WEIBERHELDENTOD IN UNTERFILZBACH (eBook)

Krimikomödie aus Niederbayern

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
340 Seiten
Luzifer Verlag
978-3-95835-820-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

WEIBERHELDENTOD IN UNTERFILZBACH -  Eva Adam
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Sodom und Gomorra im beschaulichen Unterfilzbach: Hansi steckt in einer Lebenskrise. Schuld daran ist nur sein neuer, fauler, aber äußerst attraktiver Bauhofkollege Monaco, den alle Damen und Männer des Dorfes anhimmeln. Als Monaco plötzlich ums Leben kommt, fällt der Verdacht sofort auf Hansi und er muss in U-Haft. Mithilfe seines greisen, aber erfahrenen Rechtsbeistandes Poldi kommt er zum Glück bald frei und die beiden Herren ermitteln nun auf eigene Faust. Doch schnell verlieren sie die Übersicht über die Vielzahl der Affären des potenten Weiberhelden. Beinahe das ganze Dorf ist jetzt verdächtig, und es gibt noch weitere Geheimnisse, die gelüftet werden müssen. Was haben eigentlich die Bauhofmänner mit dem 'Bürgermeister-Gate'-Skandal im Dorf zu tun? Wird es Hansi schaffen, sein Rasenmäher-Comeback zu feiern? Und findet die bissige Dorfratschen Berta Hinkhofer endlich einen Mann fürs Leben? Band Sechs der erfolgreichen niederbayrischen Krimikomödie um 'Hobby-Detektiv' Hansi Scharnagl und die ebenso schrulligen wie liebenswürdigen Bewohner des beschaulichen Dorfes Unterfilzbach - für Fans der Regionalkrimis von Rita Falk, Jörg Maurer und Volker Klüpfel.

Als bayerisches 'Landei' wuchs Eva Adam, Jahrgang 1975, im kleinen Bodenmais im idyllischen Bayerischen Wald auf. Nach beruflichen Stationen als Steuersekretärin und in der internationalen Fünfsterne-Hotellerie, ist sie heute als Event Managerin wieder in ihrem Heimatort tätig. Dort lebt sie mit ihrer Familie und zwei Hunden.

Als bayerisches "Landei" wuchs Eva Adam, Jahrgang 1975, im kleinen Bodenmais im idyllischen Bayerischen Wald auf. Nach beruflichen Stationen als Steuersekretärin und in der internationalen Fünfsterne-Hotellerie, ist sie heute als Event Managerin wieder in ihrem Heimatort tätig. Dort lebt sie mit ihrer Familie und zwei Hunden.

Kapitel 2



6,5er-Schlitz

 

Im Brotzeitkammerl herrschte eine bedrückte Stimmung und keiner traute sich, auch nur ein Wort zu sprechen. Lediglich das Atmen der Männer war zu hören. Hansi starrte wie in Trance auf einen imaginären Punkt in der Luft und schien nicht ansprechbar zu sein. Irgendwann lösten sie die Umklammerung, denn sie sahen deutlich, dass die Gefahr gebannt war.

Wiggerl kam zurück und half Monaco ebenfalls hoch, um ihn anschließend auf einen Stuhl zu bugsieren. Seinen Kopf hatte der geschwächte junge Mann nach hinten gekippt, um der Nasenblutung zumindest ein wenig entgegenzuwirken. Während der Bauhofchef zitternd versuchte, den Verbandskasten auszupacken, begann er eine Schimpftirade auf Hansi loszulassen, ohne ihn dabei anzusehen. Seine Stimme überschlug sich bei jedem zweiten Wort und man hörte förmlich die Verzweiflung und Hilflosigkeit, mit der er kämpfte.

»Du bist so ein Riesendepp, Scharnagl. Spinnst du jetzt komplett? Kannst du dich nicht zusammenreißen? So was hab ich noch nie erlebt! Was sollen denn die Leut' denken? Wir sind doch ein Team im Bauhof, wir halten zam und schlagen uns nicht gegenseitig die Schädel ein …«, stotterte er hysterisch.

Sein Vorhaben, den blutenden Monaco zu versorgen, war in seiner Aufregung momentan partout nicht möglich, denn er war einem Nervenzusammenbruch nahe. Nicht einmal ein Pflaster konnte er von der großen Rolle schneiden, weil er Mühe hatte, mit seinen verschwitzten Wurstfingern überhaupt in den Scherengriff zu kommen.

Reinhard konnte das Dilemma nicht mehr mit ansehen und griff besonnen ein. Als eingefleischter Feuerwehrler behielt er in Stresssituationen natürlich die absolute Ruhe, denn nach 25 Jahren aktivem Dienst war er Dramatik, Blut, Verletzungen und sogar herumliegende, einzelne Körperteile gewohnt. Auch Hansi war als stellvertretender Feuerwehrkommandant im Prinzip ebensolche Belastungen gewohnt.

