Raumkreuzer auf Kollisionskurs: Zwei Science Fiction Romane -  Alfred Bekker,  Mara Laue

Raumkreuzer auf Kollisionskurs: Zwei Science Fiction Romane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8284-8 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende SF-Romane: Sieben Monde (Alfred Bekker) Die Entscheidung der Genetics (Mara Laue) Eine schwere Erschütterung durchlief das Raumschiff. Alarmsignale heulten auf. Der große Panoramabildschirm auf der Brücke fiel für Sekunden aus. »Der Plasma-Schirm ist zusammengebrochen, Captain!«, meldete der Ortungsoffizier. »Schwere Schäden in den Sektionen eins bis vier. Ein Hüllenbruch ist eingetreten. Eines der Sandström-Aggregate wurde beschädigt.« Das bedeutet, wir haben im Augenblick nur die Ionentriebwerke zur Verfügung und können nicht auf Überlichtgeschwindigkeit gehen, erkannte Commander Max Albertson, seines Zeichens Kommandant des Leichten Kreuzers BATTLE OF TRIDOR. Er wurde blass. Wir sind verloren! * Erneut gingen Erschütterungen durch die BATTLE OF TRIDOR, deren Name in Erinnerung an die entscheidende Schlacht zwischen den Raumflotten der Menschheit und den vogelähnlichen Qriid gewählt war. Elf Jahre lag diese Schlacht zurück, in der es dem Space Army Corps der Humanen Welten gelungen war, die Flotte der Vogelartigen zurückzuschlagen. Seitdem hatte es einen unerklärten Waffenstillstand gegeben. Eine Art Kalten Krieg, der sich seit der jüngsten Krise im Bannister-System immer mehr in einen heißen verwandelte. Die BATTLE OF TRIDOR hatte Kurs auf das Tardelli-System genommen. Die Entfernung zur Erde betrug 65 Lichtjahre, die Distanz zum Bannister-System, dem äußersten Vorposten der Humanen Welten fast zehn Lichtjahre. Die gelbe Sonne Tardelli lag mitten im Niemandsland zwischen den Einflussbereichen der Menschheit und dem Qriid-Imperium, über dessen innere politische Verfassung es nach wie vor nur bruchstückhafte Informationen gab. In dieser Zone existierten Dutzende von Sonnensystemen, die zumeist kaum erforscht waren. Es existierten kleinere Zivilisationen verschiedener intelligenter Spezies in diesem Gebiet, von denen die meisten die interstellare Raumfahrt noch nicht entdeckt hatten. Manche dieser Systeme befanden sich auch offen oder verdeckt in einem Vasallenverhältnis zum Heiligen Imperium der Qriid. Die BATTLE OF TRIDOR befand sich auf einer diplomatischen Mission. Aber kurz nachdem sie am Rand des Tardelli-Systems aus dem Sandström-Raum aufgetaucht und auf Unterlichtgeschwindigkeit gegangen war, hatte man den Leichten Kreuzer unter Feuer genommen. Captain Albertson wollte gar nicht daran denken, wie verschwindend gering die Wahrscheinlichkeit war, in Schussweite zu einem feindlichen Schiff aus dem Sandström-Raum zu kommen. »Ich habe soeben den größten Teil der aktiven Ortung verloren«, meldete der Ortungsoffizier. »Und circa dreißig Prozent der passiven.« »Zielprogrammierung der Gauss-Kanonen nur bedingt einsetzbar!«, ergänzte der Waffenoffizier. »Wir erhalten weitere, sehr gezielte Treffer mit Schäden in mehreren Decks.«

Mission Space Army Corps 13: ​Die Entscheidung der Genetics: Chronik der Sternenkrieger


