Mein Ritter, mein Beschützer (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1598-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein Ritter, mein Beschützer - Anne Herries
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Eine gefährliche Mission für eine Lady: Da ihr Vater gestorben ist, fällt der jungen Katherine die Aufgabe zu, einen mythischen Schatz nach Frankreich zu bringen. Doch machthungrige Schurken wollen diesen Plan vereiteln! Als Katherine überfallen wird, erweist Alain de Banewulf sich als Retter in der Not. Der Ritter befreit sie aus den Fängen der gierigen Männer. Heldenhaft bewahrt er sie nicht nur vor einer Entführung, sondern bietet ihr auch an, sie auf ihrem gefahrvollen Weg zu begleiten. Nur zu gern sagt Katherine Ja. Doch was ist das? Wenn Alain sie ansieht, entdeckt sie in seinen Augen jenes begehrliche Glimmen, das bei den meisten Menschen nur beim Anblick des Schatzes erscheint ...



Anne Herries ist die Tochter einer Lehrerin und eines Damen Friseurs. Nachdem sie mit 15 von der High School abging, arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit bei ihrem Vater im Laden. Dann führte sie ihren eigenen Friseur Salon, welchen sie jedoch aufgab, um sich dem Schreiben zu widmen und ihrem Mann in seinem Antiquitätengeschäft unter die Arme zu greifen. Anne Herries erster Erfolg ereignete sich 1979, als sie unter dem Namen Lynn Granville schrieb und ihre Arbeit von Robert Hale akzeptiert wurde. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und so veröffentlichte sie 12 Bücher bei Mills & Boon. Bis heute hat Anne Herries verschiedene Bücher unter ihrem Namen und anderen Pseudonymen wie Linda Sole geschrieben. Ihr Lieblingsverlag bleibt Mills & Boon - wegen der freundlichen und familiären Atmosphäre. Schreiben bereitete ihr schon immer Vergnügen und mit dem ersten Roman wurde ein Traum wahr. Neben dem Schreiben liebt Anne Herries gute Filme, sonnige Spaziergänge und Schwimmen. Ihre größte Liebe abgesehen von ihrem Mann und dem Schreiben gilt Tieren und speziell Vögeln. Sie liebt es, die putzigen Eichhörnchen zu füttern, welche regelmäßig in ihren Garten kommen, genauso wie verschiedene Vogelarten und sogar scheue Füchse die während dem letzten Unwetter bei ihr Schutz suchten.

1. KAPITEL


Was wohl die Barden über uns singen werden?“, fragte Sir Alain de Banewulf seinen Freund, als sie beide die Zügel anzogen und ihre Pferde zum Stehen brachten. Nachdenklich ließ er seinen Blick über die Landschaft aus hell beschienenen Hügeln und grünen Tälern schweifen. Einige Monate war es nun her, seit sie der sengenden Hitze des Heiligen Landes den Rücken gekehrt und sich den Streitkräften angeschlossen hatten, die auf dem Weg zurück nach England waren. „Wird man sich erzählen, dass wir versagt haben? Oder wird man uns für die Einnahme von Akkon loben?“

Sir Bryne of Wickham musterte ihn und kniff die Augen ein wenig gegen die Sonne zusammen. Der Jüngere wirkte außergewöhnlich niedergeschlagen – seit Tagen hatte er nur geschwiegen. Vielleicht war er nun endlich bereit, darüber zu sprechen, was ihn bekümmerte. „Bist du immer noch enttäuscht, dass wir Jerusalem nicht den Ungläubigen entreißen konnten?“

Alain schwieg eine Weile, während er überlegte, was er dem Mann antworten sollte, der ihm in den letzten Jahren wie ein Bruder zur Seite gestanden hatte Sie hatten gemeinsam gekämpft, sich gegenseitig Deckung gegeben, und der eine hatte für den anderen sein Leben riskiert. Bryne war sein engster Freund, und dennoch konnte Alain nicht einmal ihm die Leere in seinem Inneren erklären.

„Nach dem Zerwürfnis König Richards mit Philipp von Frankreich ließ der französische König uns im Stich. König Richard blieb keine andere Wahl, als dem Vertrag mit Saladin zuzustimmen. Wir Christen sollten ihm wohl dankbar dafür sein, dass die Heilige Stadt nicht einfach für jeden Gläubigen geschlossen wurde. Hätte Richard weitergekämpft, wäre vielleicht alles verloren gewesen.“

„Und doch lässt sich nicht leugnen, dass der Einfluss des Christentums ganz erheblich geschwächt wurde.“

„Dann haben wir also versagt“, stellte Alain fest und fühlte die Last der Niederlage schwer wie ein Kettenhemd auf sich sinken. „Möge Gott und die Geschichte uns vergeben.“

„Versagt?“ Bryne zog die Augenbrauen hoch. Viele andere Männer wären mehr als zufrieden gewesen, hätten sie so viel erreicht wie sie beide.

