H. C. Hollister 90 (eBook)

Das Grab am Yellowstone

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5177-3 (ISBN)

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H. C. Hollister 90 - H.C. Hollister
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Jim Fairmont, dem der Ruf eines Revolvermanns und Kopfgeldjägers vorauseilt, kommt in Begleitung eines Halbbluts, dem er einmal das Leben rettete, um nach seinem jüngeren Bruder Ben zu sehen. Dieser hat vor einigen Jahren damit begonnen, sich eine eigene kleine Ranch aufzubauen, nachdem ihrer beider Eltern bei einem Raubüberfall auf die von ihnen geführte Poststation jämmerlich ums Leben gekommen waren. Der tragische Tod der Eltern hat Jim seinerzeit veranlasst, allen Rustlern und Banditen den erbarmungslosen Kampf anzusagen.
Jims Freude auf das Wiedersehen wird mit einem Schlag zerstört, als er von dem Besitzer des Mietstalls die Geschichte eines herrenlosen Hundes und eines Grabs am Yellowstone erfährt. Schon bald gibt es keinen Zweifel mehr, dass es sich um das Grab seines Bruders handelt.
Es liegt ein ungesühnter Mord vor, der um der Gerechtigkeit willen geklärt werden muss. Der Tod Bens ist jedoch eng mit dem Schicksal der Stadt Cody und vor allem mit dem der Bullskull-Ranch verknüpft, sodass sich Jim durch ein wahres Labyrinth von Rustler-Spuren hindurcharbeiten muss ...


DAS GRAB
AM YELLOWSTONE

Jim Fairmont, dem der Ruf eines Revolvermanns und Kopfgeldjägers vorauseilt, kommt in Begleitung eines Halbbluts, dem er einmal das Leben rettete, um nach seinem jüngeren Bruder Ben zu sehen. Dieser hat vor einigen Jahren damit begonnen, sich eine eigene kleine Ranch aufzubauen, nachdem ihrer beider Eltern bei einem Raubüberfall auf die von ihnen geführte Poststation jämmerlich ums Leben gekommen waren. Der tragische Tod der Eltern hat Jim seinerzeit veranlasst, allen Rustlern und Banditen den erbarmungslosen Kampf anzusagen.

Jims Freude auf das Wiedersehen wird mit einem Schlag zerstört, als er von dem Besitzer des Mietstalls die Geschichte eines herrenlosen Hundes und eines Grabs am Yellowstone erfährt. Schon bald gibt es keinen Zweifel mehr, dass es sich um das Grab seines Bruders handelt.

Es liegt ein ungesühnter Mord vor, der um der Gerechtigkeit willen geklärt werden muss. Der Tod Bens ist jedoch eng mit dem Schicksal der Stadt Cody und vor allem mit dem der Bullskull-Ranch verknüpft, sodass sich Jim durch ein wahres Labyrinth von Rustler-Spuren hindurcharbeiten muss ...

Die beiden Reiter kommen von Südosten das Bighorn Basin herauf, ein sehniger Mann auf einem stämmigen Appaloosa-Wallach und ein Halbblut auf einem starkknochigen Braunen. Das weite Hügelland des Beckens liegt hinter ihnen. Dafür sind die bewaldeten Hänge der Shoshone-Range näher gerückt und entblößen weiter oben die grauen Flächen kahler Felsregionen. Der Washakie Peak bildet den Eckpfeiler dieser ragenden Bergkette. Dahinter folgt ein breiter, in Terrassen ansteigender Sattel, ehe die Felsenberge in der Absaroka Range ihre Fortsetzung finden.

»Eine verrückte Idee, irgendwo dort oben eine Ranch zu gründen«, sagt Softy Jagger, der in seiner kehligen Sprechweise das Blut indianischer Ahnen nicht verleugnen kann. »Glaubst du, dass Ben damit Erfolg haben könnte?«

Mit verkniffenen Augen blickt Jim Fairmont zu den gigantischen Terrassen empor, die bereits von den blauen Schleiern der Abenddämmerung überzogen werden.

