In den Armen des Windes (eBook)

Historischer Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
509 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-5021-9 (ISBN)

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In den Armen des Windes - Caroline Roth
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Ein englischer Freibeuter und eine französische Lady - zerrissen zwischen Treue und Leidenschaft!

Nach dem Tod ihres Mannes, der ihr nichts weiter als Anteile an einer Plantage auf Sainte-Lucie hinterlassen hat, bleibt der jungen Französin Fleur keine andere Wahl, als sich auf den Weg in die Karibik zu machen. Doch auf der Überfahrt wird Fleurs Schiff von englischen Piraten gekapert und sie selbst auf das Freibeuterschiff verschleppt. Dort soll sie für Kapitän Pierce Blackhurst als Dienstmagd arbeiten. Ausgerechnet für diesen liederlichen, arroganten Kerl! Diesen Feind Frankreichs! Aber je länger sie an Bord ist, desto mehr verändern sich ihre Gefühle für ihn. Zu ihrem eigenen Schrecken muss sie feststellen, dass sie ein heißes Prickeln durchläuft, wann immer er sie ansieht ...

Caroline Roth entführt ihre Leserinnen und Leser in die Karibik des 18. Jahrhunderts - eine Welt voller sinnlicher Farben, schwerer Düfte und tödlicher Gefahren.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




<p class="MsoNormal"><span style="color: black; background: white;">Caroline Roth wurde 1967 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Betriebswirtschaft und arbeitet heute als Finanzchefin bei einer Gruppe von Rehabilitationskliniken.</span><span class="eigentitel"><span style="text-transform: uppercase;"><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; word-spacing: 0px;">IN DEN ARMEN DES WINDES</span></span></span><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; float: none; word-spacing: 0px;">war ihr erster Roman bei Bastei Lübbe, eine leidenschaftliche Liebesgeschichte in der Karibik des 18. Jahrhunderts. Auch ihr zweiter Roman</span><span class="eigentitel"><span style="text-transform: uppercase;"><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; word-spacing: 0px;">WIE EIN SCHOTTISCHER STURM</span></span></span><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; float: none; word-spacing: 0px;">spielt in dieser Zeit, aberdiesmal verschlägt es sie an die Küste der Normandie.</span></p>

1


Frankreich, im Jahre 1760

Das trübe Herbstwetter passte bestens zu Fleur Laurents Stimmung. Es war ein trauriger Tag, wie ihm schon viele vorangegangen waren und wie ihm noch viele folgen würden, zumindest in ihrem Leben. Davon war sie überzeugt. Besonders, wenn sie an die Worte des Advokaten dachte: »… Ihr habt das Anwesen binnen vier Wochen zu verlassen …«

Binnen vier Wochen. Der letzte Tag dieser Frist war heute. Nichtsdestotrotz umklammerte sie die Schere, mit der sie die verblühten, traurig aussehenden Rosen zurückschnitt. Vorsichtig darauf bedacht, die Schere genau oberhalb jenes Auges anzusetzen, aus dem im nächsten Jahr eine neue Knospe wachsen sollte. Nächstes Jahr – verbittert schob sie diesen Gedanken beiseite und versuchte, sich mit aller Kraft auf die Rosen zu konzentrieren. Sie schnitt die letzten verwelkten Blüten ab, trat einen Schritt zurück und begutachtete ihr Werk kritisch. Das langgezogene Rosenbett bildete im Sommer einen hübschen Abschluss der großen Terrasse vor dem Haus.

Hinter Fleur schob der Wind totes Laub raschelnd über die Sandsteinplatten der Terrasse und bildete kleine Haufen. Der Sturm der vergangenen Nacht, der sie um den Schlaf gebracht hatte, musste wieder neue Blätter heruntergerissen haben. Wohl bald die letzten, dachte sie, als sie zu den beinahe kahlen Ästen in den Wipfeln des alten Baumbestandes hinaufblickte. Nebel hing stattdessen in den Bäumen, und die Vögel, die den ganzen Sommer über vergnügt ihr Lied gezwitschert hatten, waren verschwunden. Wo sind sie wohl hingeflogen?, fragte sich Fleur.

Bevor sie weiter solchen trübseligen Gedanken nachhängen konnte, riss eine Stimme sie aus ihrer Versunkenheit. »Madame Laurent! Madame Laurent!«

Missmutig drehte sie sich zu der Stimme um, die von einem grauhaarigen Kopf mit einem kleinen Dutt im Nacken stammte, der sich aus einem Fenster im zweiten Stock lehnte. »Die Kutsche ist da!«

»Ja, ja, ich komme«, antwortete sie und drehte sich wieder zu ihren Rosen um. Der Kutscher konnte warten. Ein letztes Mal ließ sie wehmütig den Blick über die Rosenstöcke, den Rasen und die mächtigen, alten Bäume des weitläufigen Gartens schweifen.

