Red Rock Ranch 07: Das Phoenix-Kartell (eBook)

Die neue Generation Band No. 01
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
248 Seiten
BLITZ-Verlag
978-3-7579-4936-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Red Rock Ranch 07: Das Phoenix-Kartell -  Alfred Wallon
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David Thorne ist der CEO eines Firmenkonsortiums in Phoenix. Man plant in der Nähe von Tucson einen großen Hotelkomplex mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten für die stetig wachsende Zahl von Touristen. Der ideale Ort für dieses Bauprojekt befindet sich auf dem Land der Red Rock Ranch. Der Rancher Sam Taylor ahnt nichts von diesen Plänen. Die Red Rock Ranch und das Land befinden sich seit mehreren Generationen im Besitz seiner Familie. Er wird niemals verkaufen. Deshalb bleibt für Thorne nur eine gewaltsame Lösung, und dafür ist ihm jedes Mittel recht.

Alfred Wallon geb. 1957, ist ein vielseitiger Autor, bis heute über 200 Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht hat. Er schrieb Serien wie RIO CONCHO, DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER für den BLITZ-Verlag und beteiligt sich auch an RED ROCK RANCH und LOBO. Ab Sommer 2023 werden seine Romane exklusiv im BLITZ-Verlag veröffentlicht. Die Serie CIVIL WAR CHRONICLES wird mit einer Neuauflage als eBook und Taschenbuch abgeschlossen, inklusive drei neuen Romanen.

Das Komplott


17. Mai 2022

Phoenix/Arizona

Im obersten Stock des TCC-Hochhauses

Gegen 13:30 Uhr

„Die Herrschaften sind jetzt vollzählig, Mister Thorne. Sie warten jetzt nur noch auf Sie.“

David Thornes Gedanken brachen ab. Die letzte Viertelstunde hatte er einige Tabellen und Pläne durchgesehen, die mit einem Bauprojekt mitten in Phoenix zu tun hatten. Jetzt musste er sich aber erst einmal mit einer etwas komplizierteren Thematik beschäftigen. Kompliziert, aber nicht unlösbar. Für alles gab es Lösungen, wenn man die richtigen Wege kannte und über entsprechende Mittel verfügte. Diese Denkweise hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war: CEO der Thorne Consulting Company.

„Ich komme gleich, Helen“, sagte er mit einem Lächeln zu ihr. „Höchstens noch zehn Minuten.“

„Natürlich, Mister Thorne“, versicherte ihm seine Sekretärin Helen Mills, die schon seit vier Jahren für ihn arbeitete und sein Vertrauen genoss. Sie war schlank, hatte lange dunkle Haare und besaß eine Figur, die so manchen Mann schwach werden lassen konnte, wenn sie es darauf anlegte. Deshalb war Thorne sicher, dass es Helen auch diesmal gelingen würde, die Männer und Frauen im großen Besprechungszimmer im 35. Stock des repräsentativen Firmensitzes seines Unternehmens noch um etwas Geduld zu bitten. Thorne hatte Helen aber nicht wegen ihrer optischen Vorteile eingestellt, sondern weil sie eine echte Unterstützung für ihn war und Dinge auf ganz einfache Weise regelte, mit denen er sich nicht im Detail beschäftigen konnte. Wer mit ihm sprechen wollte, der musste erst einmal an Helen vorbei, und das war erst dann der Fall, wenn der Gesprächstermin wirklich wichtig war.

David Thorne erhob sich hinter seinem ovalen Schreibtisch und ging zum Fenster. Es nahm eine ganze Wandfläche ein und erlaubte ihm einen großzügigen Blick auf die Congress Street und die angrenzenden Bank- und Geschäftsgebäude. Fast zwanzig Jahre hatte es gedauert, bis er sich zu dieser Position hochgearbeitet hatte. Jetzt war er einundfünfzig Jahre alt, besaß für sein Alter noch eine gute und sportlich durchtrainierte Figur. Seine an den Schläfen schon grauen Haare ließen ihn auf Frauen interessant wirken, und bei Banken und anderen Geschäftspartnern seines Firmenverbundes galt er als harter Verhandlungspartner.

