Rastlose Seelen - Die Magie der Runen (eBook)

Roman

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
208 Seiten
Piper Verlag
978-3-377-90012-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rastlose Seelen - Die Magie der Runen -  Ulrike Hanna
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In der alten Galerie geht etwas Seltsames vor ... Eine packende Urban Fantasy der anderen Art für Fans von C. K. McDonnell und den »Ghostbusters«  »Menschen bummelten auf der Suche nach einem Platz durch die Straße oder standen an den Stehtischen, redeten und lachten und tranken Bier. Sie ahnten nicht, wie gefährlich ihnen die herannahende Dunkelheit werden könnte.«  Für die Jungmagierin Tessa wird es spannend: Sie arbeitet für eine Agentur, die gefährliche Geister und andere paranormale Wesen austreibt, und bekommt ihren ersten Auftrag zugeteilt. Dieser führt sie nach Düsseldorf, wo in einer Kunstgalerie seltsame Dinge vor sich gehen. Obwohl ihr Partner nicht erscheint und Tessa auf sich gestellt ist, geht zunächst alles gut. Doch dann stellt sich heraus, dass es sich nicht um einen einzelnen Geist handelt, sondern um eine ganze Flut paranormaler Wesen. Zum Glück findet Tessa Unterstützung in dem mysteriösen Ilham - aber kann sie ihm trauen? »Ulrike Hanna hat hier mit leichter Hand Gruselelemente mit Spannung vermischt, dabei auch eine Prise Humor eingestreut. Die Handlung liest sich leicht weg und bietet jede Menge Unterhaltung. Richtig passend zu Halloween.« ((Leserstimme auf Netgalley))

Ulrike Hanna, geboren 1969 in Gießen, Hessen, und aufgewachsen in einem kleinen hessischen Dorf, studierte Germanistik und Psychologie. Sie promovierte in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete u.a. als E-Learning Consultant, bis sie begann, Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten.  Von Hessen zog sie zunächst mit ihrer Familie nach Hamburg, dann verbrachte sie zwei magische Jahre im Oman, bevor es sie nach Düsseldorf verschlug. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und Sohn in Düsseldorf und verbringt ihre Zeit mit Schreiben.

Ulrike Hanna, geboren 1969 in Gießen, Hessen, und aufgewachsen in einem kleinen hessischen Dorf, studierte Germanistik und Psychologie. Sie promovierte in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und arbeitete u.a. als E-Learning Consultant, bis sie begann, Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten.  Von Hessen zog sie zunächst mit ihrer Familie nach Hamburg, dann verbrachte sie zwei magische Jahre im Oman, bevor es sie nach Düsseldorf verschlug. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und Sohn in Düsseldorf und verbringt ihre Zeit mit Schreiben.

Kapitel 1


Ich fasste den Griff meines Koffers fester, als ich endlich vor dem Hotel stand. Ich war müde, mein Rücken schmerzte vom langen Sitzen in der Bahn, und ich fror, denn jetzt gegen Abend kühlte es merklich ab. Mein schwarzer Trenchcoat, den ich für so chic und passend gehalten hatte, bot nicht genug Schutz gegen die feuchte Kälte, die mir in die Glieder kroch. Vielleicht war es aber auch nicht so sehr die Kälte als der Anblick des Hotels, der mich frösteln ließ. Das Hotel, das die Agentur für mich gebucht hatte, stand klobig und grau in einer kleinen Straße. Schmutzige Fassade und trübe Fenster mit schief in den Angeln hängenden Läden, die jetzt in der Abenddämmerung wie blinde Augen aussahen. Der Eingangsbereich war schmuddelig, voller Dreck und Spinnweben. An der Tür hing schief ein Schild mit der Aufschrift:

Hotel an der Oper

Dauerhaft geschlossen

 

Ich schüttelte mich kurz. Das hatte ich ja gewusst. Adelheid Bruhn, die Chefin der Agentur, für die ich arbeitete, hatte mir erklärt, dass ich in einem Hotel für magische Personen untergebracht wäre, solange ich mich wegen des Falls in Düsseldorf aufhielt. »Für Menschen sieht es geschlossen aus, sie können nicht hineinkommen, aber du wirst ja keine Probleme damit haben. Es liegt außerdem ideal: fast gegenüber der Galerie, in der es die Probleme gibt.«

Ich straffte die Schultern, atmete tief ein und entcorporealisierte mich: Ich wechselte meine feste körperliche Form in eine rein geistige. So schlüpfte ich wie eine Wolke durch eine Ritze in der Tür und manifestierte mich anschließend wieder.

