Zaubermaus (eBook)

Sammelband 1-5
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2023 | 1. Auflage
565 Seiten
Papierfresserchens MTM-Verlag
978-3-96074-709-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zaubermaus -  Ingo Schorler
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Als Zaubermaus stirbt und in den Katzenhimmel kommt, ahnt sie noch nicht, dass hier alles andere als Harmonie und Freude herrscht. Denn der Katzenhimmel ist in Gefahr: Eine unbekannt, grauenvoll böse Macht versucht, das Reich des Katzengottes zu unterwerfen. Doch bald findet Zaubermaus zusammen mit ihrem neuen Freund Paul ihre neue Bestimmung - sie ist immer wieder dazu aufgefordert, Abenteuer im Himmel und auf der Erde, wohin sie als Botschafterin entsandt wird, zu bestehen. Nicht immer gegen diese Eskapaden gut aus, aber das wäre ja auch langweilig. Und Langeweile können Zaubermaus und Paul in ihrem Leben nun gar nicht gebrauchen ...

Ingo Schorler: Jahrgang 1967, schreibt seit einigen Jahren Geschichten über Zaubermaus. Er ist Schulhausmeister und arbeitet seit 1990 im öffentlichen Diens

Ingo Schorler: Jahrgang 1967, schreibt seit einigen Jahren Geschichten über Zaubermaus. Er ist Schulhausmeister und arbeitet seit 1990 im öffentlichen Diens

*

2


Plötzlich hörte ich nämlich ein leises Piepen. Paul war eine Maus mit Heiligenschein und kleinen Flügeln. Er tat mich fast leid, denn was suchte eine Maus im Katzenhimmel? Für eine Maus gab es sicherlich bessere Orte.

Einer der Bobs sagte mir nur: „Es darf Paul hier im Katzenhimmel nichts zustoßen. Weil er nämlich eigentlich eine Katze ist. Der oberste Katzengott hat Paul jedoch bestraft und ihn in eine Maus verwandelt, weil er seine Tochter geschwängert hatte. Und das ist verboten.“

Und auf diese Maus sollte ich, Zaubermaus, nun eine ganz Woche aufpassen. Dazu hatte ich nun gar keine Lust. Trotzdem begrüßte ihn: „Du bist also Paul?“

Und bekam zur Antwort: „Ja, du geile Schnecke.“

„Hallo, so redet man nicht mit mir“, gab ich zurück.

Was sollte ich mit Paul nur anfangen? Dann kam es mir in den Sinn. Ich konnte mich mit ihm zusammen erst einmal im Katzenhimmel ein wenig umsehen. Vielleicht war es hier oben ja ganz nett und ich würde einige schöne Bekanntschaften machen können. Als ich Paul von meinem Plan erzählte, sagte er: „Das machen wir. Wir hüpfen von Wolke zu Wolke, bis wir zu einem riesengroßen Schloss kommen. Dann erzähle ich dir bei bisschen von mir.“

So machten wir es dann auch. Wir hüpften über unzählige Wolken und sahen irgendwann schon von Weitem ein Schloss, das so stark strahlte, dass man glatt eine Sonnenbrille tragen musste. Als wir endlich in dem Schloss angekommen waren, stockte mir für ein paar Sekunden der Atem. Denn nachdem Paul und ich das wundervolle Schloss betreten hatten, sahen wir, dass alles aus purem Gold war – selbst der Fußboden. So etwas hatte ich auf der Erde noch nie zu Gesicht bekommen.

„Weißt du, wer in diesem Palast wohnt?“, fragte ich Paul, der sich ja sicherlich hier im Katzenhimmel viel besser auskannte als ich.

Paul lachte. „Ich wohne zurzeit hier, liebe Zaubermaus, es ist mein Palast.“

Ich war erstaunt. „Wie jetzt, das alles gehört dir?“

„Ja, so ist es. Und noch was ...“, beugte sich Paul zu mir. „Ich bin in Wahrheit ein echter Kater, aber ich habe eine große Dummheit begangen und bin bestraft worden. Ich muss eine Woche lang als Maus leben – und das ausgerechnet hier im Katzenhimmel. Nun sind sie alle hinter mir her und wollen mich auffressen, was ich ihnen nicht mal verübeln kann.“

„Das könnte ich auch tun“, gab ich zu bedenken.