Alain und Bryne waren nach dem Sieg bei Akkon zu Reichtum gekommen, der zu einem großen Teil dem Umstand zu verdanken war, dass sie dem Sohn eines Handelsherrn das Leben gerettet hatten. Ali Bakhar hatte seine Dankbarkeit für die unversehrte Heimkehr seines Sohnes mit kostbaren Edelsteinen, aus Gold gefertigten Kunstgegenständen, wertvoller Seide und teuren Gewürzen vergolten. Noch viel wichtiger aber war die von ihm erteilte Erlaubnis, in den Gewässern zwischen Venedig und Zypern freien Handel treiben zu dürfen. Damit hatten sie etwas, ohne das viele abenteuerlustige Kaufleute vor ihnen ihr Leben gelassen hatten: das Geheimnis echten Erfolgs in diesem Teil der Welt.

Bryne hatte zur Vorsicht geraten, woraufhin sie ihr Vermögen nach Italien gebracht und dort in die Obhut einer einflussreichen Bankiersfamilie gegeben hatten.

Außerdem hatte er dafür gesorgt, dass jegliche Preziosen, die sie während des Kreuzzugs erobern sollten, in ihrem Namen zu der Schiffsflotte eines Freundes gebracht wurden. Als König Richard beschlossen hatte, das Heilige Land zu verlassen, waren Bryne und Alain mit ihm nach Zypern gesegelt und von dort über Messina nach Rom gereist. Dort angekommen hatten sie festgestellt, wie unermesslich reich sie beide geworden waren, da Brynes Freund ihre Schätze klug angelegt hatte, wodurch ihr Vermögen in den vergangenen Jahren auf das Hundertfache angewachsen war. Ihr Gold hatten sie bei ihm gelassen und nur die Bankbürgschaft und genug Silber für die Heimreise mitgenommen. Sie würden sich in Frankreich und England alles kaufen können, wonach ihnen der Sinn stand.

„Mancher mag das für Versagen halten“, stimmte ihm Bryne nach kurzem Nachdenken zu, da er wusste, dass Alain nicht an ihre persönlichen Erfolge dachte. „Hätte Richard sein Temperament gezügelt, würde die Geschichte vielleicht nettere Worte finden.“

Alain lächelte nachdenklich und warf die düstere Laune wie einen Mantel ab. „Wir haben tapfer gekämpft, aber die Chancen standen schlecht für uns.“

„Und was nun, mein Freund?“, fragte Bryne.

Sie waren einige Monate lang in Italien geblieben, um sich die Wunder dieses Landes anzusehen, verbrachten eine Weile in den Weinanbaugebieten und verkosteten die Weine, die diese Gegend zu bieten hatte. Dabei hatten sie den Müßiggang genossen, der ihnen durch ihr Vermögen ermöglicht worden war.

„Tja, das ist die große Frage“, entgegnete Alain, in dessen tiefblauen Augen für einen Moment ein fröhliches Lächeln aufblitzte. „Was mich angeht, glaube ich, dass ich fremder Länder überdrüssig bin.“

„Aye, mir geht es nicht anders. Auch ich höre die Heimat nach mir rufen.“

„Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal meine Mutter sah. Sie wird sich verzweifelt danach sehnen, ihren Sohn endlich wieder zu Gesicht zu bekommen.“

„Ich frage mich, ob meine Familie noch lebt.“ Bryne blickte mit ernster Miene in die Ferne. „Zwar fehlt es uns hier an nichts, und doch …“

In letzter Zeit waren sie beide rastlos geworden, und als Alain nun Bryne ansah, wusste er mit einem Mal, was dieser dachte. „Also kehren wir heim?“

„Ich verließ England anno 1187, um mein Schwert in den Dienst von Duke Richard zu stellen. Das war viele Monate bevor wir in Richtung Heiliges Land aufbrachen. Dann starb König Henry und Richard wurde zum König von England gekrönt. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1195 und ich muss gestehen, dass ich mich danach sehne, meine Heimat wiederzusehen.“

„Ja. Auch ich verspüre das Verlangen nach meiner Heimat und meiner Familie“, stimmte Alain ihm zu. „Als ich England verließ, strebte ich, wie mein Bruder vor mir, nach Reichtum und Ehre. Vielleicht habe ich einen Teil von dem erreicht, was ich mir erhofft hatte.“

