Herbstzauber in Briar Creek (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
368 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-2105-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Herbstzauber in Briar Creek - Olivia Miles
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Small-Town-Romances für jede Jahreszeit: Willkommen in Briar Creek

Als Jane Madison erfährt, dass ihr Exmann zum zweiten Mal heiratet, gerät ihre Welt erneut ins Wanken. Sie ist sich sicher, nie wieder glücklich zu werden. Doch dann taucht Henry Birch in Briar Creek auf, der Mann, der Jane die Heirat bis zu ihrem Hochzeitstag ausreden wollte - und ihr Herz auch nach all den Jahren höher schlagen lässt. Aber eine alleinerziehende Mutter kann doch nicht den besten Freund ihres Exmanns lieben ... oder etwa doch?

»Große Empfehlung für alle Small-Town-Romance-Fans!« THEROMANCEDISH

Dieser Roman ist ein Remake des in einer früheren Ausgabe bei LYX.digital erschienenen Titels HERBSTZAUBER IN BRIAR CREEK



<p><strong>Olivia Miles</strong> gewann 2011 den <strong>HARLEQUIN HAPPY HOLIDAYS CONTEST</strong>. Seitdem schickt sie ihre Protagonistinnen mit Vorliebe aus der Großstadt in idyllische Einöden. Denn obwohl die Autorin schon immer in großen Metropolen lebte und arbeitete, weiß sie den Kleinstadt-Charme zu schätzen. Ihre Romane wurden bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt. Miles lebt mit ihrer Familie in Illinois.</p>

1


»Ich muss dir was sagen, Mommy.« Die Worte kamen flüsternd und fast schon schüchtern heraus. »Ich bin verliebt.«

Die Ampel vor ihnen wurde gelb, und Jane Madison trat etwas fester auf die Bremse als beabsichtigt. Sie blickte auf und musterte ihre fünfjährige Tochter im Rückspiegel, wobei sie versuchte, sich ihre Belustigung nicht anmerken zu lassen. »Ach, wirklich? Wie heißt er denn?«

»Das weiß ich nicht«, erwiderte Sophie ruhig. »Aber wir lieben uns.«

»Verstehe.« Fing das so früh schon an? Tauschte sie schon jetzt ihre Puppen gegen Jungs aus? Erneut sah Jane in den Spiegel und bemerkte die zahlreichen Prinzessinnenketten um den Hals ihrer Tochter und die Ohrclips aus Plastik, die sie letzten Monat zum Geburtstag bekommen hatte. Sie war noch immer ihr süßes kleines Mädchen, auch wenn sie ein bisschen zu verrückt nach Jungs war. Vielleicht sahen sie einfach zu viele Zeichentrickfilme an, in denen der Prinz das Bauernmädchen in sein Schloss entführte, wo sie glücklich bis an ihr Lebensende lebten …

Jane raubte ihrem Kind nur ungern diesen wunderschönen Wunschtraum, aber es wurde anscheinend Zeit, ihrer Tochter noch eine andere Vorstellung zu vermitteln: die eines Mädchens, das aufs College ging, einen Beruf ergriff und nicht ihr ganzes Leben auf einen Mann wartete – einen Mann, der sie von einem Tag auf den anderen verlassen konnte.

Das hatte durchaus seine guten Seiten, beispielsweise Eiscreme zum Abendessen, wenn Sophie nicht zu Hause war, niveaulose Sendungen im Fernsehen, wenn es abends zu ruhig wurde, und den irgendwie beruhigenden Gedanken, dass sie ihre Beine nur noch rasieren musste, wenn es unbedingt nötig war – was immer seltener der Fall war. Und natürlich hatte sie Sophie. Das war das Wichtigste.

Sie wartete darauf, dass die Ampel wieder umschaltete, und fuhr dann die gewundenen Straßen entlang, die nach den drei Regentagen ziemlich schlüpfrig waren. Die Blätter verfärbten sich langsam, und der starke Wind der vergangenen Woche hatte viel Laub auf die Straße geweht und überall orange- und goldfarbene Akzente gesetzt. Es war ein grauer Tag, ein trüber Tag, wie manche sagen würden, aber nicht für Jane. Ihrer Meinung nach war dies der perfekte Abend, um es sich mit einer Schüssel selbst gekochter Suppe bequem zu machen und sich mit ihrer Tochter zu unterhalten. Obwohl Sophie nur eine Nacht im Haus ihres Vaters verbracht hatte, war es Jane viel zu ruhig gewesen und ihr war die Decke auf den Kopf gefallen. In der Zeit, in der sie keine Realityshows ansah oder die letzten Reste aus der Eispackung kratzte, hatte sie die Stunden gezählt, bis die Zimmer wieder von endlosem Geplapper und Gelächter erfüllt sein würden.

