Die UFO-AKTEN 47 (eBook)

Mörderjagd

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5374-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die UFO-AKTEN 47 - Oliver Miller
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Zwei brutale Morde an Prostituierten erschüttern die Metropole Los Angeles, und vieles deutet auf einen perversen Serienmörder hin. Doch als die Gelegenheits-Dirne Hellen Brady dem Täter entkommen kann, ergeben sich neue, mysteriöse Begleitumstände. Sie berichtet, dass der Mörder die Angst seiner Opfer schürt, um die Emotion in sich aufzunehmen! Dabei sollen seine Augen blau aufleuchten.
Stand die Zeugin unter Drogen und hatte Halluzinationen? Die Polizei tut es jedenfalls damit ab.
Als jedoch Senator Campbell von dem Bericht erfährt, weiß er ihn richtig zu interpretieren und schaltet sofort Cliff Conroy und Judy Davenport ein. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden zunächst auf eine Mauer des Schweigens, erhalten dann jedoch Hilfe von vollkommen unerwarteter Seite...


Oliver Miller

Mörderjagd

Wohnung in Hawthorne

Los Angeles, Kalifornien, 14. Juni 2023, 15:34 Uhr

Beißender Geruch schlug Detective Richard Burke entgegen, die Luft war stickig. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie sein Kollege sich die Hand vor Mund und Nase hielt.

Burke hatte in seinem Berufsleben schon viel gesehen. Die meiste Zeit hatte er in den wirklich miesen Vierteln von L.A. verbracht, sich mit Bandenkriminalität, Drogendelikten und anderen Kapitalverbrechen herumgeschlagen. Doch es gab hin und wieder Fälle, die selbst bei ihm neue Maßstäbe in puncto Grausamkeit setzten.

An solchen Tagen wusste er, warum er nie Kinder bekommen hatte: In einer Welt, in der solche Dinge geschahen, wollte man keinen Nachwuchs ...

»Wie lange ist sie schon tot?«, fragte er den ihn begleitenden Officer, während sie die schmale Treppe zum Gebäude hochgingen.

»Laut Meldung bereits mehrere Tage.«

»Na, super ... und das bei der Hitze!«, fluchte Burke und grüßte den Posten, der den Eingang des Hauses kontrollierte, flüchtig.

»Zweiter Stock, Sir!«, ergänzte Jake.

Burke ging durch den verdreckten Korridor zum Treppenaufgang. Nach dem Lift fragte er erst gar nicht, in solchen Gebäuden funktionierte er entweder nicht oder stank bestialisch wie eine Bahnhofstoilette.

Die Wände des Treppenhauses boten eine bunte Ansammlung von Graffiti und anderen Schmierereien, sodass man die eigentliche Farbe, wohl eine Art von Blau-Grau nicht mehr erkennen konnte.

Im zweiten Stock lagen knapp zehn kleine Apartments, zumeist handelte es sich sogar nur um Ein-Zimmer-Wohnungen hinter stählernen Eingangstüren. Der Flur war in einem klinischen Grün gestrichen, und ein Geruch von Müll und Urin lag in der Luft.

Vor einer der Wohnungstüren standen mehrere Uniformierte, davon ausgehend dröhnte Burke Stimmengewirr entgegen.

Der Detective hatte gerade schnaufend den Treppenabsatz erklommen und hielt sich nun am eisernen Geländer fest.

Im nächsten Augenblick ging er langsam, darum bemüht die Atmung wieder zu stabilisieren, auf die Gruppe Polizisten zu, die augenblicklich ihre Gespräche einstellten.

Ein blonder Officer, der gerade von der Akademie zu kommen schien, trat ihm entgegen. Seine Uniform verriet ihn als Verkehrspolizisten, wie Burke erkannte. Die blasse Gesichtsfarbe seines Gegenübers hatte einen deutlichen Grünstich angenommen, und Burke stieg ebenfalls der beißende Geruch von frisch Erbrochenem in die Nase.

