Eine Lady für Lord Charrington (eBook)

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2021 | 1. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-845-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eine Lady für Lord Charrington - Jo Beverley
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Eine geheimnisvolle Lady und eine unverhoffte Liebe …
Die winterliche Regency Romance für Fans von Olivia Drake

Lord Leander Charrington wurde zu einem charmanten Diplomaten erzogen und kann sich vor Frauenherzen kaum retten. Doch eigentlich sucht er eine vernünftige Frau, die er heiraten kann, ohne dass diese sich in ihn verliebt – eine Ehe voller Bequemlichkeiten. Als er der jungen Witwe Judith Rossiter begegnet, ist sich Lord Charrington sicher, dass sie die ideale Wahl ist: Judith kleidet sich immer noch in schwarz, ist ihrem verstorbenem Ehemann fortan treu ergeben und hat Kinder, um die sie sich kümmert.

Judith Rossiter kann ihr Glück kaum fassen, als sie das attraktive Angebot von Lord Charrington bekommt. Ihn zu heiraten, ist genau das, was sie braucht, um dem Unglück zu entkommen. Doch Judith ist nicht die, für die der Lord sie hält. Ohne sich Lord Charrington zu offenbaren, nimmt sie seine Bedingung, sich nicht in ihn zu verlieben, an. Zumindest glaubt sie das …

Erste Leser:innenstimmen
„Eine sehr amüsante Regency Romance zum Davonträumen!“
„Wunderschöne, romantische Unterhaltung … nicht nur für die Weihnachtszeit.“
„Ich hoffe die historische Liebesroman-Reihe geht bald weiter!“
„Jo Beverley konnte mich mit ihrem fesselnden Schreibstil und der gefühlvollen Geschichte absolut überzeugen.“



Jo Beverley war eine der Top-Autorinnen historischer Liebesromane und eines von nur zwölf Mitgliedern der Romance Writers of America Hall of Fame. Sie wurde in England geboren und wuchs dort auf. Sie hatte einen Abschluss in englischer Geschichte von der Keele University in Staffordshire. Sie wanderte mit ihrem Mann nach Kanada aus, kehrte aber nach England zurück, wo sie blieb, bis sie am 23. Mai 2016 verstarb. Sie hinterlässt ihren Ehemann, zwei Söhne und eine Enkelin. Jo schrieb über vierzig Romane, die in ihrer Heimat England spielen, und sie gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter fünf RITA Awards.

Erstes Kapitel


»Wenn sie sich nur nicht immer gleich in mich verlieben würden.«

Leander Knollis, Earl of Charrington, lehnte das Haupt an die hohe Lehne seines Stuhls und blickte ernst an die in Halbdunkel gehüllte Decke. Es war spät an einem Abend im November. Nur ein knisterndes Feuer und wenige Kerzen in einem Leuchter erhellten spärlich den kleinen Salon von Hartwell, dem bezaubernden Landhaus des Marquis of Arden in Surrey.

Den besagten Marquis schien Leanders kummervoller Ton jedoch nicht zu Tränen des Mitgefühls zu rühren. Lucien de Vaux brach vielmehr in Lachen aus, und selbst Beth, seine Gemahlin, musste ein Grinsen verbergen.

»Was sollte ein gut aussehender Kriegsheld denn schon anderes zu erwarten haben?«, fragte Lucien.

»Mein Lieber, Kriegshelden kriegst du jetzt, nur ein paar Monate nach Waterloo, doch regelrecht nachgeworfen.«

»Ich sprach aber von einem gut aussehenden Kriegshelden. Hör auf, den hoffnungsvollen jungen Damen im Almack’s zuzulächeln. Die Wirkung deines Lächelns ist dir doch sehr wohl bewusst.«

Leander warf ihm einen so humorvollen wie bitteren Blick zu. »Durchaus, mein lieber Luce. Aber mit einer Leichenbittermiene kann ich ja wohl kaum auf Brautschau gehen.«

Die drei pflegten einen angenehm zwanglosen Umgangston miteinander. Leander und Lucien hatten ihre Halstücher abgelegt und die Hemdkragen aufgeknöpft. Beth trug ein weites Tuchkleid und einen großen Norwich-Schal um die Schultern. Sie saß auf einem Schemel vor dem Stuhl ihres Mannes, lehnte zufrieden an seinem Knie und genoss die angenehme Wärme seiner Hand auf ihrem Nacken.

