Drei Killer in der Hansestadt: 3 Hamburg Krimis -  Alfred Bekker,  Chris Heller,  Thomas West

Drei Killer in der Hansestadt: 3 Hamburg Krimis (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8105-6 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Kommissar Jörgensen und das tödliche Paradies (Thomas West/Chris Heller) Burmester und das Foto (Alfred Bekker) Kommissar Jörgensen und die Jade-Buddhas (Alfred Bekker) Eine Serie von Attentatsversuchen und Morden erschüttert Hamburg. Doch die Opfer scheinen nichts gemeinsam zu haben. Privatdetektiv Aldo Burmester übernimmt den Fall, aber plötzlich will niemand mehr, dass er ihn auch tatsächlich aufklärt ... Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

1


Hamburg ist meine Stadt. Ich bin hier aufgewachsen und ich liebe sie. Aber ich muss auch zugeben, dass sie ihre Probleme hat.

Ich bin Polizist.

Die Polizei hat zum Beispiel immer wieder mit organisierter Kriminalität zu kämpfen. Der Hafen ist leider auch ein Umschlagsplatz für Drogen. Das alles sind Sachen, die ich nicht gut finde. Aber ich hoffe, dass sich die Situation in Zukunft verbessert.

Dafür tue ich alles.

Mein Name ist Uwe Jörgensen. Ich bin Kriminalhauptkommissar und Teil einer in Hamburg angesiedelten Sonderabteilung, die den etwas umständlichen Namen ‘Kriminalpolizeiliche Ermittlungsgruppe des Bundes’ trägt und sich vor allem mit organisierter Kriminalität, Terrorismus und Serientätern befasst.

Die schweren Fälle eben.

Fälle, die zusätzliche Ressourcen und Fähigkeiten verlangen.

Zusammen mit meinem Kollegen Roy Müller tue ich mein Bestes, um Verbrechen aufzuklären und kriminelle Netzwerke zu zerschlagen. “Man kann nicht immer gewinnen”, pflegt Kriminaldirektor Bock oft zu sagen. Er ist der Chef unserer Sonderabteilung. Und leider hat er mit diesem Statement Recht.

Vielleicht mache ich ja irgendwann mal eine Reise nach Südamerika. Dort gibt es sicher auch interessante Orte zu entdecken.

So habe ich zumindest gedacht.

Als es dann aus gegebenem Anlass mal soweit war, war ich nicht mehr so begeistert.

Ich saß in der urigen Eckneipe auf St.Pauli. Eine der letzten ihrer Art. Man wird ja überall jetzt mondän in Hamburg. Und da passt sowas nicht hin.

“Einmal auf und davon und weg!”, sagt der Typ, der da vor seinem Bier sitzt und vielleicht auch schon einen Korn zuviel eingekippt hat. “Das wär’s doch.”

“Ich weiß nicht”, sagte ich.

“Was weißt du nicht?”, fragte er.

“Ob das wirklich so eine gute Idee ist.”

“Wieso?”

“Zu Hause ist es doch am schönsten. Hier in Hamburg.”

Er schüttelte den Kopf.

“Da sind Sie anscheinend falsch informiert.”

“Echt?”

“Nix wie weg hier, sage ich immer.”

“Ach!”

“So schnell wie möglich.”

“Hm.”

Ich hatte den Fehler gemacht, mich auf dieses Gespräch überhaupt einzulassen. Jetzt erzählte er mir seine erschütternde Lebensgeschichte. Da wäre ich auch weggelaufen. Jeder hat eben seinen Standpunkt. Und es gibt einen Grund dafür, dass er ihn einnimmt.

Aber im Ernst: Elend habe ich schon genug im Job.

“Du glaubst mir das alles nicht so richtig”, meinte er dann.

“Ich glaub dir jedes Wort”, erklärte ich, so feierlich, wie mir das angesichts seiner doch einigermaßen abstrusen Geschichte möglich war.

