Raumkreuzer mit riskantem Auftrag: Zwei Science Fiction Romane -  Alfred Bekker,  Mara Laue

Raumkreuzer mit riskantem Auftrag: Zwei Science Fiction Romane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8313-5 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Der Wega-Krieg (Alfred Bekker) Die letzte Schlacht der Quriid (Mara Laue) Latan-Rai, der Tanjaj-Mar - der Oberbefehlshaber - der qriidischen Streitkräfte, las zum unzähligsten Mal die jüngsten Berichte des Geheimdienstes Bolpor. Die darin enthaltenen Neuigkeiten waren mehr als beunruhigend. Die Rebellion innerhalb des Reiches, die dieser Ketzer, der sich der »Friedensbringer« nannte, angezettelt hatte, fand immer mehr Anhänger. Latan-Rai hatte bereits Teile der Flotte aus dem Gebiet der Humanen Welten zurückrufen müssen - wo sie die Offensive gegen die Anhänger des falschen Glaubens führten -, um die Aufständischen zu bekämpfen. Doch der Tanjaj-Mar war sich sehr wohl bewusst, dass er auf Dauer nicht an zwei Fronten gleichzeitig Krieg führen konnte, ohne beide zu verlieren. Es musste etwas geschehen. Etwas Drastisches. Nach einigem Überlegen kam er zu dem Schluss, dass die Flotte einen überragenden Sieg brauchte, um die loyalen Qriid bei der Stange zu halten und die ketzerischen Rebellen einzuschüchtern. Er gab den Befehl zu dem Großangriff auf die Humanen Welten ...

Der Roman


Ron-Nertas, der Prediger, dessen Name »Friedensbringer« bedeutete, saß in einem unterirdischen, gut versteckten Raum an einem Konferenztisch und blickte in die Runde. Er versuchte, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen angesichts der in mehr als einer Hinsicht gefährlichen Situation, in der er und seine Anhänger sich befanden.

