Die Stadt der magischen Helden: Drei Fantasy Romane -  Alfred Bekker

Die Stadt der magischen Helden: Drei Fantasy Romane (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8011-0 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Romane von Alfred Bekker: Der Zauber der Elben Der Fluch des Zwergengolds Die Stadt der Helden Wieder einmal setzen die Elbenzwillinge Daron und Sarwen alles daran, ihre Heimat vor Unheil zu schützen. Die Bösewichte aus den ersten beiden Bänden machen gemeinsame Sache, um mit vereinten bösen Kräften endlich die Macht im Elbenreich zu erringen: Der geflüchtete Magier Jarandil und der unheimliche Knochenherrscher von Skara schmieden einen bösen Plan und denken gar nicht daran, ihr finsteres Vorhaben aufzugeben. Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen mit einer Gesamtauflage von über 4,5 Millionen Exemplaren. Außerdem ist er Verleger und Jazz-Musiker. Alfred Bekker schreibt Fantasy, Science Fiction, Krimis, historische Romane und Bücher für junge Leser. Alfred Bekker wurde vor allem durch seine Fantasy-Romane bekannt. Als Fantasy-Autor erreichte Alfred Bekker ein großes Publikum mit seinen Romanen um DAS REICH DER ELBEN, sowie den Trilogien um die DRACHENERDE, GORIAN und DIE HALBLINGE VON ATHRANOR. Außerdem schrieb Alfred Bekker die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER (7 Bände), DIE WILDEN ORKS (5 Bände) und ZWERGENKINDER (bislang 4 Bände). Für junge Leser erfand Alfred Bekker Buchserien wie TATORT MITTELALTER und DA VINCI's FÄLLE. Alfred Bekker schreibt außerdem regelmäßig Ostfrieslandkrimis um Kommissar Steen von der Kripo Emden.

Der Fluch des Zwergengolds


Die wilden Orks 2

von Alfred Bekker


Ein CassiopeiaPress E-Book

© 2014 by Alfred Bekker

© 2014 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich (Westf.)

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de



Der Vollmond stand fahl am Himmel und spiegelte sich im Meer. Sterne funkelten. Prinz Candric stand an den Zinnen des Westturms. Von hier aus hatte man einen weiten Blick über den burgähnlichen Königspalast, die Stadt und den Hafen von Aladar. Die Stadt nahm den größten Teil einer Insel ein, die an der Mündung des Grenzflusses zwischen Westanien und Sydien lag. Beide Reiche waren zum Königreich Beiderland vereinigt worden und so fügte es sich glücklich, dass die Hauptstadt auf einem Gebiet lag, das ursprünglich ein Niemandsland gewesen war und zu keinem der beiden Länder gehört hatte.

Candric blickte hinauf zum Vollmond.

Der zehnjährige Sohn des Königs von Westanien und der Königin von Sydien spürte sehr deutlich die Veränderung, die sich ankündigte. Er fühlte eine innere Unruhe. Wieder ist Vollmond und ich fürchte, es wird erneut geschehen!, dachte er mit Furcht im Herzen. Es ist wie ein Fluch ... Ich werde mich erneut in einen wilden Ork verwandeln und es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte ...

Er atmete tief durch.

Es war besser, wenn er in dieser Stunde allein war, damit niemand etwas merkte. Manchmal ging es ja auch sehr schnell wieder vorbei. Bilder erschienen vor seinem inneren Auge. Erinnerungen daran, wie es war, sich als wilder Ork in einer Schlammgrube zu suhlen, mit einer riesenhaften Streitaxt zu kämpfen, laut zu brüllen und die vier langen Hauer zu fletschen, die diesen hässlichen Wesen aus dem Maul herausragten.

Und er dachte an Rhomroor, den Ork, mit dem er durch einen Zauber Seele und Körper getauscht hatte, sodass er in einem Ork-Körper gelebt hatte und der Ork Rhomroor in die Gestalt des Prinzen Candric geschlüpft war. Der Elbenmagier Asanil hatte diesen Zauber rückgängig gemacht – so hatte Candric zunächst gedacht.

