Heimlich begehrt von einem Duke (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-2021-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimlich begehrt von einem Duke - Laura Martin
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Seine beste Freundin Caroline will heiraten? James, Duke of Heydon, ist fassungslos. Jahrelang hat sie jeden Verehrer abgewiesen, und nun soll er ihr auf einmal helfen, einen Gatten zu finden! Widerwillig erklärt er sich bereit, sie in der Kunst zu unterrichten, wie man die Blicke galanter Herren auf sich lenkt, wie man flirtet und wie man sich einen Mann angelt. Je mehr er ihr beibringt, desto weniger kann er sich mit dem Gedanken abfinden, dass Caroline bald einem anderen gehört. Wie hat er nur jahrelang übersehen können, wie zauberhaft seine beste Freundin ist - und was kann er jetzt noch tun?

1. KAPITEL


Caroline huschte hinter eine Gruppe von Frauen mittleren Alters und duckte sich ein wenig, um von den beiden jungen Debütantinnen, die danebenstanden, nicht gesehen zu werden. Sie spitzte die Ohren, um zu verstehen, worüber sie sprachen.

„Es ist ja nicht so, dass sie hässlich wäre“, sagte Rebecca Preston in wichtigtuerischem Ton. Caroline wusste genau, dass die junge Frau jetzt ihren hübschen Kopf schräg hielt, als wüsste sie genau über alles Bescheid und suchte nur nach den passenden Worten, um es auszudrücken.

„Nein“, stimmte Sophie Saltwell zu, „nicht direkt hässlich.“

Caroline verzog das Gesicht. Immerhin war sie nicht durch und durch hässlich.

„Nur ein wenig dürr. Und alt.“

„Viel zu alt.“

Das konnte Caroline nicht bestreiten. Mit ihren vierundzwanzig Jahren hatte sie in den Augen möglicher Verehrer ihre beste Zeit längst hinter sich gelassen.

„Ich an ihrer Stelle würde ich mich jetzt in Würde zurückziehen“, meinte Miss Preston, und Caroline hätte beinahe gelacht. Miss Preston wurde allgemein als der Diamant der Saison angesehen, und da sie dichtes goldglänzendes Haar und leuchtend blaue Augen hatte, störte es anscheinend keinen der heiratswürdigen Gentlemen, wie herzlos und oberflächlich sie war. Bis Weihnachten würde sie gewiss mit Heiratsanträgen überhäuft werden und bis zum Frühjahr mit einem reichen Titelträger verheiratet sein. Die Vorstellung, dass Miss Preston sich würdevoll von der Suche nach einem Ehmann zurückziehen würde, war absurd.

„Steht sie nicht irgendwie mit dem Duke of Heydon in Verbindung?“ Trotz des Lärms im Ballsaal hörte Caroline ein sehnsüchtiges Seufzen bei der Erwähnung von James’ Namen.

„Es ist keine romantische Beziehung.“

An diesem Punkt wäre Caroline normalerweise hervorgetreten und hätte die tratschenden Debütantinnen mit einem eisigen Blick und einem bissigen Kommentar bedacht, um sie zu beschämen. Doch die Worte der Mädchen waren der unbequemen Wahrheit ein wenig zu nahe gekommen, darum wollte sie sich jetzt lieber unbemerkt entfernen.

Sie drehte sich leise um, denn sie wollte gar nicht hören, was die beiden über ihr Verhältnis zu James zu sagen hatten. Es war nur eine enge platonische Beziehung. Eine wundervolle Freundschaft, aber ganz sicher nicht mehr.

Mit gesenktem Kopf eilte sie aus dem Ballsaal und vermied jeden Blickkontakt mit den Menschen, die sie in den vergangenen Jahren so gut kennengelernt hatte. Immer dieselben Leute trafen sich auf jedem Ball, jedem Opernabend und jeder Dinnerparty. Es wirkte eher bedrückend als beruhigend auf sie, und sie hatte den starken Wunsch, zur Vordertür hinauszugehen, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.