»Dann erzähl mal, Sophie. Woher weißt du, dass du verliebt bist?«

»Er hat mich heute in der Pause von der Schaukel geschubst«, berichtete Sophie. »Das nennt man wahre Liebe.«

Wenn es doch nur so einfach wäre, dachte Jane und stellte fest, dass sie die unschuldige Behauptung ihrer Tochter irritierte. Sie bog in ihre Straße ein, winkte den Nachbarn zu, die sie in den sechs Jahren, die sie jetzt hier wohnte, kennengelernt hatte, und spürte wie immer eine unglaubliche Ruhe, als ihr Haus in Sicht kam. Der Kranz mit orangefarbenen und weißen Beeren, den sie zusammen mit Sophie am letzten Wochenende gekauft hatte, hing an einem Band an der grünen Haustür, und die prächtigen roten, lila- und orangefarbenen Chrysanthemen, die sie im Garten gepflanzt hatte, stimmten sie sofort fröhlich. Aber während sie die hübsche Herbstdekoration bewunderte, machte sich schon wieder diese vertraute dumpfe Enge in ihrer Brust breit, die auch neun Monate nach dem Auszug ihres Mannes nicht verschwunden war.

»Das klingt ja nach einem ganz besonderen jungen Mann«, meinte Jane grinsend und stockte, als ihr etwas einfiel. Der neue Musiklehrer an der Grundschule von Briar Creek sah ziemlich niedlich aus, und Sophie war während des Sommers auch ziemlich vernarrt in ihren siebzehnjährigen Betreuer im Sommerlager gewesen. Jane war vor Überraschung der Mund offen gestanden, als Sophie kichernd versucht hatte, den armen Andrew durchzukitzeln. Ja, ihre Tochter flirtete gern. Woher hatte sie das nur? Von ihrem Vater, dachte Jane reumütig. »Ist er … so groß wie du?«

Sophie nickte enthusiastisch, während Jane sie aus dem Kindersitz losschnallte und ihren glitzernden Einhornrucksack aus dem Wagen nahm. »Obwohl …« Sie erstarrte und legte einen Finger an ihre Lippen. »Ich glaube, er ist doch ein bisschen kleiner.«

Jane lachte. »Na, dann komm«, forderte sie ihre Tochter auf und holte die kleine Reisetasche aus dem Kofferraum. »Ich habe dir gestern Abend noch Schokoladenkekse gebacken. Die isst du doch so gerne.«

»Oh, lecker! Kristy hat mir auch welche gebacken.«

Jane zuckte zusammen, sagte aber nichts. Sie ließ sich beim Aufschließen der Tür Zeit und versuchte, nicht an die andere Frau zu denken, für die ihr Mann sie verlassen hatte. Die Suppe, die sie den ganzen Nachmittag im Schongarer hatte sieden lassen, sorgte dafür, dass das Haus einladend nach Essen und Gewürzen duftete, aber auch das konnte die Leere in ihrem Herzen nicht vertreiben.

Sophie stürmte sofort in die Küche und ignorierte Janes Aufforderung, zuerst die Gummistiefel auszuziehen. Seufzend hängte Jane ihren Mantel an die Garderobe. Sie konnte hören, dass Sophie bereits die Folie vom Keksteller abzog. Als Nächstes würde sie ihr vermutlich noch erzählen, dass Kristys Kekse viel besser schmeckten als ihre. Es reichte der Frau nicht, Jane den Ehemann zu stehlen, nein, sie versuchte auch noch, sich die Zuneigung ihrer Tochter zu erschleichen.

Als Jane die Küche betrat, blickte Sophie auf. »Die schmecken viel leckerer als Kristys Kekse. Ihre sind immer ganz braun am Rand und kleben im Mund fest. Und sie nimmt Apfelmus anstelle von Butter. Tante Anna hat das Gesicht verzogen, als ich ihr das erzählt habe.«

Jane sah ihre Tochter interessiert an und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Was du nicht sagst«, murmelte sie und holte eine Packung Milch aus dem Kühlschrank, während sich ihre Laune schlagartig hob.