Mara Laue




»Das glaube ich nicht!«
Der empörte Ausruf ließ jeden im Aufenthaltsraum der STERNENKRIEGER II zusammenfahren. Die meisten Anwesenden nahmen hier einen Synthodrink zu sich oder suchten die Gesellschaft ihrer Kameraden zu einem angenehmen Smalltalk. Einige sahen sich auch die Übertragung der Nachrichten auf dem Großbildschirm des Raums an.
Der empörte Ausruf kam aus der Gruppe der Zuschauer und stammte von Simon E. Erixon, dem Leitenden Ingenieur der STERNENKRIEGER.
Wer ihn kannte, wusste, dass ein solcher Ausbruch vollkommen untypisch für den normalerweise ruhigen Mann war.
»Das können die doch nicht machen!«, ereiferte sich Erixon erneut. Seine Empörung war nur allzu nachvollziehbar und erfasste jetzt auch die übrigen Leute, die dem Geschehen auf dem Bildschirm bisher wenig oder gar keine Beachtung geschenkt hatten. Denn was sich dort abspielte, war wirklich ungeheuerlich …
***
Die Übertragung zeigte den Kommandanten eines Schiffes der Genetiker-Förderation, der von Harry Makuma, dem Starreporter des Senders Solar News, live interviewt wurde. Makuma hatte den Mann als Admiral Joao M. Kamamuriu vorgestellt und ihn um eine Stellungnahme über die besondere Aufgabe gebeten, die ihm die Regierung der Genetics übertragen hatte.
Die Frage des Reporters war der Grund für Erixons Empörung. »Admiral Kamamuriu, ist es wahr, dass man Sie damit beauftrag hat, alle nicht genoptimierten Bewohner der Drei Systeme zu evakuieren und diese Evakuierung notfalls auch mit Gewalt durchzusetzen?«
Kamamuriu war ein noch recht junger Mann für einen Admiral, ungefähr Mitte dreißig und damit in einem Alter, in dem man beim Space Army Corps normalerweise gerade mal Captain war – wenn überhaupt. Doch die Genetics bauten Ihre Flotte gerade erst auf, entsprechend schnell konnte man dort Karriere machen. Das »M« in der Mitte seines Namens stand für »Military« und signalisierte, dass seine Genoptimierung darauf ausgelegt war, ihm die Befähigung für einen hohen militärischen Rang zu geben.
Admiral Kamamuriu hatte seine Optimierung offensichtlich gut genutzt. Jetzt stützte er seine Hände auf den Tisch, hinter dem er stand und blickte den Reporter entschlossen an. »Die Regierung der Genetikerförderation hat eine Pressemitteilung an alle Medien herausgegeben«, sagte er fest. »Ich schlage vor, Sie lesen die. Darin finden Sie alle notwendigen Informationen über die Aktion Exodus.«
Harry Makuma griff das Stichwort sofort auf. »Aktion Exodus«, wiederholte er. »Hat man diesen Begriff bewusst in Anlehnung an das Buch Exodus der Bibel gewählt, in dem es um den Auszug der Israeliten aus Ägypten geht?«
»Das müssen Sie die Leute fragen, die ihn sich ausgedacht haben«, antwortete Kamamuriu kühl. »Ich bin nur das ausführende Organ.«
»Also geben Sie zu, dass es ihre Aufgabe ist, die normalen Menschen von den Genetikerwelten zu entfernen.«
Kamamuriu ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Sie auszusiedeln, ja. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Auswanderer sicher zu dem jeweiligen Planeten ihrer Wahl gelangen.«
Der Reporter ließ nicht locker. »Auswanderer sind Menschen, die ihre Heimat freiwillig verlassen«, hielt er Kamamuriu vor. »Nach den uns vorliegenden Informationen lassen Sie den Nichtoptimierten aber gar keine Wahl. Wer nicht freiwillig ›auswandert‹, wird zwangsumgesiedelt. Welche Stellung beziehen Sie zu dieser Barbarei?«
»Ich sehe darin keine Barbarei«, erklärte Kamamuriu. »Wir Genetics sind die Zukunft. Um uns optimal entwickeln zu können, ist es uns nicht möglich, nichtoptimierte Personen in unser Volk angemessen zu integrieren. Die Regierung hat diese Entscheidung für und mit Rücksicht auf die Nichtoptimierten getroffen. Normal geborene Menschen fühlten sich schon seit Jahren nicht mehr wohl in unserer Gesellschaft, wie die bereits existierenden hohen Auswanderungszahlen belegen, die Sie jederzeit gern nachprüfen können. Die Anforderungen, die in unserer Gesellschaft an das Ausüben nahezu jedes Berufes gestellt werden, können nachweislich bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht von Normalgeborenen erbracht werden. Das hat zur Folge, dass sie in der Genetikerförderation keinen Platz mehr haben, sieht man von absolut untergeordneten Berufen ab. Aber die werden von vollautomatischen Maschinen erledigt. Mit anderen Worten: Die Nichtoptimierten haben bei uns keine Zukunft. Deshalb wurde in ihrem eigenen Interesse entschieden, sie wieder in die Humanen Welten zu repatriieren.«
