Glutheißer Höllentrip: Romantic Thriller -  Steve Hogan

Glutheißer Höllentrip: Romantic Thriller (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
160 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8173-5 (ISBN)
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von Steve Hogan Die Wüste Nevada ist heiß - die Waffe an deiner Schläfe eiskalt... 'Vorsicht: Vier Sträflinge sind aus dem Nevada State Gefängnis ausgebrochen.' Die Freundinnen Kathy und Li, mit dem Bus nach Reno unterwegs, denken sich nichts bei der Durchsage im Radio. Doch dann steigen vier bewaffnete Männer zu - und jede Warnung kommt zu spät! Die Kriminellen sind eiskalt: Sie erschießen eine junge Passagierin. Doch einer der vier, David, ist anders - und irgendwie interessant, das spürt Kathy sofort. Was verbirgt er? Sie und Li finden es heraus, als sie ihrem Schicksal entkommen und in die höllisch heiße Wüste fliehen wollen...

1. KAPITEL



Kathy Ballard wurde von dürren grauen Greifarmen gepackt. Die Kreaturen, die sie festhielten, waren nicht von dieser Welt. Sie zerr­ten die einundzwanzigjährige Studentin in einen stillgelegten Berg­werksstollen. Kathy wollte schreien, doch die Panik schnürte ihr die Kehle zu. Die Augen ihrer Widersacher leuchteten rot im Halbdunkel. Sie wisperten in einer ihr unbekannten Sprache. Aber das war noch lange nicht das Schlimmste. Kathy bemerkte, dass der Durchgang in einer Höhle endete. Nein, der große Hohlraum war eher eine Art Hangar. Und dort befand sich ein metallisch glitzerndes Raumschiff.

Kathy stand eigentlich auf Science-Fiction-Filme. Aber es war etwas völlig anderes, plötzlich selbst von Außerirdischen in eine fliegende Untertasse geschleppt zu werden. Sie starb beinahe vor Angst. Es gab niemanden weit und breit, der ihr helfen konnte. Und wieder tastete eine der unmenschlichen Krallen über ihre Haut...

„Hey, ist alles okay mit dir?!"

Die helle weibliche Stimme holte Kathy aus ihrem Albtraum in die Wirklichkeit zurück. Sie benötigte einige Sekunden, um ihre üblen Hirngespinste zu überwinden. Nein, sie war nicht in einem Bergwerksstollen, sondern in einem Überlandbus. Vor ihr befand sich kein Raumschiff, sondern nur der Interstate Highway 95 zwischen Las Vegas und Reno. Und auf ihrem Unterarm lag kein Alien-Greiforgan, sondern die Hand einer jungen Frau mit asiati­schen Gesichtszügen.

Kathy atmete tief durch und strich sich einige ihrer rotblonden Haarsträhnen aus der Stirn. Sie war völlig verschwitzt, obwohl die Klimaanlage im Bus gut funktionierte. Es war beinahe ein wenig frisch. Doch draußen, vor den getönten Fensterscheiben, herrschte eine Gluthitze. Das Fahrzeug bewegte sich auf dem Highway durch Nevada, und dieser US-Bundesstaat bestand größtenteils aus Wüsten und Gebirge. Zudem war gerade Hochsommer.

Kathy schaute sich ihre Sitznachbarin genauer an. Die Asiatin musste Platz genommen haben, während Kathy geschlafen hatte. Die junge Frau mit den Mandelaugen war schlank und trug schulterlanges Haar. Bekleidet war sie mit knielangen Kakishorts und einem ärmellosen hellorangefarbenen Top. Und sie bemerkte natürlich, dass sie von Kathy gemustert wurde.

„Du hast fürchterlich geächzt und gestöhnt, da habe ich dich lieber aufgeweckt. Ist es dir recht, dass ich mich neben dich gesetzt habe?" Die Mandelaugen blickten fragend. „Du hast vorhin ganz friedlich geschlummert. Der Bus war ziemlich voll. Inzwischen sind einige Passagiere schon wieder ausgestiegen. Aber ich habe dein T-Shirt gesehen und dachte mir, dass wir in Zukunft Kommilitonen sind. Deshalb wollte ich lieber neben dir sitzen."

