Präger: Krieger aus der Unterwelt (eBook)

Krieger aus der Unterwelt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
460 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7579-5548-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Präger: Krieger aus der Unterwelt -  Donisha Poke
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Stell dir vor, du spielst als Kind in deinem Zimmer. Plötzlich wird die Tür eingetreten und ein schwarzgekleideter Mann mit einem goldenen Oberarmgürtel entführt dich und deine Schwester und bringt euch in eine Unterwelt, wo ihr als Auserwählte in übernatürliche Krieger verwandelt werdet, um euch einer Suche anzuschließen! Genau das ist Hayley Newman, ihrer Schwester Darleen und ihren Freunden widerfahren. Seit ihrer Kindheit hat das Team eine Mission: Manucos Rabenkette zu finden. Doch seit sie von Luke und James fliehen konnten, den Königen von Petrava, die sie damals in Präger verwandelten, geht es ihnen um mehr als nur darum. Sie wollen die Kette zerstören, um den darin lebenden Dämon zu vernichten. Als eine Spur Hayley und ihr Team in die Menschenwelt führt, treffen sie auf Emma, deren ganzes Leben mit einem Schlag auf den Kopf gestellt wird. Es liegt nun an Hayley und ihrem Team, Emma zu beschützen und Luke und James aufzuhalten, bevor es zu spät ist.

Donisha Poke, am 29. Juli 2001 geboren, entdeckte trotz ihrer Legasthenie, ihre Leidenschaft zur Literatur bereits im frühen Alter von 11 Jahren. Sie verarbeitete ihre Schicksalsschläge in ihrer Fantasy-Saga Präger - Krieger aus der Unterwelt. Mit den schwierigen Themen, die in der Geschichte aufgegriffen werden, möchte sie ihren Leserinnen und Lesern vermitteln, dass Aufgeben keine Option ist und man immer weiter machen kann.

Donisha Poke, am 29. Juli 2001 geboren, entdeckte trotz ihrer Legasthenie, ihre Leidenschaft zur Literatur bereits im frühen Alter von 11 Jahren. Sie verarbeitete ihre Schicksalsschläge in ihrer Fantasy-Saga Präger – Krieger aus der Unterwelt. Mit den schwierigen Themen, die in der Geschichte aufgegriffen werden, möchte sie ihren Leserinnen und Lesern vermitteln, dass Aufgeben keine Option ist und man immer weiter machen kann.

Eins


Präger. So nennt sich unsere Spezies und das ist, was ich bin. Die meisten von uns würden sich als Helden bezeichnen, andere sich als Monster, aber jeder sich als einen Krieger. Schließlich sind wir das auch. Dieses Leben, das ich nun führe, war nie gewollt: von Baum zu Baum zu springen, Gedanken zu lesen, mich an jeden beliebigen Ort der Welt zu teleportieren, eine unvorstellbare Schnelligkeit zu haben und schärfere Sinne zu besitzen als ein einfacher Mensch. Hört sich zwar toll an, kann aber auch etwas Negatives an sich haben. Vor zwei Monaten, am 15. August, wurde ich mal wieder ein Jahr älter. Ein Geburtstag ist für einen Präger nichts, was er sich in seinem Kalender einträgt und mit strahlenden Augen darauf wartet. Doch für mich ist er wichtig. Nur so gelingt es mir, das Zeitgefühl nicht zu verlieren.

Ich verbringe meine Zeit gerade damit, auf einem hohen Ast zu stehen und das Schloss meiner Feinde, das der Pentagramme, zu beobachten. Es ist schön gebaut, so wie jedes Schloss in Prägazu. Jedoch gibt es kaum Fenster und auf dem großen Hof sehe ich gerade, wie sie ihrer Trainingszeit nachgehen. Noch immer hat kein Pentagramm auch nur das Schutzschild übertreten, was mich stutzig macht. Für gewöhnlich schicken Luke und James stündlich ihre Krieger über die Barriere. Bei dem Gedanken an die beiden verspanne ich mich instinktiv.

In wenigen Minuten werden die letzten Sonnenstrahlen untergehen. Ich wäre bereit für einen Schichtwechsel, denn immerhin stehe ich nun seit sage und schreibe elf Stunden auf diesem Ast. Natürlich wird es uns antrainiert so lange durchzuhalten, allerdings habe ich Tage zuvor nicht mehr richtig geschlafen. Das ist nichts Besonderes mehr. Ich schlafe seit Jahren nur noch mit Hilfe von Schlaftabletten ein, die Felix mir zubereitet hat. Wenn ich sie nicht nehme, besuchen mich die Albträume.