Angenehme Wärme und sanftes Licht empfingen mich. Und eine junge Frau an der Rezeption, die mich freundlich begrüßte.

»Guten Abend«, stellte ich mich vor. »Ich bin Tessa Wissmann, für mich wurde ein Einzelzimmer gebucht.«

»Guten Abend, Frau Wissmann«, so die freundliche Erwiderung, »ja, ein Einzelzimmer mit Frühstück für eine Woche … mit der Option auf Verlängerung. Es reicht aus, wenn Sie uns einen Tag vorher Bescheid geben, ob Sie bleiben möchten.«

Nachdem ich den Anmeldebogen ausgefüllt hatte, überreichte sie mir eine Schlüsselkarte und wies mir den Weg zu den Aufzügen.

Mein Zimmer lag im dritten Stock und war schlicht und mit wenigen dunkelbraunen Holzmöbeln eingerichtet. Das Auffälligste darin war wohl der leuchtend blaue Teppich. Ich stellte meine Taschen ab und trat ans Fenster. Der Blick durch die Scheiben ging in die Mutter-Ey-Straße, da das Hotel an der Kreuzung lag. Rechts davon befanden sich die Kunsthalle, allerdings nur deren fast fensterlose Rückseite mit Zufahrt ins Parkhaus, und etlichen riesigen Mülltonnen. Links standen noch zwei Häuser, und dann kam schon das sogenannte Schmela-Haus, in dem die Galerie untergebracht war. Ich konnte das Gebäude von hier aus nicht gut erkennen, aber jedenfalls würde ich es morgen und an all den anderen Tagen nicht weit haben.

Ich ließ mich aufs Bett fallen und führte mir die Fakten, die ich bereits von Adelheid wusste, erneut vor Augen: Ein junger Mann, Hagen Noter, war vor einigen Tagen in die Agentur zur Aufklärung merkwürdiger Vorfälle – wir wundern uns über nichts, AzAmeV, gekommen und hatte Adelheid Bruhn von etlichen ausgesprochen seltsamen Vorfällen in der Kunstgalerie berichtet. Die anderen Mitarbeiter hätten diese Erscheinungen aber nicht wahrgenommen, sondern vermutet, dass er gestresst und überarbeitet wäre und sich alles nur einbildete. Er sollte sich ein paar Tage freinehmen. Das hatte Hagen auch getan, aber da er immer an die Vorfälle denken musste und deshalb weder tagsüber noch nachts Ruhe fand, war ihm keine wirkliche Erholung vergönnt gewesen. Und als er in die Galerie zurückgekehrt war, hatten sich ihm erneut seltsame Dinge gezeigt.

Adelheid erzählte mir, dass er mit nichts Greifbarem herausgerückt sei, worum es sich handele, nur dass ein Bild betroffen sei. »Sehr merkwürdig«, hatte Hagen gesagt, »wie bei Harry Potter. Es muss bitte jemand kommen und sich die Sache ansehen.«

Adelheid hatte ihm zwei Agenten zugesagt, und hier war ich nun. Allein. Der langjährige Agenturmitarbeiter, Hendrix von Wittgenstein, hätte eigentlich mit von der Partie sein sollen, weil ich direkt von der Ausbildung kam und überhaupt keine Erfahrung im Außendienst hatte. Aber er hatte heute Morgen abgesagt. Er sei aus privaten Gründen verhindert.

»Nun«, Adelheid war am Telefon ganz entspannt gewesen, »das ist nicht so schlimm. Hendrix’ Frau Ayana ist vor ein paar Monaten gestorben, und ich denke, er braucht eine Auszeit. Er wollte von Anfang an normal weiterarbeiten, obwohl ich ihm gesagt habe, dass er sich Zeit nehmen solle. Aber das schaffst du auch allein, Tessa. Ist ja ganz klar, um was für einen Fall es sich hier handelt.«