Die Asiatin deutete auf Kathys Oberteil, auf dem in großen Lettern die Worte „NEVADA STATE UNIVERSITY RENO" prangten.

Kathy lächelte ihrer neuen Reisebekanntschaft zu. „Das T-Shirt ist ein Willkommensgeschenk der Uni. Die Studiengebühren sind hoch genug, aber dieses Textilteil gab es wenigstens gratis." Sie nickte freundlich. „Klar, du kannst gerne neben mir sitzen. Mein Name ist übrigens Kathy Ballard. Ich komme aus Nottingham in England."

„Echt? Ich dachte mir schon, dass dein Akzent nicht gerade amerikanisch klingt. Ich bin Li Wong und stamme aus Shanghai in China. Meine Studiengebühren zahlt zum Glück der Staat. Aber dafür muss ich auch erstklassige Leistungen bringen."

Kathy schaute Li Wong neugierig an. Wie eine Streberin sah ihre Sitznachbarin nicht wirklich aus. Auf jeden Fall war ihr die Chinesin auf Anhieb sympathisch. Und Kathy war froh, nun je­mandem zum Reden zu haben. Denn die Nachwirkungen ihres Albtraums spukten immer noch in ihr herum. Da war es perfekt, sich ablenken zu können.

„Es war total gut, dass du mich wachgerüttelt hast, Li. Ich habe von unheimlichen Aliens geträumt, die mich in ihr Raumschiff zerren wollten. Ich bin immer noch ziemlich durch den Wind, ob­wohl es nur ein Traum war."

Die Chinesin lächelte und zwinkerte Kathy zu. „Wir sind vorhin an Area 51 vorbeigefahren. Vielleicht hat dieser Ort ja dein Un­terbewusstsein beeinflusst."

Als Science-Fiction-Fan wusste Kathy, dass Area 51 ein militä­risches Sperrgebiet der US-Luftwaffe war. Im Internet wimmelte es von den abgefahrensten Verschwörungstheorien, die sich um den geheimnisvollen Platz rankten. Angeblich sollten dort die Überreste von toten Marsmenschen gelagert werden, Verhand­lungen mit außerirdischen Mächten stattfinden oder sogar eine geheime Weltregierung tagen. Auch TV-Serien wie „Roswell" oder „EUReKA" befeuerten den Mythos durch ständig neue Ideen, die von Area 51 inspiriert wurden.

Kathy wusste nicht, was sie davon halten sollte. Eigentlich glaubte sie ja nicht an übernatürliche Dinge. Doch es gab einen dunklen Teil ihrer Seele, der sich vor dem Geheimnisvollen zu­tiefst fürchtete.

„Area 51? Wow, das hätte ich gern gesehen."

„Es gab nicht viel zu entdecken, Kathy. Du hast nichts versäumt, glaub mir. Mir wäre das Gebiet gar nicht aufgefallen, wenn der Fahrer nicht eine Lautsprecherdurchsage gemacht hätte. Man konnte nur ein paar halb verfallene Verbotsschilder sehen, an­sonsten war überall dieselbe Wüstensteppe mit ein paar einsamen Sagebrush-Sträuchern. Die kannst du jetzt auch draußen vor den Fenstern sehen." Li senkte ihre Stimme, bevor sie fortfuhr: „Der Einzige, der wirklich aus dem Häuschen war, sitzt schräg vor uns." Die Chinesin deutete unauffällig auf einen älteren Mann in Shorts, der ein bunt bedrucktes Hemd und einen Schlapphut trug. „Der alte Knabe ist aufgesprungen und hat Fotos gemacht, als ob es kein Morgen gäbe. Dabei hat er wild mit den Armen gefuchtelt. Außerdem redet er die ganze Zeit mit sich selbst."

Er murmelte wirklich leise vor sich hin. Kathy machte einen langen Hals, um dezent in seine Richtung schauen zu können. „Vielleicht hat er ja ein Bluetooth-Headset im Ohr, Li."

Die Chinesin schüttelte den Kopf. „Hat er nicht, der spricht nur mit den Stimmen in seinem Kopf. Ich tippe auf schizophrene Wahnvorstellungen, wenn auch in einer milden Form."

