The Castaways (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
464 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-60580-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Castaways -  Lucy Clarke
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Zwei Schwestern, eine Insel und ein tödliches Geheimnis Lori wacht auf einer wunderschönen, einsamen Insel auf. Glitzerndes blaues Meer, goldene Sonnenuntergänge, dunkelgrüner Urwald. Und dennoch ist es nicht der Urlaub, den sie und ihre Schwester Erin geplant haben. Denn neben einem Flugzeugwrack steht ein Fremder, ein zweiter Mann ritzt mit einem Messer die Anzahl der Toten in den Stamm einer Palme. Andere beobachten Lori über die Flammen eines Lagerfeuers hinweg - und jeder einzelne verschweigt eine Geschichte und hütet Geheimnisse. Während Erin zu Hause in London denkt, ihre Schwester für immer verloren zu haben, gerät diese auf der Insel in höchste Gefahr ... Mehr Lesestoff der Erfolgsautorin von »One of the Girls«! » Zutiefst emotional und spannend ... Eine Geschichte mit genau dem richtigen Tempo und unglaublich authentischen Charakteren. Sie werden dieses Buch verschlingen. Es ist einfach perfekt!« Julie Clark »Wunderschön geschrieben.« Marie Claire »Voller Atmosphäre und Spannung sowie brillant gezeichneter Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind. Ich habe es geliebt!« Claire Douglas »Ein echter Pageturner, eine dichte, absolut fesselnde Geschichte.« T.M. Logan »Eine wahre Achterbahnfahrt! ?The Castaways? entführt Sie auf eine abgelegene Insel und lässt Sie nicht mehr los.« Bella Magazine »Dieser Roman hat uns von der ersten Seite an gefesselt.« Closer »Absolut süchtig machend, clever und atmosphärisch«. Erin Kelly

Lucy Clarke studierte Englische Literatur in Cardiff, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane, in denen sie atemberaubende Spannung mit den schönsten Urlaubsorten der Welt verbindet, haben sich millionenfach verkauft und wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Wenn die Autorin nicht unterwegs ist, um in fernen Ländern zu recherchieren (der liebste Teil ihrer Arbeit!), lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern an der Südküste Englands.

Lucy Clarke studierte Englische Literatur in Cardiff, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane, in denen sie atemberaubende Spannung mit den schönsten Urlaubsorten der Welt verbindet, haben sich millionenfach verkauft und wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Wenn die Autorin nicht unterwegs ist, um in fernen Ländern zu recherchieren (der liebster Teil ihrer Arbeit!), lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern an der Südküste Englands.

2 Jetzt|Erin


Auf dem Treppenabsatz vor meiner Wohnung ist es stockdunkel. Letzten Monat ist die Glühbirne durchgebrannt, und ich habe es noch nicht geschafft, sie zu ersetzen.

Auf der Suche nach dem Schloss lasse ich die Hand tastend die Tür hinaufgleiten. Meine Lederjacke riecht feucht vom Regen. Hinter mir steht der Mann, den ich in der Kneipe abgeschleppt habe. Ein Rest von Rasierwasser, eine ordentliche Bierfahne. Mark? Matt?

»Mein Telefon hat eine Taschenlampenfunktion«, sagt er, als ich es gerade geschafft habe, den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür mit einem Schubs aufzustoßen.

Ich mache einen großen Schritt über die Post von heute, lege den Schlüssel weg und ziehe die Stiefel aus.

Er folgt mir ins Wohnzimmer, wo sein Blick die Wohnung erkundet. Plötzlich sehe ich sie mit seinen Augen: zusammengewürfelte Unterwäscheteile, steif getrocknet auf dem Heizkörper. Der Geruch nach verkochtem Essen, der sich hartnäckig im Teppichboden hält. Die abgebrannten Kerzenstummel in Nestern aus gehärtetem Wachs. Kaffeetasse und Müslischale auf dem Fensterbrett, wo ich jeden Morgen sitze, das Fenster einen Spalt weit geöffnet und mit gerecktem Hals, um einen Blick auf den Himmel über den Hausdächern zu erhaschen.

Ich schlüpfe aus der Jacke. Werfe sie über die Lehne eines Stuhls, auf dem sich Bücher türmen.