Dann griff sie kurz entschlossen nach dem Korb, in dem sie die abgeschnittenen Rosen gesammelt hatte, und ging über die Terrasse um die Hausecke zu einem Holzschuppen. Die verwelkten Blüten kippte sie auf den Komposthaufen, Schere und Korb hängte sie an ihre Plätze an der Bretterwand im Schuppen. Alle Werkzeuge waren sorgfältig an ihren Platz geräumt, was Fleur aber nicht davon abhielt, da und dort eine der verschiedenen Sägen zurechtzurücken oder einen der Rechen umzustellen. Es war ihr daran gelegen, alles ordentlich zu hinterlassen.

Schließlich gab es auch für einen peniblen Geist nichts mehr zu bemängeln. Sie seufzte gedrückt, trat aus dem Zwielicht des Schuppens hinaus und schloss die Tür hinter sich. Ohne nochmals einen Blick auf ihren geliebten Garten zu werfen, ging sie schnellen Schrittes durch die Terrassentür ins Haus.

Der große Salon, den sie betrat, wirkte ebenso verlassen wie der Garten. Die zierlichen Möbelstücke – fein gearbeitete Stühle, mit schwerem Satinstoff bezogene Chaiselongues und kleine, mit Intarsien belegte Salontischchen – waren mit Tüchern abgedeckt. Niemand würde sich in nächster Zeit, in eine anregende Konversation versunken, auf sie setzen und seine Tasse Tee abstellen. Es war, als ob sich der Salon und seine Möbelstücke wie die Pflanzen im Garten für den Winter zurückgezogen hatten und erst wieder zum Leben erwachen würden, wenn sich die rauen Zeiten gebessert hätten. Selbst das Pendel der großen Standuhr hatte aufgehört, die Minuten und Stunden zu zählen. Bewegungslos hing es in seinem Holzkasten hinter dem Glas und wartete darauf, dass irgendwann jemand kommen würde, der die schweren Gewichte an den langen, dünnen Ketten nach oben schob und sie wieder zum Laufen brachte.

Das gleiche verwaiste Bild boten die anderen Räume, die Fleur auf ihrem Weg zum Haupteingang durchquerte.

»Ich bin bereit.«

»Aber Madame, wollt Ihr Euch nicht noch etwas frischmachen?« Die Haushälterin warf einen missbilligenden Blick auf Fleurs Hände. Sie verstand augenscheinlich nicht, wie eine Dame von Stand sich dazu herablassen konnte, etwas derart Geringes wie Gartenarbeit zu verrichten. Selbst wenn es sich nur um das Schneiden der Rosen handelte.

Fleur betrachtete ihre Hände, unter deren Nägel Erde aus dem Garten hängengeblieben war. »Nein«, antwortete sie mit unbeteiligter Miene. So würde ihr wenigstens noch eine Zeitlang etwas von ihrem Garten und ihrem Zuhause bleiben.

Obwohl sie die Haushälterin gemocht hatte, hielt sie den Abschied kurz. Es fiel ihr schwer, hoch erhobenen Kopfes das Anwesen zu verlassen, von dem sie gedacht hatte, es gehöre ihr und sie würde darin wohnen bis zu ihrem Lebensende. Nun war sie es, die gehen musste. Die Haushälterin, eines der Dienstmädchen und die Köchin konnten bleiben. So hatte es der neue Eigentümer angeordnet.

Als sie aus der Tür trat, wurde gerade der schwere, mit Metallbeschlägen versehene Schrankkoffer auf die Kutsche geladen. Er enthielt alles, was man Fleur gelassen hatte: ihre Kleider, einige Bücher und ein paar andere Habseligkeiten.

Wie betäubt stieg Fleur in die Kutsche, die sie in eine ungewisse Zukunft bringen würde. Sie hörte das Schnalzen des Kutschers, mit dem er die Pferde in Bewegung setzte. Rumpelnd fuhr das Gefährt an. Unter den Rädern knirschte der Kies. Fleur warf keinen Blick zurück. Es würde den Schmerz nur unnötig vergrößern. Den Schmerz und die Hoffnungslosigkeit, die sie in sich trug, seit dem Tag, an dem sie im Schreibzimmer des Advokaten ihres kürzlich verschiedenen Gatten gesessen hatte. Wo ihr die amtlichen Entscheide der Testamentsvollstreckung eröffnet worden waren. Sie hörte wieder die Stimme des Advokaten in ihrem Kopf: »… und daher werden das Haus und die dazugehörenden Ländereien den Gläubigern Eures Gatten übereignet, um damit seine Schulden zu begleichen. Euch werden Euer persönlicher Besitz sowie Anteilsscheine an der Hälfte einer Plantage auf den Antillen überlassen.«

Der Advokat hatte bereits eine Passage auf die französischen Antillen auf einem der letzten Schiffe der Saison für sie gebucht. Er hatte ihr auf seinem Globus auch zeigen wollen, wo Sainte-Lucie, die Insel mit der Plantage, lag. Aber Fleur hatte abgelehnt. Was spielte es für eine Rolle, in welchem abgelegenen Winkel der Welt sie den Rest ihres Lebens würde verbringen müssen? Die Inseln waren ihr nicht bekannt. Und es würde nichts an ihrem Schicksal ändern.

