Stadt der Finsternis - Im Sturm der Magie (eBook)

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2023 | 1. Auflage
196 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-2204-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stadt der Finsternis - Im Sturm der Magie -  Ilona Andrews
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Wo sie ist, ist das magische Chaos nie weit ...

Kate und Curran haben Atlanta mit ihrem Sohn Conlan verlassen und sich geschworen, diesmal unter dem Radar zu bleiben. Neue Stadt, neues Haus - aber manche Dinge ändern sich nie - wieder einmal bricht eine magische Bedrohung über sie herein, und während Curran zuhause die Stellung hält (und das Haus sicherheitshalber für eine Belagerung wappnet), macht Kate sich auf die Suche nach einem vermissten Kind. Und bald ist Kate wieder mittendrin im magischen Chaos und ihr Plan, nicht aufzufallen, geht schon bald gehörig den Bach runter ...

»Eine fantastische und mitreißende Story voller Action und Magie.« THE READING CAFÉ

Eine neue spannende Novella aus der Welt von Kate Daniels (Stadt der Finsternis)

Teil 1 der WILMINTON-YEARS-Reihe



<p><strong>Ilona Andrews</strong>ist das Pseudonym des Autorenehepaars Ilona und Andrew Gordon. Während Ilona in Russland geboren wurde und in den USA Biochemie studiert hat, besitzt Andrew einen Abschluss in Geschichte. Mit ihren Urban-Fantasy-Serien<strong>STADT DER FINSTERNIS</strong>und<strong>HIDDEN LEGACY</strong>gelingt ihnen regelmäßig der Einstieg in die<strong>NEW-YORK-TIMES</strong>-Bestsellerliste.</p>

2


KATE

Wenn Menschen den Weltuntergang prophezeiten, dann immer in der Erwartung, er werde schnell geschehen. Sicher, es würde Kriege, Naturkatastrophen und andere Vorankündigungen geben, die sich hinziehen mochten, aber das eigentliche Weltende würde kurz sein. Ein Feuerregen, ein Atompilz, ein Meteor, ein katastrophaler Vulkanausbruch … Und als die Magie uns das erste Mal traf, bewirkte sie genau das Erwartete.

Flugzeuge fielen vom Himmel. Die Stromversorgung brach zusammen. Schusswaffen funktionierten nicht mehr. Normale Menschen verwandelten sich in Ungeheuer oder sandten von den Fingerkuppen Blitze aus. Gefräßige mythische Kreaturen entstanden aus dem Nichts. Drei Tage wütete die Magie, dann verschwand sie und hinterließ Berge von Verlusten. Und als die Welt mühsam versuchte, die Teile wieder zusammenzulesen, kehrte die Magie zurück, und das langsame Anrücken des Untergangs begann.

Wir nannten diesen ersten magischen Tsunami die Wende und alles danach die Post-Wende. Magie flutete unsere Welt in Wogen, unangekündigt, Technologie erstickend, Wolkenkratzer zu Staub zermahlend und langsam, aber sicher die Grundstruktur unseres Daseins verändernd. Landschaft, Klima, Tier- und Pflanzenwelt, Menschen – nichts blieb unberührt. Niemand konnte vorhersagen, wie lange die Wogen anhalten oder wie intensiv sie sein würden. Im Laufe des letzten halben Jahrhunderts hatten wir gelernt, damit zu leben.

Wilmington war es besser ergangen als den meisten Städten, sicher besser als Atlanta, der Stadt, aus der wir kamen. Zum einen war der Ort ein gutes Jahrhundert älter, und Alter half. Zum anderen war er nicht annähernd so hoch und prächtig erbaut wie Atlanta, wo die einst glitzernden Bürotürme und Hochhäuser in Trümmern lagen. Magie hatte auch diesem Ort schweren Schaden zugefügt, ihn aber nicht völlig verwüstet.

Doch Wilmington war nicht ungeschoren davongekommen. Einige größere Gebäude waren zusammengebrochen. Die Cape Fear Memorial Bridge existierte nicht mehr. Sie war schon bei der ersten Magiewoge eingestürzt. Das Murchison Building war immer poröser geworden und schließlich in sich zusammengesunken. Der Turm der First Baptist Church – einst höchster Punkt der Stadt – war eines Tages abgebrochen und auf die Straße gekracht, wobei mehrere Leute umgekommen waren. Den größten Schaden aber hatten Fluten angerichtet.

