Historical Exklusiv Band 107 (eBook)

Mein faszinierender Ritter
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1787-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 107 - Joanne Rock, Suzanne Barclay
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DER RITTER UND DIE IRISCHE PRINZESSIN von JOANNE ROCK
Verbannt aus der Burg ihres Vaters, braucht die irische Prinzessin Sorcha unbedingt einen Beschützer. Obwohl sie sich nach einer schmerzhaften Enttäuschung schwor, niemals mehr einem Mann zu trauen, bleibt ihr keine Wahl: Sie muss ihr Schicksal dem faszinierenden Ritter Hugh de Montaigne in die Hände legen!
STUNDE DER VERGELTUNG von SUZANNE BARCLAY
Als Gowain und seine Rebellen die Eskorte seines ruchlosen Halbbruders überfallen, scheint die Stunde der Vergeltung nah. Doch gerät ihm statt Ranulf die schöne Nonne Alys in die Hände - und ein Blick in deren meerblaue Augen stürzt Gowain in einen Strudel dramatischer Verstrickungen ...



Joanne Rock hat sich schon in der Schule Liebesgeschichten ausgedacht, um ihre beste Freundin zu unterhalten. Die Mädchen waren selbst die Stars dieser Abenteuer, die sich um die Schule und die Jungs, die sie gerade mochten, drehten. Joanne Rock gibt zu, dass ihre Geschichten damals eher dem Leben einer Barbie als echten Menschen glichen. Heute, fast 40 Bücher später, ist sie stolz, Geschichten zu verfassen, deren Helden nicht zwingend in Malibu leben oder ein Cabrio fahren müssen, um wahre Liebe und Glück finden zu können. Die Autorin schreibt zeitgenössische sexy Liebesromane und historische Mittelalterromane. Ihre Bücher wurden in 24 Ländern veröffentlicht und in 19 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 erhielt sie den Romance Writers of America Golden Heart Award, den wichtigsten Preis für Nachwuchsautorinnen im Bereich Liebesromane. Die wichtigste Auszeichnung für publizierte Schriftstellerinnen in diesem Genre ist der RITA Award, für den Joanne Rock bereits dreimal nominiert war. Außerdem hat sie zahlreiche andere Preise bekommen. Sie schloss ein Studium an der Universität Louisville in Kentucky mit einem Master in Englisch ab und hat bereits als Lehrerin, als Fachkraft für Öffentlichkeitsarbeit und als Werbetexterin gearbeitet.

1. KAPITEL


Nördlich von London, 1169

Das Aufwachen fiel ihm schwer, da er die Augen nicht öffnen konnte. Ihm schwindelte. Auf dem harten Lager kämpfte er gegen das taube Gefühl in seinem Gesicht an und versuchte, die Lider aufzuschlagen, um sich endlich umschauen zu können. Die Gerüche, die auf ihn einströmten, waren ihm vertraut und doch seltsam. Dung von Schafen. Der Duft frischen Heus. Die angebrannten Reste einer schlichten Mahlzeit. Aber auch die Geräusche gaben ihm keinen Hinweis, wo er sich befand. Er hörte Kinder kreischen und lachen. Eine Frau rief etwas. Tiere grunzten, scharrten mit ihren Hufen, schnaubten.

All diese Laute und Gerüche waren ihm unangenehm und erinnerten ihn nicht an die Umgebung, die er sonst kannte.

Sorge beschlich ihn, während er dalag und bemüht war, sich einen gewöhnlichen Morgen vorzustellen. Einen gewöhnlichen Tagesablauf. Er war sich nicht sicher, welche Tageszeit es war, wusste nicht, an welchem Ort er sich befand.

„Der Bursche kommt mir noch heute früh aus dem Haus, Meg“, knurrte ein Mann mit tiefer Stimme in der Nähe. „In seinem Zustand ist er uns eine Last. Bald müssen sich unsere Kinder noch das Essen vom Munde absparen.“

„Und was ist mit der christlichen Nächstenliebe, Mann?“ Die weiche Stimme der Frau hatte einen angenehmen, melodiösen Klang.

Ging es in diesem Gespräch um ihn? Es lag auf der Hand, dass es um seine Gesundheit nicht gut bestellt war, da er nicht imstande war, die Augen zu öffnen. Er fühlte sich schwach, seine Glieder waren schwer wie Blei.

„Du bist nicht die Gemahlin eines Lords, Meg“, vernahm er wieder die eindringliche Stimme des Mannes. „Wenn du möchtest, dass dieser besinnungslose Kerl zu essen und zu trinken bekommt, dann solltest du ihn zu einer Familie bringen, die sich das leisten kann. Verstehst du? Er verlässt heute das Haus, oder ich schaffe ihn zum Marktplatz zu den anderen Einfältigen, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu versorgen.“

Die Worte versetzten ihm einen Stich. Sein verletzter Stolz regte sich. Er war kein Einfältiger, sondern ein Mann, der litt.