Der Alkoholnebel lichtet sich viel zu rasch. Ich hätte die Stehlampe einschalten sollen, nicht die helle Deckenbeleuchtung, die uns beide in einen grellweißen Schein taucht. Herrje. Ich frage mich, ob er es inzwischen genauso bereut wie ich. Eine neue Galerie wurde eröffnet, und da sie irgendeinen Schreiberling hinschicken mussten, habe ich das große Los gezogen. Zum Essen reichte die Zeit nicht mehr. Getränke waren gratis. Nach der Galerie sind wir in eine Kneipe und dann noch in eine andere weitergezogen. Meine Kollegen habe ich vor ein paar Stunden aus den Augen verloren, und irgendwann stand ich mit diesem Typen in der dunklen Ecke eines Clubs. Jetzt ist er irgendwie in meine Wohnung geraten und mustert mich, ein wölfisches Grinsen auf den Lippen. Mir wird bewusst, dass wir uns nicht mehr im Schutz einer Horde fröhlich feiernder Mittzwanziger befinden. Die Wohnungstür ist zu. Wir sind allein.

Ich habe die Stimme meiner Schwester im Ohr. Erin, benutz deinen Verstand.

Kurz schließe ich die Augen und lasse mich tiefer in ihren Klang fallen.

Wenn du ihn loswerden willst, bitte ihn einfach zu gehen.

»Willst du was trinken?«, frage ich, streiche mir mit der Hand über das kurze Haar im Nacken und spüre, wie es meinen Daumen streift. Er kommt mir nach in die Kochnische. Eine Schachtel Frühstücksflocken. Die Spur aus Cornflakes führt zu einer offenen Packung Schmerztabletten und einer Wodkaflasche. Hänsel und Gretel für Erwachsene.

Ich öffne einen Schrank und weise auf die Flaschen mit Wein, Spirituosen und angebrochenen Mixgetränken. »Such dir was aus.«

Er entscheidet sich für Rum und gießt ihn pur in zwei Gläser, die er auf dem Abtropfbrett findet. »Hast du Cola da? Limetten?«

»Keins von beidem.«

»Du bist mir eine Gastgeberin.«

Ich zucke die Achseln.

Er reicht mir mein Glas. Wir stoßen an und trinken auf ex.

Er schenkt nach. Wir gehen mit den Gläsern ins Wohnzimmer und nehmen die Flasche mit. Ich schiebe eine Decke weg und setze mich aufs Sofa. Er bleibt stehen. »Gehört dir die Wohnung?«

»Nur gemietet.«

»Mitbewohner?«

»Momentan nicht«, antworte ich. Mein Blick trifft auf das Bild über dem Sofa, das einzige, das meine ansonsten kahlen Wände ziert. Es ist mit Acrylfarben gemalt und stellt den Fluss dar, der am Rand des Gartens unserer Kindheit in Bath verlief. Lori ist die Künstlerin, und sie hat mit ihrer üblichen Farbpalette aus kräftigen Blautönen und lebhaftem, üppigem Grün gespielt. Sie hat es geliebt, die Farbe in breiten Schwüngen aufzutragen. Das Bild war ein Geschenk für mich, als ich meinen ersten Job in London antrat. Damit du auch in der Stadt ein Stück Heimat hast, hat sie auf die Rückseite geschrieben.

Mit den Augen folge ich den erhabenen Wirbeln in der Acrylfarbe, den dicken Schichten, die sie mit dem Spachtelmesser eingekerbt hat, um den Bäumen am Flussufer Struktur zu verleihen. Ich habe Lori vor mir, das blonde Haar zurückgebunden und in einem weiten Hemd voller Farbkleckse aus Petes Bestand. Sie war nie eine ausgeflippte Künstlerin, sondern stand für brave Jeans und ordentlich frisierte Haare, Organisation und Tüchtigkeit, lackierte Nägel und gezupfte Augenbrauen. Ihre Kreativität war für sie keine Qual. Sie sonnte sich in ihrem Licht.

Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder dem Mann zu. Er ist älter, als ich gedacht habe, und hat einen Bart, der nach viel Arbeit aussieht. Zu gerade Linien und stumpf gestutzte Koteletten. Die Haut unter seinem Kinn ist so eigenartig glatt, als käme sie nie an die Luft. Er zieht mich überhaupt nicht an. Ich hätte ihn nicht abschleppen sollen.

Warum hast du es dann getan, Erin?, höre ich wieder die Stimme meiner Schwester.

Weil es Mittwoch Nacht ist? Weil ich was getrunken habe? Weil ich keine Lust hatte, allein diese Wohnung zu betreten? Sonst noch was?

