John Sinclair Großband 37 (eBook)

Folgen 361-370 in einem Sammelband

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2023 | 1. Aufl. 2023
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4713-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 37 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!
Mit über 300 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.
Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern aus den Jahren 1978 - 1989 und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.
Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!
Dieser Sammelband enthält die Folgen 361 - 370.
Jetzt herunterladen und losgruseln!

Satans Trucker (1. Teil)


Als ihm das blonde Mädchen mit einem honigsüßen Lächeln die Tasse Kaffee zuschob, fielen Chuck Everett die drei Typen zum ersten Mal auf. Sie lungerten neben den Automaten herum, und in der rauchgeschwängerten Luft wirkten ihre Gesichter wie zerfließende, graue Schatten.

Chuck hatte sie nicht weiter angeschaut, denn er wusste, dass solche Kerle nur darauf warteten, einen Streit vom Zaun brechen zu können. Er hatte die heiße Brühe getrunken, sich noch einen Cheeseburger zwischen die Zähne geschoben und dabei auf seinem Rücken immer die brennenden Blicke der drei Typen gespürt.

Er mochte die Raststätten nicht. Sie bildeten stets eine Quelle des Lärms und ungezügelter Gewalt. Für ihn als Trucker zählte allein die Weite des Landes.

Er leerte seine Tasse, zahlte bar und drehte sich um. Bevor er losfuhr, wollte er noch die Toiletten aufsuchen. Und wieder trafen ihn die Blicke  …

Diesmal von vorn. Die drei hatten ihren Standort nicht gewechselt. Sie spielten an den Automaten, ohne überhaupt auf die sich drehenden, bunten Scheiben zu schauen. Nur für den Trucker hatten sie Blicke.

Zum ersten Mal bekam Chuck eine Gänsehaut. Er war kein Angsthase und hatte so manche Keilerei hinter sich, gegen die drei würde er es schwerhaben, deshalb ging er ihnen lieber aus dem Weg.

Die Treppe zu den im Keller liegenden Toiletten- und Duschräumen lag an der entgegengesetzten Seite der Automatenwand, dort, wo der Kiosk ein großes Halbrund bildete. Da konnten sich die Trucker mit allem eindecken, was ihnen fehlte, auch mit Mädchen. Zwei Bordsteinschwalben standen gerade vor einer Säule, rauchten und strichen hin und wieder mit den flachen Händen über das weiche Leder ihrer kurzen Röcke. Unter den offenen, billigen Pelzjacken trugen sie nur mehr dünne Pullover, die mehr zeigten, als sie verbargen.

Chuck ging an ihnen vorbei, erreichte die stets sauberen Toilettenräume, stieß die Tür zu »Gents« auf, ließ Wasser einlaufen und wusch sich anschließend Gesicht und Hände.

Jetzt war er wieder reisefertig. In die Schale der Toilettenfrau ließ er einen Nickel fallen und stieg wieder die Treppe hoch. Je weiter er kam, umso unguter wurde sein Gefühl.

Die beiden Mädchen lehnten noch immer an der Säule, aber die drei Typen, die Chuck so kalt beobachtet hatten, waren verschwunden. Sie schienen die Raststätte inzwischen verlassen zu haben.

Everett war es nur recht. Für einen Moment sah er sich in einem der Spiegel. Er war ein kräftiger Typ. Sein Gesicht konnte man als kantig oder hölzern bezeichnen. Die Augen lagen schmal unter der breiten Stirn. Sein Großvater mütterlicherseits war Chinese gewesen.

Wie immer trug Chuck seinen Jeansanzug. Im Winter hatte er das Futter eingeknöpft. Das dunkelblonde Haar wuchs strähnig auf seinem Kopf. Und seine »Frisur« war plattgedrückt von der Schirmmütze, die er jetzt wieder aufsetzte.

Früher hatte Chuck gern Girls mitgenommen, jetzt aber fuhr er seinen eigenen Truck, da war jede Minute kostbar. Außerdem musste er den Wagen noch bezahlen, denn seine zahlreichen Räder liefen nicht nur auf dem Profil der Reifen, sondern auch auf Wechseln, wie Chuck immer sagte.

Die Glastür schob sich automatisch zur Seite, und Chuck verließ die Raststätte.

Es war ein großes Areal, bekannt und häufig besucht. Jetzt brannten auch die großen Bogenlampen. Ihr Licht schimmerte in der Dunkelheit und Kälte in einem unnatürlich bläulichen Schein.

Dunstschwaden trieben durch die Lichtinseln. Es waren Wolken, die von den Hängen der nahen Berge nach unten glitten und sich in dem weiten Tal mit den Abgasen vermischten.

Chuck hatte sich vorgenommen, die Nacht durchzufahren, denn der Kunde in Chicago wollte auf die Computer nicht lange warten. Everett gehörte zu den Fahrern, die auch Risiko-Transporte übernahmen. Das heißt, er fuhr Waren, die man als teuer und dementsprechend begehrt einstufen konnte. Die Diebstahlquote war bei diesen Dingen sehr hoch, dementsprechend gut fiel auch Chucks Honorar aus, von dem er einige Dollar abzweigen konnte, um wieder eine Rate für den Truck zu bezahlen.

Leider stand sein Wagen in der dunkelsten Ecke des Parkplatzes. Er hatte bei seiner Ankunft einfach keinen anderen Platz mehr gefunden.

Während er zu seinem Truck ging, zog er seine Handschuhe über. Er schaute dabei nicht nur nach vorn, auch nach links und rechts, denn er hatte die drei Typen aus der Raststätte nicht vergessen.

