Skull-Ranch 110 (eBook)

Die rechte Hand des Satans

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5351-7 (ISBN)

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Skull-Ranch 110 - H. J. Wayne
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Luiz Rocha, gefürchteter Bandit und 'die rechte Hand des Satans' genannt, ist mit anderen Outlaws auf der Flucht vor dem mexikanischen Gesetz. Auf ihn wartet schon lange der Henker. Sein blutiger Weg führte ihn nach Colorado, wo die Rocha-Bande gemeinsam mit zwei Killern aus Texas bald Angst und Schrecken verbreitet.
Seinen nächsten Coup will Rocha in Golden City landen, jener berüchtigten Goldgräberstadt, in deren Nähe sich John Morgans Skull-Ranch befindet. Doch zuvor kommt es zu einer Schlägerei zwischen Rochas Banditen und Männern der Skull, die tödliche Folgen hat...


Die rechte Hand des Satans

von J.H. Wayne

Luiz Rocha, gefürchteter Bandit und »die rechte Hand des Satans« genannt, ist mit anderen Outlaws auf der Flucht vor dem mexikanischen Gesetz. Auf ihn wartet schon lange der Henker. Sein blutiger Weg führte ihn nach Colorado, wo die Rocha-Bande gemeinsam mit zwei Killern aus Texas bald Angst und Schrecken ver‍breitet.

Seinen nächsten Coup will Rocha in Golden City lan‍den, jener berüchtigten Goldgräberstadt, in de‍r‍en Nähe sich John Morgans Skull-Ranch befindet. Doch zuvor kommt es zu einer Schlägerei zwischen Rochas Banditen und Männern der Skull, die tödliche Fol‍gen hat...

Sie hocken in einer Ecke des Golden Nugget Saloon und pokern. Wie meistens hat Doc Smoky unverschämtes Glück – ein Umstand, der sich von seinem wettergegerbten faltenreichen Gesicht ablesen lässt.

Chet Quade, der indianerhafte Vormann der Skull-Ranch, hat schon einen Haufen Dollars verloren. Shorty, dem säbelbeinigen Cowboy, und dem hünenhaften Brazos geht es nicht viel besser.

»Verdammt, dieses Golden City bringt mir kein Glück«, schimpfte Shorty. »Warum bin ich auch bloß mitgeritten? Sieh mich nicht so dämlich an, Brazos! Und du, Pfannenschwenker, lass das Grinsen! Ich...«

Er schweigt plötzlich, seine Augen weiten sich.

»Was ist los, Krummbein?«, fragt Doc Smoky, der Ranchkoch. »So viel hast du ja nun auch wieder nicht verloren, dass dir gleich die Sprache wegbleibt.«

»Dreht euch um, Jungs«, zischt der kleine Weidereiter. »Ich fresse einen Besen, wenn's nicht gleich Ärger gibt! Seht euch die Typen genau an! Einer schöner als der andere.«

Der Vormann, der Koch und Brazos, der Ranchschmied, wenden die Köpfe.

»Heiliger Rauch«, stößt Doc Smoky hervor und schiebt seinen riesigen alten Lederhut noch mehr ins Genick. »Fünf bis an die Zähne bewaffnete Mexikaner! Der Teufel mag wissen, welcher widrige Wind diese Höllensöhne ins schöne Colorado geweht hat!«

Brazos grinst. »Nun mach dir nicht gleich in die Hose, Kleiner«, sagte er und meint Shorty, der ihm einen wütenden Blick zuwirft.

