Drei Krimis Spezialband 1067 -  Alfred Bekker,  Franklin Donovan,  Pete Hackett

Drei Krimis Spezialband 1067 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8012-7 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Krimis: Trevellian und das nie endende Spiel (Pete Hackett) Kubinke und die tätowierten Frauen (Alfred Bekker) Trevellian und die blutige Grenze (Franklin Donovan) Drei Frauen wurden ermordet und später tätowiert aufgefunden. Doch diese Morde wurden nie aufgeklärt. Jahre später findet man erneut eine Frauenleiche mit der gleichen Tätowierung. Hat der Mörder wieder zugeschlagen? Doch warum diese lange Pause? Das fragen sich die beiden Ermittler Harry Kubinke und Rudi Meier, die diese Morde aufklären und den Mörder überführen wollen. Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jack Raymond, Jonas Herlin, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

3


Wir nahmen mit der John Marek Company in New Castle, Pennsylvania, Kontakt auf. Ich wurde zweimal verbunden, dann hatte ich Cash Benson an der Strippe. »Special Agent Trevellian, FBI New York«, stellte ich mich vor. »Ich habe einige Fragen an Sie, Mister Benson. Routinefragen.«

»Ich kann mir schon denken, worum es geht, Special Agent. Aber fragen Sie. Wenn ich Ihre Fragen beantworten kann, werde ich das gerne tun.«

»Wer stellt bei Ihnen im Betrieb die Touren zusammen? Wer teilt ein, wer wann wohin fährt?«

»Das macht Miss Sounders. Es geschieht in Absprache mit mir, und ich habe mir auch vorbehalten, die jeweiligen Fahrpläne gegenzuzeichnen. Ich gebe also von Fall zu Fall mein okay. Warum fragen Sie?«

»Die Überfälle kann nur jemand ausüben, der bezüglich des Zeitpunkts des Transportes und der Route, die der Fahrer nimmt, genauestens informiert ist.«

»Zu dieser Schlussfolgerung bin ich auch schon gekommen«, versetzte Benson. »Dafür kämen unter anderem Paula Sounders und ich in Frage. Für Paula lege ich allerdings die Hand ins Feuer. Und ich – nun, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie den Verdacht haben, dass ich etwas mit den Überfällen zu tun haben könnte.«

Er lachte fast belustigt auf.

»Unter anderem?«, sagte ich fragend. »Sie meinten, dass unter anderem Miss Sounders und Sie in Frage kämen.«

»Die Männer, die die Trucks beladen, wissen, für wen die Ware bestimmt ist. Sie haben ja den Auftrag, anhand dessen Sie den Truck beladen. Natürlich wissen auch die einzelnen Fahrer Bescheid. Es gibt keinen Grund, ein Geheimnis daraus zu machen.«

»Der Personenkreis ist also groß«, murmelte ich. »Wobei die Fahrer ausscheiden dürften. Einer von ihnen wurde ermordet. Und die beiden anderen sind spurlos verschwunden.«

Benson konnte mir nicht weiterhelfen. Ich bedankte mich, verabschiedete mich und unterbrach die Verbindung, indem ich den Hörer auflegte. »Nichts!«

»Ich habe es mitbekommen«, knurrte Milo. »Das heißt, wir haben im Moment nichts, wo wir ansetzen könnten.«

»Und das ist nicht viel«, murmelte ich ergeben.

Ich rief bei der SRD an. Die Spurensicherung war noch nicht abgeschlossen. Einige Haare und Hautschuppen aus dem Truck, der zuletzt überfallen worden war, mussten noch einer DNA-Analyse unterzogen werden. Der Fahrer, der tot in dem See bei Katonah gelegen hatte, war mit einer Kugel vom Kaliber neun Millimeter erschossen worden. Die Waffe, aus der die Kugel verschossen wurde, war nicht registriert.

Wir mussten abwarten. Und so beschlossen wir, an der Sache weiterzuarbeiten, mit der wir schon beschäftigt waren, als uns Mr. McKee mit dem neuen Fall betraute. Es ging um groß angelegten Steuerbetrug. Geldwäsche spielte dabei eine herausragende Rolle. Der Schaden ging in die Millionen.