Das waren Blicke gewesen, die in Erinnerung blieben, und er konnte sich gut vorstellen, dass diese Kerle zu den Highway-Piraten gehörten. Vielleicht hatten sie es auf seine Ladung abgesehen.

Die Handschuhe ließen sich an den Gelenken schließen. Chuck drückte die Knöpfe zu und warf noch einen Blick zurück, bevor er in den schmalen Weg zwischen zwei geparkten Wagenschlangen einbog. Hier war es finster. Es roch nach Öl, Benzin, Abgasen und dem Staub der Straße. Ein Männergeruch, wie Chuck fand, ein Geruch, den er liebte.

Mit der flachen Hand berührte er die Außenwand der Ladeflächen, ging weiter, vernahm das Brummen der schweren Motoren, wenn Wagen gestartet wurden, und sah hin und wieder einen schmalen Lichtteppich, den Scheinwerfer durch irgendwelche Lücken warfen.

Von den Kerlen entdeckte er nichts. Er hörte auch keine Schritte, und er kam allmählich zu der Überzeugung, dass er sich getäuscht hatte.

Die drei hatten sicherlich etwas anderes im Sinn gehabt, als ihn zu überfallen.

Einigermaßen beruhigt setzte er seinen Weg fort, verließ die lange Reihe, musste eine Parkplatzstraße überqueren und geriet dabei in den Lichtschein eines anfahrenden Trucks.

Der Mann hinter dem Steuer hatte Chuck erkannt, hupte und sah das Winken des Fußgängers.

Ja, man kannte und man grüßte sich. Auf den langen Strecken standen die Männer oft genug per Sprechfunk miteinander in Verbindung, erzählten sich die neuesten Witze oder redeten über Gott und die Welt.

Bisher hatte das Licht der hohen Lampen seinen Weg hin und wieder begleitet, das änderte sich nun, denn wo er seinen Truck geparkt hatte, war es stockfinster. Der Fahrer tauchte in diese Gegend wie in eine Schatteninsel. Noch mehr Fahrer hatten nach seiner Ankunft ihre Wagen hier abgestellt, und auch diese motorisierten Gebirge sorgten noch für eine zusätzliche Dunkelheit.

Wieder kamen Chuck die drei Typen in den Sinn. Hier hätten sie die Chance gehabt, ihn zu erwischen. Er wurde noch vorsichtiger, aber es passierte nichts.

Endlich erreichte er seinen Wagen.

Es war ein stählernes Ungetüm mit einer relativ flachen Schnauze. Dusty hatte Chuck ihn genannt, und so staubig sah er auch aus. Seine Silberhaut war kaum zu erkennen. Die Wischer hatten auf der Frontscheibe Halbkreise hinterlassen, die Reifen wirkten fast so groß wie die eines Flugzeuges, und die zahlreichen Scheinwerfer auf der Leiste erinnerten an stumpfe, glasige Glotzaugen.

Zum Fahrerhaus hoch führte eine mehrstufige Treppe. Auf dem Wagen befand sich sehr viel Platz, und auch jetzt war jeder Winkel ausgefüllt.

Sicherheitshalber ging Chuck um den Truck herum, kontrollierte die Verplombung und war zufrieden. Niemand hatte sich an seinem Dusty zu schaffen gemacht.

Er holte den Schlüssel hervor, schloss die Tür auf und stieg die Stufen hoch.

Als er auf der Dritten war, hörte er das Geräusch in seinem Rücken. Es war ein Schritt, gleichzeitig ein Schleifen. Sofort fielen ihm die drei Typen ein, die er in der Raststätte gesehen hatte.

Chuck wollte schnell einsteigen, denn seine Waffen lagen im Führerhaus. Unter anderem der Totschläger aus Hartgummi, der ihm schon einige Male gute Dienste erwiesen hatte.

Die anderen waren zu schnell und auch zu kräftig. Eisenhart griffen sie zu und hämmerten ihre Hände in den hinteren Teil des Hosengürtels, den Chuck trug.

Er konnte nichts machen. Nur seine Arme warf er noch in die Höhe, weil er sich an den Haltegriffen festklammern wollte, rutschte aber ab, und die Hände rissen ihn brutal nach hinten.

Niemand war da, der ihn auffing. In der Gasse zwischen zwei Wagen stürzte Chuck rücklings auf das harte kalte Pflaster. Er spürte den widerlichen Schmerz, der in seinem Hinterkopf regelrechte Explosionen auslöste, und er sah die beiden Schatten von zwei verschiedenen Seiten auf sich zukommen. Ein Schatten wurde besonders groß. Er senkte sich auf den Trucker nieder. Erst im letzten Augenblick erkannte Chuck, dass es sich dabei um einen Schuh handelte.

Auf seiner Brust fand er das Ziel, und aus dem Hintergrund meldete sich eine heisere Stimme.

»Jetzt haben wir dich!«

*

Ja, verdammt, jetzt hatten sie ihn!

Chuck hätte sich selbst in den Hintern beißen können, dass es dazu gekommen war. Aber er hatte zu menschlich reagiert, außerdem die alte Truckerregel missachtet:

Entspanne dich erst, wenn die Türen geschlossen sind und du angefahren bist. Dann kann dich nur noch ein Panzer aufhalten. Doch die anderen waren schneller gewesen, sie mussten ihn die Zeit über nicht aus den Augen...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2023
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7517-4713-3 / 3751747133
ISBN-13 978-3-7517-4713-4 / 9783751747134
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