Julia Best of Band 268 (eBook)
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1929-8 (ISBN)
SCHLOSSERBE SUCHT FRAU FÜRS LEBEN!
Susan ist entsetzt! Hamish Douglas, neuer Besitzer von Loganaich Castle, will das Schloss an eine Hotelkette verkaufen! Kann Susan das alte Gebäude retten? Der attraktive Börsenmakler scheint auf ihre Vorschläge einzugehen - bis plötzlich seine Verlobte auftaucht!
GESTÄNDNIS UNTER SÜDLICHER SONNE
Wie ein Ritter auf seinem weißen Pferd hat Ramón Jenny aus dem grauen Alltag entführt. Als Köchin auf seiner Luxusjacht segelt sie mit ihm in den Sonnenuntergang, und in seinen Armen fühlt sie sich sicher und geborgen. Aber ist Ramón wirklich der, für den er sich ausgibt?
IM STURM ZÄRTLICHER GEFÜHLE
Ein verheerender Hurrikan bricht über Hideaway Island herein - da entdeckt Mary einen verletzten Mann am Strand. Mit letzter Kraft kann sie ihn in eine Höhle bringen. Gerettet! Aber als der Fremde die Augen aufschlägt, verliert Mary ihr Herz im Sturm der Gefühle ...
1. KAPITEL
Können Sie uns Auskunft erteilen über Dougal Douglas (oder einen direkten Nachkommen), den Bruder von Lord Angus Douglas, Earl of Loganaich? Dann bitten wir Sie in Ihrem eigenen Interesse, sich umgehend bei den unterzeichneten Anwälten Baird und O’Shannasy, Dolphin Bay, Australien, zu melden.
„Mr. Douglas, Sie sind ein Earl!“
Hamish stöhnte leise auf. Er war um Stunden im Verzug. Die Vertreter von „Harrington Trust“ sollten in einer halben Stunde eintreffen, und seine naseweise Sekretärin auf Probe trieb ihn zum Wahnsinn.
„Kümmern Sie sich bitte nur um die Post, Jodie.“
„Das tue ich ja, und diesen Brief müssen Sie lesen. Darin steht, dass Sie ein Earl sind.“
„Ich lese auch keine E-Mails aus Nigeria, in denen mir Millionengewinne versprochen werden. Das sind Schwindler, die nur Daten über fremde Bankkonten ermitteln wollen.“
„Das mag sein“, gab Jodie widerwillig zu.
Hamish Douglas war wirklich ein Spielverderber, aber sie war ihm deswegen nicht böse. Wer hätte einem Mann wie ihm, der dazu noch ein reizender Chef war, jemals böse sein können?
Jodie Carmody hatte sich glücklich geschätzt, als ihre Vorgängerin Marjorie in Rente ging und sie als Nachfolgerin vorschlug. Sekretärin bei Hamish Douglas, dem dreiunddreißigjährigen Traummann mit ungebändigten schwarzen Locken, dunkelbraunen Augen, aus denen der Schalk blitzte, und einem hollywoodreifen Lächeln …
Wenn er lächelte, was selten geschah. Er zählte zwar zu den jüngsten und erfolgreichsten Börsenmaklern in Manhattan, aber das Leben schien ihm nicht viel Spaß zu machen. Warum lächelte er nicht wenigstens bei der Nachricht, dass er jetzt ein Earl war?
„Dieser Brief fällt wirklich aus der Reihe, Mr. Douglas“, versuchte Jodie es von neuem. „Wenn Sie der sind, den diese Herren meinen, haben Sie ein bedeutendes Anwesen geerbt … So jedenfalls drücken es die Anwälte aus. Vermutlich ist damit ein riesiges Vermögen gemeint.“
„Ich habe nichts geerbt, Jodie. Das Ganze ist ein Schwindel.“
„Was ist ein Schwindel, Hamish? Belästigt Jodie dich mit sinnlosen Briefen?“
O weh! Jodie war gerade aufgestanden, um ihrem Chef den Brief zu bringen, aber bei Marcias Eintritt setzte sie sich schlagartig wieder hin. Marcia Vinel war Hamishs Verlobte und Jodies erklärte Gegnerin. Jodie war mehrfach heimliche Zeugin gewesen, wenn Marcia verlangte, sie fristlos zu entlassen.
