Dem Highlander ausgeliefert (eBook)

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2023 | 1. Auflage
223 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5324-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dem Highlander ausgeliefert - Terri Brisbin, Ralph Sander
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Eva MacKays Herz zerbricht in tausend Stücke, als sie mit leeren Armen erwacht: Ihre neugeborene Tochter wurde ihr genommen. Zudem verlangt der Laird von ihr, dass sie Rob Mackintosh heiratet, damit ihre Clans Frieden finden. Niemals! Bei Nacht und Nebel flieht Eva in die Highlands, entschlossen, der arrangierten Ehe zu entkommen und ihre entführte Tochter zu finden. Aber sie gerät in Lebensgefahr, aus der sie ein Unbekannter rettet. In seinen starken Armen findet sie Sicherheit, und sein weicher Mund weckt ein gefährliches Verlangen. Doch wer ist dieser Fremde, der sie in der dunkelsten Stunde ihres Lebens leidenschaftlich an sich zieht?

1. KAPITEL

Die Feste Drumlui

R ob Mackintosh, Cousin und enger Freund des Clanführers der mächtigen Mackintoshs, warf eben diesem einen zornigen Blick zu und erntete einen Gesichtsausdruck, der sich nur mit Schadenfreude beschreiben ließ. Brodie versuchte nicht einmal, seine Belustigung über Robs Unbehagen zu verbergen.

„Zum Teufel, Arabella!“, schimpfte Rob, nachdem Brodies Frau mit nur wenigen Worten seine Argumente gegen diese arrangierte Ehe zerpflückt hatte. „Wie soll ich mich jetzt noch weigern?“ Er drehte sich um und ging immer noch leise fluchend hinaus.

Die letzten sechs Monate, seit Brodie seinen Platz als Clanführer und als Kopf der Chattan-Konföderation eingenommen hatte, waren für Rob mit viel Arbeit verbunden gewesen. Nachdem er seinem Freund dabei geholfen hatte, dessen hinterlistigen Cousin Caelan zu besiegen und den Schaden wiedergutzumachen, den Caelan während seiner Herrschaft angerichtet hatte, war Rob in den Kreis der Männer aufgenommen worden, von denen sich Brodie beraten ließ. Jeder wusste, dass Brodie seinem Cousin wie keinem Zweiten vertraute, weshalb Rob schnell derjenige wurde, an den man sich wandte, wenn man etwas von Brodie haben wollte.

Rob nickte den Leuten zu, die ihm im Korridor entgegenkamen, in dem das von Brodie als Arbeitszimmer benutzte Gemach lag. Danach zu urteilen, wie fast jeder von ihnen den Mund verzog, mussten sie entweder seinen lauten Fluch oder das Türenschlagen gehört haben.

Ein Ehevertrag.

Für ihn.

Mit einer Frau aus dem Norden, die er nicht kannte und die er noch nie gesehen hatte! Um die beiden Clans enger miteinander zu verbinden und Brodies Machtbereich auszuweiten.

Das alles waren die üblichen Vorgänge, wenn es um Eheschließungen und Verträge ging, dennoch hatte Rob immer etwas … etwas anderes, etwas mehr haben wollen als eine arrangierte Ehe. Er und Brodie hatten sich immer so nahegestanden, dass er davon ausgegangen war, vor den Machenschaften und Taktiken des Clans sicher zu sein, doch das war offenbar ein Irrtum gewesen.

Er bog um die nächste Ecke, folgte dem Korridor und gelangte nach draußen auf den Hof. Er brauchte frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Was Brodie betraf, war er sich sicher, dass sein Freund es akzeptieren würde, sollte Rob sich strikt weigern. Aber Arabella in die Augen zu sehen und Nein zu sagen, das würde etwas ganz anderes sein.

Rob hatte miterlebt, wie sie Brodie seine Seele zurückgegeben und ihm geholfen hatte, den Clan zu retten. Obwohl zwischen den Mackintoshs und den Camerons lange Zeit nur Hass und Feindschaft geherrscht hatten, hatte Arabella das Unmögliche geschafft und die beiden Clans geeint und dabei auch noch Robs engsten Freund gerettet.