Aber es ist einfach so, dass es ab einer gewissen Anhäufung von Schicksalsschlägen einfach unglaubwürdig wird.

Und ob mir jemand nur was erzählt oder maßlos übertreibt, dafür habe ich einen sechsten Sinn.

Das gehört schließlich zum Job.

“Das ist alles echt wahr!”, behauptete er.

“Sicher.”

“Jedes Wort!”

“Jedes Wort.”

Solche Typen wird man nicht mehr los. Das ist das Problem.

Aber ich hatte Glück.

Mein Kollege Roy Müller kam herein.

Ich war nämlich nicht einfach nur so in dieser Kneipe, sondern Dienstlich.

Er machte mir ein Zeichen.

“Ich muss jetzt los”, sagte ich.

“Echt.”

“Ja.”

“Gehört der Typ da vorne zu dir?”

“Wieso?”

“Der sieht aus wie ein Bulle.”

Anscheinend haben nicht nur Leute wie ich einen sechsten Sinn für irgendwas. Andere Leute auch - nur eben für andere Dinge.

“Tschüss!”, sagte ich jetzt unmissverständlich.

“War ja nur eine Frage”, meinte er, als ich schon ein paar Schritt von ihm entfernt war.

Als wir draußen waren, sagte ich es Roy. “Man sieht dir an, dass du ein Bulle bist.”

“Quatsch”, meinte er.





*

Die drei Männer standen wie festgewachsen um den Schreibtisch des saalartigen Büros. Zwei kaffeebraune Schönlinge, wie man sie an den ausgedehnten Stränden der Stadt zu Tausenden finden konnte. Nur trugen die beiden keine Tangas, sondern helle Sommeranzüge.

Und ein fast schwarzhäutiger Indio mit weiten dunklen Kleidern. Er stank nach altem Schweiß und war von gedrungener, zwergenhafter Gestalt.

Die Augen der drei wanderten nervös hin und her zwischen dem Dreckhaufen auf dem Schreibtisch und dem Greisen auf dem Ledersessel davor.

Carlos Maria Moreno presste die gefalteten Hände an seine fast farblosen, welken Lippen. Wie abwesend war er in die Betrachtung der anthrazitfarbenen Gesteinsbrocken auf seinem Schreibtisch versunken. Als würde er beten.

Das intensive Abendlicht prallte durch die beiden Fensterfronten seines Arbeitszimmers und brach sich in den gänzlich durchsichtigen Splittern, die das grauschwarze Gestein vor ihm auf dem Schreibtisch durchsetzten wie Tautropfen eine aufgerissene Asphaltdecke. Diamanten.

"Wir müssen sie töten." Leise und krächzend sprach Carlos Maria Moreno. Als hätte man feinen Kies in einen Blecheimer rieseln lassen - so klang seine Stimme. "Sie müssen weg. Es muss aussehen, als wären sie nie dagewesen. Keiner darf übrig bleiben."

Die Flügel seiner zerfurchten, schmalen Nase blähten sich auf, als er tief die Luft einsog. Seine knochigen Finger entspannten sich und seine Hände lösten sich voneinander. Mit einer ehrfürchtigen Geste fassten sie die beiden Zipfel des Wildledertuches, auf dem das diamanthaltige Gestein ausgebreitet war. Er zog den zerbröselten Fels zu sich heran.

"Allein was hier vor mir liegt, ist Millionen wert."

Er hob seinen Kopf und fixierte den indigen wirkenden Mann in den dunklen, staubigen Kleidern. "Und Vegas ist sicher, dass es mehr davon gibt?" Die pergamentene Haut auf seiner Stirn legte sich in hundert Falten.

Der Indio nickte, und der jüngere der beiden Schönlinge trat vor und stützte sich auf den Schreibtisch. "Vegas sagt, der ganze Berg sei voll davon." Der Indio nickte noch heftiger.