„Stimmt, aber du musst mich ja jetzt beschützen, und zwar eine Woche lang. Du weißt doch, Spielschulden sind Ehrenschulden. Und wenn alles glatt läuft, wirst du auch eine gute Belohnung erhalten.“

„Wenn es so ist, dann beschütze ich dich.“

Eigentlich war Paul ganz nett und wir gewöhnten uns schnell aneinander. Wenn er keine Maus gewesen wäre, sondern ein Kater ... dann hätte er mir vielleicht sogar gefährlich werden können. Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

Der Gedanke lenkte mich jedoch für einen Moment ab ... und schon war Paul verschwunden. Auch das noch. Wo steckte er nur? Ich machte mir Vorwürfe, denn ich trug doch die Verantwortung für ihn.

Ich suchte das ganze Schloss nach ihm ab, doch Paul blieb spurlos verschwunden. Plötzlich entdeckte ich auf dem goldenen Boden Pauls Heiligenschein liegen. Was war geschehen? War Paul womöglich sogar aufgefressen worden. Oder entführt worden?

Ich stand da und hielt den Heiligenschein in der Hand. Immer wieder fragte ich mich, wo, zum Teufel, er hin sein mochte. Ich lief weiter durch das große Schloss, auf und ab. Ich schaute mir alles genau an.

An den Wänden hingen Gemälde von verschiedenen Katzen, die alle rote Hörner hatten. Es wurde immer unheimlicher. Was hatte das alles zu bedeuten? Ich rief immer wieder: „Paul, Paul, wo bist du?“

Doch ich erhielt keine Antwort. Plötzlich aber öffnete sich eine Bodenklappe wie von Geisterhand und weißer Rauch stieg aus der Luke auf. Vorsichtig, wie ich war, schlich ich mich heran und hörte auf einmal einen leisen Hilferuf.

„Paul? Bist du es?“, rief ich sofort zurück.

„Zaubermaus, bitte hilf mir schnell, die wollen mich hier grillen. Bitte beeile dich, Zaubermaus!“ Das war eindeutig Pauls Stimme.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und hüpfte in das Loch im goldenen Boden. Puh, was war für ein Gestank hier unten, es roch nach Schwefel. Dann sah ich Paul und rief ihm zu: „Halte durch, ich komm gleich!“ Und jetzt sah ich es: Der Arme hing über einer riesigen Lavaspalte. Und die verströmte diesen unbändigen Schwefelgestank. Wo waren wir hier nur?

Plötzlich bekam ich eins über die Rübe gezogen und wurde ohnmächtig. Als ich wieder wach wurde, hing ich direkt neben Paul. Ich schaute ihm ins Gesicht und fragte: „War es das nun mit uns? Und wo sind wir hier eigentlich. Was befindet sich nur unter deinem Schloss?“

Zuerst war ich im Katzenhimmel gelandet – und nun? Auch wenn ich den Ort nicht kannte, ich musste hier, so schnell es ging, mit Paul verschwinden. Die Frage war nur, wie? Ich rief, so laut ich konnte, um Hilfe. Paul tat nichts, er schaute nur. Er wusste wohl, dass uns hier unten keiner hören würde.

Doch plötzlich bebte der Boden unter uns und ein merkwürdiges Geschöpf kam auf uns zu und schnaufte. Es rief: „Na Paul, schön dich wiederzusehen. Wer ist deine kleine Freundin?“

„Ich bin Zaubermaus und ich muss auf Paul aufpassen!“, gab ich statt seiner zur Antwort. „Und wer bist du? Wer wagt es, uns hier festzuhalten?“

Das Geschöpf schnaufte und lachte mich aus. „Das willst du nicht wirklich wissen, oder? Warum ich euch festhalte? Das frag doch mal Paul.“ Dann verschwand es.

