Bunburry - Eine gefährliche Lektion (eBook)

Ein Idyll zum Sterben
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
135 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3760-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bunburry - Eine gefährliche Lektion -  Helena Marchmont
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Die junge und motivierte Chemielehrerin Alison Shaw fällt ins Koma, nachdem ein neu installiertes Smartboard herunterfällt und sie trifft. Ihr Schüler Noah - ein angehender Detektiv und Alfies Schützling - vermutet, dass es kein Unfall war. Als Alfie, Liz und Marge den Fall genauer untersuchen, stoßen sie auf eine alarmierende Anzahl möglicher Verdächtiger. Werden sie die Wahrheit hinter den gefährlichen Ereignissen an der Schule herausfinden?

Über die Serie:

Frische Luft, herrliche Natur und weit weg von London! Das denkt sich Alfie McAlister, als er das Cottage seiner Tante in den Cotswolds erbt. Und packt kurzerhand die Gelegenheit beim Schopfe, um der Hauptstadt für einige Zeit den Rücken zu kehren. Kaum im malerischen Bunburry angekommen, trifft er auf Liz und Marge, zwei alte Ladys, die es faustdick hinter den Ohren haben und ihn direkt in ihr großes Herz schließen. Doch schon bald stellt Alfie fest: Auch wenn es hier verführerisch nach dem besten Fudge der Cotswolds duftet - Verbrechen gibt selbst in der schönsten Idylle. Gemeinsam mit Liz und Marge entdeckt Alfie seinen Spaß am Ermitteln und als Team lösen die drei jeden Fall!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p><span style="font-family: 'Times New Roman'; font-size: 16px; background-color: #ffffff;">Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen und bereits über 30 Kurzgeschichten veröffentlicht. Gerade ist auf Englisch ihr vierter Roman der 'Miss Blaine's Prefect'-Reihe erschienen.</span></p>

1. Alfie und Emma


»Mr McAlister!«

Alfie McAlister, der gerade die Auffahrt zu Miss Radford-Jones’ Herrenhaus entlanglief, drehte sich um und sah einen Harry-Potter-Doppelgänger, der ihm wild zuwinkte. So klein, wie der Junge war, vergaß Alfie oft, dass er kein Grundschüler mehr war. Alfie selbst war immer groß für sein Alter gewesen, was wahrscheinlich einer der Gründe gewesen war, weshalb ihn die Rüpel an der Gesamtschule im Londoner East End in Ruhe gelassen hatten.

Noah war überraschend hilfreich gewesen, als sie die Dorfbücherei eingerichtet hatten, und damals war er noch in die Grundschule gegangen. Jeden Tag war er nach der Schule in die Bücherei gekommen und geblieben, bis seine Mutter von der Arbeit heimkam. Er hatte die Kinderabteilung quasi allein aufgebaut und geführt.

Parallel hatte Miss Radford-Jones ihn unter ihre Fittiche genommen, die respekteinflößende alte Dame, in deren großem Herrenhaus die Bücherei im Erdgeschoss untergebracht war. Sie legte besonderen Wert auf gute Manieren, was zur Folge hatte, dass Noah sich weigerte, Alfie mit Vornamen anzureden, denn laut Miss Radford-Jones sei das respektlos gegenüber einem Erwachsenen. Alfie fragte sich, wann Noah aufhören würde, so zu denken. Plötzlich sah er im Geiste sich selbst, gebeugt vom Alter in einem Seniorenheim, wo Noah ihn besuchte, der entweder Professor an einer der Eliteunis war oder ein Detective Chief Superintendent, ihn aber immer noch mit »Mr McAlister« ansprach.

»Ich habe Sie lange nicht gesehen«, sagte der Junge, als er bei Alfie ankam. »Entschuldigen Sie, dass ich nicht mehr so oft komme, aber ich habe Fußballtraining und den Schachclub und so. Und Mum hat mir jetzt einen Schlüssel gegeben.«

Alfie war selbst bei einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, jedoch bereits in einem unzulässigen Alter ein Schlüsselkind gewesen. Und an seiner Schule wurden damals keine Dinge wie Fußballtraining oder Schach angeboten. Manchmal glaubte er selbst kaum, dass er heute dank des Verkaufs seines Start-ups Multimillionär war.

»Alles okay, Noah«, antwortete er. »Leider bin ich auch nicht so viel wie sonst hier. Ich helfe bei der Einrichtung des Museums für Lokalgeschichte.« Es war unnötig zu erwähnen, dass er das Projekt auch finanzierte.

