Highway Cowboys (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
372 Seiten
BLITZ-Verlag
978-3-7579-4180-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Highway Cowboys -  Alfred Wallon
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Duke Herms, der Bürgermeister von Roswell, will die hübsche Sally Greenfield gegen ihren Willen zur Ehe zwingen. Aber Sallys Herz gehört schon längst dem Country-Sänger Johnny Taylor aus Nashville - und deshalb flieht sie von zuhause. Der wütende Bürgermeister schickt ihr zwei Privatdetektive hinterher, die sich an ihre Fersen heften... In der Bergregion von Kremmling / Colorado ist es zu einem verhängnisvollen Unfall gekommen. Ein schwarzer Truck hat einen zweiten von der kurvigen Straße abgedrängt und in die Tiefe stürzen lassen. Ein Zeuge hat gesehen, wie der Unfallverursacher die Flucht ergriffen hat. Aber dies ist erst der Anfang einer Serie von unerklärlichen Anschlägen auf andere Trucker, die im Auftrag der Associated Farmer´s Inc. Fracht transportieren... Jim Sheridan und Chris Morgan suchen dringend eine neue Frachtladung, weil sie knapp bei Kasse sind. Zum Glück bekommen sie einen Job. Eine Ladung Stahl- und Eisenträger soll nach Cartersville transportiert werden. Eigentlich reine Routine. Aber um ans Ziel zu gelangen, müssen sie durch das Dalton County fahren, und da hat Sheriff Buck Hawkeye Simpson das Sagen. Das sind aber nicht die einzigen Probleme, die Jim und Chris erwarten... Ein befreundeter Trucker hat Jim Sheridan und Chris Morgan einen Auftrag verschafft. Diesmal müssen Motoren und wichtige Ersatzteile nach Texas gebracht werden. Dort baut man eine neue Zementfabrik, und die Ladung ist eine wichtige Terminfracht, die gut bezahlt wird. Jim und Chris ahnen jedoch nicht, dass es dieser Job in sich hat...

Alfred Wallon geb. 1957, ist ein vielseitiger Autor, bis heute über 200 Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht hat. Er schrieb Serien wie RIO CONCHO, DIE FORTS AM BOZEMAN TRAIL und TEXAS RANGER für den BLITZ-Verlag und beteiligt sich auch an RED ROCK RANCH und LOBO. Ab Sommer 2023 werden seine Romane exklusiv im BLITZ-Verlag veröffentlicht. Die Serie CIVIL WAR CHRONICLES wird mit einer Neuauflage als eBook und Taschenbuch abgeschlossen, inklusive drei neuen Romanen.

2. Das Phantom von Colorado


Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt schon überschritten, als Ed Wilmington mit seinem silbernen Mack Cabover Truck auf der County Road 34 nach Westen fuhr. Vor mehr als vier Stunden war er in Denver aufgebrochen, und der Auflieger der Associated Farmer’s Inc., den er im Schlepptau hatte, war voll bis obenhin mit künstlichem Dünger, den er durch die Rockies nach Kremmling zu transportieren hatte. Jetzt lenkte er seinen Rig über die sich in Kurven windende Straße, die zur linken Seite steil abfiel. Tief unten bahnte sich der Colorado River seinen Weg durch das zerklüftete Felsental, während sich in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains erhoben.

Wer da oben durch die Pässe fährt, der hat bestimmt ganz schön mit dem Schnee zu kämpfen, schoss es dem weißhaarigen Trucker durch den Kopf, als er einen Blick auf die faszinierende Landschaft am Horizont warf. Das Land rings um die Rocky Mountains war von einer wilden und zugleich unbeschreiblichen Schönheit. Hier war noch ein Fleckchen unberührte Natur weit abseits der großen Highways und Freeways. Wilmington lächelte, als John Denver im Radio »Rocky Mountain High« sang. Colorado war schon ein Platz für sich mit seinen hohen Bergen, tiefen Tälern und schneebedeckten Pässen.

Der Mann am Steuer des Mack bremste ab und schaltete, als er die nächste Kurve erblickte. Hier auf dieser schmalen Straße musste man sich ganz schön konzentrieren, wenn man mit einem solchen Rig unterwegs war. Diese Strecke forderte erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration, aber Ed Wilmington fuhr seinen Truck schon seit mehr als zehn Jahren, und ihm konnte man so schnell nichts mehr vormachen. Der Mack war Wilmingtons Zuhause, seitdem sich seine Frau von ihm getrennt hatte, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatte, dass ihr Mann andauernd unterwegs war.