Zwei Tage später bekamen wir einen Bericht der Spurensicherung. Eines der Haare, dessen Gen-Struktur festgestellt worden war, gehörte einem Mann namens Kenneth Spencer. Spencer war wegen Einbruchsdiebstahls und gefährlicher Körperverletzung vorbestraft. Sein zuletzt bekannter Wohnsitz war Manhattan, Clinton Street. Eine Rückfrage bei Cash Benson bestätigte uns, dass Spencer nie für die John Marek Company tätig gewesen war. Also vertrödelten Milo und ich keine Zeit. Die Hausnummer war bekannt, und das Namensschild an der Tür im dritten Stockwerk des Gebäudes verriet uns, dass wir richtig waren.

Ich läutete. Es war Nachmittag, kurz nach fünfzehn Uhr. In der Wohnung rührte sich nichts. Als auch auf wiederholtes Läuten niemand öffnete, versuchten wir es bei einem Nachbarn. Eine weibliche Stimme war durch die geschlossene Tür zu hören: »Wer ist draußen?«

»Special Agent Trevellian, FBI New York. Ich habe eine Frage an Sie.«

Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet. Die Hälfte eines hageren Frauengesichts wurde sichtbar, die andere Hälfte war hinter dem Türblatt verborgen. »FBI?«, tönte es fragend aus ihrem Mund. »Was hab ich mit dem FBI zu tun?«

Ich sah, dass ihr die beiden Schneidezähne fehlten. Das war wohl auch der Grund, weshalb sie so stark nuschelte. Ich zeigte ihr meine ID-Card. »Wir wollten zu Ihrem Nachbarn, zu Mister Spencer. Aber er scheint nicht zu Hause zu sein.«

Die Frau drückte die Tür zu, aber nur, um die Sicherungskette auszuhaken, dann öffnete sie sie wieder, und nun war sie ganz zu sehen. Dunkle Ringe lagen unter ihren Augen. Sie sah verbraucht und vorzeitig gealtert aus. Vielleicht war sie krank. »Was ist mit Ken?«

»Wir hätten einige Fragen an ihn.«

»Hat er was ausgefressen?«

Ich lachte. »Nur ein paar Routinefragen.«

»Ken arbeitet.«

»Womit wir bei meiner Frage wären«, sagte ich. »Sie können uns sicher sagen, wo er beschäftigt ist.«

Sie nickte. »Es ist ein Schrotthandel in Queens. Marten heißt der Inhaber. Autofriedhof und so. Sie finden den Betrieb in der Merrill Street.«

»Lebt Spencer alleine in der Wohnung?«

»Ja. Aber er hat, so weit ich weiß, eine Freundin.«

»Verbringt er seine Abende zu Hause?«

»Na, Sie fragen mich Zeug. Was weiß ich denn, wo Ken seine Abende verbringt? Das müssen Sie ihn schon selber fragen.«

»Merrill Street, sagten Sie?«

»Ja.«

Ich bedankte mich.

Es handelte sich um ein riesiges Areal, das der Schrottplatz für sich in Anspruch nahm. Berge von Schrott. Drei Kräne waren zu sehen. Es gab eine riesige Schrottpresse. Das Büro war in einer flachen Baracke untergebracht. Inhaber war Fred Marten. Das verriet ein großes Schild an der Wand über der Tür. In dem Büro saßen zwei weibliche Angestellte. Eine war über fünfzig, die andere allenfalls fünfundzwanzig. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte die ältere der beiden Ladys freundlich.

»Wir hätten gerne Kenneth Spencer gesprochen.«

»Der sitzt auf einem Kran. Wer sind Sie denn?«

Ich glaubte einen lauernden Ausdruck in ihren Augen wahrzunehmen. Sie wirkte plötzlich misstrauisch und reserviert. Hatten wir einen besonderen Geruch an uns? Ich zeigte ihr meinen Ausweis und stellte Milo und mich vor.