»Erfolg?«, entgegnet er nachdenklich. »Das ist bei meinem kleinen Bruder nicht entscheidend. Ben war immer ein Träumer, also habe ich mich gefreut, dass er überhaupt eine Aufgabe angepackt hat. Immerhin bewirtschaftet der Junge seine kleine Ranch jetzt schon seit mehr als einem Jahr. Was hätte ich sonst mit ihm tun sollen? Wenn man den Namen Jim Fairmont trägt, dann ist man eben ungeeignet, einen Jungen bei sich zu behalten und gewissermaßen zu erziehen.«

»Einen Jungen«, echot das Halbblut. »Ben ist vier Jahre jünger als du und müsste demnach jetzt ungefähr fünfundzwanzig sein.«

»Spätestens morgen werden wir uns davon überzeugen können, was Ben mit seinem kleinen Kapital angefangen hat. Selbst wenn er nichts erreicht haben sollte, hätte ich ihn auf diese Weise wenigstens von der schiefen Bahn ferngehalten.«

Softy Jagger scheint von diesen Worten nicht restlos überzeugt zu sein, aber er schweigt und blickt mit verkniffenen Augen voraus zu der Brücke, die über den Buffalo Creek führt. Schon jetzt erkennen sie ein Schild, das vor der Auffahrt an einem Pfosten befestigt ist, und im Näherreiten entziffern sie dann auch die Inschrift: Toll Bridge – Duncan Redford steht dort in eingebrannten Lettern.

Jim Fairmont und Softy Jagger haben schon Dutzende solcher Zollbrücken passiert. Zuweilen fehlte der Wächter, und der Besitzer der Brücke hatte lediglich einen Tarif angeschlagen und daneben eine Blechbüchse angebracht, in die jedermann seinen Dime werfen konnte. Ähnlich scheint es auch hier zu sein, denn weit und breit ist kein Wächter zu sehen. Aber die beiden Reiter blickten sich auch vergebens nach einem Tarif oder einem Kasten um, der zur Aufnahme der Münzen bestimmt sein könnte.

»Eine merkwürdige Zollbrücke«, brummt das Halbblut. »Wozu sie wohl das Schild angebracht haben, wenn doch kein Mensch da ist, um das Wegegeld zu kassieren.«

Schon poltern die Hufe der Pferde hohl über die Holzbalken hin. Zwanzig Fuß unter ihnen das schäumende Wasser des Buffalo Creeks in seinem tief eingefressenen Bett.

»Dort drüben«, sagt Jim Fairmont und deutet mit dem Kopf zu dem einsamen Gebäude hinüber. »Es sieht so aus, als ob die Sattelkammer im Stall als Wachstube hergerichtet wäre.«

Fast haben sie das jenseitige Ufer erreicht, als tatsächlich aus diesem flachen Stallanbau zwei Männer treten. Wer sich auf die Beurteilung solcher Burschen versteht, weiß sie gleich richtig einzuschätzen. Natürlich muss ein Brückenwärter eine respektgebietende Persönlichkeit sein, denn so mancher Weidereiter, Frachtfuhrmann oder Satteltramp würde sich gern um den Brückenzoll drücken, auch wenn er nur wenige Cents beträgt. Insofern ist man darauf vorbereitet, nicht gerade einen Schwächling als Wächter anzutreffen. Der Anblick dieses vierschrötigen Herkules jedoch, der dort drüben den Türrahmen ausfüllt, entlockt Jim Fairmont ein belustigtes Lächeln. Demgegenüber wirkt sein Kumpan daneben, obwohl mittelgroß und von normaler Statur, schmächtig. Es handelt sich um einen Burschen mit fuchsrotem Haar und tausend Sommersprossen.

»Hallo, Gents«, krächzt er mit einer Stimme, ungefähr so melodisch wie eine Kreissäge, »ihr habt das Schild gesehen, der Brückenzoll ist fällig.«

Jim Fairmont nickt, langt wortlos in die Tasche und bringt eine Handvoll Kleingeld zum Vorschein.

»In Ordnung, Leute. Was macht es denn?«

Die beiden Männer kommen näher heran. Taxierend blickt der Rotschopf zu den Reitern auf.

»Zwei Dollar«, erwidert er dann rasch. »Einen Dollar für jeden Reiter.« Dabei zwinkert er dem Muskelmann an seiner Seite Beifall heischend zu.