„Aber John, was ist, wenn er ein bedeutender Herr ist? Der junge Harold sagte, der Fremde habe ein Pferd besessen. Und wie ein Stallbursche sieht er wirklich nicht aus.“

Die Frau versuchte weiterhin, ihren Mann umzustimmen, doch das Gespräch trat ein wenig in den Hintergrund, als er noch eine andere Stimme hörte, diesmal dicht an seinem Ohr.

„Du musst fort von hier, wenn du nicht Futter für die Schweine aus dem Dorf werden willst.“ Der Stimme nach war es ein Junge, der ihm die Worte zuflüsterte.

Unter Aufbietung seiner ganzen Willenskraft öffnete er erst ein Auge, dann das andere.

Er befand sich in einer einfachen, aus Holz erbauten Kate mit fest gestampftem Boden, die aus einem einzigen Raum bestand. Die Bewohner und das Nutzvieh teilten sich die Behausung. Er war sich nicht sicher, ob er sich überhaupt zu den Menschen zählen durfte, da man ihn in der Rangfolge offenbar noch unterhalb von Mensch und Tier anordnete.

Ein Junge schaute ihn mit wachen Augen an. Er hatte ein schmutziges Gesicht, und das verfilzte Haar klebte ihm an den Wangen. In seinem Blick lag gespannte Erwartung. Als wäre Schweinefutter ein fesselnder Anblick.

„Mein Bruder sagt, dass sie das mit einem machen, der nicht ganz bei Verstand ist und zu nichts taugt“, erklärte der Junge leise weiter.

Unter Schmerzen fasste er sich an die Schläfe und zuckte zusammen. Man hatte an seinem Haar herumgeschnitten. Er tastete Stiche von Nadel und Faden an seiner Stirn. Sofort begriff er, dass nur die Frau mit der lieblichen Stimme die Wunde genäht haben konnte. Kein Zweifel, er verdankte diesen Fremden sein Leben.

„Wie heißt du?“, fragte der Junge weiter und drückte ihm mit einem Finger gegen die Schulter.

Doch da fielen ihm wieder die Augen zu, und der Wortwechsel zwischen dem Mann und seiner Frau, der inzwischen hitziger geführt wurde, schien aus weiter Ferne zu kommen. Großer Gott, er würde sofort aufstehen und gehen, wenn er doch nur könnte!

„Weißt du nicht einmal, wie du heißt?“ Der Junge klang ungeduldig und verärgert. Der Tonfall ähnelte dem seines Vaters.

„Hugh“, antwortete er, ohne nachzudenken. Aber mehr als diesen Namen bekam er nicht zustande. Jetzt, da der im Raum stand, verspürte er den Wunsch, noch etwas hinzuzufügen – einen Titel, um seine Abstammung und sein Erbe zu unterstreichen.

Hugh, der Sohn von irgendjemandem. Hugh of York. Hugh, Träger des Schwarzen Ordens. Aber in all seinen umnebelten Gedanken fand er keinen Hinweis auf einen Namenszusatz. In seinem Kopf herrschte eine beängstigende Leere, er erinnerte sich an nichts.

Von Unruhe gepackt, tastete Hugh den Stoff seiner Beinlinge und seine Tunika ab und suchte nach Dingen, die ihm gehörten. Aber er fühlte kein Schwert. Auch kein Messer mit einem Familienwappen auf dem Knauf, das Aufschluss über seine Herkunft hätte geben können. Kein Lederbeutel mit Habseligkeiten, nichts, das eine Dame ihm als Zeichen ihrer Gunst geschenkt hatte.

Aber warum sollte ein Mann, der Beinkleider aus grober Wolle und eine ausgefranste Tunika trug, überhaupt einen Gunstbeweis einer Dame bei sich haben? Die Vorstellung erschien ihm widersinnig … Und doch …

Wer, um alles in der Welt, war er?

„Es macht mir nichts aus, wenn du meinen Haferbrei isst, Hugh.“ Der Junge schniefte und wischte sich mit dem Ärmel durchs Gesicht. „Aber mein Vater sagt, dass du fort musst. Du bist zwar auf einem Pferd angekommen, aber du bist vielleicht nicht mehr als ein gemeiner Dieb.“

„Mit einem Pferd?“ Hugh fragte sich, ob er in den Satteltaschen des Tieres Dinge finden würde, die ihm gehörten. Doch er verwarf den Gedanken gleich wieder, da die Bewohner der Kate ihn vor die Tür zu setzen gedachten. Würde er etwas Nennenswertes sein Eigen nennen, hätten seine Gastgeber die Dinge gewiss schon an sich genommen als Ausgleich für die Versorgung.

