John Sinclair Sonder-Edition 211 (eBook)

Die Albtraum-Frau

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
80 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5230-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Sonder-Edition 211 - Jason Dark
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Kara, die Schöne aus dem Totenreich, war gekommen, um mich vor der Albtraum-Frau zu warnen. 'Vergiss alles, was du bisher erlebt hast! Dieses Wesen ist völlig anders und besteht nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Sternenstaub!'
Ich konnte nicht viel damit anfangen. Doch der Horror folgte sehr schnell, als Suko und ich unsere erste Begegnung mit der Albtraum-Frau erlebten. Jetzt begriffen wir, weshalb sie tatsächlich erschienen war. Sie schluckte Menschen, um sie in Sternenlicht zu verwandeln. Auch Suko und ich standen auf ihrer Liste ...


John Sinclair ist der Sohn des Lichts.
Der Kampf gegen die Mächte der
Finsternis ist seine Bestimmung.

Die Albtraum-Frau

von Jason Dark

Kara, die Schöne aus dem Totenreich, war gekommen, um mich vor der Albtraum-Frau zu warnen: »Vergiss alles, was du bisher erlebt hast! Dieses Wesen ist völlig anders und besteht nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Sternenstaub!«

Ich konnte nicht viel damit anfangen. Doch der Horror folgte sehr schnell, als Suko und ich unsere erste Begegnung mit der Albtraum-Frau hatten. Jetzt begriffen wir, weshalb sie tatsächlich erschienen war. Sie schluckte Menschen, um sie in Sternenlicht zu verwandeln. Auch Suko und ich standen auf ihrer Liste ...

Ross Calderon starrte ins Licht der Schreibtischleuchte, das ihm wie eine grelle Sonne vorkam. Es war für ihn der Blick in die Welt, in das Leben, aber er persönlich beschäftigte sich mental mit anderen Dingen.

Bei ihm ging es um den Tod!

Er konnte ihn sehen und fühlen, denn er brauchte nur den Blick zu wenden und den Revolver anzuschauen. Ein kurzes Ausstrecken der Hand reichte aus, um die Waffe an sich zu nehmen. Danach war alles leicht. Da reichte der Druck des Zeigefingers.

Tun oder nicht tun?

Er hatte lange gezögert und sich immer wieder intensiv mit dem letzten Schritt beschäftigt. Es gab keinen Ausweg mehr. Sein Leben war ruiniert und abgehakt. Zu viele Pleiten, zu viel Pech. Zudem die Schwierigkeiten in der Familie.

Selbstmord war der einzige Ausweg!

Calderon atmete tief durch. Das Einsaugen der Luft schmerzte. Er fluchte nicht einmal mehr darüber. Er wusste, dass er kaputt war. Innerlich mehr als äußerlich. In seinem Kopf war kein Platz mehr für die Vergangenheit. Er dachte nur an die Zukunft, allerdings an eine Zukunft, die für ihn sehr kurz sein würde, zumindest als lebender Mensch.

Was kam danach?

Oft genug hatte er sich diese Frage gestellt. Allerdings war ihm keine Zeit geblieben, sich mit den anderen Religionen und deren Aussagen zu beschäftigen. Dabei hätte er möglicherweise Hoffnung schöpfen können. Egal, ob es sich nun um das Christentum, den Buddhismus oder den Islam handelte.

Dazu war ihm immer die Zeit zu schade gewesen. Er hatte sich mit anderen Dingen beschäftigt. Mit dem Geldverdienen. Häuser und Grundstücke verkaufen. Makler sein. Großen Profit erwirtschaften. Projekte ins Leben rufen. Geldgeber suchen. Alles musste finanziert werden. Zuerst war es gut gelaufen. Er hatte satt verdient. Dann waren die Nackenschläge gekommen. Einbruch der Wirtschaft. Risiko der Wechselkurse. Die Leute verdienten weniger, damit sank auch die Bereitschaft, Kapital einzusetzen. Die Geschäfte liefen nicht gut. Calderon hatte Niederlagen hinnehmen müssen, und das nicht zu knapp.