Aber offenbar war das doch nicht ganz gelungen, wie sich inzwischen herausstellte.

„Candric!“

Der Prinz zuckte regelrecht zusammen, als er die Stimme in seinem Rücken hörte. „Kara!“, entfuhr es ihm.

Das Mondlicht fiel auf ein Mädchen mit dunklen Haaren. Es war Kara, die etwa gleichaltrige Tochter des Haushofmeisters im Palast von Aladar – und außerdem seine engste Vertraute.

„Hier bist du also!“, stellte Kara überrascht fest. „Ich habe dich schon überall gesucht. Und normalerweise bist du doch jetzt auch am ehesten in der Bibliothek anzutreffen ...“

Das Stöbern in den Büchern der königlichen Bibliothek war etwas, was sie beide gerne taten. Oft unterhielten sie sich dann über das, was sie gelesen hatten. Und mehr als einmal hatten sie dabei auch völlig die Zeit vergessen.

„Kara, was machst du hier?“, entfuhr es Candric – und es war überdeutlich, dass es ihm eigentlich nicht recht war, dass sie ihn aufgespürt hatte.

„Was ist los, Candric? Wieso verkriechst du dich hier?“

„Es ist besser, du lässt mich jetzt etwas allein.“

„Und wieso bitteschön?“

„Wir können uns später unterhalten ...“

„Noch später? Es ist schon nach Mitternacht und ich bekomme wahrscheinlich schon einen Riesenärger, weil ich immer noch durch den Palast geistere, anstatt im Bett zu liegen.“

Ein Ruck ging durch Candrics Körper. Der Thronfolger öffnete den Mund und stieß einen durchdringenden Ruf aus, der weit über den Palast und die Stadt schallte. Er endete in einem lauten Rülpsen. Seine Augen wurden groß. Er wirkte völlig verstört und betastete vorsichtig seinen Oberkörper und sein Gesicht. „Kara?“, fragte er und blinzelte. „Wie ist das möglich?“

„Hallo! Du unterhältst dich schon eine Weile mit mir!“

„Davon weiß ich nichts“, widersprach er.

Er bleckte die Zähne wie ein Raubtier und machte einen Schritt auf Kara zu. Dann gab er ihr völlig unerwartet einen Stoß mit der Faust. Sie taumelte zurück und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.

„Hey, was soll das denn?“

Er stieß einen knurrenden Laut aus. „Ich bin es! Rhomroor der Ork!“, presste er dann hervor. „Tut mir leid, aber ich musste herausfinden, ob das nur ein Alptraum ist, oder ob ich mich tatsächlich wieder in diesem schwächlichen Menschenkörper befinde. Aber so empfindliche Menschenmädchen wie dich kann man nicht einmal im Traum erfinden!“

Kara sah ihn entsetzt an. Zu deutlich war ihr noch in Erinnerung, wie der Ork Rhomroor mit Candric den Körper getauscht hatte. Als ein Mensch mit der Seele eines Orks war Rhomroor dann durch den Palast gepoltert und hatte sich so ganz anders benommen, als man dies eigentlich von einem Prinzen und Thronfolger erwartete. Und es war schwer genug gewesen, diesen Zauber wieder rückgängig zu machen. Kara schüttelte verzweifelt den Kopf. Sollte da etwa was nicht geklappt haben? „Ich dachte, der Zauber, den Asanil in der Stadt der Spiegel gewirkt hat, hätte das ein für allemal rückgängig gemacht!“

„Rückgängig stimmt – aber das mit dem ein für allemal wohl nicht so ganz!“

„Das scheint mir auch so ...“

Kara sah ihn entgeistert an.

Rhomroor stieß einen ärgerlichen Schrei aus, der so laut und durchdringend ausfiel, dass auf den Wehrgängen des Palastes und den benachbarten Wachtürmen sich bereits einige der Burgwachen umdrehten.

