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf |
ISBN-10 | 3-7517-4714-1 / 3751747141 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4714-1 / 9783751747141 |
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