»Halt die Klappe, du hirnloser Bulle«, giftet er. »Mit denen werd' ich ganz allein fertig, wenn's sein muss.«

»Da, es geht schon los«, lässt sich Doc Smoky vernehmen. »Und ich denke, wir sollten die Greaser das Fürchten lehren! Oder was meinst du, Chet?«

Der Gefragte nickt. »All right, Jungs! Aber erst einmal warten wir ab! Noch ist ja nicht viel passiert. Wenn's rauer wird, mischen wir mit!«

Doc Smoky reibt sich die Hände. »Wer rastet, der rostet«, sagt er. »Hey, Brazos, du kriegst Arbeit! Aber lass mir was übrig!«

»Pshaw«, lässt sich Shorty vernehmen, »die Laus wird größenwahnsinnig! Pass nur auf, dass die Mexe dich nicht tranchieren, Bauchbetrüger! Die Burschen sind wahre Künstler mit ihren Messern.«

Chet Quade grinst in sich hinein. Für ihn sind die kleinen freundschaftlich gemeinten Plänkeleien seiner drei Begleiter nichts Neues. Nichtsdestoweniger amüsiert er sich immer wieder über die Wortgefechte.

»Hau ab, du Stinktier!«, brüllt einer der an der Theke stehenden Miner, als ihm einer der Mexikaner zu nahe gekommen ist.

»Par diablo!«, brüllt der andere zurück. Offensichtlich hat er verstanden. »Ich werde dir den Kopf abschneiden!«

Der Mexikaner ist mittelgroß, schlank und sehnig. Sein bis um die Mundwinkel reichender Oberlippenbart zittert, die dunklen Augen funkeln vor Wut. Plötzlich hat er ein Messer in der Rechten. Niemand hat gesehen, woher er es gezaubert hat.

Chet Quade ist aufgestanden. Er hat mexikanische Bandoleros kennengelernt. Vor langer Zeit in Texas. Und er weiß, wie gefährlich diese Burschen sind. Mit Ähnlichem hat er auch gerechnet.

Der Mexikaner kommt nicht mehr dazu, sein Messer zu gebrauchen. Chet Quade hat seinen Sechsschüsser gezogen.

»Greaser, lass das Messer fallen!«

Jeder im Saloon hört die Worte, denn es ist so still wie in einem Grab geworden. Chet wiederholt seinen Befehl auf Spanisch. Und fügt hinzu: »Beeil dich, sonst kriegst du Blei zu schlucken!«

Der Mexikaner steht da wie erstarrt, etwas vorgebeugt, die Rechte mit der Klinge erhoben. Aber jäh zuckt er herum, will die Waffe auf Chet Quade schleudern, doch der hat es kommen sehen und drückt ab.

Für Sekundenbruchteile starrt der Mexikaner auf seine leere Hand, aus der die 44 – 40er Kugel das Messer geprellt hat. Die Waffe ist über die Theke geflogen und neben dem Keeper auf die Erde gefallen.

»Maldito sea!«, flucht ein anderer Greaser. Seine Rechte zuckt zum Holster, will den Revolver ziehen, aber da sticht ein Feuerblitz auf ihn zu, heißes Blei gräbt sich in seine Brust.

Die Kugel wirft den Mann einen Yard zurück, dann knickt er in den Knien ein und sinkt in sich zusammen. »Bastardo!«, ist das letzte, was er sagt.

Nun ist die Hölle los. Brazos stößt einen wilden Kampfschrei aus, macht einen Riesensatz und fegt den Messerhelden mit einem wuchtigen Schlag gegen die Theke.

Dann wirbelt er herum, schnappt sich den nächsten Mexikaner, hebt ihn hoch und wirft ihn Richtung Schwingtür, wo der Bursche unmittelbar vor den Füßen Marshal Rockwells landet, den die beiden Schüsse aus seinem Office gescheucht haben. In der Armbeuge des Gesetzesvertreters klemmt eine doppelläufige Parker.

Für einen Moment sind alle durch das Erscheinen des Sternträgers abgelenkt. Nur Doc Smoky nicht, er behält die Mexikaner im Auge. Und er schießt sofort, als er sieht, dass sich hinter einem der neben der Theke stehenden Miner eine braune Hand hervorschiebt und sich der darin befindliche Sechsschüsser auf Chet richtet.