Moreno atmete noch einmal geräuschvoll durch. Für einige Augenblicke starrte er scheinbar unschlüssig auf seine Hände. Die rechteckige, goldene Uhr an seinem linken Handgelenk zeigte neun Uhr. Der Kalender stand auf dem 19. August.

Carlos Maria Moreno erhob sich und schlurfte zur Fensterfront seines Büros. Mit auf dem Rücken verschränkten Armen sah er aus dem zwanzigsten Stock des Hauses hinab auf den Strand.

Wie eine weiße Sichel lag die Copacabana zwischen der Bucht und den Hochhauskästen entlang der Avenida Atlântika. Segelyachten, Motorboote und Surfbretter bedeckten als helle Flecken das tiefe Blau des Wassers.

Für Sekunden blitzte es hell auf im grauen Hang des Zuckerhutes, der sich wie ein steinerner Busen dem dunstigen Himmel entgegenreckte - der Reflex der Abendsonne in einer der Gondeln, die noch bis kurz vor Sonnenuntergang Touristenhorden auf den weltberühmten Hausgipfel Rio de Janeiros schaukeln würden.

"Sie hätten das Land nicht verkaufen sollen, Senhor Moreno, es war ein Fehler, wir sollten ..."

Abrupt drehte der Alte sich vom Fenster weg. Sein stechender Blick brachte den smarten Mann in dem Sommeranzug und mit dem wasserstoffblonden Bürstenhaarschnitt zum Schweigen. "Scharfsinnig wie immer, José. Ungeheuer scharfsinnig." Er machte eine Kopfbewegung zu dem Indio hin. "Zahl ihm seinen Botenlohn aus! Aber bezahle ihn großzügig!" Er nickte dem Indio mit ausdruckslosem Gesicht zu. Der und der Blonde verließen das Büro. Moreno wandte sich wieder dem Fenster zu.

"Vor allem dieser O'Dewly muss weg. Er darf keine einzige Zeile mehr über uns schreiben."

Der im Raum verbliebene Mann, ein knapp dreißigjähriger athletisch gebauter Adonis mit einem schwarzblau glänzenden Pferdeschwanz, bewegte sich endlich vom Schreibtisch weg und trat hinter Moreno. "Er wird spätestens nächste Woche die Kopie der Besitzurkunde erhalten."

Er sprach nicht direkt leise, aber gedämpft und so, als würde er jedes Wort abwägen. Wie man mit einem Mann spricht, dessen uneingeschränkte Macht man akzeptiert.

"Und das Grundbuchamt in Brasilia wird demnächst das Dokument dem Grundbuch zufügen."

Moreno stieß ein trockenes Lachen aus. "Ein Papier kann verschwinden, Julio. Leichter noch als ein Mensch. Nimm das in die Hand und setz dich mit dem zuständigen Beamten in Verbindung! Es gibt niemanden, den man nicht kaufen könnte."

"Ich werde mich noch heute darum kümmern, Papa. Aber du weißt, dass es in Brasilia eine Menge Beamten gibt, die der Regierung treu ergeben sind."

"Ich weiß es, mein Sohn. Und du weißt, dass man auch in jungen Jahren sterben kann."

Der Jüngere schwieg für Sekunden.

"Und O'Dewly und seine Leute?", fragte er dann vorsichtig.

"Wir dürfen mit ihrem Verschwinden nicht in Verbindung gebracht werden."

"Und wer soll es erledigen, wenn nicht unsere Leute?"

Moreno wandte sich zu seinem Sohn um.

"Ruf gleich morgen in Kapstadt an! Die >Private Executive Corporation< hat uns früher schon gute Dienste erwiesen."

"Das kostet eine Menge Geld, Papa."

"Nur wer Geld investiert, verdient Geld, mein Sohn." Julio senkte den Blick und deutete ein Nicken an. "Vorher aber setzte dich mit Vegas in Verbindung", fuhr Moreno fort. "Er soll...

Erscheint lt. Verlag 8.7.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8105-5 / 3738981055
ISBN-13 978-3-7389-8105-6 / 9783738981056
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