„Ups, ich muss mich wohl erst wieder daran gewöhnen, unter Menschen zu sein!“, meinte Rhomroor. „Das bedeutet: Niemanden zu grob anfassen, immer nur leise Töne von sich geben und beachten, dass man seinen Zähnen nicht zu viel zumutet – schließlich hat man ja keine Hauer zur Verfügung!“ Rhomroor knurrte leise vor sich hin und fuhr dann fort: „Eigentlich hatte ich gedacht, das endgültig hinter mir zu haben!“



Zur gleichen Zeit erwachte tief im Land der Orks Candrics Seele mit der gleichen Verwunderung in Rhomroors Ork-Körper, in dem er schon einmal eine ganze Weile hatte überleben müssen.

Er trug einen Harnisch und an der Seite eine Steinaxt.

Die überaus kräftigen und großen Pranken ballte er zu Fäusten, öffnete sie anschließend und betastete ungläubig seinen hässlichen Ork-Körper mit den vier langen Hauern im Maul. Er war über und über mit Schlamm bedeckt. Offenbar hatte er vor kurzem erst ein ausgiebiges Bad in der gemeinschaftlichen Schlammgrube hinter sich, in der sich die Orks zu suhlen pflegten. Ein Ork fühlte sich schließlich nicht richtig wohl, wenn er sich nicht regelmäßig im Schlamm wälzen konnte. Das hatte Candric während einer ersten Zeit bei den Orks gelernt. Es war ungefähr so, als wenn ein Mensch für längere Zeit keine Gelegenheit bekam, sich zu waschen.

Candric blickte sich in der Umgebung um. In der großen Orkherrenhöhle prasselten Dutzende von Feuern, an denen die Orks lagerten. Die meisten von ihnen schliefen.

Es war nicht das erste Mal, dass Candrics Seele wieder den Körper tauschte und er wieder ein Ork wurde. Jedesmal zu Vollmond war das bisher geschehen. Das erste Mal hatte Candric geglaubt, nur geträumt zu haben und das ganze war auch schon nach wenigen Augenblicken wieder vorbei gewesen. Aber in den Vollmondnächten der nächsten Monate hatten Prinz Candric und Rhomroor der Ork dann für immer längere Zeiten unfreiwillig und ganz von allein die Körper getauscht. Da die beiden in eine geistige Verbindung treten konnten, wenn sie die Gedanken genügend stark auf den jeweils anderen konzentrierten, wusste Candric, dass Rhomroor ebenso überrascht gewesen war.

Moraxx, der Herr der drei Ork-Länder, hatte durch einen Zauber einst für den ersten Austausch gesorgt. Er wollte die Seele eines Orks in den Körper des Thronfolgers versetzen. Wenn ein getreuer Ork in der Gestalt eines Prinzen dann eines Tages gemeinsamer König von Westanien und Sydien wurde, so hätte Moraxx sein Ziel erreicht. Dann wäre das wichtigste Königreich seiner alten Feinde, der Menschen nämlich, insgeheim unter die Herrschaft eines Orks geraten und hätte Moraxx nicht mehr gefährlich werden können.

Aber dieser Plan hatte sich längst zerschlagen.

Rhomroor hatte das Leben eines Prinzen am Königshof ebenso wenig auf die Dauer aushalten können, wie Candric sich auch nicht in der Haut eines Orks wohlgefühlt hatte. Der Zauber des Elbenmagiers Asanil hatte beide von ihrer Qual erlöst und ihnen die Rückkehr in ihr bisheriges Leben erlaubt.

Doch es schien so, als würde die Macht von Moraxx' Zauber langsam zurückkehren.

War Asanils Zaubermacht doch nicht groß genug gewesen, um den unheilvollen Bann auf Dauer zu brechen?

Von Mal zu Mal hatte sich die Zeit, in der Candric und Rhomroor wieder mit vertauschten Körpern leben mussten, verlängert.

Beim letzten Vollmond hatte dieser Zustand eine ganze Nacht angedauert. Danach war es glücklicherweise vorbei gewesen – fast wie bei einem bösen Traum, den man durch die ersten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, schon zur Hälfte wieder vergessen hatte.

Aber sicherheitshalber hatte Candric sich in den Vollmondnächten versteckt, sodass...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7389-8011-3 / 3738980113
ISBN-13 978-3-7389-8011-0 / 9783738980110
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