Der Meeresspiegel war angestiegen, sei es wegen der globalen Erwärmung vor der Wende, sei es aufgrund magischer Vorfälle, die niemand ganz verstand. Inzwischen sahen Teile der Stadt aus wie Venedig, und die Brücken dort waren manchmal solide, manchmal aber auch zusammengebastelt aus den Materialien, die gerade zur Hand gewesen waren. Und überall gab es Kanäle, Teiche und Sumpfgebiete.

Thomas und ich ritten nun über eine dieser Brücken, und die Hufschläge ließen das ramponierte Holz dröhnen. Er ritt eine alte kastanienbraune Stute, während ich auf Cuddles unterwegs war. Bei seiner ersten Begegnung mit dem Tier hatte Thomas es schräg gemustert. Cuddles war drei Meter hoch (die sechzig Zentimeter langen Ohren eingerechnet) und voller schwarzer und weißer Flecken. Und es handelte sich um einen Esel, um eine riesige Eselstute, um genau zu sein.

Pferde haben Vorteile, sind aber meist schreckhaft. Einmal ritt ich mit Cuddles über eine wacklige Brücke voller magischer Schlangen. Sie stapfte einfach über die zischenden Reptilien hinweg, als wären sie gar nicht da, und tänzelte, als wir wieder festen Boden erreichten.

Leider vermochte Cuddles Thomas nicht das Gefühl zu geben, dass ich knallhart war. Ihm Informationen zu entlocken, war wie Zähne ziehen. Er misstraute mir komplett, und als er nun neben mir ritt, zeigte seine ganze Körpersprache, dass er es für eine äußerst schlechte Idee hielt, sich mit mir zu diesem Abenteuer aufgemacht zu haben.

Ich hatte Leute wie Thomas früher schon getroffen. Er hielt den Laden beisammen. Im Chaos der Magie und des irren technischen Tanzes war er ein Fels, auf den seine Familie sich immer verlassen konnte. Er löste seine Probleme für sich und ohne jedes Aufsehen. Nur dass sein Sohn verschleppt worden war und er dieses Problem allein nicht lösen konnte. Viele Leute wären jetzt verzweifelt, und ihre Emotionen würden überkochen, doch Thomas wurde nur noch stiller, zog sich noch weiter in sich zurück. Er war beinahe katatonisch. Über kurz oder lang würde er explodieren. Es wäre besser, wenn das bald passierte, also bevor wir dort ankamen, wohin wir unterwegs waren.

Mir waren schon alle möglichen Formen von Abschaum begegnet, aber Menschenhändler standen ganz oben auf meiner Liste von Scheusalen.

»Wie ist das passiert?«

»Sie kamen im Auto und haben ihn von der Straße verschleppt«, sagte Thomas.

»Was hat er da gemacht?«

»Mit Freunden Fußball gespielt.«

»Und sie haben sich nur ihn geschnappt? Nicht noch einen oder zwei andere?«

Thomas nickte.

Das roch nach einem gezielten Zugriff.

»Ist Darin irgendwie besonders?«

»Nein.«

»Hat er Feinde?«

»Nein.«

»Sieht er gut aus? Hat jemand einen Narren an ihm gefressen?«

»Nein.«

»Verfügt er über magische Fähigkeiten?«

Nach einer kurzen Pause sagte Thomas: »Nein.«

Gut. Ich würde sein Vertrauen erringen müssen.

»Haben Sie es beim Orden probiert?«, fragte ich.

Thomas seufzte.

Der Orden der mildtätigen Hilfe war ein Ritterorden, der als Privatorganisation für die Durchsetzung gesetzlicher Vorgaben sorgte. Er nahm Petitionen der Öffentlichkeit an und verlangte für sein Tun einen an der Finanzstärke seiner Auftraggeber orientierten Obolus. Seine Dienste waren vernünftig, sein Verständnis von »Hilfe« dagegen weniger und sein Verständnis von »menschlich« engstirnig.

»Es gibt ein kleines Ordenskapitel in Wilmington«, sagte Thomas. »Nur drei Ritter. Und die sind beschäftigt.«

Das stimmte, aber die Entführung eines Kindes dürfte sogar für überarbeitete Ritter Priorität haben. Es gab etwas an Darin, das Thomas verborgen halten wollte. Ihn deswegen zu bedrängen, würde mich aber nicht weiterbringen.

Das war nicht schlimm. Der Tag war noch jung.

»Wie ist Darin denn so?«

Thomas wandte sich mir zu und sah mich an, als hätte ich ihm einen Faustschlag versetzt.