Der Advokat hatte ihr auch den Brief vorgelesen, den der Besitzer der anderen Hälfte der Plantage als Antwort an ihren verstorbenen Mann geschickt hatte. Darin erklärte er sich bereit, Fleur zu heiraten. Es würde Sinn machen, dass die Plantage wieder in einer Hand gehalten wurde, und weiße Frauen seien rar auf den Inseln, weshalb er bis dato unverheiratet geblieben sei.

Fleur hatte sich den Plänen der beiden gefügt. Eine andere Möglichkeit blieb ihr nicht. Ihr Vater war vor zwei Jahren verstorben. Und einem ihrer Brüder oder den Ehemännern ihrer Schwestern zur Last fallen, war undenkbar. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie sie nicht von der Tür weisen würden. Im Grunde war ihr Ehemann nach Vaters Tod ihre einzige Familie gewesen.

Bitterkeit drohte, sie zu ersticken. Warum hatte er ihr das angetan? Wie hatte er ihr das Zuhause und damit ihr Leben wegnehmen können? Gewiss, er war ein guter Gatte gewesen, auch wenn er mit seinen beinahe fünfzig Jahren doppelt so alt wie sie gewesen war. Sie hatte ihn nicht geliebt, aber über die vier Jahre, die sie verheiratet gewesen waren, hatten sich eine gewisse Zuneigung und gegenseitiger Respekt eingestellt. Seinen Tod hatte sie bedauert. Zumindest bis zu jenem Tag, an dem der Advokat ihr Leben zunichte gemacht hatte.

Aber daran wollte sie nicht mehr denken. Sie wollte an gar nichts mehr denken. Es war vorbei und alles verloren.

Einige Stunden später hielt die Kutsche am Hafen von Nantes, direkt am Quai, wo eine ganze Reihe von vertäuten Schiffen lag. Hinter ihnen erstreckte sich das bleigraue Meer in seiner Unendlichkeit. Bei dessen Anblick zog sich Fleurs Herz zusammen. Lieber hätte sie sich in einem gemütlichen, warmen Zimmer verkrochen, als sich diesem grauenhaften Nichts auszuliefern.

Der Kutscher rief einen herumlungernden Tagelöhner herbei, damit er ihm half, den schweren Koffer über die Holzplanken hinauf zu einem der Schiffe zu tragen. Es war ein Dreimaster, der aber wesentlich kleiner war als das neben ihm vertäute Schiff.

Unsicher blickte Fleur die vor ihr aufragende Bordwand hinauf. Dieses Schiff sollte wochenlang gegen die Herbststürme ankämpfen und sie über den Atlantik tragen? Zum ersten Mal seit dem Tag beim Advokaten fühlte sie etwas anderes als Taubheit und Bitterkeit. Angst kroch in ihr hoch. Würde sie dieses Schiff jemals wieder lebend verlassen?

Ein Mann in einer dunkelblauen, mit goldenen Knöpfen und Tressen verzierten Uniform kam ihr entgegen. »Madame Laurent, es ist mir eine Ehre, Euch an Bord zu begrüßen. Kapitän Larousse.« Er salutierte zackig und bot ihr seinen Arm, um ihr über die Holzplanken hinaufzuhelfen. Es war eine höfliche Geste, aber sein Gesichtsausdruck blieb streng und reserviert. »Die übrigen Passagiere und die Fracht sind bereits an Bord. Nun da auch Ihr hier seid, können wir auslaufen.«

Sein Tonfall ließ in Fleur ein schlechtes Gewissen aufkommen, als hätte er ihretwegen mit dem Auslaufen warten müssen. Dabei war sie sicher, dass sie sich am vereinbarten Tag an Bord eingefunden hatte. Und die Mittagszeit...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Begehren • England • Feind • Frankreich • Freibeuter • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Groß Britannien • Große Liebe • Held • Historische Liebesromane • Historischer Liebesroman • Kapitän • Karibik • Lady • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Liebhaber • Pirat • Romance • Roman für Frauen • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Schiff • Treue • Unterhaltung • Wie ein schottischer Sturm
ISBN-10 3-7517-5021-5 / 3751750215
ISBN-13 978-3-7517-5021-9 / 9783751750219
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