Während Ed nach der Zigarettenschachtel griff, die im Handschuhfach lag und sich einen Glimmstängel zwischen die Zähne schob, dachte er an den dicken Sam Watkins, den Boss der Associated Farmer’s Inc., der ihm diesen Job verschafft hatte. Kremmling, der Bestimmungsort seiner Fracht, war eine kleine Stadt, die hauptsächlich Farmer und Rancher ernährte. Watkins hatte sich mit der Lieferung der längst fälligen Düngemittel verspätet und suchte deshalb nach einem erfahrenen Trucker, der die Ladung innerhalb von sechs Stunden abliefern konnte. Da war Ed Wilmington natürlich genau der richtige Mann, denn der Trucker hatte schon ganz andere Eisen aus dem Feuer geholt

Wilmington wurde aus den Gedanken gerissen, als er plötzlich im Rückspiegel die Umrisse eines dunklen Trucks entdeckte, der rasch näherkam.

»Na so was...«, murmelte er erstaunt. »Hier ist ja noch mehr Betrieb wie auf den Highways.«

Dann langte Ed nach der Signalleine und betätigte die dröhnenden Hörner seines Mack, um den zweiten Truck zu grüßen, denn es kam nicht sehr häufig vor, dass sich hier in dieser Wildnis zwei Rigs begegneten. Der Fahrer des schwarzen Trucks unternahm jedoch überhaupt nichts. Er erwiderte noch nicht einmal das Signal Wilmingtons, sondern drückte noch mehr aufs Pedal, so dass Ed bald weitere Einzelheiten erkennen konnte.

Es handelte sich um einen schwarzen Kenworth, der schon etliche Jahre auf dem Buckel zu haben schien und vom Zahn der Zeit ziemlich angenagt war. Eine dicke Staubschicht bedeckte die Windschutzscheibe, und Ed konnte nicht sehen, wer hinter dem Steuer dieses unheimlich wirkenden Rig saß. Das einzige, was er feststellte, war die Tatsache, dass es dieser Bursche ziemlich eilig zu haben schien, denn er näherte sich seinem Mack immer mehr und klebte schon fast am Auflieger.

»Verrückter Kerl...«, murmelte Wilmington und schüttelte den Kopf über den Fahrer des schwarzen Kenworth. »Der will wohl unbedingt an mir vorbei. Aber da musst du schon noch ein bisschen warten, bis wir unten im Tal sind, Buddy...«

Als Ed jedoch merkte, dass der andere sein Tempo nicht verlangsamte und stattdessen immer mehr beschleunigte, wurde es ihm schließlich doch zu bunt. Wenn der Bursche unbedingt einen heißen Reifen fahren wollte, dann konnte er das weiß Gott auch woanders tun als ausgerechnet auf dieser kurvenreichen Strecke. Wilmington griff nach dem CB-Mike und drehte an der Skala seines Senders herum.

»Ten-four, Blacky!«, zischte er mit einer Stimme ins Mike, die seine Wut nur schwer zurückhalten konnte. »Hier spricht Silverliner! Hör mal, Buddy, kannst du nicht ein bisschen auf die Bremse latschen? Oder willst du mir vielleicht hinten rein fahren, du Witzbold?«

Wilmington wartete die Antwort des Truckers ab, doch alles, was er vernahm, war das Rauschen des Äthers. Während Ed seinen Mack in eine ziemlich scharfe und dazu noch abfallende Kurve lenkte, hielt der Kenworth immer noch das gleiche Tempo bei. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die rostige Stoßstange den Auflieger seines Mack berührte.

»Hör mal gut zu, du Hundesohn!«, rief Wilmington jetzt erneut mit bellender Stimme ins Mike. »Du hast deinen Spaß jetzt gehabt, also jetzt ist Schluss! Oder ich halte an und steige aus! Was dir dann blüht, das kannst du dir ja wohl vorstellen...«

Wieder schwieg der andere. Stattdessen betätigte er seine Signalhörner, die so laut und plötzlich dröhnten, dass Ed Wilmington erschrocken zusammenfuhr. Und noch bevor sich der weißhaarige Trucker von seinem Schrecken erholen konnte, stieß der Kenworth kurz und ruckartig gegen den Auflieger des Mack.

Wilmington wurde blass und lenkte wie ein Besessener, um die Gewalt über sein Fahrzeug nicht zu verlieren. Durch den plötzlichen Schub schwankte der Auflieger wild und hätte die Zugmaschine fast in Mitleidenschaft gezogen, wenn Wilmington nicht so prompt reagiert hätte.