Er wusste, er würde ein wirklich schwerwiegendes Argument vorbringen müssen, wenn er sich dieser Ehe verweigern wollte. Als er aufschaute, stellte er fest, dass er ohne es zu merken bis ins Dorf gegangen war und jetzt vor dem Cottage seiner Schwester stand.

Brodie hatte gesagt, Margaret sei mit dieser Ehe einverstanden, aber vermutlich war sie das nur, um ihn endlich verheiratet zu wissen. Immerhin hatte sie selbst auch bereits versucht, ihn zu verkuppeln, und bestimmt krümmte sie sich jetzt vor Lachen, dass es ihn doch noch erwischt hatte.

„Margaret?“, rief er und klopfte am Türrahmen an. „Bist du zu Hause?“ Als er ihre Stimme hörte, trat er ein. Margaret faltete gerade Kleidung zusammen und stand auf, um ihn zu begrüßen. Sie war stets mit irgendetwas beschäftigt, nie saß sie untätig herum. Ihr Mann war gestorben, doch sie arbeitete noch mehr als zu seinen Lebzeiten und nahm Verletzte, Verwirrte und Streuner auf, um sich so lange um sie zu kümmern, bis sie weiterziehen konnten. Es war genauso wie in jenem Lager in den Bergen, in dem sie als Vogelfreie monatelang im Exil gelebt hatten.

„Ah, Robbie.“ Sie packte ihn an den Schultern und zog ihn zu sich herunter, um ihm einen Kuss zu geben. „Du warst sehr beschäftigt.“

„Willst du damit sagen, dass ich dich nicht oft genug besuche?“, fragte Rob, woraufhin sie lächelte und nickte.

„Na ja, da du jetzt so ein wichtiger Mann bist, der sich um die Angelegenheiten des Clanführers kümmert und oft auf Reisen ist, kann ich das gut verstehen.“

Argwöhnisch musterte er sie, bis er die Lachfältchen in ihren Augenwinkeln bemerkte, die ihm verrieten, dass sie ihn auf den Arm nahm. „Natürlich, Margaret, ich bin ein sehr wichtiger Mann.“

„Mal ernsthaft, Rob. Geht es dir gut?“, fragte sie besorgt, doch bevor er antworten konnte, wurde angeklopft, dann zog jemand die Tür auf.

„Margaret? Bist du hier, Mädchen?“

Ein Mann, der seine verwitwete Schwester Mädchen nannte? Rob drehte sich um und sah, dass Magnus hereinkam, einer der Krieger. Dessen verdutzte Miene verriet, dass er seinerseits nicht damit gerechnet hatte, Rob hier anzutreffen. Die Blicke, die zwischen Magnus und seiner Schwester hin und her gingen, beantworteten Rob die Frage, die er noch gar nicht ausgesprochen hatte.

„Sei mir gegrüßt, Magnus“, sagte sie und ging ihm entgegen. Dass sie dabei errötete, überraschte und erfreute ihn. Er hätte so etwas zwar nie für möglich gehalten, doch die beiden verband eindeutig mehr als nur Freundschaft. „Rob ist eben erst hergekommen.“

„Rob.“ Magnus hielt ihm zum Gruß die Hand hin. „Wie geht es dir?“

„Gut, Magnus“, antwortete er und schüttelte die Hand des anderen. „Und was führt dich her?“ Er wusste genau, dass er kein Recht hatte, so etwas zu fragen. Dennoch …

„Ich helfe deiner Schwester von Zeit zu Zeit bei den schwereren Arbeiten“, erklärte Magnus, dessen Stimme heiserer wurde. Margarets Gesicht glühte regelrecht. Schwerere Arbeiten? Von wegen! „Da du häufig in Brodies Angelegenheiten auf Reisen bist, sehe ich hier nach dem Rechten, wann immer es geht.“ Margaret wirkte, als würde sie jeden Moment im Boden versinken wollen.