Sie unterdrückte diese Anwandlung, schlich stattdessen durch eine der Türen, die aus der großen Eingangshalle nach draußen führten, und trat in das Halbdunkel hinaus.

Es war der alljährliche Ball bei Lord und Lady Strand, der stets eine Woche vor dem eigentlichen Beginn der Saison in London stattfand. Seit sieben Jahren nahm Caroline als Gast daran teil und kannte das Haus inzwischen genau. Sie war in die Bibliothek geflohen, durch die man zu einer kleinen Terrasse auf der Rückseite des Hauses gelangte. Vom übrigen Garten aus hatte man keinen Zutritt zu der Terrasse, also würde sie ein paar Minuten für sich allein haben, wenn niemand anders den Weg durch die Bibliothek nahm.

Caroline fröstelte, als sie in die kalte Nachtluft hinaustrat. Sie hätte sich ein Tuch um die Schultern legen sollen. Es war zwar erst Oktober – und ein milder Abend obendrein –, aber sie fand es ziemlich kalt. Der Sommer würde sich nun bald endgültig seinem Ende entgegenneigen.

Auf der Terrasse standen keine Stühle. Sie war nur von einer niedrigen Steinbalustrade umgeben, auf die sich Caroline hochzog. Sie legte sich darauf und schaute empor in die Sterne. Der Himmel war klar, und selbst hier in London konnte sie die Sternbilder erkennen.

„Du bist töricht“, sagte sie leise zu sich selbst, als sie Miss Prestons Worte innerlich noch einmal wiederholte. Sie waren sehr unfreundlich gewesen, aber nicht ohne einen Funken Wahrheit. Caroline war tatsächlich zu alt, um nach einem Ehemann Ausschau zu halten. Die meisten ihrer Freundinnen waren längst verheiratet und erwarteten bereits ihr zweites oder drittes Kind. Einige waren sogar schon verwitwet und hofften darauf, in dieser Saison ihren Gatten Nummer zwei zu finden.

„Du bist nicht töricht“, hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich sagen. Caroline schreckte hoch. Sie vergaß für einen Augenblick, dass sie auf der Balustrade lag, und wäre beinahe in den Garten gefallen.

Starke Hände griffen nach ihr, zogen sie zurück und ließen erst los, als sie fest auf den Beinen stand. Ihr Herz begann laut zu pochen, und sie empfand das übliche Gefühlschaos von Verlangen, Hoffnungslosigkeit und Geborgenheit – alles zur gleichen Zeit.

„James.“ Sie blickte ihn für einen Moment an, sah ihn die Arme ausbreiten und bewegte sich dann erst auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Als er ihr die Arme um den Körper legte, musste sie einen Seufzer zurückhalten. Er drückte sie kurz und ließ sie dann los. „Ich wusste nicht, dass du schon wieder hier bist.“ Rasch trat sie zurück. Nicht aus Besorgnis, dass jemand sie so zusammen sehen könnte, sondern eher aus Angst vor ihrer eigenen Reaktion, wenn sie ihm so nahe kam.

„Ich wollte dich überraschen.“

„Das ist dir gelungen. Ich wäre um ein Haar ins Blumenbeet gefallen.“

„Dann hätten die Klatschtanten wieder etwas gehabt, worüber sie reden könnten.“

Caroline verzog das Gesicht ein wenig – sie brauchte nicht noch mehr Aufmerksamkeit.

„Ich bin so froh, dass du zurück bist“, sagte sie und spürte, wie sich Wärme in ihrem Inneren ausbreitete. So wie immer, wenn James ihr nahe war.

