Die kleine Krimi-Tankstelle - Kurz lebe der König (eBook)

Provinzkrimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
243 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4344-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die kleine Krimi-Tankstelle - Kurz lebe der König - Mina Giers
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Das Schützenfest von Bad Bekenborn steht vor der Tür! Und damit auch die Krönung des Schützenkönigs. Das Dorf ist in heller Aufregung, als ein neu Zugezogener völlig überraschend den hölzernen Vogel abschießt und so die Krone gewinnt. Denn die Krönung ist nur Formsache - der Sieger wird eigentlich schon lange im Vorfeld beschlossen. Bis auf dieses Mal. Wenig später finden Tankstellenbesitzerin Taissa und ihr Golden Retriever Lolli den Schützenkönig erschossen im nahgelegenen Maislabyrinth! Ist das die Rache des betrogenen Beinahe-Königs? Oder hat sich der Neue noch mehr Feinde in Bad Bekenborn gemacht?

»Kurz lebe der König« ist der fünfte Roman der Provinzkrimi-Reihe »Die kleine Krimi-Tankstelle« von Mina Giers um die Tankstellen-Besitzerin Taissa. Gemeinsam mit ihrem blinden Golden Retriever Lolli stolpert Taissa im ostwestfälischen Bad Bekenborn über die ein oder andere Leiche. Und natürlich lässt sie es sich als erfahrene Krimi-Leserin nicht nehmen, selbst zu ermitteln!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><span style="font-family: 'Times New Roman'; font-size: 16px; background-color: #ffffff;">Mina Giers ist das Pseudonym von Katja Segin. Wenn sie nicht gerade Kurzgeschichten, Spannungsromane oder romantische Familiengeheimnisse verfasst, arbeitet sie als Lektorin und Korrektorin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Schildkröten in der Altstadt von Paderborn - nicht weit von dem fiktiven Bad Bekenborn, in dem »Die kleine Krimi-Tankstelle« steht. Die Idee dafür entstand in ihrer Zeit als stellvertretende Leiterin einer echten Station.</span></p>

ZWEI
Möge der Beste gewinnen


»Und die Umzugsfirma hat nach dem alten Haus vom Lilienthal gesucht?« Magnus hantierte mit dem Messer und schob sich die Zwiebel in Position. »Aber der Neue wohnt da doch schon seit ein paar Wochen, oder nicht? Er muss das Haus von Professor Lilienthal ersteigert haben, als klar wurde, dass der aus der Psychiatrie nicht mehr zurückkommt.«

Taissa nickte. »Seit mindestens einem Monat, vermutlich länger. Ich habe schon öfter Licht darin gesehen. Irgendwie unheimlich.« Sie wickelte ihre Strickjacke enger um ihren Körper und zog die Beine an, bis sie die Füße auf der Sitzfläche des Küchenhockers platzieren konnte.

»Unheimlich wäre es, wenn du Licht gesehen hättest, ohne dass jemand da wohnt. Weißt du, was das für ein Kerl ist?«

Sie schüttelte den Kopf. »Antonius meinte, er sei ›irgendein Sesselpupser, der sein Homeoffice aufs Land verlegen wollte‹«, zitierte sie den Bauunternehmer. »Mehr weiß ich nicht.«

»Ach so.« Mit hackenden Bewegungen rückte Magnus der Zwiebel zu Leibe.

»Ich hoffe, du weißt, was du da tust. Nicht, dass du demnächst umschulen musst von Magier auf irgendeinen Job, bei dem man nicht zwangsläufig im Besitz von zehn Fingern sein muss.«

Er ignorierte ihren Einwand, obwohl ihm sonst der Hinweis, dass er kein Magier war, doch sehr wichtig zu sein schien. »Sei froh, dass ich jetzt da bin, um dich zu beschützen.« Mit dem Handrücken wischte er sich eine Träne aus dem Auge, bevor er sich dem Zerteilen der Paprika widmete.

Lolli, der draußen vor der Küchentür warten musste, bis die Zwiebeln aus dem Spiel waren und seinen empfindlichen Augen nicht mehr schaden konnten, kratzte an dem Holz und knurrte. Da musste er ja protestieren. Als ob sie noch einen Beschützer bräuchte, wenn sie doch ihn hatte.

Recht hatte er. Das war ja lächerlich.

»Ging bisher immer noch so.« Sogar ziemlich gut.