„Ich bin froh darüber, dass du das machst, Magnus. Vor allem, wenn ich ihr nicht zur Hand gehen kann.“ Rob meinte es so, wie er es sagte. Ihm war klar, welches Verhältnis zwischen den beiden sich zu entwickeln begann. Immerhin waren es Margarets Fähigkeiten als Heilerin gewesen, die Magnus während des Exils das Leben gerettet hatten, außerdem hatten die beiden viel Zeit miteinander verbracht.

Wenn seine Schwester diesen Mann an ihrer Seite haben wollte, dann war ihm das nur recht. Sie brauchte seine Erlaubnis nicht, um wieder zu heiraten oder um mit Magnus das Bett zu teilen. Rob würde ihr nicht verbieten, nach dem schweren Verlust ihres Ehemanns wieder Freude am Leben zu haben.

Inzwischen hatte sich Schweigen breitgemacht, und Rob bekam das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Aber es gab noch etwas, das er berichten wollte: „Wo wir gerade vom Reisen reden, Magnus … Brodie will mich verheiraten.“

„Das wird auch Zeit, Rob“, warf Margaret ein und zog ihn ausgelassen lachend an sich, um ihn zu umarmen. „Ich hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben, für dich noch eine Frau zu finden. Wer ist das Mädchen?“

Er schnaubte verärgert, denn Margarets Frage kam für ihn völlig unerwartet. Seine Schwester hatte niemals ihre Zustimmung gegeben, sie wusste nicht einmal etwas von Brodies Plänen. Das würde er ihm noch heimzahlen!

„Eine MacKay aus dem Norden. Brodie will ihren Clan mit unserem vereinen, und ich scheine der Clanangehörige zu sein, den man als Opfergabe schlachten wird.“

Er musste sie nicht erst zusammenzucken sehen, um den verbitterten Tonfall in seiner Stimme selbst deutlich wahrzunehmen. Wenn es tatsächlich zu dieser Heirat kommen sollte, wollte er nicht, dass sein Widerwille die Gerüchte befeuerte.

„Vielleicht ist es ja zu deinem Besten, Rob“, gab Margaret zu bedenken. „Brodie würde so etwas Wichtiges niemandem anvertrauen, auf den er sich nicht blind verlassen kann.“

Rob nickte. „Sicher, du hast recht, Margaret. Ich hatte nur gehofft …“

Er unterbrach sich, da er nicht wusste, wie er ihr seine Gefühle erklären sollte. Männer und Frauen sahen solche Dinge generell sehr unterschiedlich, und Margaret würde sich ganz sicher nicht dagegen aussprechen, obwohl ihre Ehe arrangiert worden war; doch ihr Ehemann hatte sich als ihre große Liebe entpuppt. Draußen war ein Geräusch zu hören, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog und ihm einen willkommenen Anlass zum Gehen bot.

„Ich muss für die Reise packen“, sagte er, gab seiner Schwester einen Kuss, nickte Magnus zu und konnte sich dann doch eine Bemerkung nicht verkneifen: „Sei vorsichtig bei diesen schweren Arbeiten, Magnus. Wenn man sich verhebt, landet man allzu schnell im Bett, um sich auszukurieren.“

Beim Hinausgehen hörte er Margaret einen entrüsteten Fluch ausstoßen, während Magnus von Herzen lachen musste. Rob war froh, dass Magnus für seine Schwester da sein würde.

Der Rest des Tages verging für sein Empfinden viel zu schnell, während er seinen Pflichten nachkam, zu denen auch das Training mit den Kriegern gehörte. Nachdem er viele Jahre an Brodies Seite gekämpft hatte, verstand er sich im Umgang mit den verschiedensten Waffen und in der Entwicklung von Strategien. Es war der Teil seiner Pflichten, der ihm am besten gefiel.

Beim Nachtmahl gab er dann Brodie und...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-7457-5324-0 / 3745753240
ISBN-13 978-3-7457-5324-0 / 9783745753240
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