„Das klingt so, als ob du davon etwas verstehen würdest."

„Ich studiere Psychologie und hab auch schon ein Praktikum in einer Nervenklinik gemacht. Die Patienten können sehr anstrengend sein. Im Vergleich dazu wird das Gastsemester in Reno wahrscheinlich ziemlich locker."

„Mein Hauptfach ist amerikanische Literatur, ich bin also ein richtiger Bücherwurm", erklärte Kathy mit einem Grinsen. „Ich habe schon mehrfach versucht, einen Studienaufenthalt in den Staaten zu ergattern. Na ja, nun hat es endlich geklappt."

„Und wie bist du ausgerechnet auf Reno gekommen?"

„Die Gebühren der Nevada State University konnte sich meine Mutter gerade noch leisten", gestand Kathy. „Ich wäre lieber nach Los Angeles oder New York gegangen, aber das ist einfach zu teuer."

Das Thema war Kathy wirklich unangenehm. Aber zum Glück hackte Li nicht darauf herum. Außerdem fuhr der Bus nun vom Highway herunter und hielt neben einem Diner. Die Raststätte sah mit der schrill-bunten Neonreklame auf dem Dach aus wie die Kulisse eines Fünfzigerjahre-Films.

Kathy musste an Comics und Cartoon-Serien im Fernsehen denken. Amerika kam ihr sowieso seltsam unwirklich vor. Sie kannte das Land bisher nur auf der Mattscheibe und aus dem Kino. Aber jetzt bewegte sie sich selbst durch diese Landschaft, die auch zu einem Western mit John Wayne gepasst hätte. Kathy kam sich seltsam verloren vor und war froh, dass die Chinesin wieder zu reden begann.

„So habe ich mir als Kind Amerika immer vorgestellt", meinte Li. „Inzwischen gibt es ja auch in China Burger-Restaurants, aber damals war das für uns eine völlig fremde Welt."

„Klar, für euch Chinesen ist Amerika wahrscheinlich noch viel exotischer als für uns Engländer."

„Darauf kannst du wetten", kicherte Li. „Allein schon, weil man einen Cheeseburger nicht mit Stäbchen essen kann. Außerdem finden viele meiner Landsleute Käse ziemlich eklig."

Bevor Kathy etwas erwidern konnte, machte der Busfahrer eine Lautsprecherdurchsage: „Ladys und Gentlemen, wir legen hier einen kurzen Aufenthalt ein. Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich die Beine zu vertreten oder etwas zu essen. In einer halben Stunde geht es weiter."

Kathy und Li verließen mit den anderen Passagieren den Bus. Dabei wurden sie Zeuginnen eines wütenden Wortwechsels zwischen dem Fahrer und dem seltsamen Kauz mit dem Schlapphut.

„Ich steige hier aus, meine Reise ist zu Ende. Erstatten Sie mir den anteiligen Fahrpreis zurück."

„Das ist nicht möglich, Mister Brown. Sie haben ein Ticket nach Reno gelöst."

„Aber ich fahre nicht nach Reno, das habe ich Ihrer Kollegin am Fahrkartenschalter auch schon erklärt."

„Und meine Kollegin wird Ihnen gesagt haben, dass dieses Diner kein offizieller Haltepunkt ist."

„Aber wir halten hier doch, oder etwa nicht?"

Der Fahrer seufzte. Es fiel ihm offenbar nicht leicht, ruhig zu bleiben. „Wir halten, um eine Pause einzulegen. Das ist gesetz­lich vorgeschrieben."

„Was sind das für lächerliche Gesetze! Ihr seid doch alle nur Marionetten der dunklen Mächte. Aber Sie werden es noch bereuen, sich mit mir angelegt zu haben. Geben Sie mir jetzt endlich meinen Rucksack, sonst wende ich Gewalt an!"

Der Fahrer öffnete den Gepäckraum im unteren Teil des Busses...

Erscheint lt. Verlag 24.7.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-8173-X / 373898173X
ISBN-13 978-3-7389-8173-5 / 9783738981735
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