»Ich weiß nicht«, sagte sie nachdenklich und betrachtete Leander mit einem Funkeln im Blick. »Eine gequälte Seele hat etwas Unwiderstehliches. Und ich denke, so ziemlich jede Frau glaubt, sie allein könne einer solchen Seele den nötigen Trost spenden. Einer derartigen Herausforderung können wir Frauen einfach nicht widerstehen.«

»Ich stelle keine Herausforderung dar«, protestierte Leander. »Ich verhalte mich seit Wochen schon geradezu vorbildlich – tanze mit den Mauerblümchen, bin höflich zu den Anstandsdamen und gehe bei meiner Brautschau nicht allzu offensichtlich ans Werk.«

»Dann«, meinte Lucien, »schlage ich vor, dass du dir schnellstmöglich eine erwählst. Ich kann nämlich bestens bezeugen, dass die Ehe das Leben in vieler Hinsicht erfreulicher macht.« Seine Finger spielten mit den Locken in Beths Nacken und übermittelten dieser eine heimliche Botschaft, und sie blickte lächelnd zu ihm auf.

Sie waren frisch verheiratet. Zumindest sahen sie selbst sich immer noch so. Die Hochzeit war im Juni gewesen, doch wirklich begonnen hatte ihre Ehe erst einige Wochen später, und eine Reihe von Ereignissen hatte die beiden bis zum September von ihren Flitterwochen abgehalten.

Und nun, nach nur sechs Wochen seliger Ungestörtheit, war ein ungeladener Gast bei ihnen aufgetaucht.

Bis zu diesem Abend war Leander Knollis, Earl of Charrington, neuerdings bei den Guards, für Beth nicht mehr als ein Name gewesen. Aber er war einer der »Rogues«, und so hatte es sie nicht überrascht, als Lucien ihm ohne zu zögern ihr Refugium auf dem Land mitteilte.

Die Company of Rogues, die Gesellschaft der »Schurken« oder »Spitzbuben«, war in Luciens ersten Tagen in Harrow von dem unternehmungslustigen Nicholas Delaney gegründet worden. Er hatte zwölf sorgsam ausgewählte Jungen um sich geschart und mit ihnen einen »Schutzverein« ins Leben gerufen. Während ihrer Schulzeit hatten sie einander gegen Ungerechtigkeiten und Schikanen verteidigt. Danach blieben sie in erster Linie als eine gesellige Gruppe zusammen, die sich traf, wenn sich die Gelegenheit ergab, doch es herrschte Einigkeit darüber, dass ihr Bund unverbrüchlich Bestand hatte. Jeder konnte auf die anderen zählen, wenn er jemanden brauchte.

Beth kannte inzwischen sieben der Rogues, und drei waren in den Kriegen gegen Napoleon Bonaparte gefallen. Die zwei restlichen waren Simon St. Bride, der eine Verwaltungsposition in Kanada innehatte, und Leander Knollis. Alles, was sie von ihm wusste, war, dass er eine vielversprechende Laufbahn im diplomatischen Dienst aufgegeben hatte, um in die Armee einzutreten; er hatte Vittoria, Toulouse und Waterloo überlebt, und nun suchte er offenbar eine Frau – und sträubte sich dagegen, dass sich die jungen Damen reihenweise in ihn verliebten.

Also hatte er London und der gesellschaftlichen Saison den Rücken gekehrt und sich natürlich zum nächsten seiner Rogues aufgemacht – Lucien.

»Ich würde mir liebend gerne eine Braut suchen«, sagte Leander in einem etwas scharfen Ton. »Ich dachte, die Welt ist voll von Frauen, für die nichts weiter zählt als Geld und Titel. Und hier bin ich nun, bereit, beides ohne Vorbehalte einer passenden Lady zu Füßen zu legen, wenn sie sich nur nicht in mich verliebt.«

»Und das tun sie alle?«, fragte Beth skeptisch. Ihrer Meinung nach war Leander Knollis ein wenig zu hochtrabend, um ihn wirklich ernst nehmen zu können.

Leander wandte sich ihr zu. »Sie scheinen mir eine vernünftige Frau zu sein. Sie würden sich nicht in mich verlieben, habe ich recht?«

Beth musterte ihn, betrachtete ihn zum ersten Mal wirklich eingehend. Und stellte fest, dass sie sich ihrer Antwort nicht sicher war.

Er bemerkte ihr Zögern, sprang mit einem Stöhnen auf und zog Lucien neben sich in die Höhe. »Sehen Sie uns an! Ich bin kein besonders gut aussehender Mann!«

Beth studierte die beiden. Man konnte diesen Vergleich kaum fair nennen, denn Lucien sah einfach umwerfend gut aus, und das nicht nur aufgrund ihrer Voreingenommenheit als seine Frau. Schon als sie ihn das erste Mal gesehen, als sie ihn gefürchtet und gehasst hatte, hatte sie ihn in Gedanken mit einem griechischen Gott verglichen. Er war über sechs Fuß groß, mit prägnanten Gesichtszügen, goldblonden Locken und wunderschönen Augen mit Wimpern, die sie ihren noch nicht empfangenen Kindern nur wünschen konnte.