»Und was ist mit dem Bunburry-Trio?«, fragte der kleine Junge mit leuchtenden Augen. »Arbeiten Sie, Ms Hopkins und Ms Redwood gerade an einem Fall?«

»Nein, es ist sehr still und gibt nichts zu ermitteln«, sagte Alfie. »Liz ist mit ihrem Karamell beschäftigt, und Marge hat genug mit der Auslieferung und der Buchhaltung zu tun.«

»Wie schade!« Noah war sichtlich enttäuscht. »Vielleicht hätte ich helfen können.«

Seine Begeisterung für die Amateurdetektivarbeit hatte um einiges zugenommen, seit die drei ihm zugesichert hatten, dass er ein außerordentliches Mitglied des Trios sein dürfe. Und Alfies Freund Oscar machte es noch schlimmer, indem er vorschlug, dass Noah eine freie Mitarbeitergruppe leiten könnte, die den Namen »Bunburry-Spezialeinheit« trug. Noah hatte diese später in die Bunburry-Bande umbenannt. Natürlich war der Name von Sherlock Holmes und der aus jugendlichen Informanten bestehenden »Bande aus der Baker Street« geklaut.

»Wenn etwas passiert, erfährst du es als Erster«, versprach Alfie. Dann wurde ihm bewusst, dass ein gewöhnlicher Wochentag war. »Warum bist du nicht in der Schule? Du schwänzt doch nicht, oder?«

»Selbstverständlich nicht.« Noah sah sehr ernst aus. »Das würde ich nie. Heute ist Pädagogischer Tag.«

»Was?«

»Lehrerfortbildung. Da müssen die Lehrer in die Schule, aber wir nicht. Meinetwegen könnte das jeden Tag so sein.«

»Aber du magst die Schule«, sagte Alfie und hoffte auf eine Bestätigung.

Der kleine Junge runzelte die Stirn. »Na ja, es ist ein bisschen wie mit dem Vikarsei.«

»Wie bitte?«, fragte Alfie.

»Das ist nur so ein Spruch, der von einer alten Comiczeichnung stammt«, sagte Noah. »Mrs Walters, unsere Englischlehrerin hat uns davon erzählt. Sie mag ich am liebsten. Der Comic handelt von Leuten, die beim Essen sitzen, und ein Bischof sagt zum Vikar: ‚Ich fürchte, Sie haben ein faules Ei‘, worauf der Vikar aus übertriebener Höflichkeit sagt: ‚Oh nein, ich versichere Ihnen, dass Teile davon exzellent sind.‘ Also wenn man sagt, etwas ist wie das Vikarsei, heißt es, dass man zu höflich ist und um den heißen Brei herumredet.«

Alfie verkniff sich ein Grinsen. »Tut mir leid, das zu hören. Und wenn du nicht um den heißen Brei herumredest?«

»Einige der Lehrer sind ziemlich schrecklich«, antwortete Noah naserümpfend. »Wie der Geschichtslehrer. Er schreit uns dauernd ohne Grund an. Und der Hausmeister brüllt uns auch immer an und gibt uns die Schuld für Sachen, die wir nicht getan haben. Und Miss Milton, die Sportlehrerin, mag ich auch nicht. Sie mag mich sowieso nicht, weil ich schlecht in Hoch- und Weitsprung bin und sie nur die Kinder gut findet, die gewinnen.«

Nun runzelte Alfie die Stirn. »Das klingt unfair.«

»Ist es«, sagte Noah. »Aber der Geschichtslehrer sagt immer, dass das Leben nicht fair ist.«

Was stimmte, dachte Alfie, und dennoch hielt er es für ein unangebrachtes Unterrichtsthema. Einige seiner eigenen Lehrer waren regelrecht brutal gewesen, auch wenn es womöglich die einzige Methode war, um eine Klasse unter Kontrolle zu bringen, in der die Hälfte der Schüler null Interesse hatte, etwas zu lernen, und nur stören wollte. Doch Noahs Schule schien einigermaßen anständig zu sein, und in den letzten Jahren musste sich doch etwas gebessert haben.

»Gibt es einen Beratungslehrer oder jemanden in der Schule, mit dem du über diese Leute reden kannst?«, fragte er.

»Oh nein, Mr McAlister. Ich kann mit meinen Freunden reden, aber sonst mit keinem. Ich petze ja nicht.«

Was deprimierend vertraut klang. Die Schüler an Alfies Schule hatten alles von Ladendiebstahl bis hin zu Drogenhandel getrieben, und wer petzte, wurde verprügelt. Es war aber etwas vollkommen anderes, sich gegen unnötig autoritäre Lehrkräfte zu wehren.