Doch ungewöhnliche Situationen erforderten ungewöhnliche Maßnahmen. Qriidia und mit ihm das ganze qriidische Imperium stand an einem Abgrund von unvorhergesehenem Ausmaß.
Dabei habe ich doch nur Frieden und ein besseres Leben für uns alle gewollt, dachte Ron-Nertas nicht ohne einen Anflug von Verzweiflung und streichelte gedankenverloren Milgors Fell. Das kleine, lemurenartige Tier leistete ihm seit einiger Zeit ständige Gesellschaft und war ihm sehr ans Herz gewachsen.
Ja, Frieden, führte er seine Überlegung weiter. Doch was ist daraus geworden? Statt dass die Tanjaj die Feinde des Imperiums bekämpfen – die angeblichen Feinde! – wenden sie sich jetzt auch gegen ihre eigenen Leute. Qriid gegen Qriid. Das habe ich nicht gewollt. Gott, vergib mir, wenn ich gefehlt habe! Und vergib mir, dass durch mich Leid über mein Volk gekommen ist.
Er betrachtete betont ausdruckslos die übrigen Qriid, die sich auf seine Initiative hier versammelten. Sie alle waren Gleichgesinnte, Führungspersönlichkeiten, die überall im Reich nach Ron-Nertass Vorbild das gegründet hatten, was die Regierung als Ketzerzellen bezeichnete. Sie alle auf einmal an einem einzigen Ort zu versammeln, barg ein großes Risiko. Sollten der Bolpor etwas von diesem geheimen Treffen erfahren haben, würden sie alle nicht mehr lange leben.
Schon lange trachteten die qriidischen Machthaber und ihre Handlanger danach, die Friedensbewegung zu zerschlagen. Und es würde nie wieder eine günstigere Gelegenheit dafür geben als dieses Treffen, um alle führenden Köpfe auf einen Streich zu erwischen und zu eliminieren. Trotz der größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen mochte etwas darüber durchgesickert sein. Trotzdem war es notwendig, und Ron-Nertas hatte keinen anderen Ausweg gesehen, als es einzuberufen.
Die Qriid lebten für den Krieg. Sie waren stets der Überzeugung gewesen, ein auserwähltes Volk zu sein, das als einziges den wahren Glauben besaß und daher die Pflicht hatte, diesen unter allen anderen Völkern der Galaxis zu verbreiten – notfalls mit Gewalt. Deshalb trugen die Mitglieder der Armee die Bezeichnung »Tanjaj« – Gottes Krieger. Und sie waren diesem göttlichen Auftrag mit Feuereifer nachgekommen.
Bis vor etwa zwölf Jahren, als der Aariid, das spirituell-militärische Oberhaupt des qriidischen Volkes, überraschend gestorben war. Das hatte die Qriid nicht nur in Aufruhr und Verwirrung gestürzt, sondern auch die Eroberungskämpfe zum Stillstand gebracht. Denn ohne geistiges Oberhaupt konnten und durften sie keinen heiligen Krieg führen. Deshalb hatten sie fast zwölf Jahre in einer Art Warteposition verbracht, bis der neue Aariid gefunden war.
Nun saß ein gerade geschlüpftes Küken, das noch nicht einmal sprechen konnte, an der Spitze des qriidischen Imperiums – eine Marionette der Priesterschaft und der Führer der Tanjaj.
Für das Volk war der Aariid heilig, ganz gleich was in seinem Namen angeordnet wurde.
Allerdings hatte die lange Zeit der Suche nach ihm nicht nur Ron-Nertas, sondern vielen anderen Qriid die Gelegenheit gegeben, ein anderes Leben kennen zu lernen als den ständigen Krieg. Elf Jahre Frieden hatten so manchen auf den Geschmack gebracht, dieses ruhige Leben fortzuführen, statt es in einem Krieg zu riskieren, dessen Sinn für viele mit der Zeit immer fragwürdiger wurde.
So hatte Ron-Nertas schließlich seine Friedensbewegung ins Leben gerufen und unerwartet viel Zulauf bekommen. Doch natürlich hatte das die Machthaber auf den Plan gerufen, denen seine Lehre ein Dorn im Auge war. Schließlich würden sie ihre Macht verlieren, wenn die Qriid sich dem Prediger anschlossen und ihren Glauben mit friedlichen Mitteln verbreiteten, statt ihn mit Gewalt jedem aufzuzwingen, der ihn gar nicht haben wollte.
Ron-Nertas war mehreren Mordanschlägen entgangen – manchen nur mit knapper Not –, was ihm den Ruf eingebracht hatte, unsterblich zu sein. Zwischenzeitlich hatte er sogar ins Exil fliehen müssen und sich auf einer geheimen Welt seiner Naarash-Verbündeten versteckt. Doch auch dorthin hatte der Arm des Bolpor gereicht. Sie hatten einen seiner engsten Vertrauten umgedreht und zum Mord an ihm angestiftet. Letztendlich verdankte er es nur Milgor, dass er noch am Leben war, weil das treue Tier ihn rechtzeitig gewarnt hatte.
Allerdings musste er feststellen, dass andere Qriid die Zeit seiner Abwesenheit genutzt hatten, um seine Friedensbewegung zu übernehmen oder sogar ihr eigenes Süppchen zu kochen. Zum Beispiel Mertal-ku, der sich der »Verkünder« nannte. Er war sogar so weit gegangen zu behaupten, dass der neue Aariid, den die Oberpriester dem Volk präsentiert hatten, nicht der wahre Aariid war und hatte ihnen versichert, ein anderes Vogelküken, das ihm von Gott persönlich gezeigt worden war, sei statt dessen der echte.
