Kalter Hund und Krustenbraten (eBook)

Ein Bayern-Krimi
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
311 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-2547-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kalter Hund und Krustenbraten -  Jessica Müller
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Hauptkommissar Hirschberg kommt auf den Hund ...

Krindelsdorf bei München: Eine internationale Hunde-Show sorgt für Aufregung im Ort. Auch Hirschberg ist im Stress - schließlich soll Mops Picasso sich beim Schaulaufen bewähren, und Schwiegertante Isobel spannt die ganze Familie ein, um ihrem geliebten Vierbeiner optimale Startbedingungen zu verschaffen.

Doch es kommt noch schlimmer: Die reiche Immobilienmaklerin Jolanda Hausmann wird mit einem Pfeil in der Brust am Ufer der Krinn gefunden. Dabei sollte ihre Pudeldame Yvette doch den großen Preis gewinnen! Mörderische Konkurrenz unter den Herrchen und Frauchen? Die Hundezüchter sind einander spinnefeind. Oder ist es Rache, nachdem Jolanda wieder einmal einem anderen Makler eine Immobilie weggeschnappt hat?

Bevor Hirschberg und Kollegin Hansen sich recht auf die Suche nach des Pudels Kern machen können, gibt es ein weiteres Opfer ... geht ein hundsgemeiner Serienmörder im Dorf um?

Urkomisch, spannend, bayrisch: der siebte Fall für Hauptkommissar Hirschberg.





<p><span style="font-family: 'Times New Roman'; font-size: 16px; background-color: #ffffff;"><strong>Jessica Müller</strong>, geboren 1976 in München, verbrachte ihre Kindheit im Dachauer Land, wo auch der fiktive Ort Krindelsdorf liegt. Nach einem abgeschlossenen Übersetzerstudium folgten Auslandsaufenthalte in England und Irland. Ihre Wahlheimat ist das Rheinland, sie lebt in Köln.</span></p>

2.


Nachdem er sich von seiner Kollegin getrennt hatte, mischte sich Hirschberg unter die Teilnehmer der Hundeshow und hielt Ausschau nach Cordula Schwarzensee. Laut Reinhardts Beschreibung trug Hausmanns Konkurrentin ein weißes Chanel-Kostüm und ebenfalls weiße Pumps mit schwarzer Spitze. Ihr brünettes Haar sei nach oben gesteckt. Ihre graublauen Augen hätten die Gabe, ihre Rivalen zu erdolchen, hatte die Lebensgefährtin des Landrats trocken hinzugefügt. Zudem befände sie sich in Begleitung von zwei schwarzen Pudeldamen. Es dauerte nicht lang, bis Hirschberg Schwarzensee an einem Hundefriseur-Stand erblickte. Offenbar sollten ihre Lieblinge vor dem Schaulaufen noch gestylt werden. Der Hundefriseur blickte auf, als er sich dem Stand näherte, und richtete seine dunklen Augen auf ihn. Sein sorgfältig nach hinten gekämmtes schwarzes Haar und sein olivfarbener Teint ließen Hirschberg auf seine südländische Herkunft schließen. Schwarzensee stand mit dem Rücken zu ihm und gab einer ihrer Pudeldamen die Anweisung »Sitz!«.

»Frau Schwarzensee?«

Sie wandte sich um, und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, während sie ihn von oben bis unten musterte.

»Wer möchte das wissen?«, erkundigte sie sich in ungeduldigem Tonfall.

»Verzeihen Sie, Frau Schwarzensee. Ich bin Hauptkommissar Hirschberg und muss Ihnen dringend ein paar Fragen stellen.« Er zückte seinen Dienstausweis.

»Sofern Ihre Neugier Cleopatra und Jeanne d'Arc nicht verstört«, kam es warnend über ihre Lippen. Glaubte sie etwa, er habe vor, die Pudeldamen anzuschreien und ins Kreuzverhör zu nehmen?, fragte er sich. »Heute ist ein wichtiger Tag für meine Mädchen. Daher möchte ich jede unnötige Aufregung vermeiden.«

»Meine Arbeit und die eventuell daraus resultierende Aufregung ist niemals unnötig«, erwiderte er trocken, und der Hundestylist begann, zu hüsteln. »Und zum einen habe ich nicht direkt Fragen an Ihre Pudel, sondern mehr an Sie.«

