Großes DU, hör mir zu! -  Maria Wimmer

Großes DU, hör mir zu! (eBook)

Fromme und weniger fromme Gedanken einer jungen Christin

(Autor)

Erni Zeitler (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
400 Seiten
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99093-712-9 (ISBN)
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wie eine junge Frau - vertrauend auf das Große DU - Ihn/ Sie als Lebenskraft anrief...

1. ADVENT bis Dreikönig

 

30. November 1985

Es ist so schrecklich,

zu hören, zu wissen

– oder zu sehen, wie im Musical hier –

daß immer wieder Leute

dem Köder des Militärs erliegen.

Jesus, Du hast die Gewalt verurteilt,

kämpfst nur mit Geist und Liebe;

Du, Herr wolltest uns

das Leben schenken.

Wir aber nehmen es nicht an,

bleiben in unseren Verblendungen

und vegetieren nur so dahin

oder rauben gar anderen

die Chance auf Leben.

Hilf, hilf uns, bitte, bitte hilf!

Laß wieder den Instinkt im Menschen

stärker, fordernder werden,

der ihn am Töten und am Morden hindert!

Amen, Du Sieger

über den Tod.

 

1. Dezember 1985

Warum, o Gott,

warum, warum

muß das so sein?

Warum, Du Liebe,

Heilig‘ Geist

kann denn ein Mensch

nie als der reine Mensch

nur sein,

fragt man immer um seine Rolle

als Mann oder Frau

– auch wenn es um

nicht-geschlechtliche Dinge geht?

Es ist zu schwer,

sich in dieses Schema zu fügen,

das zu akzeptieren.

Das Geschlecht scheint wichtiger zu sein

als der Mensch.

Gott, Du weiblich-männlich,

über beiden stehendes Wesen,

sag, was ist der geistige Sinn

der Geschlechtlichkeit?

 

2. Dezember 1985

So oft habe ich schon sinngemäß gehört,

Gott werde sein ‚Volk des Bundes‘ befreien,

von allen Lasten reinigen und erlösen.

Ach ja, mein Gott!

Auch ich bin Dir verbunden,

gehöre wohl zu ‚Deinem Volk‘,

bin Dein Kind –

und bedarf vielleicht mehr

als so manch anderer Deiner Güte,

die mich über mich selbst erhebt.

Komm, guter Geist, Du Heilig-Geist

und tilge meine Sünde,

laß Buße nun

die Freiheit ermöglichen.

Komm, oh Gott

und reinige mich,

mach mich wieder frei

von allen Nöten

und den

ungelösten Fragen

meiner Seele.

 

3. Dezember 1985

Danke, DU: Allumfassend,

Liebe je aufs Neue schenkend

gütig helfend, groß,

DU heiliger Gott!

Ich war müde, erschöpft

und nicht kräftig genug,

um die Trägheit des Denkens

zu überwinden.

Du aber

hast mein Stoßgebet erhört,

daß ich nicht in die Leere absackte.

Wie,

das weiß ich nicht.

Auf einmal habe ich wieder Lust an der Arbeit,

spüre den Föhn nicht mehr

und kann meine Pflichten nach Wichtigkeit ordnen,

werde alles der Reihe nach schaffen.

Zuvor aber

wollte ich Dir

DANKE

sagen.

 

4. Dezember 1985

Ich habe heute so viel vor,

will arbeiten, lernen,

ein wenig Stille halten in Dir

und Besorgungen,

Hausarbeit

erledigen.

Und obwohl ich mich darauf freue,

mit Energie ans Werk gehe,

habe ich Angst, nicht alles zu schaffen.

Gib mir Du den klaren Blick

für das Wesentliche!

Auch wenn vielleicht Dinge dazwischen kommen,

die mich aufhalten,

so muß das nicht der Untergang meiner Pläne sein,

wenn ich nur konsequent bin.

Auch wenn ich nicht alles schaffe,

was ich für selbstverständlich möglich gehalten habe,

muß ich nicht über mich enttäuscht sein.

Denn DU bist es, der urteilt,

und Du zählst das Bemühen,

nicht den Erfolg.

 

5. Dezember 1985

Herr, es gibt Tage,

da bin ich total erschöpft,

vollkommen am Ende, richtig K.O.

Selten kann ich dann am Abend,

wenn ich schon fast den Weg ins Bett nicht mehr schaffe,

noch den kommenden Tag vorbereiten,

wenigstens das Wichtigste notieren,

das ich nicht vergessen darf.

Meine gesamte Energie

nimmt die Anstrengung in Anspruch,

den Wecker richtig zu stellen.

Danke, Gott,

wenn Du mir die Kraft gibst,

mich zu überwinden und noch das Nötigste vorzubereiten,

weil ich mich dann auf das Wesentliche konzentriere.

Aber wenn ich zu schwach bin,

noch ‚die Kleider bereit zu legen‘

und nur mehr müde mich erinnere,

daß ich ja noch beten sollte

und vielleicht schon einschlafe im Satz

„Amen, Herr, verzeih, heute nur „gute Nacht“!“

so rechne es mir nicht (als Makel) an!

 

6. Dezember 1985

Ich bin am Ende mit meiner Kraft,

muß mein Versagen erkennen.