»Nun Officer, was gibt es?«

»Detective, meine Kollegin und ich waren auf Streife und wurden hierhergerufen, weil sich eine Nachbarin über den Geruch beschwert hat.«

Burke nickte etwas mitleidig.

»Nachdem wir die Wohnung dann geöffnet hatten, fanden wir die Leiche ...«, erklärte er und schluckte heftig.

»Schon gut ...«, gab Burke zurück und tätschelte dem jungen Mann die Schulter, »... ich sehe es mir erst einmal an.«

Der Detective schritt nun zur Wohnung, Jake folgte lautlos in seinem Windschatten.

Vorsichtig trat er über die Lache von Erbrochenem direkt hinter der Türschwelle, die offensichtlich von dem jungen Mann stammte, der ihm gerade einen ersten Bericht gegeben hatte.

Burke schätzte den Wohnraum auf knappe zwanzig Quadratmeter. Darin befanden sich neben einer Kochnische eine alte Couch, ein Tisch, der wohl als Esstisch diente und ein großes Bett. Überdies gab es noch einen schmalen Schrank und eine kleine Kommode. Die einzige Tür des Raumes führte zu einem Badezimmer.

Das Zimmer war insgesamt spärlich eingerichtet. Es gab nur wenige persönliche Gegenstände, bloß ein einziges Bild stand auf der alten Kommode, bei der eine Schublade defekt war. Es zeigte eine Familie mit zwei Kindern. Burke folgerte anhand des Alters der Aufnahme, dass es sich um die Eltern des Opfers handeln musste. An einer Wand war ein kleiner Flachbildfernseher angebracht, der ein flimmerndes Bild ohne Ton lieferte.

Das Gewusel im Raum, das von mindestens fünf uniformierten Personen ausging, nahm Burke nicht wahr. Es mochten Angehörige der Spurensicherung sein oder des LAPD, wie er es war. Die Rechtsmedizin war selbstverständlich auch anwesend.

Der Blick des Detectives blieb stattdessen an dem leblosen Körper gefesselt, der auf dem Bett lag. Kurz darauf hörte er Jake hinter sich würgend den Raum verlassen, was ihn aus den Gedanken riss.

»Besorgen Sie mir alle Infos über das Opfer, die Sie kriegen können!«, rief er ihm hinterher. Dabei nahm er weiter den Tatort in Augenschein. Ekel oder Widerwillen erfassten ihn allerdings nicht, und das trotz des Blutes und des sichtbaren Leids. Vielmehr befielen ihn eine unsagbare innere Kälte verbunden mit einer tiefen Traurigkeit darüber, was Menschen einander antuen konnten.

Burke hatte schon viel gesehen, aber dieses Verbrechen war besonders grausam.

Nur mit Mühe erkannte er, dass es sich bei der Toten um eine afroamerikanische Frau handeln musste. Ihr Gesicht war lediglich eine undefinierbare Masse ohne Augen, Mund oder Nase. Sie war nackt, ihr Körper von Schnitten übersäht, die Finger an ihren Händen standen in grotesken Winkeln ab, beide Beine schienen gebrochen zu sein.

Nachdem Burke diesen Anblick ein paar Minuten auf sich wirken lassen hatte, trat wie gerufen ein Mann in einem weißen Ganzkörperanzug auf ihn zu und zog seine Maske herunter. Ein blasses, asketisch-ausgemergeltes Gesicht mit graublauen Augen kam daraufhin zum Vorschein.

»Richard! Gut, dass du da bist ...«, begrüßte der Gerichtsmediziner den Detective.

»Was haben wir, Doc?«, fragte Burke nahezu flüsternd.

»Ihr Name ist Ivy Alligore. Vierundzwanzig Jahre alt.«

Der Polizist nickte, ohne seinen Blick vom Bett abwenden zu können.

»Sie ist seit etwa achtundvierzig Stunden tot. Die Verwesung ist aufgrund des Wetters bereits weit fortgeschritten«, gab der Rechtsmediziner zu verstehen und wischte sich den Schweiß aus der Stirn.