»Ich nehme Sie beim Wort, Herr Hauptkommissar. Aber nun sagen Sie endlich, worum es geht«, forderte sie Hirschberg unwirsch auf und ignorierte seine spitze Bemerkung. »Meine Mädchen und ich müssen uns an einen straffen Zeitplan halten. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«

»Es geht um Jolanda Hausmann.« Er zückte seinen Notizblock. »Wie ich höre, waren Sie Konkurrentinnen.«

»Sehen Sie!«, rief Schwarzensee anklagend. »Genau das meine ich! Allein der Name dieser Frau lässt meinen Blutdruck in die Höhe schnellen! Und wenn ich mich aufrege, wirkt sich das grundsätzlich negativ auf die Gemütsverfassung meiner Pudel aus«, behauptete sie und fächelte sich mit ihren Händen theatralisch Luft zu. »Sie haben monatelang für diesen Tag trainiert, und ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas sie aus der Balance bringt. In einer halben Stunde haben die beiden außerdem noch eine Yoga-Sitzung. Sie sollen möglichst ausgeglichen vor die Jury treten. Aber nachdem Sie jetzt ...«

»Yoga?«, unterbrach Hirschberg sie. »Für Hunde?«

»Ja, Maja Dombrowski hat – dem Himmel sei Dank! – ihre Yoga-Station in der Halle nebenan. Sie ist eine Göttin, wenn es darum geht, in Hundeseelen das dritte Auge zu öffnen.« Schwarzensee hob gebieterisch die Hand. »Ich weiß sehr gut, was Sie sagen wollen, und ich gebe zu, auch ich war anfangs skeptisch. Aber als ich gesehen habe, wie ruhig meine Mädchen nach ein paar Yoga-Einheiten bei ihr geworden sind, war ich restlos von ihrem Können überzeugt. Jeanne d'Arc und Cleopatra hatten in der Pubertät nämlich große Schwierigkeiten miteinander. Ihre Rivalität hat mich in den Wahnsinn getrieben. Ihre Mütter waren Schwestern, müssen Sie wissen, und auch ihr Verhältnis war schwierig. Marie-Antoinette und Nofretete haben sich gegenseitig kein Leckerli vergönnt! Sie haben sich wegen jedem Spielzeug fast zerfleischt.« Sie stieß ein entnervtes Schnauben aus. »Bei Cleopatra und Jeanne lief es ähnlich. Sie haben sich von klein auf nur angeknurrt«, berichtete Schwarzensee und rollte mit den Augen. »Aber dann habe ich mich in meiner Verzweiflung dazu durchgerungen, Maja eine Chance zu geben. Ihre Frau Leonora und ich sind Kundinnen im selben Kosmetiksalon, und eines Tages sind wir ins Gespräch gekommen. Leonora ist eine ausgesprochen einfühlsame Erlebnispädagogin für Hunde! Als sie von meinen Schwierigkeiten mit meinen Mädchen gehört hat, hat sie mir einen Besuch bei Maja ans Herz gelegt, und voilà! Nachdem Cleo und Jeanne die kreischende Möwe praktiziert und schließlich zum ruhenden Lurch gefunden hatten, kehrte Harmonie bei uns ein. Wie durch Zauberhand! Sie besuchen sich nun sogar gegenseitig in ihren Zimmern«, schwärmte Schwarzensee.

»Die beiden haben eigene Zimmer?«, hörte Hirschberg sich nachhaken.

»Selbstverständlich. Es ist wichtig, dass sowohl Jeanne als auch Cleopatra ihre eigene Persönlichkeit ungestört entwickeln und ausleben können. Zudem will ich Privatsphäre für jede von ihnen, wenn sie Besuch von den Vätern ihrer zukünftigen Welpen bekommen. Auch Ricardo und Carlos begrüßen dieses Arrangement, hat ihr Besitzer Herr Gold mir versichert. Und das ist ja auch ein ganz natürliches Bedürfnis! Sie möchten Ihren Nachwuchs doch schließlich auch ohne etwaige Zuschauer zeugen, nicht wahr?«

»Ich bin mir nicht so sicher, ob man das vergleichen kann. Das ...« Hirschbergs Kopf schwirrte, und er räusperte sich. Er musste das Gespräch schnellstens auf seine Ermittlungen lenken. »Frau Schwarzensee, ich möchte Ihnen eigentlich ein paar Fragen bezüglich Jolanda Hausmann stellen. Sie ...«

»Diese Giftschlange!«, zischte die Pudelmutter, und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Was hat sie Ihnen gesagt? Dass ich den Hundefriseur bestochen hätte, um Yvette verunstalten zu lassen? Ich sage Ihnen, Herr Hauptkommissar: Sie kann froh sein, dass ihr hirnloser Pudel geradeaus laufen kann! Sie ...«

»Frau Hausmann ist tot«, fiel er ihr ins Wort. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, wie der Hundefriseur in der Bewegung innehielt und die Stirn runzelte. Er schien den Atem anzuhalten.