Nachdem Reinhard die Heidecker-Wunden notdürftig versorgt hatte, führte er Wiggerl in sein Büro und stellte ihm eine Tasse Beruhigungstee vor die Nase. Anschließend schickte er Fritz mit Monaco ins Kreiskrankenhaus, um ihn durchchecken zu lassen. Schließlich griff er zum Telefon und wählte Bettinas Nummer. Er klärte sie kurz über die Geschehnisse auf und bat sie, ihren völlig verstörten Mann abzuholen.

Frau Scharnagl kam keine zehn Minuten später aufgelöst im Bauhof an. Diese Verfassung steigerte sich nochmals, als sie das Schlachtfeld im Brotzeitkammerl sah.

»Um Gottes willen, was ist denn hier passiert. HANSI! Was hast' denn wieder angerichtet?«, rief sie entsetzt.

In der Mitte des Raumes befand sich eine mittelgroße Blutlache, um die sich die restlichen fünf Bauhofmänner stumm versammelt hatten und scheinbar nicht wussten, was sie nun tun sollten.

Reinhard kam gerade aus Wiggerls Büro zurück und gab die Anweisung, dass sie als Nächstes wieder für Ordnung im Brotzeitkammerl sorgen sollten. Vor allem das Blut musste schleunigst weggeputzt werden.

»Servus, Bettina. Gut, dass du so schnell gekommen bist. Ich weiß auch nicht, was mit ihm passiert ist. Sonst verliert er ja auch nicht gleich die Nerven, also zumindest ist er dann wenigstens nicht so aggressiv. Freilich hat der Monaco immer wieder gefrotzelt, also provoziert und dass ihn Hansi nicht ausstehen konnte, wussten eigentlich wir alle. Aber ich bin wirklich erschrocken. So hab ich ihn noch nie gesehen und ich kenn ihn jetzt wirklich fast mein ganzes Leben lang. Vielleicht ist es das Beste, du nimmst ihn mit nach Hause. Mit dem kann man ohnehin heute nichts mehr anfangen und dann muss man schauen, wie es weitergeht. Der Wiggerl telefoniert gerade mit dem Bürgermeister.«

»Oh, mei oh mei oh mei …«, jammerte Frau Scharnagl verzweifelt und konnte noch immer nicht glauben, dass ausgerechnet ihr friedfertiger Mann dieses Blutbad angerichtet haben soll.

Beschämt packte sie Hansi am Arm und führte ihn hinaus. Sie schob ihn auf den Beifahrersitz ihres Kleinwagens und fuhr mit ihm heim in die Birkenstraße.

Noch immer redeten sie kein Wort. Bettina, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte, und Hansi, weil er noch immer unter Schock stand. Wortlos legte sie ihrem Gatten ein frisches T-Shirt und eine Jogginghose vor die Nase, nachdem sie ihn in die Küche auf der Eckbank platziert hatte. Als er weiterhin keine Reaktion zeigte, öffnete sie die Druckknöpfe seiner Latzhose, die einiges von Monacos Blut aufgesaugt hatte. An Hansi konnte sie bisher keinerlei Verletzung feststellen.

Sie stellte ihm einen Rosmarintee vor die Nase und hoffte auf die beruhigende Wirkung, wie es bei einem Workshop des Gartenbauvereins vor kurzem gelehrt wurde. Aber die nächsten zehn Minuten passierte erst einmal gar nichts.

Frau Scharnagl sammelte sich in der Zwischenzeit seelisch wieder und war bereit, die Kommunikation aufzunehmen.

»Was hast du dir denn dabei gedacht? Du kannst doch nicht wie ein Wahnsinniger auf den armen Buben eindreschen. Spinnst du komplett? Der Reinhard hat erzählt, dass der Wiggerl schon mit dem Bürgermeister telefoniert hat. Ich bin ja gespannt, ob sie dich jetzt hochkant rauswerfen. Dann war's das mit deinem geliebten Bauhof. Du bist so ein Hirsch! Was willst' denn dann machen? Und vor allem, was das jetzt wieder für ein Getratsche im Dorf gibt …«, plapperte sie sich in Rage.

Mit jedem weiteren Wort wuchs die Verärgerung über das unüberlegte Verhalten ihres Mannes.

Aber Hansi fand nun auch endlich seine Worte wieder.

»Er hat gesagt, dass er die Indira jetzt demnächst auf seine Liste setzt und sie in sein Bett zerren will. Zum AUSPROBIEREN! Und dass unsere Isabelle jeden drüber lässt. Soll ich das einfach so hinnehmen? Bettina, das sind unsere Töchter! Über die redet keiner so! Ausgerechnet der Monaco, der mit wer weiß wie vielen Frauen durch die Gegend pimpert. So was sagt der nicht über meine Kinder!«, sprach er mit ernster Stimme und sah seine Frau dabei mit starrem Blick an.

»WAAAAS? Das hat er gesagt?«, war nun auch Bettina entsetzt.

Eine Träne kullerte über Hansis Wange und sein Zuckerschoasal konnte ihr Bärle plötzlich verstehen. Er hatte einfach die Nerven verloren und die Scharnagls waren Eltern mit Leib und Seele.