Immerhin hatten sie und Lolli einige brenzlige Situationen zu meistern gehabt. Aber damit wäre jetzt ohnehin Schluss. Sie hatte nämlich keine Lust mehr auf Leichen. Wenn sich unbedingt noch einmal jemand in Bad Bekenborn ermorden lassen wollte, dann gefälligst nicht direkt vor ihrer Nase, sondern irgendwo auf der anderen Seite der Beke, die ganz gemütlich durch die Felder und den Ort floss. Vielleicht könnte sie den Bach für sich als Grenze festlegen? Morde ab jetzt bitte nur noch außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs.

»Und du hast den Typen noch nie gesehen?«, fragte Magnus und schob die Zwiebelstückchen mit dem Messer vom Schneidebrett in die Pfanne und die Paprika in ein Schüsselchen, das er dafür bereitgestellt hatte. »In all den Wochen?«

Es brutzelte, und ein würziger Duft breitete sich in der Küche aus. Schon mal nicht schlecht für den Anfang. Taissa lief das Wasser im Mund zusammen. Ein Mann, der kochen konnte: Was für ein Segen. Fast so wertvoll wie eine Spülmaschine!

»Nicht, dass ich wüsste.« Taissas Magen knurrte vernehmlich, und sie schnappte sich ein Stückchen Paprika aus der Schüssel und knabberte daran herum. »Er hat sich mir jedenfalls nicht vorgestellt. Und als ich mit einem Obstkorb vor seiner Tür stand, um ihn willkommen zu heißen, hat er mir nicht aufgemacht, obwohl ich mir sicher bin, dass er da war.« Dabei hatte der Korb außer Obst noch ein paar völlig genießbare Schokomuffins enthalten, die sie dekorativ in einem Schächtelchen obenauf platziert hatte. Und einen Kaffeegutschein hatte sie auch dazugesteckt. Marketing war schließlich wichtig, und irgendwie musste man doch neue Kunden anlocken. »Irgendwer hat mir erzählt, dass er von zu Hause aus arbeitet. Irgendwas mit Computern. Und dass er wegen eines Burn-outs aufs Land gezogen ist.«

Vielleicht trank er deswegen keinen Kaffee. Er machte ihn zu nervös.

Ihre Hand näherte sich wieder der Schüssel mit der Paprika. Magnus hob das Messer.

»Finger weg, wenn du sie behalten willst.«

Sie wägte kurz den Nutzen von Fingern gegen ein Stück Gemüse ab und ging dann zum Kühlschrank, um sich stattdessen eine Scheibe Käse zu holen. Während sie die zusammenrollte und in ein Glas mit Erdbeermarmelade tunkte, das noch aus Tante Ellis aktiver Zeit als Einkocherin stammte und so langsam mal verbraucht werden musste, sagte sie: »Wie lange dauert es denn noch?«

»Ratatouille muss lange schmoren«, sagte Magnus und runzelte die Stirn. »Aber wie ich sehe, wirst du bis dahin nicht verhungern.«

»Möchtest du auch eine Scheibe?«, fragte Taissa und hielt ihm das Glas entgegen. Sollte niemand sagen, dass sie nicht bereit war, mit ihrem neuen zukünftigen Mitbewohner zu teilen. Es war wichtig, sich aufeinander einzulassen, wenn man richtig zusammenleben wollte. Kompromisse einzugehen.

Und lieber teilte sie ihren Käse und ihre Marmelade, als diese Lampe aufzuhängen, die Magnus ausgesucht hatte.

»Scheibenkäse?« Er rümpfte die Nase. »Ich bevorzuge Käse am Stück.«

Stimmt, er hatte ja eins besorgt. Es ruhte unter einer von Tante Ellis Glasglocken und stank vor sich hin. Auf der Verpackung war das Bild eines Mannes abgebildet, der aussah, als käme er gerade vom Kühemelken. Taissa hatte es noch nicht gewagt, den Geruch aus der Glocke zu befreien, doch was tat man nicht alles für den Koch? »Soll ich dir was davon absäbeln?«

»Hattest du eigentlich schon Zeit, dir die Küchenlampe anzusehen, die ich gern hätte?«, fragte Magnus, ohne auf ihr Angebot einzugehen.

Taissa biss sich auf die Unterlippe. Verflixt, wie hat er das wieder gemacht? Dabei behauptete er doch immer steif und fest, nicht tatsächlich ihre Gedanken lesen zu können!

Ihr Blick huschte zu der Schublade mit der Alufolie, doch sie verwarf die Idee, bevor sie sich richtig manifestieren konnte.

»Ähm, die Lampe?« Das war eine Glanzleistung. Jetzt bemerkte er sicher nicht, dass ihr das Thema unangenehm war.