Er schlendert durch das Wohnzimmer und begutachtet die Bücherregale. Am Kamin bleibt er stehen. Es ist einer der Kamine, wie man sie in London häufig antrifft – aus der edwardianischen Ära und zugemauert, sodass er nun eine Glasvase mit einer Lichterkette darin beherbergt. Loris Idee.

»Dein Geburtstag?«

Die Frage bringt mich aus dem Konzept. Ich folge seinem Blick zum Kaminsims, wo, zwischen zwei windschiefen Kerzen, eine einsame Geburtstagskarte steht. Die Zahl auf der Vorderseite glitzert.

»Ja«, erwidere ich nach einer Weile. Es ist einfacher zu lügen, als es ihm zu erklären.

»Ich hätte dich nicht auf dreißig geschätzt.«

Nein, weil ich erst siebenundzwanzig bin, verdammte Scheiße, denke ich, darf es aber nicht aussprechen.

Ich trinke meinen Rum aus und spüre, wie sich Wärme in meiner Brust ausbreitet. Dann wähle ich auf meinem Telefon Spotify aus und klicke eine Chill-Hop-Playlist an. Im nächsten Moment fällt mir die Mutter an, die unter mir wohnt, und ich stelle die Musik leiser. Gestern habe ich ihr geholfen, den Kinderwagen zwei Treppen hinunterzuschleppen, weil der Aufzug schon wieder kaputt ist. Das Baby beobachtete mich argwöhnisch und zerkrümelte dabei eine bröckelige Reiswaffel in der Faust. Als die Mutter sich bei mir bedankte, klang sie, als sei sie den Tränen nah. Kurz habe ich überlegt, ob ich sie hereinbitten und sie fragen sollte, ob alles in Ordnung ist. Aber dann war es mir zu viel.

Inzwischen mustert mich der Mann mit hochgezogenen Augenbrauen, als habe er etwas auf dem Herzen. »Erklär mir deine Frisur.«

»Meine Frisur?« Nun ziehe ich die Augenbrauen hoch. Echt jetzt? »Man nennt so was einen Undercut«, erwidere ich und weise auf den ausrasierten Bogen über meinem rechten Ohr. Die nicht vorhandene Symmetrie wirkt auf viele Menschen verwirrend. Mein Haar ist schwarz und kurz. »Pixie Cut« lautet die Bezeichnung, mit einem Touch von Undercut an der einen Seite. Es ist kein bewusstes modisches Statement. Ich war am Azubi-Abend beim Friseur, und die Azubine, ein Teenie mit einem frischen Tattoo am Handgelenk, die Haut noch gerötet und geschwollen, hat mir den Schnitt vorgeschlagen. »Warum nicht?«, lautete meine achselzuckende Antwort.

Scheint meine Reaktion auf die meisten Dinge zu sein.

Soll ich mit zu dir kommen?

Warum nicht?

Wahrscheinlich sollte ich mir die Augen mit Kajal umranden und irgendetwas Aufregendes mit meinen Brauen anstellen, aber ich kann mich nicht richtig dazu aufraffen.

»Mir gefällt es«, verkündet er. Er bewegt sich. Einen Moment lang glaube ich, dass er sich neben mich aufs Sofa setzen wird, und zucke zusammen. Doch stattdessen durchquert er das Wohnzimmer. »Ich muss mal austreten.«

Austreten. Das klingt, als hätte ich einen Opa abgeschleppt.

Zu spät bemerke ich, dass er auf die falsche Tür zusteuert. Ich springe auf und haste ...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2023
Übersetzer Karin Dufner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bestseller • Buch für den Urlaub • Claire Douglas • Das Haus am Rand der Klippen • Die Bucht • die im Mondlicht versank • Familiendrama • Familiengeheimnis • fesselnder Thriller • Fidschi-Inseln • Fiji • Flugzeugabsturz • Geheimnis • Geheimnisse • Insel • Julie Clarke • Leiche • Lucy Foley • Lügen • No Escape • one of the girls • Pageturner • psychologische Spannung • Psychospannung • Psychothriller • Reise • Roman für die beste Freundin • Roman für Frauen • Schwestern • Schwesterngeschichte • Sommerschmöker • Spannung • Spiegel-Bestseller-Autorin • The Castaways • Traumurlaub • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-492-60580-X / 349260580X
ISBN-13 978-3-492-60580-9 / 9783492605809
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