Das Schutzschild der Pentagramme führt um ihre gesamte Insel Petrava herum und endet wenige Meter vor dem Abgrund der Schlucht. Sie haben den südlichen Teil des Ozeans unter ihrer Kontrolle, somit also auch die Wasserungeheuer.

>>Hayley<<, ruft eine bekannte Stimme meinen Namen. Es ist Hayden – mein Schützling, wenn man das so sagen kann, auch wenn ich sie eher als eine Art Schwester betrachte. Wie sagt man in solch einem Fall: Schwester von einer anderen Mutter oder irgendwie so in der Art. Ich bin nicht wirklich gut, was Sprichwörter angeht.

Sie steht unten und schaut zu mir hinauf. >>Schichtwechsel<<, gibt sie Bescheid und sofort springe ich zu ihr runter. Das muss sie mir nicht zweimal sagen.

>>Kevin und Felix wollen dich in der Bibliothek sprechen.<<

Ich nicke stumm, schaue Hayden dabei zu, wie sie auf einem hohen Ast über mir aufkommt und streiche dann über meinen Rubin am rechten Ringfinger.

In einer Geschwindigkeit, die schneller ist als zu Schnipsen, verschwinde ich aus dem Wald und komme vor kastanienbraunen Augen, die mich schlagartig anschauen, auf. Seine langfingrige Hand umklammert ein dickes Buch. Wir stehen an einem sehr großen runden Tisch mitten in der Bibliothek. Kevins schlanke, muskulöse Gestalt wendet sich mir zu. In seinem Nacken erkenne ich das Raben-Tattoo, das auch ich am rechten Oberarm trage und jeder andere Präger, der dem Rabenvolk seine Treue geschworen hat. Der Saphir an seinem Ringfinger funkelt prächtig.

>>Und<<, spricht er mich zur Begrüßung an, >>ist während deiner Schicht etwas passiert?<<

Ich schüttle den Kopf, setze mich neben ihn auf den Stuhl und lege die Füße hoch.

>>Nein, immer noch nichts<<, sage ich ausdruckslos, in der Hoffnung, dass er mir meinen Frust nicht anmerkt. >>Die Pentagramme verstecken sich wie Ratten in einem Loch.<<

>>Die Pentagramme planen etwas und verstecken sich nicht<<, korrigiert er mich grob. >>Du weißt genau, wie sie sind. Sie wollen Manucos Kette.<<

So wie jeder von uns, Kev.

>>Hayden sagte, du und Felix wollt mich sprechen<<, umgehe ich seine Worte. Kaum habe ich seinen Namen ausgesprochen, taucht Felix hinter mir auf und schleicht neben Kevin. Felix ist ein Mann von guter Statur und einem unglaublich brillianten Verstand. Er arbeitet mit Alec zusammen, einem weiteren Mitglied aus meinem Team, der zufälligerweise auch mein Schwager ist. Felix erstellt die Waffenpläne und Alec setzt sie um.

>>Ja<<, bestätigt Felix mit seiner ruhigen, leicht kühlen Stimme und setzt sich vor mich.

Kevin bleibt mit verschränkten Armen stehen.

>>Wir haben womöglich eine Spur zur Rabenkette gefunden<<, verrät Kevin gedämpft.

Was? Wirklich?

Sofort wird mein Interesse geweckt und ich reiße die Augen auf. Wir haben seit Monaten keine genaue Spur mehr gefunden.

>>Und wohin führt sie uns diesmal?<<, will ich wissen.

>>In einen Club in London namens Hurricane<<, sagt Felix. Sofort huschen mir sämtliche Gedanken durch den Kopf: Die Rabenkette soll in einem Club in der Menschenwelt sein? Wieso?

>>Wie kommt ihr darauf, dass die Rabenkette ausgerechnet dort sein soll?<<, frage ich ein wenig zu skeptisch.

>>Bevor dieser Club gebaut wurde<<, fängt Felix an zu erklären, >>gab es dort einen kleinen Wald. Laut der Geschichte sollen Zaik und seine Geliebte Laquela dort ihren ersten Kuss gehabt haben.<<

Laquela.

Vor nicht allzu langer Zeit sind Felix und ich ihr noch persönlich gegenübergestanden. Jetzt ist sie tot. Ein Glück, dass sie nun wirklich tot ist!

>>Also schön, dann gehen wir heute Abend eben in die Menschenwelt<<, sage ich und schaue abwechselnd die jungen Männer an. >>Einer von euch sagt Alec Bescheid.<<

>>Nicht nötig<<, meint Felix selbstzufrieden. >>Das habe ich bereits gemacht.<<

Natürlich. Er wusste, dass ich zustimmen würde, mit in die Menschenwelt zu gehen. Kevins Mundwinkel deuten ein amüsiertes Lächeln an. Als hätten wir uns abgesprochen, teleportieren Kevin, Felix und ich uns gleichzeitig aus der Bibliothek.

