Historical Saison Band 101 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1798-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 101 - Virginia Heath
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KEINE STANDESGEMÄSSE LIAISON? von VIRGINIA HEATH
Keine Experimente mehr! Das hat Lord Eastwood sich nach einer skandalträchtigen Scheidung geschworen. Deshalb ist er jetzt auf der Suche nach einer zurückhaltenden Dame der Gesellschaft, um endlich eine standesgemäße Ehe zu schließen. Doch er gerät ausgerechnet an die temperamentvolle Künstlerin Faith Brookes. Sie passt überhaupt nicht zu ihm! Warum kann er dann nicht aufhören, an sie zu denken?
SCHREIB MIR DEINE TRÄUME! von VIRGINIA HEATH
Nichts liebt die hübsche Hope Brookes mehr, als das aufzuschreiben, was sie sich ausgedacht hat. Deshalb ist sie überglücklich, als ihr neuer Nachbar Lucius, der gut aussehende Marquess of Thundersley, sie nicht nur als Frau, sondern auch als Schriftstellerin ernst nimmt. Doch kaum hat sie eine wunderbare Nacht mit ihm verbracht, ist er wie verwandelt. Verbirgt er etwas vor ihr?

1. KAPITEL


Zahlreiche Gerüchte gehen um, die einen gewissen jungen Dichter von hohem Ansehen und die älteste Tochter eines der führenden Porträtmaler Englands betreffen, nachdem das Paar gestern erneut gemeinsam im Britischen Museum gesichtet wurde. Könnte dies bedeuten, dass es zu guter Letzt doch noch ein Verlöbnis für die unkonventionelle Miss B. aus Bloomsbury geben wird?

Geflüster hinter dem Fächer, Februar 1814

Bist du vollkommen sicher, dass du das nicht allein erledigen kannst?“ Ihre Mutter durchbohrte ihren Vater unverhohlen mit den Blicken – zweifellos in einem allerletzten Versuch, ihn zu ihrer Meinung zu überreden. „Ich brauche dich ja wohl nicht daran zu erinnern, Augustus, dass der älteste Sohn …“ Sie senkte die Stimme zu einem Bühnenflüstern und zeichnete die Buchstaben des Wortes in die Luft, „… G-E-S-C-H-I-E-D-E-N ist.“

Faith verdrehte die Augen und stöhnte laut auf, sowohl aufgebracht über die überfürsorgliche Art ihrer Mutter als auch darüber, dass sie darauf bestand, jedes ihrer Meinung nach unappetitliche Wort selbst in der Gegenwart ihrer drei Töchter nicht auszusprechen, sondern zu buchstabieren, als wären sie alle zu dumm, die Worte zu erkennen. Gemeinhin ignorierten die Mädchen ihre Mutter, so gut es ging.

„Darüber hinaus soll er nach allem, was man hört, ein übler Bursche sein.“ Faiths Mutter erschauderte theatralisch. „Vollkommen S-K-R-U-P-E-L-L-O-S.“

„Ich bin schon seit zwanzig Jahren des Lesens kundig, Mama“, sagte Faith trocken, und ihr Vater unterdrückte ein Lachen. „Und außerdem weiß ich genauso wie der Rest der Gesellschaft alles über den Skandal des Viscount Eastwood.“

Wie wäre es auch anders möglich gewesen? Im vergangenen Frühling und Sommer war von nichts anderem die Rede gewesen. Schließlich geschah es nicht alle Tage, dass ein Angehöriger des Hochadels in aller Hast ein Gesetz durch das Parlament bringen ließ, um sich seiner Frau zu entledigen, bevor sie ihr Kind gebären konnte.

Doch trotz aller Schwierigkeiten und zweifellos aufgrund der Beziehungen seiner Familie, des enormen Vermögens und Lord Eastwoods eigener bedeutender Position in der Regierung gelang es ihm, die arme Frau in weniger als sechs Monaten loszuwerden. Und das mit der erfundenen Beschuldigung, sie sei ihm untreu gewesen – dabei bereute er wahrscheinlich nur, unter seinem Stand geheiratet zu haben. Kein geringer Erfolg, wenn man bedachte, dass eine Scheidung für gewöhnlich Jahre dauerte, wenn sie überhaupt jemals gewilligt wurde.