Thorne lächelte, während er die Aussicht genoss. Er erinnerte sich dann jedes Mal daran, welch ein harter Weg es gewesen war, diese Position zu erlangen. Und jetzt, wo er sie innehatte, würde er sie sich nicht mehr wegnehmen lassen. Er hatte angefangen als Broker und Investmentbanker und schnell gelernt, welche Tricks man beherrschen musste, um erfolgreich zu sein. Deshalb wusste er, wie man diesen Erfolg immer wieder halten und noch weiter ausbauen konnte. Das hatte ihn zum CEO der Thorne Consulting Company gemacht.

Er nahm sein iPad, rückte noch einmal seine Krawatte zurecht und verließ dann sein Büro. Als er an Helens Schreibtisch vorbeiging, signalisierte sie ihm mit einer kurzen Geste, dass alle Personen über seine kurze Verspätung informiert waren und keiner daran etwas auszusetzen hatte. Die Bühne war somit bereit für den ersten Akt eines Schauspiels, dessen Inszenierung er sehr gründlich vorbereitet hatte, und nun hoffte, dass auch alles umgesetzt wurde, was seine weiteren Planungen betraf.

Er schritt den Flur entlang, bis er eine Glastür erreichte, die zu dem Besprechungsraum führte, der ebenfalls über eine große Fensterfront verfügte. Diejenigen Besucher, die es geschafft hatten, die 35. Etage jemals zu erreichen, waren privilegiert, und so sollten sie sich auch fühlen. Jede der Personen, die zu diesem Meeting eingeladen worden waren, wusste den Kontakt mit David Thorne zu schätzen, denn diese Verbindung hatte ihnen auch schon mehrfach einige Vorteile verschafft, die sie wiederum nutzen konnten, um ihre eigenen Ziele um einiges schneller umzusetzen.

Böse Zungen hätten in solchen Fällen von Vetternwirtschaft gesprochen oder von einem Treffen von Männern und Frauen, denen Lobbyisten zu ihrer Position verholfen hatten. David Thorne war derjenige, der mit seinem Firmenverbund überall gut vernetzt war, und stellte somit die Weichen, auch wenn es einige nicht so ganz mochten, dass er einen solch eindeutigen Vorrang hatte. Das galt auch für seine Entscheidungen, von denen viele profitierten, die bereit waren, seine Regeln zu akzeptieren.

Thorne atmete noch einmal tief durch und öffnete dann die Glastür zum Besprechungsraum. Das Lächeln, das er jetzt aufsetzte, war rein geschäftsmäßig, aber seine Augen blieben kalt und abwartend.

„Guten Tag!“, begrüßte er seine Geschäftspartner. „Ich hoffe, Sie sind nicht allzu ungeduldig geworden, weil es bei mir etwas länger gedauert hat. Es war ein wichtiges Telefonat mit Senator Robert Davis. Und einen Mann wie den Senator lässt man nicht lange warten. Sie verstehen das sicher, oder?“

Thorne kannte den Senator tatsächlich. Deshalb glaubte ihm auch jeder der anwesenden fünf Besucher diese Aussage. Und jeder wusste, dass ihm der Senator manchmal in gewissen Dingen den Rücken freihielt, wenn manche Behörden ein wenig zu neugierig waren und Fragen stellten, die Thorne nicht beantworten wollte.

„Wir sind gekommen, weil Sie um diesen Termin gebeten haben, David“, ergriff nun Thomas Burton das Wort. Ihm gehörte die Phoenix Investment Bank, und er finanzierte wichtige Bauprojekte der TCC. Auch wenn sie manchmal etwas risikoreich waren. „Wir sind schon sehr gespannt darauf, um was es diesmal geht.“

„Sie werden es gleich erfahren, Thomas“, erwiderte Thorne und nahm in der Mitte der hufeisenförmig angeordneten Tische Platz. Ein Laptop war bereits in Betrieb und projizierte das bestens bekannte Firmenlogo der TCC an die gegenüberliegende weiße Wand.

„Sie sagten, es ginge um ein neues Bauprojekt“, sagte nun Walter Newman, der stellvertretende Bürgermeister von Phoenix und in seiner Eigenschaft auch Leiter der Baubehörde.