„Sie ist nur eine kleine Tippse, Darling“, hatte es da unter anderem geheißen. „Kannst du dir wirklich nichts Besseres leisten?“
„Ich mag sie“, war regelmäßig die Antwort gewesen. „Sie ist intelligent, einfallsreich und zuverlässig … Und sie bringt mich zum Lachen.“
„Das ist eigentlich nicht die Aufgabe einer guten Sekretärin“, hatte Marcia daraufhin erklärt, ohne allerdings etwas zu ändern.
Jodie legte den fraglichen Brief in die Ablage mit der Aufschrift „Unerledigt“. Diese Frau versteht nichts vom Leben, dachte sie dabei. Geld machen ist alles für sie.
„Was ist das für ein Brief?“, fragte Marcia, die Jodie von der Seite beobachtet hatte. Es gefiel ihr gar nicht, dass eine Sekretärin mehr über ihren Verlobten wusste als sie selbst. „Und wieso sprichst du von Schwindel?“
Jodie wusste, wann sie die brave Sekretärin herauskehren musste. Sie setzte ihre Kopfhörer auf und konzentrierte sich wieder auf ihre Computertastatur. Eine Antwort schenkte sie sich.
„Der Brief, Hamish.“ Diesmal wandte sich Marcia direkt an ihren Verlobten.
„Nichts als Unsinn“, antwortete er ungeduldig. „Und Jodie belästigt mich nicht mehr als jeder andere Mensch auch. Meine Güte, Marcia … ich habe zu tun.“
„Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass sich die Leute von ‚Harrington‘ verspäten“, erwiderte Marcia spitz. „Die Maschine aus London landet erst in zwei Stunden.“
„Ich werde Ihre Termine verschieben.“ Jodie hatte die Kopfhörer abgenommen und erntete einen dankbaren Blick ihres Chefs. „Aber den Brief sollten Sie trotzdem lesen.“
„Wozu, Jodie?“ Hamish runzelte die Stirn. „Wenn darin steht, dass ich einen Adelstitel und ein Vermögen geerbt habe, gehört er in den Bereich der Fantasie.“
„Auch wenn keine Auskünfte über Ihr Bankkonto verlangt werden, Chef? Der Brief kommt von zwei Anwälten und klingt eher altmodisch als kriminell.“
„Zeigen Sie mal her.“ Marcia Vinel streckte gebieterisch die Hand aus. Sie war Anwältin und arbeitete für dieselbe Firma wie Hamish. Sie hat den Verstand und er das Geld, hieß es manchmal, aber Jodie wusste, dass sich Hamish nicht hinter seiner Verlobten zu verstecken brauchte. Er besaß ebenfalls Verstand, was öfter zu Kollisionen zwischen den beiden führte.
Während Marcia las, herrschte Schweigen. Der Brief war auf offiziellem Anwaltpapier gedruckt und wirkte keineswegs wie eine Fälschung. Marcia war offenbar derselben Ansicht, denn sie las den Brief zweimal und ließ ihn dann mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck sinken.
„Hattest du in Australien einen Onkel namens Angus Douglas?“, fragte sie Hamish.
„Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Zumindest glaube ich das.“
„Sie müssen doch Ihre Onkel kennen“, warf Jodie ein. Marcia bestrafte sie dafür mit einem kalten Blick, aber Jodie setzte die Kopfhörer nicht wieder auf.
„Mein Vater kam aus Schottland herüber, als er fast noch ein Kind war“, erzählte Hamish. „Es hatte einen Familienstreit gegeben … worum es dabei ging, weiß ich nicht. Er hat später nie mehr über seine Familie gesprochen und starb, als ich drei Jahre alt war.“
„Hast du denn nie Erkundigungen eingezogen?“, fragte Marcia überrascht. So viel Gleichgültigkeit schien ihr unverständlich zu sein.
„Erkundigungen? Worüber denn?“
„Über den familiären Hintergrund deines Vaters. Über seine Vermögenslage …“
„Dad war nicht reich, das weiß ich genau. Er verließ Schottland kurz nach dem Krieg, als die halbe Welt in Aufruhr und Bewegung war. Später heiratete er meine Mutter, aber sie besaßen fast nichts.“ Hamish zögerte. „Es sei denn …“
„Es sei denn?“, wiederholte Marcia gespannt.