Ich war nicht überzeugt gewesen, da Hagen Noter doch nicht viel erzählt hatte. Aber Adelheid hatte weiter erklärt, dass die Schlagwörter »Bild« und »wie bei Harry Potter« auf einen Bildgeist hindeuteten. Und diese Gesellen kannte ich tatsächlich. Bildgeister waren schwache, unglückliche Wesen, die sich zumeist in einem idyllischen Bild verkrochen. Dort versuchten sie, Häuser oder Schlösser zu beziehen. Manchmal fand man sie auch unter Bäumen liegend oder an Flüssen sitzend. Sie suchten Sicherheit und Ruhe, bedachten aber nicht, dass auch das schönste Haus und die herrlichste Blumenwiese nichts weiter waren als etwas Farbe auf Leinwand … und dass es keine wirkliche Wärme dort gab. Sie erschreckten den unwissenden Betrachter, der glaubte, dass die Bilder oder Figuren darin lebendig geworden seien. Wie auch immer, Bildgeister waren schwache Wesen, bei denen eine Austreibung von Stufe eins, vielleicht auch Stufe zwei ausreichen mochte. Ich war ob dieser neuen Erkenntnisse etwas beruhigter und einigermaßen zuversichtlich gewesen.

Außerdem … wenn ich meine erste Aufgabe für die Agentur allein meisterte, ohne jegliche Unterstützung eines erfahrenen Agenten, konnte das doch meiner Karriere in der Agentur nur förderlich sein, oder?

 

Am nächsten Morgen machte ich mich erst einmal zu einem Spaziergang auf, um die Örtlichkeiten zu sondieren. Es war wichtig zu wissen, in welcher Gegend man sich befand. Zum einen, da das paranormale Wesen, das vertrieben werden sollte, häufig aus der direkten Umgebung stammte, zum anderen war es immer nützlich, Fluchtwege zu kennen.

Ich ging also die Mutter-Ey-Straße hinunter. Rechter Hand, relativ uninteressant, befand sich die Rückseite der Kunsthalle. Links, vom Hotel aus gesehen, stand erst ein dunkelgraues, danach ein hellgraues Haus. Sie schienen keinerlei spirituelle Energie zu verströmen. Mit dem Schmela-Haus war das anders. Kennt ihr das? Wenn ein Haus schon von außen düster und gruselig aussieht? So, als würden dort mindestens Vampire, Werwölfe oder Geister wohnen? Hier schien das ja nun tatsächlich der Fall zu sein. Das Haus war von Architekten geplant worden, und das sah man auch: Fenster und Mauervorsprünge an ungewöhnlichen Stellen, so, als hätte das gute Stück ein paar Zähne verloren. Schwarze klaffende Wunden in dunklem Sandstein. Ich spähte durch die gläserne Eingangstür. Die Galerie war noch geschlossen, der Eingangsbereich von einem rückseitigen Fenster und dem Licht, das durch die Eingangstür fiel, nur spärlich beleuchtet. Ganz hinten stand ein großer Tisch mit drei Stühlen. Rechts an der Wand ein Metallregal mit Büchern oder Katalogen.

Da ich nicht auffallen wollte, ging ich langsam weiter. Das nächste Haus beherbergte ein Irish Pub, dann kam ein kleiner Platz. Ich sah erstaunt, dass es hier ein Kloster gab. Ich wusste nicht, warum, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Ob es etwas mit dem Fall zu tun hatte? Ich spürte plötzlich wieder diese nagende Unsicherheit in der Magengegend. Es wäre so viel besser gewesen, mit Hendrix zusammenzuarbeiten! Ich kannte ihn zwar nicht, aber er war schon jahrelang Agent, und ich hatte viel Gutes über ihn gehört. Er sollte ein herausragender Nekromant sein.

Ich seufzte leise und setzte meinen Weg durch die Altstadt fort. Hier reihte sich Kneipe an Kneipe. Jetzt, am Vormittag, war alles noch ruhig und sah leicht angeschmuddelt aus. Ein paar Lieferwagen standen herum, Tauben pickten zwischen den Pflastersteinen im...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Anderwelt • Bücher für junge Frauen • Die Seele eines Spukhauses • Düsseldorf • Fantasy für junge Leser • Fantasy Romane ab 16 Jahren • Geister • Geistergeschichten • Geisterjäger • ghostbusters • Haunted House • junge Heldin • Magie • magischer Liebesromane deutsch • Museum • Romantasy • Spuk • Spukgeschichte • Urban Fantasy
ISBN-10 3-377-90012-8 / 3377900128
ISBN-13 978-3-377-90012-8 / 9783377900128
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