Ich drehte mich zu Paul um: „Wer war das? Was hat das alles zu bedeuten?“

Er sagte: „Das war ... mein Vater.“

„Wie bitte, dein Vater?“ Ich glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Paul und ich hingen noch immer über der Lavaspalte und unsere Situation schien nicht besser zu werden. Wenn das Pauls Vater gewesen war, warum half er uns nicht?

Der aber jammerte nur. „Jetzt ist es aber gut“, rief ich, „hör auf zu flennen, wir schaffen das schon.“ Ich wollte stark sein, auch wenn ich mich innerlich fragte, wie wir hier rauskommen sollten.

Es wurde immer heißer um meinen Po herum und ich sah aus dem Augenwinkel, dass die Lava höher und höher stieg. Paul war bewusstlos geworden. Als dann plötzlich die Erde bebte und ein helles Licht erschien, war das auch für mich zu viel. Es wurde dunkel um mich und ich sackte ohnmächtig zusammen.

Als ich wieder erwachte, waren Stunden vergangen. Paul lag neben mir und blickte mich an. „Oh, Zaubermaus, du hast uns gerettet, ich danke dir!“, rief er freudig aus.

„Nein, Paul, ich war das nicht“, antwortete ich.

Wir schauten uns um, alles um uns herum war grün und weder das Schloss noch eine der vielen weißen Wolke, über die wir gehüpft waren, waren zu sehen.

Wo waren wir nur?

Plötzlich raschelte es im Gebüsch und etwas Grünes kam auf uns zu. Paul, der kleine Angsthase, versteckte sich hinter mir. Das Wesen kam auf mich zu – es war mehr als groß. Ich rief: „Halt. Stop. Wer bist du?“

Das Wesen antwortete mit kräftiger Stimme: „Ich bin der Herrscher der grünen Welt, mein Name ist LuLu. Ihr könnt von Glück sagen, dass ich euch gerettet habe, denn dort unten, wo ihr wart, ist es echt nicht schön. Und dir, mein lieber Paul, möchte ich noch sagen: Sei zur Zaubermaus endlich ehrlich, sonst könnte es passieren, dass du noch eine Woche als Maus länger rumlaufen musst. Haben wir uns verstanden, Paul?“

Paul nickte nur und begann nach einer kurzen Pause zu erzählen: „Ich bin der Sohn des Katzenteufels.“ Er schaute mich mit seinen kleinen Mäuseaugen an. „Also, Zaubermaus, ich hatte die Schnauze gestrichen voll, immer den Bösen hier unten in der Katzenhölle zu spielen. Da befinden wir uns übrigens gerade. Ich soll irgendwann hier unten das Erbe meines Vaters antreten, was mir nicht sonderlich gefällt. Und so beschloss ich, die Seiten zu wechseln. Ich schlich mich eines Nachts raus aus der Hölle und landete im Schloss des Katzengottes. Er ist der Herrscher aller Welten, was ich bis dahin leider nicht wusste. Natürlich kannte ich den Katzengott, aber dass er eine solche Macht hatte, wusste ich bis dahin nicht. Nun und dann kam es, wie es kommen musste. Der Katzengott hat nämlich eine wunderschöne Tochter, die ich bald kennenlernte. Wir verliebten uns ineinander und, wie soll ich sagen, sie wurde schwanger von mir. Dass die Kinder halb Katzenengel und halb Katzenteufel waren, muss ich dir ja jetzt wohl nicht erklären. Und wohl auch nicht, dass der Katzengott davon nicht begeistert war. Das versteht man ja wohl von selbst, Zaubermaus. Kein Gott möchte Großvater eines kleinen Teufelchens sein. Und umgekehrt natürlich auch nicht. Der Katzengott wurde so was von zornig, dass er mich in eine Maus verwandelt und dazu noch ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt hat: Wer mich fängt und frisst, wird fürstlich belohnt. Das muss aber innerhalb von einer Woche...

Erscheint lt. Verlag 23.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuerer • dystopisch • Himmel • Hölle • Katzen • Katzengott • Magische Wesen • Retter • Superheld • Teufel
ISBN-10 3-96074-709-8 / 3960747098
ISBN-13 978-3-96074-709-3 / 9783960747093
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