»Tot?« Schwarzensee fasste sich theatralisch an ihr Dekolleté. »Aber wie ... Wann ...«

»Sie ist ermordet worden«, eröffnete ihr Hirschberg. »Daher komme ich nicht umhin, Ihnen und den anderen Teilnehmern, die mit ihr zu tun hatten, Fragen zu stellen. Ihren Worten entnehme ich, dass Sie nicht gut auf Frau Hausmann zu sprechen waren.«

»Ermordet?«, wiederholte Schwarzensee. »Aber wie ...« Sie schluckte.

»Jemand hat sie mit einem Pfeil getötet. Er oder sie traf sie mitten ins Herz«, erklärte Hirschberg ihr. »Sie können nicht zufällig mit Pfeil und Bogen umgehen, Frau Schwarzensee?«

»Ich muss doch sehr bitten, Herr Hauptkommissar! Wie können Sie es wagen, mir ...«, empörte sie sich sogleich, nachdem sie aufgebracht nach Luft geschnappt hatte.

»Ein Mord ist geschehen, Frau Schwarzensee, und ich muss meine Arbeit machen und auch unangenehme Fragen stellen«, unterbrach er sie. »Ihre vorangegangenen Äußerungen deuten darauf hin, dass Sie Frau Hausmann nicht besonders gemocht haben, um es mild auszudrücken. Sie als ›Giftschlange‛ zu bezeichnen, spricht nicht gerade für große Zuneigung. Daher meine Frage, ob Sie mit der Tatwaffe umgehen können, und wo Sie sich, sagen wir, die letzten drei bis vier Stunden aufgehalten haben.«

»Nein, ich kann nicht mit Pfeil und Bogen umgehen, und ich war die letzten paar Stunden hier«, antwortete Hausmanns Konkurrentin zähneknirschend. »Ich habe mich mit einigen anderen Züchtern ausgetauscht und habe Cleopatra und Jeanne noch einmal von der Tierärztin, Professorin Wildheim, untersuchen lassen. Sie ist am Veterinärstand in Halle 3«, fügte sie hinzu. »Allein bei ihr war ich fast anderthalb Stunden. Anschließend habe ich an der Bar ein Glas Champagner getrunken. Ich kann Ihnen versichern, dass es genügend Menschen gibt, die mich gesehen haben.«

»Sie haben das Gebäude also in den vergangenen Stunden nicht verlassen?«, hakte Hirschberg nach.

»Wenn ich es Ihnen doch sage«, entgegnete sie händeringend. »Meine Mädchen sollen heute die Preisrichter beeindrucken! Da muss ich mich ihnen gegenüber ganz besonders ruhig und besonnen verhalten. Heute wäre wirklich der schlechteste Zeitpunkt für etwas so Aufwühlendes wie einen Mord! Nicht, dass ich nicht schon einmal darüber nachgedacht hätte, wie es sich anfühlen würde, die Hausmann vom Balkon zu schubsen oder dergleichen. Das gebe ich gern zu.« Sie rümpfte die Nase. »Denn ich kann Ihnen sagen, dieser Frau wollte man einfach an die Gurgel gehen! Aber ich würde es niemals zulassen, dass mein Temperament derartig mit mir durchgeht«, behauptete sie von sich. »Meine Eltern haben mich zu Charakterstärke und Contenance erzogen. Ich würde mich niemals zu so etwas hinreißen...

Erscheint lt. Verlag 27.12.2023
Reihe/Serie Hauptkommissar Hirschberg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bayern • Bayernkrimi • Cosy Crime • Cozy Crime • Dachau • Dachauer Land • Dorf • Eifersucht • Familie • Gemütlich • Heimatkrimi • Hundeshow • Konkurrenz • Krimis • Krindelsdorf • LKA • Lokalkrimi • lustig • Mops • Mord • München • Oberbayern • Regiokrimi • Regionalkrimi • spannend • Süddeutschland • witzig
ISBN-10 3-7517-2547-4 / 3751725474
ISBN-13 978-3-7517-2547-7 / 9783751725477
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