Romantic Thriller Spezialband 3030 - 3 Romane -  Alfred Bekker,  Carol East

Romantic Thriller Spezialband 3030 - 3 Romane (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-8009-7 (ISBN)
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von Alfred Bekker, Carol East Dunkle Geheimnisse, übernatürliche Bedrohungen, mysteriöse Begebenheiten - und eine Liebe, die sich dem Grauen widersetzt. Dieses Buch enthält folgende Romane: Alfred Bekker: Höllensumpf Alfred Bekker: Bleiche Lady Carol East: Der Keller des Grafen Grau und moosbewachsen erhoben sich die düsteren Mauern des verwinkelten Schlosses. Die Türme ragten spitz in den Nachthimmel und hoben sich gegen den Vollmond ab, dessen fahles Licht dem Schloss die Aura unvorstellbaren Alters zu verleihen schien. Schwarze Wolken zogen wie drohende Ungeheuer von Osten heran. Graue Nebel krochen wie gestaltlose böse Geister über den Boden und umlagerten die grauen Mauern wie Spinnweben. Das Licht des Mondes spiegelte sich in dem dunklen, modrigen Teich, der sich vor dem Schloss befand. Eine junge Frau stand dicht an der kniehohen Ummauerung, die den Teich begrenzte und blickte auf die spiegelglatte Wasseroberfläche. Ihr eigenes, totenbleiches Gesicht blickte ihr entgegen. Ihre Augen vermittelten den Eindruck tiefer Melancholie. Das blonde Haar fiel ihr auf die schmalen Schultern, die von dem fließenden Stoff ihres dunkelroten Kleides bedeckt waren. Sie atmete tief durch. Ihr Blick bekam dabei etwas Schmerzvoll-Sehnsüchtiges. 'Tom...', flüsterte sie. 'Geliebter...' Sie schluckte und eine Träne rann ihr über das fast weiße Gesicht. Und in Gedanken fügte sie hinzu: Wo mag deine Seele jetzt sein?

2


"Das darf doch nicht wahr sein!", rief ich ärgerlich aus, als das Computernetzwerk unserer Redaktion in dieser Woche zum dritten Mal abstürzte.

Der Artikel, den ich gerade fertiggestellt und layoutet hatte, war unrettbar verloren. Der einzige Trost dabei war, dass es sich nur um einen Zwanzig-Zeiler gehandelt hatte. Aber ärgerlich war es trotzdem.

Ich lehnte mich in meinem Bürostuhl zurück und atmete erstmal tief durch, während sich zur gleichen Zeit überall sonst im Großraum-Büro der LONDON EXPRESS NEWS hektische Aktivität entfaltete. Fachbegriffe aus der Computersprache wurden durch die Gegend gerufen. Ich hörte mir das gelassen an. Ahnung hatte nämlich leider niemand aus unserem Reporter-Team.

Und das war wohl auch der tiefere Grund dafür, dass wir seit Einführung des neuen Computersystems bei unserem Blatt nie so recht glücklich damit geworden waren.

"Hier, nimm erstmal einen Kaffee - auch wenn er so dünn ist, dass man ihn für guten englischen Tee halten könnte", sagte hinter mir eine nur allzu vertraute Stimme. Tom Hamilton kam auf mich zu und balancierte dabei zwei Becher unseres berüchtigten Redaktions-Kaffees. Einen davon stellte er auf meinen Schreibtisch. Er lächelte. "Sieh zu, dass du nichts verschüttest, sonst heißt es hinterher, dass du an dem ganzen Chaos hier schuld bist, weil ein paar Spritzer dieses edlen Gebräus in den Rechner gelangt sind."

"Ich werd schon aufpassen, Tom..."

Ich drehte mich herum.

Unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren meergrün und erinnerten mich stets an den Geruch von Seetang. Ein wohliger Schauer überlief mich jedesmal, wenn Tom mich auf diese Weise ansah. In solchen Momenten wünschte ich mir, dass wir an einem ganz anderen Ort gewesen wären.

Ohne unsere Reporter-Kollegen und ohne die ganze Hektik des Redaktionsbüros...

Ich glaube, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe, dachte ich, während er mich sanft am Arm berührte und mir einen Kuss gab.

"Was hältst du davon, wenn wir uns ein bisschen zur Recherche ins Archiv zurückziehen, bis unsere Kollegen das Chaos hier wieder geregelt haben?", fragte er mit seiner dunkel klingenden Stimme.