»Was genau ist passiert?«

Der Doc drehte sich zur Leiche um und begann aus der Entfernung mit dem ausgestreckten, behandschuhten Zeigefinger zu erläutern: »Multiple Schnitte, Brüche, Quetschungen, Stauchungen. Sie wurde sicherlich gefoltert.«

»Todesursache?«

»Verblutet? An ihrem Blut erstickt? Herzinfarkt? Ich kann es dir noch nicht genau sagen. Keine der offensichtlichen Wunden war tödlich.«

»Also wie beim letzten Mal ...«, entfuhr es Burke, und erst jetzt sah er dem Arzt direkt in die Augen.

Dieser nickte langsam. »Es deutet vieles darauf hin, dass der Tathergang dem Mord vor einer Woche gleicht ...«

Burke fuhr sich mit der rechten Hand über das teigige Gesicht und spürte den Schweißfilm wie auch sein stoppeliges Kinn.

Von hinten tippte ihm Jake auf die rechte Schulter.

»Detective Burke?«, fragte er mit einem Zittern in der Stimme.

»Ja?«, erwiderte der Detective und drehte sich zu seinem jungen Kollegen um.

Mein Gott, an einem Ort wie diesem wirkt er wie ein kleiner Junge, dachte er als er ihm in die Augen sah. Wie lange ist er denn schon beim LAPD? Ein Jahr? Eineinhalb? Tote hat er bestimmt bereits gesehen, aber so etwas hier ...

»Sir, ich habe die Informationen, die Sie wollten.«

Er rang sich ein ermutigendes Lächeln ab. »Los geht's!«

»Das Opfer ist Ivy Alligore, vierundzwanzig Jahre, geboren in Georgia«, las er vor. Seine Stimme wurde dabei kräftiger und gewann an Sicherheit, da er konzentriert auf den kleinen Bildschirm des Smartphones sah, das er in der Hand hielt, und sich somit von der Leiche ablenken konnte. »Sie lebte seit knapp fünf Jahren hier in L.A.«

»Georgia ...«, brummte Burke. »Ein weiter Weg hierher. Wir werden ihre Eltern informieren müssen ...«

»Laut Angaben der Nachbarn arbeitete sie als Gelegenheits-Prostituierte, je nachdem ob sie einen Job hatte oder nicht«, fuhr Jake unbeirrt fort.

»Wieder eine Prostituierte – wie vor einer Woche«, murmelte Burke mehr zu sich selbst.

»Ja, Sir. Wie bei dem Mord vor sieben Tagen.«

Burke wurde erneut aus seinen Überlegungen gerissen und sah seinen Kollegen wieder an.

»Ja, da gibt es durchaus Parallelen.«

»Ich habe den Bericht gelesen, Sir. Die Tatorte ähneln sich ...«

»Nach meiner Einschätzung der Gesamtsituation können wir die These von einem Verbrechen im Drogenmilieu fallen lassen.«

»Wovon gehen Sie stattdessen aus, Sir?«

»Dass wir ein wesentlich größeres Problem haben, als wir bisher angenommen hatten«, brachte Burke mit einem deutlichen Timbre in der Stimme zum Ausdruck und richtete seine Aufmerksamkeit erneut auf den Leichnam. Dabei spürte er den fragenden Blick in seinem Nacken. »Es könnte ein Serienverbrechen sein, Jake. Ein Triebtäter. Irgendetwas sagt mir, dass das nur der Anfang sein könnte.«

»Dann müssen wir das FBI einschalten, Sir.«

Burke nickte langsam, ohne sich umzudrehen. »Ja, das müssen...

Erscheint lt. Verlag 11.7.2023
Reihe/Serie Die UFO-AKTEN
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Akte X, Mulder, Scully, Aliens, Unbekannte Flug Objekte, Mystery, Timothy Stahl, Wolfgang Hohlbein • Science Fiction Romane
ISBN-10 3-7517-5374-5 / 3751753745
ISBN-13 978-3-7517-5374-6 / 9783751753746
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