Alfie wollte es Noah gerade erklären, als der fragte: »Haben Sie heute Geburtstag?«

Alfie blinzelte, weil ihn der abrupte Themenwechsel verwirrte. »Nein. Warum fragst du?«

Noah musterte ihn eingehend. »Sie sehen nur richtig glücklich aus. Manchmal sehen Sie ein bisschen traurig aus, und deshalb habe ich mich gefragt, ob etwas Schönes passiert ist.«

Beinahe wäre Alfie herausgeplatzt, dass Noah recht hatte: Es war etwas Schönes passiert. Zum Glück bremste er sich rechtzeitig.

»Freut mich, dass ich glücklich aussehe«, sagte er. »Das ist viel besser, als traurig auszusehen.«

»Ist es«, stimmte Noah ihm zu. »Tja, ich gehe lieber. Ich habe Gwendolyn versprochen, dass ich ihr helfe. Sie ist sehr gut mit den Erwachsenensachen, aber von der Kinderabteilung hat sie nicht so wirklich Ahnung.«

»Da wird sie gewiss sehr froh sein«, sagte Alfie. Gwendolyn, die Bibliothekarin, sah so gut wie nie froh aus, doch das lag daran, dass sie ein Goth war und Fröhlichkeit nicht zum Image passte. Aber sie war in ihrer Rolle aufgeblüht, die Bücherei zu leiten, und Alfie war sich sicher, dass sie insgeheim von deren Erfolg begeistert war.

»Dann bis bald«, sagte Noah und ging in Richtung Bücherei.

Alfie machte sich auf den Weg zu dem Nebengebäude, das Miss Radford-Jones für das Geschichtsmuseum bereitgestellt hatte. Dort musste großflächig renoviert werden, und Alfie behielt die Fortschritte im Blick.

Nach Noahs Bemerkung ertappte er sich dabei, dass er lächelte. Vermutlich tat er es schon den ganzen Morgen. Seit er mit Emma neben sich aufgewacht war. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben. Inzwischen erkannte er, wie sehr er seine Gefühle für sie im Zaum gehalten hatte, fest überzeugt, dass der Altersunterschied zwischen ihnen zu groß war und sie ihn zu gesetzt und langweilig fand. Er hatte sie schlafen lassen und war losgegangen, um frische Croissants fürs Frühstück zu besorgen. Doch wieder zurück, hatte er festgestellt, dass Emma zwar wach war, Frühstück indes nicht oberste Priorität bei ihr hatte.

Alfie, der sich dafür verfluchte, dass er gesetzt und langweilig war, hatte sich verpflichtet gefühlt zu fragen: »Musst du nicht zur Arbeit? Solltest du nicht nach Hause und dich umziehen?« Ihre verstreute Kleidung bestand aus den Leggings und dem T-Shirt, die sie zum Yoga trug.

Emma hatte sich träge in die Kissen zurückgelehnt. »Hatte ich es dir nicht erzählt? Es ist mein freier Tag.«

Hatte sie nicht, und kurz fragte er sich, ob es wahr war oder sie einfach krankfeierte. Konnten Polizistinnen krankfeiern?

Es war lange nach dem Frühstück, als die Croissants längst mit Butter und Marmelade aus dem Hofladen vertilgt waren, da beschloss Emma widerwillig, nach Hause zu gehen.

»Ich rufe dich an«, sagte sie, als sie ihre Yogamatte aufnahm und Alfie einen letzten Kuss gab. »Dem Himmel sei Dank, dass Dorothy nicht hier ist. Sonst wüsste innerhalb einer halben Stunde das ganze Dorf, dass ich mich nachts herumgetrieben habe.«

Dorothy war die Postfrau, die so viel Post wie Klatsch austrug – oder mehr von Letzterem –, jetzt jedoch selbst zum Tratschobjekt geworden war, seit sie sich auf eine unerwartete Romanze mit Police Sergeant Harold Wilson eingelassen hatte. Dorothy hatte Alfie anvertraut, dass der Sergeant ihr einen Antrag machen würde.

Die vorwiegende Reaktion der Dorfbewohner auf die Beziehung der beiden war die, dass Dorothy...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Ein englischer Cosy-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte bethrilled • Britisch • Bunburry 17 • cherringham • COSY • Cotswolds:England • Dorf • Drogen • eBook • Englisch • Gemütlich • Hobbydetektiv • humorvoll • Krimi • Krimis • lustig • Schule • spannend • Unfall
ISBN-10 3-7517-3760-X / 375173760X
ISBN-13 978-3-7517-3760-9 / 9783751737609
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