"Patricia! Tom! Ihr sollt zum Chef kommen!", rief unser Kollege Kelly J. Maddox zu uns herüber. Er war seit ein paar Wochen für die Londoner Lokalseiten der NEWS zuständig und sah ziemlich genervt aus.

Ich erwiderte Toms verschlingenden Blick.

"Leider zu spät, Tom."

"Michael T. Swann muss etwas gemerkt haben..."

"Scheint so."

"Entweder der Verlag hat inzwischen Überwachungskameras in den Redaktionsräumen installiert, oder Mr. Swann verfügt über eine ähnliche seherische Gabe wie du..."

Ich seufzte. " So präzise sind meine seherischen Visionen leider nie gewesen..."

Wir nahmen unsere Kaffeebecher, nippten kurz daran, damit wir auf dem Weg zu Mr. Swanns Büro nichts verplemperten und machten uns dann auf den Weg.

Wir durchquerten dabei das halbe Großraumbüro.

Zwischendurch hörte ich mit einem halben Ohr, wie Kelly Maddox einem anderen Kollegen gegenüber etwas von den Ergebnissen der hiesigen Bezirksliga im Crockett erzählte, die er für einen Saisonrückblick in mühseliger Kleinarbeit in die EDV eingegeben hatte.

"Ich war gerade fertig", berichtete Kelly mit großer Geste. "Und dann..."

Den Rest hatten wir alle erlebt.

Wir betraten das Büro unseres Chefredakteurs. Michael T. Swann saß hinter seinem völlig überladenen Schreibtisch.

"Schöner Mist ist das!", begrüßte er uns in einem Tonfall, bei dem man denken konnte, dass er uns dafür verantwortlich machte, dass im Moment bei den NEWS alle Räder - und vor allem alle Tastaturen - absolut stillstanden. Aber ich kannte ihn inzwischen gut genug, um seine Ausbrüche einordnen zu können.

"Setzen Sie sich", sagte er und deutete auf die schlichten Ledersessel, die schon seit ewigen Zeiten in seinem Büro standen. Auf einem niedrigen Tischchen konnten wir unsere Kaffeebecher abstellen.

dass wir uns setzen sollten, bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als dass er etwas Wichtiges mit uns zu besprechen hatte.

Swann erhob sich und tauchte hinter den bedenklich zur Seite geneigten Stapeln von Manuskripten, Presseerzeugnissen der Konkurrenz und Aktenordnern hervor. Er umrundete den Tisch und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. Dann deutete er in Richtung der Tür, die durch das Vorzimmer seiner Sekretärin zum Großraumbüro führte, in dem der Rest der Redaktion untergebracht war.

"Im Moment können Sie da draußen ohnehin nichts machen, da dachte ich mir, ich nutze die Zeit, um etwas mit Ihnen beiden zu besprechen."

"Ich hoffe nur, dass das neue System bald wieder in Ordnung kommt, sonst wird es mit der heutigen Ausgabe knapp...", stellte ich fest.

Mr. Swann verschränkte die Arme vor der Brust.

"Nicht knapper, als beim letzten Mal. Ich habe den Kundendienst angerufen. Der Rest liegt in den Händen der Daten-Götter!" Mr. Swann verdrehte die Augen. "Ich war von Anfang an gegen eine so schnelle Umstellung auf ein neues System, aber mich fragt ja keiner..."

"Sie übertreiben."

Er lächelte.

"Vielleicht ein bisschen. Patricia, sagt Ihnen der Name Brian Delrey etwas?"

"Nein, tut mir leid. Nicht so aus dem Stegreif..."

"Aber mir!", erklärte Tom. "Sie meinen sicher den Schauspieler."

"Den ehemaligen Schauspieler", korrigierte Michael T. Swann bedächtig. "Sie liegen richtig, Mr. Hamilton."

"Ich habe Delrey mal interviewt, als ich für meine letzte Agentur in Asien unterwegs war. Ich traf Delrey in Hongkong. Er drehte damals einen dieser unsäglichen Kung Fu-Streifen."