„Du bist reich, und kein Ritter hat tapferer gekämpft als du, Alain. Was willst du mehr?“

„Das habe ich mich wahrhaftig auch schon oft gefragt“, entgegnete dieser und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Vielleicht werde ich die Antwort in England finden. Morgen machen wir uns auf den Weg nach Rom, Bryne, und suchen uns ein Schiff, das uns nach Hause bringt.“

Ein Schrei riss Alain aus seinen Grübeleien. Sie waren schon früh am Morgen aufgebrochen, um hoffentlich nur drei Tage bis Rom zu benötigen, und bislang kamen sie gut voran. Alain war mit seinen Gedanken abgeschweift, als sie durch die hügelige Landschaft ritten. Mit einem Mal waren alle seine Sinne hellwach. Es war der Schrei einer Frau. Sie schien in größter Not zu sein. Er sah zu seinem Gefährten, der das Gleiche gehört haben musste.

„Da drüben!“ Bryne zeigte nach rechts. „Dort am Waldrand! Straßenräuber greifen drei Männer und zwei Frauen an. Die Schurken sind ihnen zahlenmäßig eindeutig überlegen!“

„Sie haben sie umstellt“, ergänzte Alain und gab seinem Pferd die Sporen. „Komm, Bryne. Ein letzter Kampf, bevor wir Richtung Heimat segeln!“

Mit dem Schwert in der Hand ritt er voraus. Bryne und ihre Männer, die von ihnen schon in zahlreiche Schlachten geführt worden waren, folgten ihm. Das Donnern der Hufe dröhnte in seinem Kopf. Er konnte das Blut riechen, spürte wieder Hitze und Staub aus anderen Kämpfen und erinnerte sich an die Schreie der Verletzten und Sterbenden, über die sein Pferd im Eifer des Gefechts hinweggeritten war. Ein schiefes Lächeln umspielte seinen Mund. War er tatsächlich je so jung und so naiv gewesen, dass er geglaubt hatte, Krieg könne Ehre bringen?

Alain hob sein Schwert und stürmte auf den ersten Schurken zu. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Frau sich gegen die Männer zu wehren versuchte, die sie offenbar entführen wollten. Er stieß ein gellendes Kriegsgeheul aus, das jedem Kämpfer das Blut in den Adern gefrieren ließe. Links und rechts ließ er seine Klinge niedersausen, als würde er mit der Kraft von fünfzig Dämonen kämpfen. Wie immer gab ihm sein Schwert die Kraft, alle Feinde niederzuringen. Die magischen Kräfte der Klinge, an die er fest glaubte, hatten ihn schon blutigere Schlachten als diese überleben lassen. Saladins Soldaten waren weitaus kriegerischer gewesen als diese niederträchtigen Gauner, die schon versuchten in alle Richtungen davonzulaufen, als sie Alains Männer auch nur gewahr wurden.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass sich die Frau unterdessen hatte befreien können und von einem ihrer eigenen Leute versorgt wurde. Augenscheinlich war der Kampf bereits beendet, da die Räuber in den Wald flohen, aus dem sie gekommen sein mussten.

Alain lächelte die junge Frau aufmunternd an, dann drehte er sich zu Bryne um. Als er bemerkte, dass sein Freund bereits abgesessen war, tat er es ihm gleich. Daraufhin ging er mit dem Schwert in der Hand auf die Frau zu, die sie vor den Angreifern gerettet hatten. Er wollte sich erkundigen, ob man ihr Schaden zugefügt hatte, doch kaum hatte er begonnen zu sprechen, bekam er einen Schlag gegen den Hinterkopf und alles wurde schwarz vor seinen Augen. Noch während er zu Boden sank, glaubte er die junge Frau aufschreien zu hören.

„Was hast du getan, Maria?“ Lady Katherine of Grunwald kniete sich neben den reglos auf dem Boden liegenden Mann. „Du hast ihn umgebracht, dabei hat er mich vor diesen schrecklichen Männern gerettet!“

„Oh, Mylady …“ Die ältere Frau sah sie bestürzt an. „Er hatte sein Schwert erhoben, und ich dachte, er wollte Euch töten.“

...

Erscheint lt. Verlag 22.8.2023
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Ralph Sander
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Banewulf Dynasty • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • SummerSale24
ISBN-10 3-7515-1598-4 / 3751515984
ISBN-13 978-3-7515-1598-6 / 9783751515986
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