»Sie rauszuwerfen und notfalls mit Gewalt zu vertreiben, wollten Sie wohl sagen, Admiral«, bohrte Makuma nach.
»Nein, keineswegs. Mir ist bisher kein einziger Fall bekannt, in dem ein Normalgeborener sich geweigert hätte, das großzügige Angebot finanzieller Abfindung von der Regierung anzunehmen und in die Humanen Welten zurückzukehren.«
»Admiral, unserem Sender liegen Hunderte von diesbezüglichen Aussagen von Vertriebenen vor, die alle übereinstimmend behaupten, die Genetikerförderation nicht freiwillig verlassen zu haben. Gemäß deren Darstellung wurden sie vor die Wahl gestellt, entweder ›freiwillig‹ zu gehen oder zwangsabgeschoben zu werden.«
»Wie ich schon sagte, ist mir nichts dergleichen bekannt, sodass ich dazu keine Stellung nehmen kann. Ich schlage vor, Sie stellen diese Frage Lord Manager Zaid.«
»Admiral Kamamuriu, die Genetikerförderation wurde von menschlichen Siedlern gegründet, von ›normalen‹ Menschen aufgebaut und mit Hilfe der ›normalen‹ Bevölkerung, die übrigens immer noch die Mehrheit der Bewohner der Drei Systeme stellen, zu dem gemacht, was sie heute ist. Ist dieser so genannte Exodus jetzt der Dank der genoptimierten Kinder an ihre Eltern? Denn es sind Ihre eigenen Eltern und Großeltern, die Sie hier zwangsumsiedeln. Politik ist eine Sache, Admiral, Moral und Anstand eine ganz andere. Ist ›Aktion Exodus‹ Ausdruck der unter den Genetics vorherrschenden Moral?«
»Durchaus nicht«, antwortete Kamamuriu mit der Andeutung eines Lächelns. »Sie ist ein Ausdruck unseres Fortschritts. Bisher haben die Fortschritte in der Evolution des Menschen Jahrtausende gebraucht, um sich zu etablieren. Ein Beispiel: Der moderne Mensch benötigte ungefähr 50.000 Jahre, um sich aus dem Cro-magnon-Menschen zu entwickeln. Dank unserer heutigen – zugegeben technischen – Möglichkeiten, schaffen wir einen solchen Sprung innerhalb weniger Jahrzehnte. Der Cro Magnon hätte in der heutigen Welt keinen Platz mehr und würde entweder in Reservaten leben oder auf eine eigene Welt umgesiedelt werden müssen, und zwar in seinem eigenen Interesse.«
»Das heißt also, Sie sehen in den nichtoptimierten Menschen eine Art modernen Steinzeitmenschen und sich tatsächlich als Homo superior, als Übermenschen, wie einige Genetics sich selbst schon bezeichnen?«
»Tatsache ist, dass es keine Aufgabe gibt, für die ein Genetic nicht qualifizierter ist als ein Normaler. Damit haben die Nichtoptimierten in unserer Genetikerförderation keine Zukunft. Deshalb trennen wir uns von ihnen.«
»Das können die doch nicht machen!«, wiederholte Simon E. Erixon immer noch fassungslos. Er war selbst ein Genetic der ersten Stunden und bereits von seinen eigenen Leuten überheblich als »Auslaufmodell« bezeichnet worden, weil seine speziell für die Arbeit in Methanminen konzipierten Optimierungen schon seit Jahren überholt waren.
»Tja, Lieutenant«, sagte Raggie S. Terrifor, der zweite Genetic an Bord der STERNENKRIEGER nicht minder grimmig. »Wie es aussieht, haben die es gerade getan …«
*
Drei Monate zuvor
»Das können Sie doch nicht machen, Lord Manager!«
Der Protest kam von George Al-Wazir, dem Vorsitzenden des Wissenschaftsrats von Epikur. Lord Manager Jurij R. Zaid, oberster Repräsentant der Drei Systeme und somit Staatsoberhaupt der Genetikerförderation, hatte eine Vollversammlung des Wissenschaftsrats und der gewählten Regierungsvertreter einberufen, um mit ihnen die zukünftige Richtung der internen Politik zu besprechen.
»Besprechen« traf allerdings nicht ganz zu. Zaid legte der Versammlung bereits fertig ausgearbeitete Pläne vor – seine Pläne – und erwartete selbstverständlich, dass sich alle damit einverstanden erklärten. Genau genommen enthielten diese Pläne nur einen einzigen Punkt, wenn auch in aller Ausführlichkeit.
Zaid plante, alle nicht genoptimierten Bewohner der Genetikerförderation auszuweisen und ihnen jeden weiteren Zutritt zu den Drei Systemen zu verwehren.
»Das können Sie nicht machen«, wiederholte Al-Wazir und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
»Wir!«, korrigierte ihn Zaid. »Wir werden das tun, nicht ich allein.«
»Aber, Lord Manager, haben Sie sich denn nicht überlegt, was das für Folgen für uns haben wird? Die Nichtoptimierten sind immerhin in der Mehrheit. Wir können die Leute doch nicht einfach von heute auf morgen aus ihrer Heimat«, er suchte nach Worten, »nun … vertreiben!«
Zaid...

Erscheint lt. Verlag 7.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-8284-1 / 3738982841
ISBN-13 978-3-7389-8284-8 / 9783738982848
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