Wie ein schottischer Sturm (eBook)

Historischer Roman
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2023 | 1. Auflage
398 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-4908-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie ein schottischer Sturm -  Caroline Roth
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Dominique hat den Männern abgeschworen. Doch der Schotte Kincaid McLane fasziniert und verwirrt sie. Bei ihrer ersten Begegnung wirkt er wie ein eitler Lebemann. Bei ihrer zweiten gibt er sich als Händler aus. Und dann trifft sie ihn in einer Hafenspelunke, wo er sich in nichts von den anderen Halunken unterscheidet. Mit einer Ausnahme: Bei seiner Berührung durchfährt sie keine Abscheu, sondern ein stürmisches Verlangen ...

Ein Highlander in Frankreich - eine fesselnde Geschichte um Schmuggel, Geheimnisse und ein unmoralisches Angebot!

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<p class="MsoNormal"><span style="color: black; background: white;">Caroline Roth wurde 1967 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Betriebswirtschaft und arbeitet heute als Finanzchefin bei einer Gruppe von Rehabilitationskliniken.</span><span class="eigentitel"><span style="text-transform: uppercase;"><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; word-spacing: 0px;">IN DEN ARMEN DES WINDES</span></span></span><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; float: none; word-spacing: 0px;">war ihr erster Roman bei Bastei Lübbe, eine leidenschaftliche Liebesgeschichte in der Karibik des 18. Jahrhunderts. Auch ihr zweiter Roman</span><span class="eigentitel"><span style="text-transform: uppercase;"><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; word-spacing: 0px;">WIE EIN SCHOTTISCHER STURM</span></span></span><span style="font-variant-ligatures: normal; font-variant-caps: normal; orphans: 2; text-align: start; widows: 2; -webkit-text-stroke-width: 0px; text-decoration-thickness: initial; text-decoration-style: initial; text-decoration-color: initial; float: none; word-spacing: 0px;">spielt in dieser Zeit, aberdiesmal verschlägt es sie an die Küste der Normandie.</span></p>

2


Sind die von allen guten Geistern verlassen? Das können die doch nicht machen!«

Der Aufschrei aus dem Büro seiner Chefin ließ Henri aufhorchen. Nicht wegen des gänzlich undamenhaften Ausbruchs. Das war er von Dominique gewohnt. Wenn es um Kraftausdrücke ging, konnte sie jedem Kutscher Konkurrenz machen. Er seufzte. Ihr Vater hätte sie als Mädchen nicht so oft in die Manufaktur mitbringen sollen, wo sie mit den Kindern der Arbeiter spielte und ihre Zeit auf der Straße verbrachte anstatt unter der Aufsicht einer strengen Gouvernante.

Auch wenn sie mittlerweile gelernt hatte, sich wie eine wohlerzogene Dame von Stand zu benehmen, und das üblicherweise auch tat, kehrte sie, wenn sie unter sich waren, hin und wieder zu ihrem alten Ich zurück, vor allem wenn sie sich über etwas aufregte.

Nein, es war also nicht das undamenhafte Betragen, das Henri aufhorchen ließ, sondern das Erschrecken, das in ihrer Stimme erkennbar war. Er stellte den Federhalter ins Tintenfass, erhob sich und eilte, soweit es seine alten, gichtgeplagten Knochen erlaubten, hinüber ins angrenzende Büro.

Als hätte sie ihn schon erwartet, stand Dominique Devilliers hinter ihrem Schreibtisch und hielt ein Blatt Papier hoch. Sie berührte es nur mit Zeigefinger und Daumen, als würde sie es äußerst widerwillig anfassen.

»Was ist los?«, fragte Henri atemlos.

»Das ist los!« Mit vor Zorn funkelnden Augen wedelte sie mit dem Blatt herum. »Zuerst fällt diesen dummen Beamten nichts Besseres ein, als die Einfuhr von Zinn aus England zu verbieten. Dann verlangen sie, dass man gegen eine hohe Gebühr eine Sondergenehmigung beantragt. Und jetzt lehnen sie diese auch noch mit fadenscheinigen Gründen ab!«

Henri holte tief Luft. »Das ist nicht gut. Gar nicht gut.«

»Nein! Wem sagst du das!« Sie warf ihm den Brief hin, ließ sich auf ihren Stuhl fallen und stützte das Gesicht in die Hände. »Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.«

Den Kopf zwischen den vornübergebeugten Schultern eingezogen, gab seine sonst so kämpferische Dominique ein Bild von solcher Verzweiflung ab, dass Henri versucht war, den Arm um sie zu legen und sie zu trösten. Doch er wusste, dass sie das nicht schätzen würde. Wenn sie etwas hasste, dann Mitleid.