Der Mexikaner stößt einen gellenden Schrei aus, lässt die Waffe fallen und wankt zu einem Tisch, lässt sich auf einen Stuhl fallen, starrt auf seine Hand, von der das Blut auf den Boden tropft.

Der fünfte Greaser glaubt, trotz allem eine Chance zu haben. Er ist unwahrscheinlich schnell, zieht, obwohl er völlig frei und ungedeckt steht.

»Chet!«, überschlägt sich Shortys Stimme fast, aber der Vormann ist schon herumgewirbelt und drückt ab. Der zweite Mexikaner beendet sein Leben im Golden Nugget Saloon.

In die Miner kommt Bewegung. Bis jetzt haben sie sich zurückgehalten und mehr oder weniger sprachlos das Geschehen verfolgt. Nun stürzen sie sich auf die überlebenden Mexikaner, aber da meldet sich Marshal Rockwell.

»Aufhören!«, brüllt er und muss sich anstrengen, den plötzlich losgebrochenen Höllenlärm zu übertönen. »Das reicht, verdammt nochmal! Lasst sie los!«

Und weil sie nicht sofort gehorchen, zieht er seinen Sechsschüsser und jagt eine Kugel in die verräucherte Decke. Das wirkt. Die Miner weichen fluchend zurück und einer schreit: »Was erwarten Sie denn, Marshal? Sollen wir den verdammten Halunken vielleicht noch Zucker in den Hintern blasen?«

George Rockwell schiebt sich näher an die Theke. Sein Revolver steckt wieder ins Holster, aber die Zielrichtung der Parker wandert zwischen den Mexikanern hin und her.

»Haltet euch raus«, knurrt er die Miner an. »Schluckt euren Whisky! Die Vorstellung ist vorbei. Chet, was ist los?«

Sie stehen alle vier nebeneinander, die Männer der Skull. Drei haben den Sechsschüsser noch in der Hand, nur Brazos nicht.

Chet Quade erzählt dem Marshal, wie es begonnen hat. »Der Kerl da«, er deutet auf den Messerhelden, dessen Gesicht vor Wut und Hass zur Grimasse verzogen ist, »wollte einem der Miner den Hals abschneiden. Ich schoss ihm die Klinge aus der Hand, tja, und dann drehten die anderen durch. Tut mir leid, dass es zwei erwischt hat, aber...«

Der Marshal winkt ab. »Geschenkt, Chet!« Dann blickt er die drei Mexikaner an. »Eigentlich sollte ich euch einsperren, aber ich hab' heute meinen guten Tag. Und ihr habt teuer bezahlt! Nehmt eure Kumpane und verschwindet! Aber lasst euch in Golden City nie wieder sehen. Sonst stecke ich euch doch noch ins Jail.«

Schweigend heben zwei Greaser einen der Toten auf und tragen ihn hinaus. Der Messerheld mit dem Oberlippenbart bleibt stehen, starrt erst den Marshal, dann Chet Quade an, sagt jedoch kein Wort. Nur seine Augen sprechen, und sie verheißen nichts Gutes.

Dann kommen die anderen beiden zurück, holen den zweiten Toten, und nun verlässt auch der Bärtige den Golden Nugget Saloon.

»Beim alten Manitu«, stößt Shorty hervor.

Chet Quade starrt am Marshal vorbei auf die hin- und herpendelnden Flügel der Schwingtür.

»Ich weiß nicht, ob es richtig war, sie laufen zu lassen«, meinte er. »Von diesen Burschen haben wir noch was zu erwarten.«

»O Mann«, seufzt der Marshal, »das Jail ist voll. Alles Miner. Du weißt doch, wie es hier zugeht, wenn Zahltag ist. Woher kamen diese Burschen überhaupt?«

»Aus Mexiko vermutlich«, grinst Doc Smoky. »Vielleicht ist da unten gerade wieder mal 'ne Revolution. Aber Chet hat recht,...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2023
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-5351-6 / 3751753516
ISBN-13 978-3-7517-5351-7 / 9783751753517
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