"Damals war Delreys Karriere wohl schon an ihrem Endpunkt angelangt", meinte Swann. "Seine Filme waren nie gut, wenn Sie mich fragen. Aber er hat sich eine goldene Nase damit verdient. Schlagzeilen machte er, als er sich dem Okkulten zuwandte, vom Ende der Welt und übersinnlichen Energien daherfaselte. Er galt als mehr oder minder verrückt und zog sich völlig aus dem Film-Business zurück. Seit einigen Jahren lebt er völlig zurückgezogen auf einem Anwesen in Florida, umgeben von Sümpfen und hungrigen Alligatoren."

"Hört sich nicht gerade nach einem Menschenfreund an", bemerkte Tom.

Swann lachte kurz auf. "Das kann man laut sagen. Wie auch immer, nach Jahren der Einsamkeit gibt Delrey sich die Ehre und bietet den LONDON EXPRESS NEWS über seinen Agenten ein Interview an..."

"Warum gerade uns?", fragte Tom. "Soweit ich weiß, hat Delrey seine britische Staatsbürgerschaft abgelegt und ist Amerikaner geworden..."

"Heimatverbundenheit dürfte es nicht sein", stellte Mr. Swann klar. Er wandte sich an mich. "Es dürfte eher mit Ihnen zu tun haben, Patricia."

"Mit mir?"

"Ja. Um genau zu sein: Das Angebot hat zur Bedingung, dass Sie dabei sind. Ich nehme an, das liegt daran, dass Delrey Ihre Artikel gelesen hat und glaubt, dass Sie ihn besser verstehen..."

Swann spielte auf mein Spezialgebiet an, dem ich mich ja auch in meinem Beruf als Reporterin mit Vorliebe widmete: dem Bereich des Übersinnlichen und Außergewöhnlichen.

"Wie wär's, Patricia? Hier in England wird's langsam kühl, aber in Florida soll das Klima immer noch sehr angenehm sein... Außerdem..." Swanns Blick wurde sehr ernst. "Es ist vielleicht nicht schlecht, wenn Sie beide im Moment etwas aus der Schusslinie kommen."

Ich sah Swann erstaunt an.

"Was soll das denn heißen?"

"Patricia, Sie wissen, dass es in der Führungsetage unseres Verlages im Moment drunter und drüber geht..."

Das war noch untertrieben.

Der plötzliche Tod unseres Verlegers Arnold Reed hatte eine Lücke gerissen, die nicht so ohne weiteres zu schließen war.

Eine Erbengemeinschaft besaß jetzt die LONDON EXPRESS NEWS.

Und so lange die sich nicht über die Zukunft unseres Verlages geeinigt hatte, wussten wir nicht genau, wie es weitergehen würde. Möglicherweise stand der Verkauf der Zeitung an einen großen Konzern auf der Tagesordnung - aber das waren bislang nichts als Gerüchte.

"Sie wissen, dass Mr. Reed sich mit seinen breiten Schultern immer vor uns gestellt hat, wenn es mal kritisch wurde", erklärte Swann. "In Zukunft könnte das anders aussehen. Insbesondere, was den Druck angeht, den der ORDEN DER MASKE über die Anzeigenkunden auf unser Blatt ausübte..."

Die mysteriöse Weltuntergangssekte mit der Bezeichnung ORDEN DER MASKE hatte auch mit dem Tod unseres Verlegers zu tun, wie Tom und ich bei unseren Recherchen im schottischen Mondrich Manor herausgefunden hatten. Denn niemand anderes als dieser ORDEN steckte hinter dem Auftauchen jener Vampirwesen mit der Bezeichnung Tuha-na-Dhyss, denen Arnold Reed zum Opfer gefallen war. Wir hatten ihm nicht mehr helfen können. Vielleicht hatte Arnold Reed seinen Mut auf diese Weise bitter bezahlen müssen.

Die genauen Umstände von Arnold Reeds Tod waren der Öffentlichkeit allerdings nach wie vor unbekannt. In unseren Artikeln hatten Tom und ich nur das aufgenommen, wofür es zweifelsfreie Beweise gab. Und die übersinnliche Vision, in der ich die Wahrheit gesehen hatte, wäre von der Polizei kaum als Beweismittel anerkannt worden. Sie hätte mich allenfalls in den Genuss einer psychiatrischen Behandlung bringen können.

"Der ORDEN DER MASKE wird seine Bemühungen mit Sicherheit verstärken, über seine...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-8009-1 / 3738980091
ISBN-13 978-3-7389-8009-7 / 9783738980097
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