Schulden, die Tag für Tag wuchsen und schließlich nicht mehr von ihm überblickt werden konnten. Er hatte ein finanzielles Loch mit einem anderen gestopft. So etwas konnte nicht gutgehen. Er war zahlungsunfähig geworden, und die Gläubiger saßen ihm auf den Fersen.

Sie hatten ihm eine Frist gesetzt. In genau zwei Stunden war diese Frist vorbei. Dann schlug die Uhr Mitternacht. Am nächsten Tag würden gesetzliche Maßnahmen gegen ihn unternommen werden.

Das bedeutete dann sein endgültiges Aus. Dann war es ihm auch nicht mehr möglich, sein privates Vermögen in Sicherheit zu bringen, das gut verteilt auf einigen Konten in verschiedenen Ländern lag.

Er schwitzte. Der Schweiß war wie Säure und brannte auf seiner Haut. Calderon senkte den Blick. Bis auf den Revolver war der Schreibtisch leer. Er hatte alle seine Papiere und Akten zur Seite geräumt, weil er sie in seinem Leben nicht mehr brauchte.

Die Platte war dunkel, glatt. Sie glänzte beinahe wie ein rechteckiger Spiegel. Sogar die Waffe warf ein Spiegelbild.

Calderon bewegte seine Hand. Sie kroch über den Schreibtisch hinweg. Dabei geriet sie in das Licht der Lampe und sah aus wie eine Totenklaue. Der Mann verzog die Lippen. Er lächelte nicht. Es war eine Geste der Anstrengung. Er berührte den Griff des Revolvers mit den Fingerspitzen. Das Holz war kalt geworden, aber seine Hand zuckte nicht zurück. Sekunden verstrichen. Das Büro war leer. Keine Geräusche drangen durch die geschlossene Tür und auch nicht von draußen her durch das Doppelglas der Fenster.

Eine Ruhe, wie sie auf der Erde unüblich war. Er würde bald eine andere kennenlernen. Mit der hier nicht zu vergleichen. Die Ruhe der Ewigkeit. Möglicherweise das absolute Nichts. Hineingleiten in diese Welt ohne Grenzen.

Ross Calderon krümmte die Finger. Der Druck war groß genug, um die Waffe zu sich heranschieben zu können. Sie glitt über den glatten Tisch hinweg. Er lauschte den Schleifgeräuschen, und er sah den Revolver scheinbar immer größer werden.

Kein Stöhnen mehr. Calderon war voll konzentriert. Der Revolver war die letzte Chance. Er hatte überlegt, dass es auch andere Möglichkeiten gab, aus dem Leben zu scheiden. Er hätte sich von einem Hochhaus in die Tiefe stürzen können. Er hätte sich erhängen oder vor die U-Bahn werfen können, das alles hatte er abgehakt.

Die Kugel war noch immer der beste, ehrlichste und auch würdigste Ausweg, denn ein Suizid durch eine Kugel hatte Geschichte. Er war nicht der erste, der sich auf diese Art und Weise umbringen würde. Ganz andere Menschen hatten zu dieser Methode gegriffen und waren in die Geschichte eingegangen.

Calderon zog den Revolver zu sich heran. Nahe der Schreibtischkante blieb er liegen. Es war ein .38er Smith & Wesson. Die Trommel war mit sechs Kugeln gefüllt.

Er hob ihn an.

Die Waffe war nie leicht gewesen. In diesem Augenblick aber kam sie ihm noch schwerer vor. Seine Hand knickte weg, doch der Revolver rutschte ihm nicht aus den Fingern.

Er lag auf seinem rechten Oberschenkel. Mit dem Stuhl war Calderon ein Stück zurückgefahren, da er mehr Platz haben wollte. Der Schreibtisch sollte ihn nicht stören.