„Ja, mit einem Pferd.“

„Wie lange bin ich schon bei euch? Wo habt ihr mich gefunden?“

„Du bist am Anfang der Woche in unserer Siedlung aufgetaucht und hast dein Pferd im Stall meines Vaters gelassen. Später am Nachmittag fanden wir dich in einem Graben neben einer Schänke. Jemand hat versucht, dir den Schädel zu spalten. Jedenfalls lief dir das Blut nur so vom Kopf.“

Angestrengt versuchte Hugh, sich an jenen unheilvollen Augenblick zu erinnern. War er gar ein Trunkenbold?

„Und welchen Tag der Woche haben wir heute?“

„Mittwoch.“

„Kannst du mich zu dem Pferd führen?“

Der Bursche nickte. Die Eheleute weiter hinten in der Kate schienen bemerkt zu haben, dass er bei Bewusstsein war. Denn die Frau eilte nun an seine Bettstatt, ihr Mann folgte langsamer nach.

„Ich werde sofort aufbrechen“, rief Hugh dem Kätner zu, fest entschlossen zu ergründen, warum sein Kopf so stark schmerzte und er sich an nichts mehr erinnern konnte.

Sowohl auf der Miene der Frau als auch auf der des Mannes zeichnete sich Überraschung ab.

„Ihr braucht nicht zu gehen …“, begann die Frau beschwichtigend.

„Ihr seid meinem Jungen noch etwas schuldig, weil er auf Euer Pferd aufgepasst hat. Vielleicht könnt Ihr ihm Eure Schuhe geben?“, schlug ihr Mann vor.

Großer Gott! War es so weit mit ihm gekommen? Musste er sich jetzt schon von seinen Schuhen trennen, nur weil er sein Pferd in einem Stall untergebracht hatte?

Hugh hatte nicht das Gefühl, dass er in einer Welt voller Mühsal und Arbeit groß geworden war, aber vielleicht machte er sich selbst nur Hoffnungen. Immerhin trug er lederne Stiefel und nicht die ausgefransten Stoffstreifen, die sein Gastgeber sich um die bloßen Füße gewickelt hatte, um nicht mit bloßen Füßen in den Schafdung zu treten. Vielleicht hatte sein Bauchgefühl doch recht, dass er nicht von hier stammte.

„Ich bin Euch und Eurer Familie zu tiefem Dank verpflichtet.“ Hugh wollte eine kleine Verbeugung andeuten, um diesen Leuten seinen Respekt zu zollen, die mit ihren Schweinen unter einem Dach lebten, bereute es aber sogleich. Sein Kopf schmerzte höllisch. „Ich lasse dem Burschen die Schuhe, wenn er mich zu meinem Pferd bringt.“

Kurz darauf folgte Hugh dem Jungen und schleppte sich unter Schmerzen durch eine enge Gasse, in der Waschfrauen ihrer Arbeit nachgingen. Er spürte, dass man ihn mit argwöhnischen Blicken musterte. Gewiss hatten die anderen Bewohner des Dorfes längst gehört, dass ein Fremder verletzt in der Kate des Nachbarn lag. Unbedingt musste er sich einen vollständigen Namen ausdenken, allein schon aus dem Grund, um sicherzugehen, dass ihm zumindest sein Einfallsreichtum geblieben war. Ja, er würde sich gesünder geben, als er sich in Wirklichkeit fühlte. Keinesfalls sollten die Leute glauben, er sei dem Irrsinn verfallen. Oder ein Trunkenbold.

„Da sind wir“, sagte der Junge endlich und zeigte auf einen Unterstand, den man nicht gerade als Stall bezeichnen konnte.

Das Pferd erwies sich als großes und kräftiges Schlachtross. An dem Sattel, der an einem Pfosten hing, waren keine Hinweise zu erkennen, die Aufschluss über seine Person gaben. Satteltaschen oder andere Habseligkeiten, die er hätte durchsuchen können, schienen zu fehlen.

„Ich danke dir“, sagte er und bückte sich, um die Stiefel auszuziehen. Währenddessen sattelte der Bursche das Pferd. In seinem Kopf hämmerte es, als Hugh sich die Schuhe abstreifte, aber er biss die Zähne...

Erscheint lt. Verlag 15.8.2023
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-1787-1 / 3751517871
ISBN-13 978-3-7515-1787-4 / 9783751517874
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