»Ich habe ihr gesagt, dass sie mir schmecken, aber als sie nicht hingesehen hat, habe ich der Katze meinen Keks gegeben. Du bist doch nicht böse, oder, Mommy?«

Amüsiert hätte es eher getroffen. Jane presste die Lippen aufeinander und reichte ihrer Tochter ein Glas Milch. »Du hast das sehr höflich gehandhabt, Sophie, aber was die Katze angeht, wäre es besser, wenn du den Keks nächstes Mal einfach in die Tasche steckst.« Oder ihn die Toilette hinunterspülst. »Schokolade ist nicht gut für Tiere. Du willst doch nicht, dass das arme Kätzchen krank wird. Warum gehst du jetzt nicht nach oben und packst deine Tasche aus, während ich mich um das Essen kümmere?«

»Machen wir heute Abend eine Pyjamaparty?«, fragte Sophie aufgeregt und hüpfte vom Küchenstuhl.

Jane sah auf die Uhr und stellte fest, dass es erst zehn nach fünf war. An den Tagen, an denen sie nicht arbeitete, begann die Party manchmal schon um vier. »Das ist eine tolle Idee.« Sie seufzte bei dem bloßen Gedanken daran, die Leggings auszuziehen, die sie unter ihrer Yogahose trug und die so eng saß, dass sie Abdrücke in der Haut bildeten. Die Herbstkurse hatten heute nach einer dreiwöchigen Pause nach dem Sommerlager angefangen, und in nicht einmal einem Monat hatte sie vergessen, wie unangenehm und kratzig so ein Gymnastikanzug sein konnte.

Sie dachte an die zwei leeren Eispackungen, die sie ganz tief unten im Mülleimer vergraben hatte. Vielleicht sollte sie ihre Kekse demnächst auch lieber mit Apfelmus backen.

Sie nahm ihre Tochter an die Hand und lief mit ihr die Treppe nach oben, wo sie sich ihre Kuschelsachen anzogen, wie Sophie immer so schön sagte. Während sich Sophie mit einem Malbuch am Tisch in ihrem Zimmer beschäftigte, stellte Jane leise vor sich hinsummend die Waschmaschine an. Da klingelte es auf einmal an der Tür und die Welt blieb stehen.

Ihr Herz klopfte schneller. Wer kam bloß um diese Uhrzeit vorbei? Ach ja, es war ja noch nicht einmal halb sechs. Und sie trug eine rosa- und lilafarben karierte Hose, ein langärmliges T-Shirt und – du liebe Güte! – keinen BH. Mit schamrotem Gesicht ging Jane die mentale Liste möglicher Personen durch, die da vor der Tür stehen mochten. Eine Pfadfinderin, die Kekse verkaufte? Oder ein Hausierer? Sie könnte behaupten, krank zu sein, das würde auch ihre Kleidung erklären, aber nicht Sophies Nachthemd … Sie knabberte an ihren Fingernägeln. Das schlimmste Szenario wäre ihr Exmann, der etwas vorbeibrachte, das Sophie vergessen hatte. Es klingelte erneut, und Jane kramte panisch im Wäschekorb herum auf der Suche nach einem Kleidungsstück, das nicht fleckig oder zerknittert war und nicht schlecht roch, irgendetwas, das vorzeigbarer war als das, was sie am Leib hatte. Es klingelte ein drittes Mal. Jane machte einen Schritt nach hinten. Sie trug zwar nur einen Schlafanzug, aber der war wenigstens sauber.

Nervös ging sie um die Ecke und schalt sich innerlich dafür, nicht eine weitere Stunde ausgehalten zu haben – 18 Uhr war eine weitaus akzeptablere Zeit, um im Schlafanzug herumzulaufen, oder … Sie schlich zur Tür, hielt den Atem an und seufzte erleichtert auf, als sie durch die Glasscheibe ihre älteste Schwester erblickte.

»Grace! Komm doch rein!« Sie lächelte ihre Schwester an und ignorierte deren irritierte Miene, als sie Janes Füße musterte, die in ihren bequemen Hasenhausschuhen steckten. Jane spürte, wie sie rot wurde. Daran hatte...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2023
Reihe/Serie Briar Creek
Übersetzer Kerstin Fricke
Sprache deutsch
Original-Titel Hope springs on Main Street
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Café • Famile • Familie • Frauen • Heimat • Herbst • Kleinstadt • Liebe • Liebesroman • Neuanfang • Romance • Scheidung • Smalltown • Susan Wiggs • USA • Vermont • Zweite Chance
ISBN-10 3-7363-2105-8 / 3736321058
ISBN-13 978-3-7363-2105-2 / 9783736321052
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