»Na ja, deine ist wirklich nicht hell genug, um hier zu arbeiten.« Er fuchtelte wieder mit dem Messer in der Luft, doch dieses Mal zeigte die Spitze zur Zimmerdecke und nicht auf sie. »Keine Ahnung, wie du hier kochen kannst.«

»Gar nicht. Was meinst du, warum ich dich einziehen lasse.« Sie musste kurz grinsen, wurde aber sofort wieder ernst. »Aber vielleicht finden wir ja noch ein anderes Modell?« Sie schluckte. »Eins, das uns beiden gefällt.«

Magnus hielt beim Zerteilen der Aubergine inne. »Sie gefällt dir nicht?«

So viel zum Gedankenlesen. Taissa setzte sich wieder an den Tresen, immer noch das Marmeladenglas in der Hand. »Weißt du, ich finde, sie passt nicht so gut zu dem … dem rustikalen Ambiente von Tante Ellis Küche.«

»Deiner Küche«, korrigierte Magnus, hielt dann inne und korrigierte: »Unserer Küche! Ich meine, unserer Küche!«

Er wirkte zerknirscht. Die arme Aubergine schien das auch zu merken. Mit so viel Inbrunst wurde sicher noch keine ihrer Art in Scheiben gemetzelt. Und dann streute dieser Sadist auch noch Salz auf die Wunden.

»Klar, unserer Küche.« Taissa konnte den Blick nicht von dem Gemüse abwenden. »Aber mir gefällt Tante Ellis Stil eigentlich. Passt gut zum Haus.«

»Ich mag’s abwechslungsreich und bunt«, sagte Magnus, ohne sie anzusehen. »Und ich würde der Einrichtung gern meine eigene Note verleihen. Damit ich mich hier wohlfühlen kann.«

Uff. War das ein Tiefschlag gewesen, oder kam es Taissa nur so vor? Warum hatte er denn vorgeschlagen, zusammenzuziehen, wenn er sich in ihrem Haus nicht wohlfühlte? Am besten, sie atmete erst einmal tief durch, bevor sie antwortete, damit es nicht zum Streit kam.

»Klar, du zeigst Kartentricks. Aber muss es deswegen gleich eine Lampe sein, die aus einem Pokerspiel zusammengebastelt wurde?« Das schlüpfte durch ihre Lippen, bevor Taissa es verhindern konnte. Verflixt noch eins, sie wusste doch, dass er das hasste!

»Ich zeige keine Kartentricks!« Magnus griff nach der Zucchini. Oje. Das arme Ding hatte ja schon mitansehen müssen, wie es der Aubergine ergangen war. »Ich bin Körpersprachenleser. Das ist etwas völlig anderes.«

»Ja, ich weiß. Sorry«, sagte Taissa und blickte zerknirscht auf ihre Finger.

Dabei konnte sie sich durchaus an den einen oder anderen Kartentrick erinnern, den Magnus mit ihr gemacht hatte. Und die fand sie allesamt äußerst unterhaltsam. War ja nichts Verwerfliches daran, damit sein Geld zu verdienen.

Lolli war vor der Tür ganz still geworden. Sicherlich mochte er es nicht, wenn sie und Magnus miteinander stritten. Und wenn sie sich schon nicht bei dieser Lampe einigen konnten, wie sollte es dann noch weitergehen? Kannten sie einander überhaupt gut genug, um zusammenzuziehen? Hatte es nicht einen Grund, warum es zwischen ihnen so lange gebraucht hatte, bis ihre Beziehung in Gang kam? Und jetzt überstürzten sie es haltlos!

Der Gedanke verursachte ihr körperliches Unbehagen. So einen fiesen Druck im Bauch. Konnte natürlich auch an der Marmelade liegen.

Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. »Aber wenn es dir wichtig ist, kaufen wir natürlich die Lampe.« Sie fühlte in sich hinein. Der Druck war immer noch da.

»Nein, wenn du sie überhaupt nicht leiden kannst, dann will ich sie auch nicht mehr.«

Er klang allerdings nicht so, als wollte er sie nicht mehr. Eher so, als hätte sie ihn zutiefst gekränkt.

So was Blödes! Das hatte sie sich wirklich anders vorgestellt.

Die Türklingel schrillte, und Taissa hätte beinahe das Glas fallen gelassen. Das wäre eine schöne Sauerei geworden. Aber immerhin hätte sie es dann nicht mehr aus Pflichtgefühl, weil es ihr widerstrebte, Lebensmittel wegzuwerfen, noch leer futtern müssen.

Sie sprang auf. »Lass uns doch später darüber sprechen,...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Taissa und die Provinz-Morde
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-4344-8 / 3751743448
ISBN-13 978-3-7517-4344-0 / 9783751743440
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