»Wo sollen wir denn jetzt Zinn zu vernünftigen Preisen herkriegen?«, fragte Dominique aufgelöst. »Das französische ist viel teurer als das englische, und die Qualität ist lausig! Das wird uns ruinieren!«

Henri überflog die krakelige Handschrift auf dem Brief, die in komplizierten Behördenformulierungen mitteilte, dass aus diesen und jenen Gründen dem Antrag für eine Sondergenehmigung nicht entsprochen werden könne. Er presste die Lippen zusammen. Sie litten bereits genug unter der Konkurrenz der Fayence- und Porzellanmanufakturen im benachbarten Rouen. Das Zinn war ein unverzichtbarer Rohstoff bei der Herstellung der Fayencen, und seine Qualität entscheidend für das Gelingen der verschiedenen Brennvorgänge.

»Das machen die nur, um die unrentablen französischen Minen zu schützen!«, empörte sich Dominique. »Ich will nicht wissen, wer hier wieder wen geschmiert hat!«

Henri dachte eine Weile nach und meinte dann vorsichtig: »Vielleicht sollten wir Gustave um Hilfe bitten.«

»Gustave?« Wie eine Furie schoss Dominique hoch. »Der ist der Letzte, den ich um Hilfe bitten werde! Vorher gehe ich auf der Rue Notre-Dame betteln!«

Henri verkniff sich ein Lächeln. Auch wenn nun er derjenige war, den sie wütend anblitzte, hatte wenigstens ihr Kampfgeist wieder die Oberhand gewonnen über die Verzweiflung. Cousin Gustave war ihr ein Dorn im Auge, seit er versucht hatte, ihr das Erbe ihres Vaters, die Manufaktur, streitig zu machen.

»Nein. Denen werde ich einen gesalzenen Brief schreiben und verlangen, dass sie ihre Entscheidung ändern! Die können uns nicht einfach ruinieren, bloß um die Interessen der Minenbetreiber zu schützen«, entschied Dominique und setzte sich wieder. »Und wenn nötig, finde ich heraus, wer dafür geschmiert werden muss!«

Henri nickte und zog sich wieder zurück. Seine Aufgabe hier war getan.

Nachdem Henri gegangen war, atmete Dominique einmal tief durch. »Hört das denn nie auf?«, murmelte sie und schloss die Augen. Seit sie die Leitung der Manufaktur übernommen hatte, war jeder Tag ein Kampf. Jacques hatte gründliche Arbeit geleistet und den Betrieb an den Rand des Ruins geführt. Auch wenn sie mittlerweile wieder besser dastanden, den Durchbruch hatten sie noch nicht geschafft.

In einem plötzlichen Frösteln legte Dominique die Arme um sich, stand auf und ging zum Fenster. Gedankenverloren starrte sie auf die Straße hinunter und über die Dächer von Le Havre.

Immer noch schmerzte der Gedanke an Jacques de Villiers. Ein Adliger, der der Ehre und Würde seines alten Geschlechts so gar nicht entsprochen hatte. Den sie voller Vertrauen geliebt und der sie skrupellos enttäuscht hatte. Noch immer konnte sie nicht begreifen, wie sie sich derart in ihm hatte täuschen können. Galant war er gewesen und liebenswürdig. Er hatte ihr den Hof gemacht und sie umworben, als wäre sie eine Prinzessin.

Dominique schnaubte. Sie hätte es besser wissen müssen. Eine Fabrikantentochter wurde nie eine Adlige. Da nützte auch die gute Erziehung in dem vornehmen Mädcheninternat, in das ihr Vater sie auf Drängen ihrer Mutter für ein paar Jahre geschickt hatte, nichts. Und auch nicht die Heirat mit Jacques. Seine Gesellschaftskreise hatten sie zwar höflich aufgenommen, aber sie war immer eine Außenseiterin geblieben.

Seinen Namen hatte sie nach seinem Tod weiterführen müssen. Aber das adlige de Villiers zu ihrem eigenen Devilliers zu machen und die Manufaktur umzubenennen, die seit ihrer Heirat Jacques’ Namen getragen hatte, hatte ihr etwas über die Enttäuschung und den Schmerz hinweggeholfen. Und über die Wut auf sich selbst.

Es musste an seinen Augen gelegen haben! Sie hatten sie immer so ehrlich und seelenvoll angeblickt. Doch er hatte nicht nur ihr schöne Augen gemacht, sondern auch anderen Frauen, wie sie nach seinem Tod erfahren hatte. Und wie er gestorben war … das war vielleicht das Schlimmste gewesen. Sie hätte ihn erwürgen können, wäre er nicht schon tot gewesen.