Jim Fairmont war gerade im Begriff, aus der Handvoll Münzen zwei Nickel hervorzusuchen. Jetzt schließt er die linke Faust um das Geld. Ein kurzer Blick zu Softy Jagger, dann sagt er beherrscht:

»Mister, soviel ich weiß, verdient ein Cowboy hierzulande etwa dreißig Dollar im Monat. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass jemand bereit wäre, einen ganzen Tagesverdienst für Brückenzoll auszugeben.«

»Tun die Boys auch nicht«, erklärt der Rothaarige unverfroren. »Sie haben's im Abonnement billiger.«

»Und für Fremde gibt es einen Sondertarif?«

»Erraten, Mister«, knurrt jetzt auch das Schwergewicht, das offenbar Gefallen an diesem Spaß gefunden hat.

»Das ist Beutelschneiderei, Boss«, sagt Softy Jagger kehlig. »Komm, wir kehren um. Mit ein paar Meilen Umweg finden wir bestimmt einen anderen Übergang.«

Halb scheint Jim Fairmont bereits entschlossen, diesen Vorschlag anzunehmen. Aber da gibt der Rothaarige seinem Partner einen Wink und sagt schrill:

»Das hilft euch auch nicht mehr, Leute. Ihr habt die Brücke passiert, also müsst ihr zahlen. Wenn ihr trotzdem umkehren und über die Brücke zurückreiten wollt, dann macht es vier Dollar.« In nicht misszuverstehender Weise lässt er die Linke griffbereit zum Halfter hinabsinken.

»Versuchen Sie es, Mister«, gibt Jim mit trügerischer Freundlichkeit zurück. Dann wartet er gelassen ab.

»Zum Teufel, Mann«, krächzt Duke Fletcher mit flackernden Augen, »warum machen Sie wegen lausiger zwei Dollar so ein Theater?«

Immer noch zeigt Jim Fairmont sein undurchsichtiges Lächeln, und seine graugrünen Augen sind dabei hart wie Flintstein.

»Erstens«, sagt er sanft, »sind lausige zwei Dollar eine Menge Geld, wenn man insgesamt nicht mehr als einen Doppeladler in der Tasche hat. Und zweitens lassen wir uns nicht erpressen. Haben Sie also immer noch etwas dagegen, wenn wir umkehren?«

Hal Moody, das Schwergewicht, steht nun unmittelbar vor den beiden Pferden. Er wischt sich mit dem behaarten Unterarm über die Stirn.

»Mein Gott, Fletcher«, brummt er missmutig, »warum tändelst du so lange herum? Du weißt, wenn ein Mann einen Revolver trägt, dann bist du zuständig. Was glaubst du, wie ich mir diesen hageren Hecht vorknöpfen würde, wenn er sich nicht auf sein Schießeisen verlassen könnte?«

»Bully«, murmelt Jim Fairmont amüsiert, »du redest zu viel. Es sind noch vier Meilen bis Cody, und wir wollen weiter.«

Hal Moody quittiert die spöttische Anrede mit einem unwilligen Grunzlaut. »Pass nur auf, dass ich dich nicht hole, Mister«, schnaubt er zornig. »Kein Mensch darf Hal Moody ungestraft ›Bully‹ nennen, und schon gar kein verlauster Satteltramp. Ich kriege dich schon, Freund, wenn du länger in diesem Land bleibst. Irgendwann erwische ich dich ohne deine Kanone, und dann mache ich Kleinholz ...«

Jäh wird dieser zornige Ausbruch durch eine Bewegung unterbrochen. Duke Fletcher hat sich selbst überwunden und benutzt die Ablenkung durch seinen schwergewichtigen Partner, um die Waffe zu ziehen. Aber noch hat er den Lauf seines Revolvers nicht aus dem Halfter frei, um ihn emporzuschwingen, als er auch schon erstarrt und die Augen...

Erscheint lt. Verlag 25.7.2023
Reihe/Serie H.C. Hollister
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • 2020 • Abenteuer-Roman • Bestseller • billy-jenkins • bud-spencer • buffalo-bill • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • GF • gf unger • G. F. Unger • H C Nagel • Indianer • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • tom prox • Unger • Western • western-bestseller • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5177-7 / 3751751777
ISBN-13 978-3-7517-5177-3 / 9783751751773
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