Mit allem Wollen und Bemühen

wurde ich schwach,

die Liebe in mir ist zu zart,

um die Härte zu bekämpfen.

Ich sah es schon bald

mit ‚unserer‘ Beziehung bergab gehen

und bemühte mich, alles,

was sich zwischen uns stellte,

zu bekämpfen.

Aber dabei vergaß ich auf Dich, Gott,

und darauf, um Deine Hilfe zu bitten.

Jetzt sehe ich:

allein bin ich nichts.

Aber wenn Du willst, Herr,

so fügen ‚wir‘ uns wieder

zur echten Gemeinschaft

zusammen.

 

7. Dezember 1985

Es müßen keine Geistesblitze sein,

die ein wissenschaftliches Problem lösen;

es muß kein großer Neubeginn sein,

der die Krise beendet.

Ein wenig Ausrauchen der erhitzten Gemüter

wirkt oft viel mehr Wunder

als eine Lagebesprechung

der Aggressionsverhältnisse.

Schenk uns öfter

solche Momente der Stille,

in denen wir zu uns kommen,

ohne dabei im Spüren zu leiden.

Wie ein Lot

sich am besten

durch Ausschwingen einpendelt

– dorthin, wo es hingehört,

so sind auch wir.

Die nötigen Entspannungsspaziergänge,

die Ruhemomente,

die den Frieden fördern,

wollen wir erkennen

und sie nutzen.

 

8. Dezember 1985

Herr, ich weiß,

daß DU ‚uns‘ in den Händen hältst

– und doch, Herr frage ich:

Wie wird es weitergehen?

Kann aus der Krise,

in die ‚wir‘ großteils

ohne Schuld geraten sind,

wieder neu

die Freundschaft wachsen?

Was können wir tun,

um in die Tiefe zurückzufinden;

wodurch finden unsere Seelen

neu zueinander?

Wie kann ich meinem Partner helfen,

stark zu bleiben,

nicht nur zu hoffen

und blind

dem Glück zu vertrauen –

sondern es zu erbeten

und zu erkämpfen?

 

9. Dezember 1985

Mit Schrecken habe ich heute bemerkt,

daß bald Weihnachten ist.

Das hat mich nicht hauptsächlich

darum unangenehm getroffen,

weil ich doch

einige Weihnachtsgeschenke machen und besorgen,

Briefe verschicken will.

Viel beunruhigender ist der Gedanke,

daß es Zeit wird für mich,

eine Möglichkeit zum Weihnachtserleben zu suchen

– für mich und andere, die sonst einsam sind –

meine Vorbereitungen zu beginnen

für diese unübliche Art,

Deinen Geburtstag als Mensch zu feiern.

Auch fehlt mir noch die betende Vorbereitung

auf Dein Kommen:

Vielleicht klappt es jetzt

durch ein konkreteres Fasten-Bewußtsein,

daß ich Dir wieder richtig zuhöre.

So sprich DU,

was Du von mir willst.

 

10. Dezember 1985

Mein Kopf schmerzt, Herr

und müde bin ich außerdem.

Es fällt mir schwer, bei einem Gedanken zu bleiben,

eine zu große Anstrengung ist das heute für mich.

Wenn ich die Frage lösen will und überdenke,

ob heute ‚unsere‘ Zärtlichkeit im Recht war oder nicht,

so kann ich immer nur in kurzen Momenten

kleine Dinge sehen, die mir Antwort geben.

Der stechende Schmerz im Kopf ist so stark,

daß er das Denken lähmt.

Nicht einmal Ärger über den Partner,

der meine schlechte Verfassung nicht bemerkt hat

oder Mitleid für seine so große Erschöpfung

kann ich empfinden.

Laß mich dadurch nicht Fehler tun,

wenn in mir nur mehr Schmerz ist.

DU kannst, wenn Du nur willst,

mein Ich

in meinem Tun

behüten!

 

11. Dezember 1985

Danke für die Freunde,

die ich habe.

Sie sind so verschieden,

alle haben andere Sorgen

und keinen einzigen

möchte ich missen.

Wir können Gedanken,

Pläne und Interessen teilen.

Einer darf dem anderen

neue Welten erschließen

und beide dürfen

ihren Blick erweitern.

Dank sei Dir auch für die Krisen,

die unsere Beziehungen öfters erschüttern.

Wir dürfen dadurch besser, innerlicher

zueinander wachsen.

Freundschaft

ist Dein ganz besonderes

Geschenk an uns Menschen.

 

12. Dezember 1985

Herr,

ich habe es mir abgewöhnt,

zu viel zu hoffen.

Wenn ‚sein‘ Brief kommt,

auf den ich schon

so lange gewartet habe,

ist meine Freude vorsichtig.

Erst will ich wissen,

ob mein Partner

mit mir wirklich

ins Gespräch eintritt,

ehe ich juble und singe,

weil die Krise überwunden scheint.

Zaghaft und zögernd freue ich mich,

wenn es dann echte Diskussion war,

wenn wir ein reifes Gespräch zu führen

begonnen haben:

Und dann freut sich mein Geist –

nicht nur mein Gefühl,

vor allem meine Seele

wird...

Erscheint lt. Verlag 22.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-99093-712-X / 399093712X
ISBN-13 978-3-99093-712-9 / 9783990937129
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