Er atmete scharf aus. Plötzlich dachte er daran, was wohl seine Familie dazu sagen würde, besser gesagt, die ehemalige Familie, denn ein Leben mit Frau und Kindern zusammen führte er nicht mehr. Calderon war geschieden. Die beiden Kinder waren bei Janine geblieben, und er hatte so gut wie keinen Kontakt zu den dreien. Hin und wieder war es zu Begegnungen gekommen, doch sie waren immer nur flüchtig gewesen, kaum der Rede wert.

Er schaute auf die Waffe. Klobig sah sie aus und trotzdem irgendwie geschmeidig. Sich selbst bedauerte er nicht mehr. Alles war so anders geworden und auch einfach.

»Tja, das ist es dann wohl gewesen«, flüsterte er sich zu. »Manchmal hat man Glück, manchmal hat man Pech.« Er hatte eben in den letzten Jahren Pech gehabt und musste die Konsequenzen daraus ziehen.

Die Waffe hielt er in der rechten Hand. Sehr langsam hob er seinen Arm an. Er schaute dabei auf den Revolver, der die Bewegung mitmachte. Er kam höher und höher. Calderon drehte ihn, damit er in die Mündung blicken konnte.

Das Gesicht des Mannes war und blieb starr. Bis auf das Lächeln, das sich um seinen Mund herum eingekerbt hatte. Ein verlorenes Lächeln. Es zeugte davon, dass ihm der Selbstmord nicht leichtfiel. Niemand schied so leicht aus dem Leben. Und gerade Calderon hatte zu leben gewusst. Er hatte es genossen, in vollen Zügen, und er hatte nichts ausgelassen.

Noch einmal schloss er die Augen. Er wusste nicht, ob er sie auch schließen konnte oder würde, wenn er sich den Waffenlauf in den Mund geschoben hatte. Es war für ihn so etwas wie ein Test, doch ein Zurück gab es für ihn nicht.

Die Hand mit der Waffe wanderte höher. Calderon schaute sie an. Noch hielt er die Lippen geschlossen. Es änderte sich, als die Waffe die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte.

Er öffnete seinen Mund. Erinnerte an ein Baby, das bereit war, die Nahrung zu schlucken. Die Zungenspitze fuhr dabei über die trockenen Lippen hinweg.

Dann war es so weit.

Der Rand der Mündung berührte seine Unterlippe. Der Stahl war nicht einmal so kalt. Auch nicht warm. Er fühlte sich für Calderon irgendwie angenehm an.

Noch einmal holte er Luft.

Diesmal durch die Nase. Dabei lauschte er seinem eigenen Schnaufen. Der Mund blieb offen. Speichel sammelte sich und floss in der Mundhöhle zusammen.

Es war okay. Das kannte er vom Zahnarzt her. Nur war hier niemand, der den Speichel absaugte.

Er hatte Selbstmorde dieser Art oft genug in Kinofilmen gesehen. Man musste die Mündung und damit auch den Lauf nur weit genug in den Mund hineinschieben und die Waffe dann etwas kanten. Damit die Kugel schräg in seinen Schädel rammen konnte.

Er tat es. Komisch kam er sich schon dabei vor. Es mochte auch daran liegen, dass er die Hand drehen musste. Leicht einknicken. Er spürte dabei das Ziehen im Gelenk und streckte den Zeigefinger aus, um den Abzug zu finden.

Es war für ihn mehr als ungewohnt, die Waffe im Mund zu spüren. Er ekelte sich plötzlich davor. Seine Zunge leckte am Metall entlang und nahm den Geschmack von Öl oder Fett wahr.

Es war ihm egal. Das gehörte dazu. Calderon war n den letzten Minuten seines Lebens nur übersensibilisiert worden. Damit zurechtzukommen, fiel ihm schwer.

Endlich hatte der Finger den...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2023
Reihe/Serie John Sinclair Sonder-Edition
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-5230-7 / 3751752307
ISBN-13 978-3-7517-5230-5 / 9783751752305
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)
Größe: 1,8 MB

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Monsterfrauen

von Rudolph Kremer

eBook Download (2023)
Ruhrkrimi-Verlag
7,99