Nach seinem Dahinscheiden hatten sie sich wie die Geier auf sie gestürzt, um sich an der naiven, kleinen Witwe zu ergötzen. Allen voran der liebe Cousin Gustave, der ihr auch noch die Manufaktur hatte wegnehmen wollen! Aber sie würde kämpfen, bis sie tot umfiele. Vorher würde sie nicht aufgeben. Niemals!

Sie wandte sich vom Fenster ab. Ihr Blick fiel auf die Vitrine mit den ausgestellten Fayencen: kunstvoll modellierte Figürchen, aufwändig bemalte Teller und feine Tässchen, verschiedenste Suppenschüsseln und Saucieren, Schalen und Krüge, Vasen in allen möglichen Formen und Gehäuse für Standuhren. Während die meisten auf den Märkten erhältlichen Fayencen einen weißen Grundton mit kobaltblauer Bemalung aufwiesen, hatte sich die Manufaktur Devilliers auf die seltenere violette, gelbe und grüne Bemalung spezialisiert und verzierte kostbare Gegenstände und Gedecke sogar mit teuren Lackfarben und Goldrändern. Die Mischung der Farben und die richtigen Temperaturen beim Brennen waren das Erfolgsrezept ihres Vaters gewesen, das er an seine Tochter weitergegeben hatte. Sein Rezeptbuch war ihr bestgehütetstes Geheimnis und ihr ganzer Schatz.

Sie seufzte wehmütig und wandte sich von der Vitrine ab, um sich den neusten Zeichnungen zu widmen, die ihr die Malerinnen als Vorschläge für das neue Service gebracht hatten. Um sich von den Chinoiserien, dem nach chinesischem Vorbild bemalten Porzellan, abzuheben, setzten sie ganz auf den neusten Renner: die griechische Antike. Da war Europa zu sehen, die von dem Stier entführt wurde, nackte Nymphen um einen lüsternen Satyr tanzend, ein Blitze schleudernder Zeus, die schöne Aphrodite dem Bad entsteigend und Athene in ihrer Kriegerinnenrüstung.

Am letzten Bild, dem der weisen Göttin Athene, blieb Dominiques Blick hängen.

Auch sie musste weiterkämpfen. Sie war es ihrem Vater schuldig und all den Arbeitern in ihrem Betrieb, die an sie glaubten und nicht zur Konkurrenz nach Rouen übergelaufen waren, als gleich mehrere Betriebe versucht hatten, sie ihr abzuwerben. Und nicht zuletzt für Henri, der sein ganzes Leben in den Dienst der Manufaktur gestellt hatte und der ihr treuester und ergebenster Freund war. Sie war es ihnen allen – und nicht zuletzt sich selbst – schuldig.

Hufgeklapper riss sie aus ihren Gedanken. Die heutige Auslieferung! Sie raffte die Röcke und eilte die Treppe in den Hof hinunter. Die beiden vor einem Transportwagen angeschirrten Pferde scharrten bereits ungeduldig mit den Hufen.

»Wartet!«, rief sie den beiden Männern zu, die gerade den Deckel auf eine lange Holzkiste nageln wollten. »Seid ihr auch sicher, dass alles drin ist?«

Bei ihrem Anblick riss sich der eine, ein Hüne von einem Mann, rasch den Hut vom Haupt und stammelte mit gesenktem Kopf: »Madame! Monsieur Henri hat die Verpackung selbst überwacht. Es muss alles da sein!« Es klang beinahe, als hätte er ein schlechtes Gewissen, die Ladung nicht selbst noch einmal überprüft zu haben.

»Dann ist ja gut. Danke dir, Maurice«, sagte Dominique freundlich und trat vor die Kiste. Bis an den Rand war sie gefüllt mit kleinen Schachteln, sorgsam ausgepolstert mit Sägespänen und Lumpen. Mit einem Nicken bedeutete Dominique den Männern, die Kiste zu schließen. Sie nagelten den Deckel darauf und hoben sie behutsam auf den Wagen, wo bereits drei weitere Kisten standen.

»Seid vorsichtig, und haltet die Pferde gut unter...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Begehren • Frankreich • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Geheimnisse • Große Liebe • Held • Highlander • Historische Liebesromane • Historischer Liebesroman • In den Armen des Windes • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Liebhaber • Normandie • Romance • Roman für Frauen • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Schmuggler • Unterhaltung
ISBN-10 3-7517-4908-X / 375174908X
ISBN-13 978-3-7517-4908-4 / 9783751749084
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