Lord Charrington war einen ganzen Kopf kleiner. Er war zwar gut gebaut und wirkte elegant, doch außer einem etwas fremdländisch wirkenden Aussehen hatte er nichts Außergewöhnliches an sich. Und dieses Aussehen war nicht überraschend, war er doch im Ausland geboren und aufgewachsen. Beth war sich nicht sicher, was diese Andersartigkeit bewirkte, denn seine Kleidung, seine Sprache und sein Benehmen waren untadelig englisch. Vielleicht war es seine gelegentlich beredte Gestik, die vielen Worte, in die er eine simple Aussage gern kleidete, oder die lebhaften Mienen, die häufig über sein schmales Gesicht huschten.

Der Durchschnittsengländer war wesentlich weniger agil.

Von diesen Manierismen abgesehen, war er allerdings ganz gewöhnlich. Sein Haar war so schlicht braun wie das ihre, wenngleich er es gewellt und ziemlich lang trug, so, als würde er sich nicht darum kümmern, was wiederum sehr ansprechend wirkte.

Aber dann waren da seine Augen.

Während Beths Augen einfach blau waren, glänzten die seinen in einer seltsamen, blassen Farbe, vielleicht einem hellen Braun; im spärlichen Licht der Kerzen war das schwer auszumachen. Sie schienen etwas tief liegend und die Lider schwer, aber dennoch waren sie von einer strahlenden Intensität, die Aufmerksamkeit erregte und sofort das Herz dessen berührte, den sie ansahen. Sie leuchteten, und dennoch zeigten sie Schatten, die einen verborgenen Schmerz andeuteten. Zweifellos war das lediglich eine Sinnestäuschung, die daher rührte, dass sie tief in den Höhlen lagen, doch in Kombination mit Leanders fremdländischem Gebaren wirkte es äußerst verführerisch.

Er sah nicht nur anders aus, sondern auch verletzt, und, so fügte Beth zu ihrer eigenen Überraschung hinzu, auch gefährlich.

Nicht unbedingt physisch gefährlich, wie Lucien, aber mit seinen Geheimnissen und seinem Willen furchterregend oder beeindruckend.

Sie schüttelte diese Gedanken ab; sicher waren sie der späten Stunde und dem Portwein geschuldet, den sie getrunken hatte. »Nein, Sie sehen nicht außergewöhnlich gut aus«, sagte sie, »aber ich kann verstehen, dass eine Frau leicht ihr Herz verlieren könnte …«

»Das reicht!«, unterbrach Lucien. »Muss ich ihn etwa hinauswerfen?«

Beth lächelte ihm zu. »Ich wollte gerade noch ›wenn es frei ist‹ hinzufügen.« Sie wandte sich dem Earl zu. »Sagen Sie mir, Mylord, warum sträuben Sie sich dagegen, dass eine junge Frau, der Sie den Hof machen, sich in Sie verliebt? Eigentlich sollte das doch mehr als wünschenswert sein.«

»Vielleicht, wenn ich mich bereits für eine entschieden hätte.«

»Nur vielleicht?«

Er nahm mit einem Seufzen seinen Platz wieder ein, und sie dachte, er werde ihr nicht antworten. Es bereitete ihm sichtlich Unbehagen, über seine Gefühle zu sprechen. Doch dann sagte er: »Ich scheine zu romantischer Liebe nicht fähig zu sein. Ich habe so etwas noch nie erlebt und zweifle deshalb daran, ob ich es jemals erleben werde.« Er zuckte die Achseln. »Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als ein Leben lang an eine Frau gebunden zu sein, die mich abgöttisch liebt, während ich meinem Lieblingspferd mehr zugetan bin als ihr.«

Das war so schockierend direkt, dass es Beth die Sprache verschlug. Instinktiv ergriff sie die Hand ihres Mannes. »Ich erinnere mich nicht daran, dass du im Ruf stehst, enthaltsam zu sein«, stellte Lucien fest.

Leander blickte kühl auf. »Was hat das damit zu tun?«

»Und all die Frauen verlieben sich in dich?«

Leander warf einen Blick auf Beth. »Ich denke, diese Diskussion heben wir uns lieber für später auf.«

Nach einem kurzen, verdutzten Schweigen lachte...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2021
Reihe/Serie Forbidden Love-Reihe
Übersetzer Heinz Tophinke
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Gentleman-Lord-Lady-Duke • Herz • historic-al-regency-victorian-romance • historisch-er-liebe-s-roman-e • Liebe-s-kunst-künstler-lektionen • London-England-british-Britannien • Verführ-ung-er-in
ISBN-10 3-96817-845-9 / 3968178459
ISBN-13 978-3-96817-845-5 / 9783968178455
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