»Du Schweinehund!«, schrie jetzt Wilmington, der ahnte, dass der schwarze Kenworth ihm ans Leder wollte. Um einen weiteren Zusammenstoß zu vermeiden, beschleunigte er jetzt selbst, und das war bei dieser kurvenreichen und zudem noch abfallenden Straße ziemlich risikoreich, aber es gab keine andere Möglichkeit. Ein erneuter Blick in den Rückspiegel zeigte Ed, dass der Fahrer des schwarzen Trucks sein Vorhaben nicht aufgegeben hatte. Er klebte ihm nach wie vor noch auf der Pelle und ließ wieder seine Hörner dröhnen, die für Ed klangen wie die Posaunen des Jüngsten Gerichts.

Ein zweiter Stoß brachte den Auflieger gefährlich ins Schlingern. Ed riss wie wild am Steuer, um gegenzulenken, aber der Mack hatte jetzt eine zu hohe Geschwindigkeit, um das Unheil noch verhindern zu können. Wie von einer unsichtbaren Faust am Schopf gepackt, wurde der silberne Mack von dem plötzlichen Stoß zur linken Straßenseite gerissen, und Ed Wilmington sah den gähnenden Abgrund immer schneller auf sich zukommen.

Der weißhaarige Trucker wusste, dass er hier am Ende seiner langen Fährte angekommen war. Er versuchte zwar noch, die Tür aufzureißen und hinaus ins Freie zu hechten, aber er konnte seinem Schicksal nicht mehr entkommen. Der silberne Truck durchbrach die schmale Leitplanke, und die Zugmaschine riss den Auflieger mit in die tödliche Tiefe.

Ed Wilmington schrie, während der Mack mit einem ohrenbetäubenden Lärm die Schlucht hinunterstürzte, und dabei Büsche und Bäume mit sich riss. Der aufwirbelnde Staub versperrte dem Trucker die Sicht, und bevor sein Körper gegen das Lenkrad geschleudert wurde und ihn ins Jenseits riss, sah er noch verschwommen die grelle Stichflamme. Die heftige Explosion, die kurz darauf folgte, hörte er nicht mehr...

Durch die staubige Windschutzscheibe verfolgte der Fahrer des schwarzen Kenworth das Geschehen und er sah, wie Ed Wilmington starb. Ein grausames Lächeln huschte über seine Lippen, als er den Kenworth wendete und sich von der Stätte des Todes entfernte. Unten im Tal entzündete sich der Tank und explodierte.

*

Tim Stone setzte das Fernglas ab und wischte sich über die Augen. Es war heiß an diesem Mittag und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Schon seit mehr als zwei Stunden harrte er hier oben auf seinem Beobachtungsposten aus und beobachtete das Tal, das sich vor den Felsen erstreckte. Dunkle Fichten und Tannen wuchsen wild am Hang empor, an dessen Fuß die schmale Straße nach Kremmling verlief.

Tim Stone war einer der zahlreichen Ranger, die den riesigen Rocky Mountain National Park beaufsichtigten und dafür sorgten, dass alles seinen Lauf nahm. Stone wusste nicht, dass er schon in wenigen Minuten Zeuge eines tragischen Vorfalls sein würde, den er so schnell nicht vergessen sollte.

An diesem so verhängnisvollen Mittwochmorgen war er von Granby aus aufgebrochen, um zu seiner Beobachtungsstation in den Rockies zu fahren. Granby, das Hauptquartier der Ranger, hielt Verbindung zu den einzelnen Stationen im Park, und hier liefen auch alle Fäden zusammen. In der Zentrale hatten sie ein leistungsstarkes Funkgerät, wo es jederzeit möglich war, sich mit den einzelnen Beobachtungsposten in Verbindung zu setzen. Wenn einer der Wildhüter einen Waldbrand oder irgendeine sonstige Bedrohung meldete, dann erfuhr es das Hauptquartier wenige Augenblicke später und konnte entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.

Der Ranger war Mitte dreißig und machte diesen Job schon seit fast drei Jahren. Er stammte aus dieser Gegend und kannte daher in den Rockies jeden Fußbreit. Schon als Junge war er mit seinem Rad in der zerklüfteten Wildnis unterwegs gewesen und hatte sich nie satt sehen können an der farbenprächtigen und so gegensätzlichen Natur, Deswegen war es auch ganz selbstverständlich, dass er sich den Rangern anschloss, und er hatte es bis heute noch nicht bereut.

Der einzige Nachteil war der alte Jeep, der unten vor der kleinen Blockhütte stand, und mit dem er sich auf den holprigen...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Jim Sheridan • Straße • Trucker • Trucker King
ISBN-10 3-7579-4180-2 / 3757941802
ISBN-13 978-3-7579-4180-2 / 9783757941802
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