„Was können wir dadurch verdienen?“, fragte nun Lauren Wolcott ganz direkt. Die fünfunddreißigjährige Frau besaß mehrere Schmuck- und Modegeschäfte im Zentrum von Phoenix, und es hieß, dass diejenigen Frauen, die etwas auf ihr Äußeres hielten, regelmäßig bei ihr einkauften. Dadurch kannte sie auch die Ehemänner dieser Frauen und wusste um deren finanzielle Verhältnisse. Manchmal kamen diese Ehemänner aber auch in ihre Geschäfte, in Begleitung von meist jüngeren Frauen, die ihre Töchter hätten sein können. Aber Lauren Wolcott war verschwiegen und behielt alles für sich. Wenn sie aber glaubte, dass David Thorne davon Kenntnis haben musste, dann ließ sie ihn das auch wissen, und Thorne nutzte diese Informationen sofort, um daraus Kapital zu schlagen. Zudem gehörten ihr auch einige Bars im Zentrum von Phoenix, aber die betrieb sie mit Hilfe von speziell dafür eingesetzten Geschäftsführern, und kaum jemand wusste, dass sie auch hier die Fäden zog. Das war nur denjenigen bekannt, die heute dieser Einladung gefolgt waren.

„Die ganze Region wird daran verdienen, und letztendlich wird das sogar Teile von Sonora betreffen“, sagte Thorne und registrierte, wie Lucas Ryland, der Eigentümer der Arizona Trucking Company nun sehr interessiert aufblickte. Ryland war Ende fünfzig, breitschultrig und hatte eine Glatze. Ein Dreitagebart bedeckte die untere Hälfte seines etwas brutal wirkenden Gesichtes. Ryland war Eigentümer eines Logistikunternehmens, das weite Teile von Arizona und New Mexico mit Waren aller Art versorgte und auch nach Mexiko ex- und importierte.

„Deshalb habe ich auch Hector Alvarez zu diesem Gespräch gebeten, weil er ebenfalls auf besondere Weise mit diesem neuen Bauprojekt verbunden sein wird“, fuhr Thorne fort und schaute dabei den Mexikaner an, der einen maßgeschneiderten Anzug trug und das Hemd etwas aufgeknöpft hatte, sodass man eine auffällige Goldkette sofort erkennen konnte, die er darunter trug.

„Warum weiß er darüber schon Bescheid und wir noch nicht?“, fragte Walter Newman, der seine Skepsis dem Mexikaner gegenüber deutlich zeigte. Aber Alvarez schien das völlig gleichgültig zu sein. Stattdessen lächelte er nur und würdigte Newman keines Blickes.

„Sie werden es gleich erfahren, Walter“, sagte Thorne in beschwichtigendem Ton. „Gedulden Sie sich nur noch einen Augenblick, ja?“

Newman nickte nur, während Alvarez es sich in seinem Stuhl sehr gemütlich machte. Er und Ryland schienen der gleichen Meinung zu sein, was die Denkweise Walter Newmans betraf. Er war ein Schreibtischstratege, menschlich unsympathisch, aber aufgrund seiner Position wurde er für bestimmte Dinge eben benötigt, und das wusste er auch. Er war hier mehr geduldet als akzeptiert, aber Newman machte sich nichts daraus. Das Geld, das ihm Thorne für seine Dienste zahlte, reichte aus, um ein sorgenfreies Leben zu führen und nicht mehr lange darüber nachzudenken, warum und wofür er dieses Geld bekam.

„Das hier ist das Tucson-Holiday-und-Spa-Ressort“, begann Thorne jetzt, während ein neues Bild an der Wand zu sehen war. Es zeigte einen virtuellen, weiträumigen Gebäudekomplex in einer wunderschönen Landschaft. „Ich hoffe, dass wir schon sehr bald mit den Bauarbeiten beginnen können. Walter, dazu brauche ich die Genehmigung Ihrer Behörde, und zwar sehr schnell. Ich möchte noch in diesem Sommer mit den ersten Erschließungsarbeiten beginnen.“

Er beobachtete dabei die Gesichter der anwesenden Personen. Thomas Burton sah so aus, als würde er im Stillen schon die ersten Kalkulationen durchführen und darauf hoffen, dass seine Investmentbank den Löwenanteil an der Finanzierung bekam.

In Lauren Wolcotts Augen zeichnete sich...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2024
Reihe/Serie Red Rock Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Familie • Familiensaga • historisch • Phoenix • Ranch • Reise • Saga • Tucson • USA
ISBN-10 3-7579-4936-6 / 3757949366
ISBN-13 978-3-7579-4936-5 / 9783757949365
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