»Was für eine Art Kind ist er?«, fragte ich.

»Sie wollen wissen, wie mein Sohn so ist? Das will ich Ihnen sagen. Jason hat einen Freund, der im Sommer hierherkommt, um seine Großeltern zu besuchen. Letzten Sommer sind sie nach einem Sturm an den Strand. Jason hat ihm gesagt, er soll nicht ins Wasser gehen, aber der Junge hielt sich für einen guten Schwimmer, und sein Großvater hatte gemeint, es sei schon in Ordnung, solange er in Ufernähe bleibt.«

Das klang nicht gut.

»Der Junge ist in einen Rückstrom geraten, der ihn ins Meer gezogen hat. Jason ist gerannt, um Darin zu holen, doch als die beiden zurück an den Strand kamen, war von dem Kind nichts mehr zu sehen, nur noch das Meer. Und Darin ist ihm nach und hat den Jungen irgendwie gefunden. Fünf Kilometer weiter wurden sie in einem Sumpfgebiet angeschwemmt. Dann hat Darin das erschöpfte Kind den ganzen Weg nach Hause getragen, obwohl die Sümpfe voll mit Blutegeln und allen möglichen Kreaturen waren. So einer ist mein Sohn.«

Thomas sah mir in die Augen. »Aber auch wenn er ein faules, schreckliches Kind wäre, würde ich nach ihm suchen, weil er mein Sohn ist. Mein Kind. Ich weiß nicht, warum Sie das hier machen. Vielleicht, um sich Ihrer Macht zu vergewissern, vielleicht, um wirklich zu helfen. Aber wenn Sie das nicht können, verschwenden Sie bitte weder meine Zeit noch die meines Sohnes, denn ich weiß nicht, wie viel ihm davon noch bleibt.«

CURRAN

Mein achtjähriger Sohn hob eine Palette voller Bauholz hoch, und sein Blick fragte, ob das genüge.

Jason neben ihm wirkte leicht schockiert und hantierte mutig mit einigen kleineren Brettern.

»Ja, sehr beeindruckend. Trag das Holz durchs große Tor rein und komm wieder raus. Jason, das machst du prima. Ich leihe mir Conlan nur für einen Moment aus.«

Conlan legte seine Last ab, trottete zurück und wartete in respektvollem Abstand zu mir. Er war mein Sohn, doch er war auch ein Gestaltwandler, der vor seinem Alpha stand.

»Nun?«

»Jason ist mein Freund, und sein Bruder wurde entführt. Einfach von der Straße. Niemand wird ihnen helfen. Alle haben Angst vor diesen Typen.«

»Hast du deine Mutter gebeten, ihn aufzuspüren?«

Er zögerte. »Nicht so direkt.«

»Nein. Aber als du Jason zu ihr brachtest und die Sache erwähntest, war dir klar, dass sie alles stehen und liegen lassen und sich darum kümmern würde.«

»Ja.«

»Du hast sie manipuliert. Woher du das nur hast?«

Conlans Miene wurde ein wenig trotzig. »Er mag dich. Er sagt, du bist mächtig.«

»Das tut er bestimmt. Dein Großvater sagt viele Dinge.«

»Er ist sehr alt. Er weiß vieles. Er war ein König.«

»Das war er.«

»Er wollte, dass Mom als Königin mit ihm regiert.«

Das wollte er nicht. »Denkst du, er meint das ernst?«

Conlan schien nachzudenken. »Nein. Er würde seine Macht nicht teilen. Niemals. Mit niemandem.«

»Gut. Das ist das Wichtigste, was es an ihm zu verstehen gibt.«

Er runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«

»Dein Großvater wird deinetwegen nie etwas opfern. Deine Mutter ist sein...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2023
Übersetzer Andreas Heckmann
Sprache deutsch
Original-Titel Magic Tides
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte CONLAN • Curran • Elb • Elfe • Epic Fantasy • Fantasyliteratur • Fulton County • Georgia • Gestaltwandler • Große Gefühle • Kate • Leidenschaft • Liebe • Nekromantie • Ohio • Paranormal • Phantastik • Romance • Romantasy • Romantic Fantasy • Romantik • Romantische Fantasy • Trumbull County • Übersinnliche • Vampir • Vampire • Vampirromane • warren • Wilmington Years
ISBN-10 3-7363-2204-6 / 3736322046
ISBN-13 978-3-7363-2204-2 / 9783736322042
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