In der Menschenwelt trägt der Nachthimmel noch pechschwarze Wolken und die Sterne funkeln magisch. Ich stehe auf einem Flachdach, die Hände vergrabe ich in der Jackentasche. Trotz des Unwetters stehen die Menschen vor der Eingangstür Schlange, um in den Club hereinzukommen, über dem ein großes rotes Neonschild mit dem Namen, Hurricane’ leuchtet. Mein Blick fällt auf den breiten afroamerikanischen Türsteher, der vor dem Eingang steht. Was mich an ihm reizt ist sein Tattoo auf seinem kurzen Hals: ein schwarzes M.

Er gehört zu den Malanern, ein weiteres Volk das in Prägazu lebt. Sie sind enge Verbündete der Pentagramme.

Anstatt eines Einstecktuchs an seinem grauen Jackett trägt er eine weiße Resa. In der Menschenwelt nennt man sie Rose. Ausgerechnet die Weißen gefallen mir am liebsten. Ein wunderschöner Rabe setzt sich auf meine Schulter und stupst mir zur Begrüßung gegen die Wange. Es ist mein Rabe Rinco. Sanft streiche ich ihm über seinen Rücken, so wie er es mag, während meine Augen auf den Club geheftet bleiben. Auf den grauen Mauern des Gebäudes ist Graffiti zu sehen, das sich bis in die dunkle Gasse verbreitet.

>>Welch eine Premiere, Hayley Newman in der Menschenwelt zu sehen<<, höre ich Alecs tiefe Stimme. Ich spüre seine Anwesenheit dicht hinter mir, aber wende mich ihm nicht zu. Ebenso wenig antworte ich ihm. Meine Augen sind voll und ganz auf den Malaner geheftet. Er ist nicht der einzige. Ich erkenne weitere mit seinem Geruch und sie kommen aus dem Club heraus.

>>Felix hat mir gesagt, dass du mit ihm und Kevin hierher kommst, aber du weißt ja – ich glaube erst etwas, wenn ich es mit eigenen Augen sehe.<<

Ich neige meinen Kopf zu ihm, bekomme Alecs gepflegten Dreitagebart zu Gesicht und dann seine strahlend blauen Augen und die kräftige Nase. Im Gegensatz zu Felix ist er sportlich muskulös. Seine schulterlangen, dunkelbraunen Haare liegen ihm wegen dem Regenwasser im Nacken.

>>Du hättest nicht zufällig Lust auf einen Drink, jetzt wo du schon mal hier bist?<<, fragt er mich. Seine ausdruckslose Miene bleibt unverändert, aber sein lockerer Ton überrascht mich so sehr, dass ich mich zu ihm umdrehe. Ausgerechnet der oberste Prägerjäger wünscht sich, mit mir in der Menschenwelt etwas trinken zu gehen!? Laut dem Kodex ist es uns nur erlaubt wegen der Mission hierherzukommen und nicht, um dabei zusätzlich zu trinken. Aber wie könnte ich einem guten alten Glas Bourbon Whiskey widerstehen?

>>Meinetwegen<<, gebe ich nach und verschwinde mit Alec vom Dach.

Von niemandem bemerkt, tauchen Alec und ich vor einer langen Glastheke im Club auf. Der Kellner vor mir wischt die Gläser sauber und bedient gleichzeitig die Gäste neben uns. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und mir wird mal wieder bewusst, dass man in Prägazu sehr viel besser feiern kann als in der Menschenwelt. Alec zieht mir meine Kapuze vom Kopf, als wäre ich ein kleines Kind das unangemessen gekleidet ist, und nimmt sich eine Vodka Flasche hinter der Theke. Der Geruch von Prägern vermischt sich mit dem der Menschen, die mit jedem Auf- und Abspringen ihren Körpergeruch verschlimmern. Augenblicklich fahre ich herum. Der einzige Weg, um irgendwie voranzukommen, ist sich von der Menge mitreißen zu lassen. Nur wenige, mich und Alec miteingeschlossen, stehen an der Bar. Buntes Scheinwerferlicht schießt über die Tanzfläche. Weiter vorne erkenne ich das Mischpult und direkt daneben, in dunkler Kleidung, Felix. So lustig ich es auch finde, wie...

Erscheint lt. Verlag 22.8.2023
Reihe/Serie Präger-Saga
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • found family • LGBT
ISBN-10 3-7579-5548-X / 375795548X
ISBN-13 978-3-7579-5548-9 / 9783757955489
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