Er brachte es sogar fertig, die Scheidung noch rechtzeitig vor dem Tag zu bekommen, da die bedauernswerte Frau ihr Kind zur Welt brachte. Es war ein unglaublich schockierender Skandal gewesen, unerhört und sehr geschmacklos, denn das unschuldige Baby wurde durch die Scheidung zu einem illegitimen Kind. Aber die gute Gesellschaft verfolgte die ganze Angelegenheit mit angehaltenem Atem. Selbst Faith war fasziniert gewesen und hatte einen tiefen Zorn empfunden, den sie nur mit großer Mühe hatte verbergen können, weil ihr ganzes Mitgefühl der zu Unrecht angeklagten Frau gehörte. Denn auch Faith war einmal als unwürdig erachtet worden – von einem anderen Viscount, der eines Tages den Titel eines Earls erben würde. Nur dass Faiths persönliche Schande und tiefe Demütigung glücklicherweise nicht an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt worden war. Nicht einmal ihre Familie hatte davon erfahren.

Ihr hasenfüßiger, heuchlerischer, gefühlloser Galan hatte stets auf Diskretion bestanden, und als die naive, dumme junge Närrin, die sie nun einmal gewesen war, hatte Faith unbekümmert in allem seinen Wünschen nachgegeben. Und was sie jetzt allerdings besonders ärgerte, war die Tatsache, dass sie Spaß an der Intrige gehabt hatte. Durch die heimlichen Momente, die verbotenen Küsse, sogar unter dem Dach ihrer Eltern, hatte ihre unglückselige Romanze Faith köstliche Wonneschauer geschenkt. Als erfahrener Mann musste er gewusst haben, wie verführerisch die ganze Situation für ein grünes, aber abenteuerlustiges Mädchen wie sie gewesen sein musste. Die einzige positive Seite des ganzen traurigen Debakels war, dass ihre geliebte Familie noch immer nichts von ihrem fürchterlichen Fehler ahnte.

Wofür Faith dem Himmel dankte!

Sonst würde sie sich genau in derselben Lage befinden wie die ehemalige Viscountess of Eastwood – ruiniert und verlassen von einem ehrenlosen Mann, für den sie alle Bedenken in den Wind geschlagen hatte, und darüber hinaus dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit ertragen zu müssen, dass über sie gelästert wurde.

Die Gemeinsamkeiten zwischen ihr und jener unbekannten, rechtlosen Frau waren verblüffend. Der einzige Unterschied war, dass Faith es nicht geschafft hatte, ihren moralisch unzulänglichen Viscount dazu zu bringen, sie zu heiraten. Wenn sie es jetzt recht bedachte, war das eigentlich nur gut so, aber zu jener Zeit hatte es sich nicht wie ein Vorteil angefühlt. Aber das zeigte, wie vollkommen verabscheuenswürdig Lord Eastwoods skrupelloses Verhalten gewesen war. Wie man sich bettete, so sollte man auch den Anstand haben zu liegen, ganz besonders wenn man das heilige Ehegelübde abgelegt hatte, für immer zusammenzubleiben.

Doch so sehr sie das unfeine Benehmen des herzlosen Viscounts auch missbilligte, sie musste gestehen, dass sie neugierig darauf war, ihm endlich persönlich zu begegnen. Dank des eher unkonventionellen Lebensstils ihrer Eltern hatte sie in ihrer vielschichtigen kleinen Ecke von Bloomsbury bereits viele skandalumwitterte Persönlichkeiten kennengelernt, und nicht wenige von ihnen kamen aus den Rängen des Adels. Doch Lord Eastwood würde die erste wirklich verruchte Person unter ihnen sein. Würde seine Herzlosigkeit von Anfang an unverhohlen ins Auge springen oder war er geschickt genug, sie verbergen zu können? Die Künstlerin in Faith wollte es genau wissen.