Bettina würde Gewalt nie gutheißen und noch immer würde sie ihm am liebsten eine saftige Watschen für seine Affekthandlung geben, aber zumindest verstand sie nun die Hintergründe und den Auslöser.

Stumm saßen die Scharnagls noch eine Weile in der Küche, bevor Hansi sich auf das Kanapee zurückzog und Bettina sich dem Grundputz ihres Badezimmers widmete. Beim Yoga und Putzen konnte sie einfach am besten nachdenken und ihre angestauten Energien loswerden. Vielleicht sollte sie ihrem Gatten auch einmal einen Workshop im Fliesenfugenschrubben anbieten, das wäre sicher besser, als seine Kollegen zu schlagen.

Isabelle kam heute schon früher aus dem Salon nach Hause. Die Haustür war noch nicht einmal ins Schloss gefallen, als sie rufend ins Haus rannte.

»MAMA! Stimmt das? Der Papa hat den Monaco verdroschen? Ist das wirklich wahr?«

»Servus, Isa. Schrei halt nicht so. Der Papa hat sich hingelegt, der ist fix und fertig«, flüsterte Mama Scharnagl und legte ihren Zeigefinger über die Lippen.

»Boah Mama! Was geht denn da ab? Alle haben im Salon heute nur davon gesprochen. Es gab kein anderes Thema mehr. Und irgendwie waren sehr viele Frauen sehr betroffen, weil der aaaaarmeee Monaco das nicht verdient hätte. Der Papa ist jetzt der Buhmann im ganzen Dorf. Wie kann er denn so was tun? Freilich ist der Heidecker a Depp, aber muss er ihn deshalb gleich so herwatschen? So ist der Papa ja sonst auch nicht …«, äußerte die Starfriseuse ihr Unverständnis.

Als ihr Bettina jedoch die Gründe für den schlagkräftigen Ausraster erklärt hatte, war Isabelle letztendlich doch gerührt. Dass ihr Vater ihren guten Ruf so heldenhaft und ritterlich erhalten wollte, erweichte ihr Herz und sie eilte sofort zum schlafenden Hansi, dem sie ein saftiges Busserl auf die Wange drückte.

Indira reagierte hingegen anders, als sie von den Unterfilzbacher Breaking News in Kenntnis gesetzt wurde, nachdem sie von ihrem Praktikum heimgekehrt war.

»Ja spinnt denn der komplett? Der lafft ja nimmer rund! Gewalt ist keine Lösung, man kann alles diskutieren. Von so was lässt man sich doch nicht provozieren, das hat der Moritz bestimmt auch gar nicht so gemeint. Unmöglich find ich das!«, schimpfte sie, als die drei Scharnagl-Damen in der Küche eine Lagebesprechung abhielten.

Der Stammhalter der Familie fand die neueste Aktion seines Vaters ebenfalls nicht in Ordnung, jedoch war dies für ihn keine größere Sache, über die es sich aufzuregen lohnte. »Mei, der Papa wieder. Immer muss er überreagieren. Das ist echt peinlich, da werden mich alle wieder dumm von der Seite anreden. Aber ein paar auf die Nuss hat der Monaco eh a mal verdient, der alte Aufreißer.«

»Ich dachte, er ist dein Freund?«, rief Indira erstaunt und durchaus enttäuscht von der mangelnden Loyalität ihres Bruders.

»Ja und? Deswegen muss ich ja nicht immer alles gut finden, was er tut. Und wenn er meine Schwestern als Bitches hinstellt, dann find ich das natürlich nicht cool«, sprach der Junior und verzog sich ohne weitere Beteiligung im Familiendrama in seine Gemächer.

Bis der tragische Held des Tages erwachte, war sich der weibliche Teil der Familie noch immer uneins, ob diese überraschende Hansi-Performance nun gut war oder eher nicht. Indira war stockgrantig auf ihren Vater, der sich zu so einer Gewalttat hatte hinreißen lassen, wohingegen Bettina nach wie vor...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2023
Reihe/Serie Unterfilzbach
Unterfilzbach
Verlagsort Ayios Georgios
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bayern • Bestseller • Bestseller 2023 • Bestseller 2024 • Bestsellerliste Spiegel • Buch • Bücher • bücher krimi • bücher krimi deutsch • bücher neuerscheinungen • eBook • eBooks • ebooks kindle krimi • ebooks prime krimi • englische Bücher • isbn nummer eingeben • Kindle • kindle bücher • kindle ebook • kindle ebooks deutsch krimi • Krimi • Krimi Bestseller • Krimi Neuerscheinungen • Krimis und Thriller • Post mortem • Regionalkrimi • Rita Falk • Thriller Bestseller • Thriller Buch • Thriller kindle • Thriller Neuerscheinungen
ISBN-10 3-95835-820-9 / 3958358209
ISBN-13 978-3-95835-820-1 / 9783958358201
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