Sie nickte. Dann wandte sie sich an die jüngere Lady. »Sue, hol doch mal Ken.« Sie schaute mich wieder an. »Zwei Minuten, Special Agents.«

Sue, die junge Angestellte, war aufgestanden und verließ das Büro. Sie wog mindestens vierzig Pfund zu viel.

Es dauerte tatsächlich nicht viel länger als zwei Minuten, dann kam Sue zurück. In ihrem Schlepptau befand sich ein Bursche von etwa fünfunddreißig Jahren, mittelgroß, breitschultrig und sehr sportlich wirkend. Auf seinem Kopf saß eine blaue Baseballmütze, unter der Mütze quollen schulterlange, brünette Haare hervor. Mir fiel eine Narbe an seiner linken Augenbraue auf.

Er schaute von mir auf Milo, nickte und sagte: »Ich bin Ken Spencer. Was kann ich für Sie tun?«

Ich musterte ihn aufmerksam. Zeigte er Unruhe, Nervosität? Was verriet sein Mienenspiel, was verrieten seine Augen? Die Körpersprache sagt viel über den Gemütszustand eines Menschen aus. Mir entging nicht das leichte Zucken seiner Mundwinkel. Sein Blick sprang zwischen Milo und mir hin und her.

»Ich bin Special Agent Tucker«, stellte sich mein Kollege vor, wies auf mich und nannte auch meinen Dienstgrad und Namen. »Sprechen wir draußen, Mister Spencer.«

Wir gingen hinaus. Scheppern und Klirren erfüllte die Luft. Soeben kam ein großer Truck durch das Haupttor, hoch beladen mit Autowracks. Das Brummen des Motors mischte sich in die anderen Geräusche. Spencer verschränkte die Arme vor der Brust. »Was darf es sein?«

»Wo waren Sie in der Nacht vom vierten auf den fünften Dezember?«

Spencers Brauen schoben sich zusammen. Über seiner Nasenwurzel bildeten sich zwei senkrechte Falten.

»Das war vorige Woche von Dienstag auf Mittwoch«, half ich ihm auf die Sprünge.

»Ich war wohl zu Hause«, murmelte Spencer. »Vielleicht war ich auch bei Jane. Das ist meine Freundin. Sie hat eine Wohnung auf der Westside. Warum wollen Sie das wissen?«

»Weil wir vermuten, dass Sie in einem Truck der John Marek Company saßen. Zumindest wurde ihre DNA in dem Fahrzeug festgestellt.«

Ich nahm in Spencers Augen ein unruhiges Flackern war. Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, schluckte und sagte: »Ich verstehe nicht.«

»Der Truck wurde gestohlen, und zwar samt einer Ladung Kupfer im Wert von einer Viertelmillion. Außerdem ist der Fahrer des Lasters spurlos verschwunden. Irgendwie muss ja das Haar von Ihnen in den Truck gekommen sein. Also, wo waren sie in der Nacht vom vierten auf den fünften dieses Monats?«

Da klingelte mein Mobiltelefon. Ich nahm es aus der Tasche und ging auf Empfang. Es war Mr. McKee. Er sagte: »Scott Masons Leiche wurde gefunden, Jesse. Sie lag in einem Waldstück bei Greenwood Lake. Mason wurde erschossen.«

Es bedurfte keiner näheren Erklärung, denn ich wusste, dass Scott Mason der Fahrer des Trucks war, der zuletzt überfallen wurde. Ich war nicht einmal überrascht, denn ich hatte damit gerechnet, dass der Mann nicht mehr lebte. Ich ging ein wenig zur Seite und berichtete dem Chef, dass wir den Burschen am Haken hatten, dessen DNA in dem ausgeraubten Truck festgestellt worden war.

Nachdem ich mich vom AD wieder verabschiedet und ihm versichert hatte, ihn auf dem Laufenden zu halten, kehrte ich zu Milo und Spencer zurück.

»Ich weiß...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-8012-1 / 3738980121
ISBN-13 978-3-7389-8012-7 / 9783738980127
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