„Mir gefällt der Gedanke einfach nicht, Augustus! Meine armen Nerven sind sowieso schon völlig in Fetzen gerissen vor Sorge, und du hast noch nicht einmal angefangen, für den Unhold zu arbeiten!“ Eindeutig außer sich vor Aufregung, packte ihre Mutter ihren Vater beim Ärmel. „Ich finde, es wäre viel klüger, wenn du ihn allein malen würdest, statt unsere Tochter seiner Verdorbenheit auszusetzen. Faith kann mich heute zu meiner Anprobe begleiten, und sobald du in einigen Wochen genügend Entwürfe von ihm angefertigt hast …“ Sie verzog widerwillig die Lippen. „… kann Faith in aller Ruhe zu Hause für dich am Hintergrund arbeiten. In sicherer Entfernung vor den bestialischen Klauen des Unholds.“

„Roberta, du lässt wieder mal deine allzu lebhafte Fantasie mit dir durchgehen.“ Ihr Vater wusste sehr gut, wie sehr Faith es hasste, den Tag damit zuzubringen, im Theater von Covent Garden Däumchen zu drehen, während ihrer Mutter, der gefeierten Sopranistin, für eins ihrer prächtigen Bühnenkostüme die Maße genommen wurden. Sosehr sie ihre Mutter auch liebte, waren sie doch aus sehr unterschiedlichem Holz geschnitzt.

„Es ist ein gewaltiger Auftrag, meine Liebste.“ Faiths Vater drückte ihrer Mutter beruhigend die Hand. „Und noch einmal – zum zigsten Mal – möchte ich klarstellen, dass ich nicht für den Unhold selbst arbeite, sondern für seinen hochgeschätzten Vater, der ein sehr viel angenehmerer Mensch ist. Wir werden nur einen winzigen Teil unserer Zeit in den kommenden Monaten ausschließlich mit dem Viscount verbringen.“

Er hielt Daumen und Zeigefinger hoch, um einen Zentimeter anzuzeigen und seine Worte zu unterstreichen. „Den winzigsten Teil unserer Zeit, wenn ich nach dem offensichtlichen Mangel an Enthusiasmus urteilen kann, den der Viscount dem ganzen Projekt entgegenbringt. Als ich mich in der vergangenen Woche mit der Familie traf, machte Lord Eastwood keinen Hehl daraus, dass er nur widerwillig dabei war, und machte mir klar, dass er selbstgefällige Familienporträts für eine vollkommene Verschwendung seiner kostbaren Zeit und Energie ansieht.“

„Wohl auf ähnliche Weise wie seine arme, unglückliche Frau.“

Faiths bissige Bemerkung brachte ihr von ihrem Vater einen strengen Blick ein, und er wechselte schnell die Richtung des Gesprächs.

„Ein so großes Porträt wird einige Monate länger dauern, wenn Faith mir nicht assistiert“, wandte er sich an seine besorgte Frau, „und trotz des jüngsten bedauerlichen Skandals ist es für uns ein sehr prestigereicher und lukrativer Auftrag. Ich müsste ein Narr sein, dabei nicht mein Bestes zu geben. Ganz besonders da wir schon über ein Jahr dafür geplant haben und die gute Gesellschaft es schon wegen der schieren Größe des Projekts voller Aufregung erwartet. Der Earl of Writtle ist ein Favorit des Königs und sowohl ein guter Freund des Premierministers als auch des Außenministers. Die Familie gehört zum Feinsten der guten Gesellschaft, und statt Sir Thomas Lawrence für ihr Porträt zu wählen wie die meisten Mitglieder des ton, haben sie mich gewollt. Dieser Auftrag ist ein unglaublicher Erfolg für mich, Roberta, und ich habe mich auf unmissverständliche Weise verpflichtet. Ohne Faiths Hilfe würde ich jeden Tag länger arbeiten müssen, um das Werk rechtzeitig fertigzustellen. Schließlich muss ich auch an meine anderen Verpflichtungen denken. Ich müsste sehr viel länger arbeiten und wäre kaum zu Hause, Roberta.“

Er ließ seine Worte kurz nachwirken, da er wusste, dass seine Abwesenheit sie sehr viel mehr stören würde als die Verbindung mit einem flüchtigen Skandal. Schließlich waren die Brookes im Grunde genommen selbst...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2023
Reihe/Serie Historical Saison
Übersetzer Eleni Nikolina
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1798-7 / 3751517987
ISBN-13 978-3-7515-1798-0 / 9783751517980
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