Dadurch war die Bewegung in zwei Lager gespalten worden. Die eine Hälfte hielt es mit Ron-Nertas und akzeptierte den zuerst präsentierten Aariid als den echten. Die andere Hälfte folgte Mertal-kus Version und seinem Aariid. Und die Machthaber rieben sich die Krallen vor Freude über diese Spaltung.
Deshalb diente auch dieses gefährliche Treffen nur dem einzigen Zweck, die Spaltung aufzuheben und alle Gruppen unter einer Führung zu vereinen.
Ron-Nertas betrachtete verstohlen seinen Gegenspieler Mertal-ku. Er war ein einfacher alter Landarbeiter. Seine Anhänger behaupteten, er sei über 125 Jahre alt, was der Prediger keinen Moment glaubte. Doch Mertal-ku verfügte zweifellos über ein erstaunliches Charisma und eine ebenso überraschende Eloquenz. Ihn zum Einlenken zu bewegen, würde schwierig werden.
Ron-Nertas wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sein Vertrauter Pan-Sen zu ihm trat und ihm leise meldete, dass alle eingeladenen Führer anwesend waren. Der Prediger nahm das erleichtert zur Kenntnis. Je eher sie die Versammlung wieder auflösen konnten, desto besser war es für sie alle.
»Sind die Wächter in Position?«, fragte er Pan-Sen, obwohl es eigentlich überflüssig war.
Pan-Sen war einst selbst ein hochrangiger Tanjaj gewesen, den man geschickt hatte, Ron-Nertas zu töten. Doch er hatte die Wahrheit erkannt, sich dem Prediger angeschlossen und war seitdem einer seiner glühendsten Anhänger. Seit er für die Sicherheit des Friedensbringers sorgte, war diesem kein Attentäter mehr nahe gekommen.
»Selbstverständlich«, antwortete er jetzt. »Alle Eingänge sind mit Alarmgebern gesichert. Und ich habe auch noch einmal die Fluchtwege überprüft. Sollten wir tatsächlich verraten worden sein, werden wir immer noch rechtzeitig entkommen können. Trotzdem sollte diese Versammlung so kurz wie möglich dauern.«
Dem konnte Ron-Nertas nur zustimmen. »Ich werde mein Möglichstes dafür tun«, versicherte er.
Pan-Sen ging, und Ron-Nertas erhob sich. Augenblicklich trat Stille ein. Aller Augen richteten sich erwartungsvoll auf ihn.
»Liebe Freunde, liebe Mitstreiter!«, wandte er sich an die Versammelten. »Ich habe euch alle hier zusammengerufen, weil«, er machte eine wirkungsvolle Pause, »unsere Bewegung zu scheitern droht.«
Für einen kurzen Moment war alles totenstill, bevor ihm ein erregtes Schnabelklappern antwortete, das aber gleich wieder verstummte.
»Ja, wir drohen zu scheitern«, wiederholte er eindringlich, »denn wir haben unsere Kräfte verzettelt und sind zersplittert. Jeder Einzelne von euch führt eine eigene Fraktion an, eine ›Ketzerzelle‹, wie die Tanjaj uns verächtlich nennen. Das ist an sich auch klug, weil es der Bewegung Sicherheit gibt. Falls eine Zelle vernichtet werden sollte, haben wir immer noch unzählige andere, die ihre Arbeit fortführen. Aber«, er machte eine rhetorische Pause, während der er jeden Qriid einzeln ansah, »unter uns gibt es zwei Lager, die sich darum streiten, welcher Aariid der Echte ist. Und dieser Streit wird uns den Hals brechen, wenn wir ihn nicht endlich beilegen.«
»Aber woher sollen wir wissen, welcher es ist?«, fragte Kuran-Tal, ein noch recht junger Mann, der zwar erst kürzlich zur Bewegung gestoßen war, aber sich ihr mit einer Leidenschaft hingab, die selbst Ron-Nertas überraschte.
»Es ist ja wohl offensichtlich, welcher es nicht ist«, hielt Mertal-ku ihm vor. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Priesterschaft dem echten Aariid zur Macht verhilft. Da er der direkte Gesandte Gottes ist, würde der ihnen nämlich verkünden, sobald er dazu in der Lage ist, dass sie die Schriften missbrauchen, indem sie sie falsch auslegen.«
»Das würden sie nicht wagen!«, protestierte Kuran-Tal. »Das wäre Blasphemie! Der Aariid ist heilig!«
»Und ob sie das wagen!«, widersprach Mertal-ku. »Das tun sie schon seit Generationen! Oder was glaubt ihr, weshalb die Priesterschaft und die Tanjaj uns immer wieder in den Krieg geschickt haben?«
»Das würde ja bedeuten, dass …«, begann ein anderer und wurde von Ron-Nertas unterbrochen.
»Das ist hier gar nicht das Problem! Welcher Aariid...

Erscheint lt. Verlag 13.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-8313-9 / 3738983139
ISBN-13 978-3-7389-8313-5 / 9783738983135
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