Er ging zur Balustrade, schwang ein Bein darüber und setzte sich auf die Kante. Die Füße ließ er baumeln. „Komm und setz dich zu mir, wir haben noch ein paar Minuten, bevor man dich vermisst.“

„Ich glaube, dich vermisst man eher als mich“, sagte Caroline grimmig. Sie war nur eine Miss. Eine alte Jungfer. Eine unwichtige Person für die meisten Leute hier im Ballsaal. James hingegen war ein Duke, ein unverheirateter Duke, und wurde als solcher auf Schritt und Tritt von einer Horde hoffnungsvoller junger Frauen und ihren Müttern belagert. Sie verfolgten ihn, wo immer er war.

„Ich habe mich heimlich hinausgeschlichen“, sagte James lächelnd. „Ich war gerade angekommen, als ich dich nach draußen huschen sah. Eigentlich kann mich kaum jemand gesehen haben.“

„Einer ist schon genug …“

Er lachte. Es drang bis tief in ihr Innerstes vor und durchbohrte ihr das Herz. Sie wappnete sich dagegen, indem sie sich daran erinnerte, dass es immer so gewesen war, wenn James zurückkehrte. Sie brauchte nur etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass er wieder in ihrer Nähe war. Nach einigen Wochen würde sie sich nicht mehr jedes Mal so fühlen, als würde es ihr das Herz zerreißen, wenn sie ihn lächeln sah. Sie wusste, dass er sie nie mit mehr als freundschaftlichem Respekt anschauen würde.

„Wo bist du die ganze Zeit gewesen?“, fragte sie.

Er hatte ihr zwar geschrieben, aber er war kein großer Briefeschreiber. Vor acht Monaten hatte sie einen Brief erhalten, in dem er über seine Zeit in Rom berichtete, und zwei Monate später erzählte er von seiner Reise nach Neapel. Dann kam nichts mehr. Ganze sechs Monate ohne ein Wort von ihm.

„Italien, Rom, Neapel, Sizilien. Es war wundervoll, Cara. Die Menschen, die Kultur, das Essen. Es ist göttlich. Du solltest auch mal dorthin fahren, du würdest es lieben.“

„Ich glaube, meine Familie würde mir eine Reise nach Italien nur erlauben, wenn ich verkünden würde, ich wolle einem Konvent beitreten.“

„Eine legitime Lebensentscheidung.“

„Schwarz steht mir aber nicht.“

„Vielleicht würde die Äbtissin eine Ausnahme machen und dir erlauben, Blau zu tragen.“

„Abgesehen von der Kleidung, habe ich wohl auch nicht die richtige Einstellung, um Nonne zu werden, fürchte ich.“

Mit einem gespielt ernsthaften Gesichtsausdruck betrachtete er sie. „Nein“, meinte er langsam. „Zu mutwillig. Es würde nicht gut gehen.“

Sie seufzte. Vielleicht fand sie ja einen Gatten, der gern reiste. Einen Mann, der ihr die Kanäle von Venedig und das Kolosseum in Rom zeigen würde.

„Gefällt es dir nicht auf dem Ball?“ Er beugte sich ein wenig zu ihr vor, sodass sie einen Hauch seines Duftwassers auffing – eine Mischung aus Lavendel und Zitrone. Sie hatte es ihm selbst vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt.

„Nein.“

„Es ist doch der erste Ball der Saison. Sicher eine angenehme Abwechslung nach dem langen Sommer in Hampshire.“

„Hast du eine Vorstellung davon, wie es ist, Jahr für Jahr immer und immer wieder das Gleiche zu tun?“, fragte Caroline leise. „Ich besuche die gleichen Bälle, treffe dieselben Leute, tanze mit denselben Gentlemen. Ohne Abwechslung gibt es keine Freiheit.“ Sie schaute ihn an und sah, dass er seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln hochgezogen hatte.

„Du hättest als Mann geboren werden sollen.“

Sie schloss die Augen und stellte sich vor, sie hätte die schier endlosen Möglichkeiten der Männer ihrer Gesellschaftsschicht.

„Ich bin...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2023
Reihe/Serie Historical MyLady
Übersetzer Renate Körting
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-2021-X / 375152021X
ISBN-13 978-3-7515-2021-8 / 9783751520218
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