„Im College hatte ich einen Zimmergenossen, der gerade seine historische Examensarbeit schrieb. Er benutzte dazu alte Passagierlisten, auf denen sich auch der Name meines Vaters befand. Demnach verließ er Glasgow im Jahr 1947 auf der ‚Maybelline‘. Ein anderer ‚Douglas‘ stand nicht auf der Liste. Daher nahm ich an, dass er allein war.“
„Vielleicht hatte er ja einen Bruder, der mit ihm auswanderte“, überlegte Marcia laut. „Vielleicht ging dieser Bruder nach Australien. Wie auch immer, Darling … In diesem Brief steht, dass ein Mann namens Angus Douglas, Earl of Loganaich, vor sechs Wochen in Australien gestorben ist. Man sucht jetzt nach Nachkommen von Dougal Douglas, der dein Vater war. Das stimmt doch?“
Hamish schwieg und sah wie geistesabwesend vor sich hin.
„Das stimmt doch?“, wiederholte Marcia. Jodie erkannte an ihrem Gesicht, dass sie angebissen hatte und das ganz große Geld witterte.
„Der Vorname Dougal dürfte nicht allzu häufig sein“, sagte Hamish langsam. „Auf der Passagierliste war ‚Loganaich‘ als Wohnort meines Vaters angegeben. Ich hatte den Namen nie gehört, und auf der Landkarte war er kaum zu finden. Ich träumte immer davon, einmal hinüberzufahren …“
„Und stattdessen hast du gearbeitet.“ Marcia war stolz auf die Karriere ihres Verlobten, der die Harvard Universität mit einer Eins in Wirtschaftsrecht verlassen hatte. Wenig später war eine der renommiertesten New Yorker Maklerfirmen auf ihn aufmerksam geworden und hatte ihm die ganz große Karriere ermöglicht. Mit dreiunddreißig Jahren war Hamish nicht nur gleichberechtigter Teilhaber der Firma, sondern auch mehrfacher Millionär. Für romantische Ausflüge nach Schottland war da keine Zeit gewesen. „Trotzdem könnte an dieser Erbgeschichte etwas dran sein.“
„Unglaublich!“ Jodie ließ sich trotz ihrer Abneigung gegen Marcia von deren Eifer anstecken. „In dem Brief steht, dass sie sich vielleicht in der Person irren, aber alles stimmt genau. Ihr Vater wanderte mit zwei Brüdern 1947 aus Schottland aus. Die beiden älteren Brüder gingen nach Australien, während Ihr Vater hierher kam.“
„Er kann selbst lesen“, fuhr Marcia ihr über den Mund und reichte Hamish den Brief.
„So ein Unsinn …“
„Lies!“, befahl Marcia.
Hamish gab nach, zeigte sich indessen wenig beeindruckt. „Das alles hat gar nichts zu bedeuten“, meinte er, aber aus seiner Stimme klang leichte Unsicherheit. „Nur der Name ‚Loganaich‘ … Vielleicht sollten wir uns doch genauer erkundigen.“
„Ich erkundige mich zuerst nach den beiden Anwälten“, erklärte Marcia. „Jetzt gleich.“
„Das ist nicht nötig …“
„O doch.“ Jodie verdrehte schwärmerisch die Augen. „In dem Brief steht, dass Sie ein Earl sind, Mr. Douglas, und ein Schloss mit allem Drum und Dran geerbt haben. Wäre das nicht fantastisch? Als schottischer Lord müssten Sie einen Kilt tragen …“
„Keiner soll meine Knie zu sehen bekommen“, murmelte Hamish und musste gleich darauf lachen. Wenig später ging ein Telefax ein, das eine wichtige Nachricht brachte.
Schottische Titel und Schlösser mussten warten.
„Anscheinend haben sie ihn gefunden.“
Susan...
Erscheint lt. Verlag | 4.8.2023 |
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Reihe/Serie | Julia Best of | Julia Best of |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
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ISBN-10 | 3-7515-1929-7 / 3751519297 |
ISBN-13 | 978-3-7515-1929-8 / 9783751519298 |
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