Horror Short Stories -  Barbara Mercsanits

Horror Short Stories (eBook)

4 schockierende Kurzgeschichten
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
192 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-3541-6 (ISBN)
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Diese Geschichten handeln von einer jungen Frau, die den Alptraum ihres Lebens erlitt. Sie gibt alles auf für ein bisschen Freiheit. Dennoch ist die Angst, von ihm gefunden zu werden, ihr ständiger Begleiter. Noch einmal musste sie diese Gefühl der hilflosen Ohnmacht durchleben, nur mit dem einen großen Unterschied, dass sie dieses Mal eine endgültige Entscheidung treffen würde.

Geboren und aufgewachsen bin ich in Wien. Als ich mit 28 Jahren schwanger wurde, litt ich jede Nacht unter Albträumen. Ich wusste nicht genau, was ich damit anfangen sollte, aber aus einem Bauchgefühl heraus begann ich, diese Träume aufzuschreiben. Das dies der Beginn einer neuen Leidenschaft werden sollte, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Da mit einem zu einem Kleinkind heranwachsenden Baby an Freizeit nicht zu denken war, musste ich persönliche Interessen viele Jahre zurückstecken. Die Ehe war nach sieben Jahren gescheitert und da ich als alleinerziehende Mutter Vollzeit arbeitete, musste mein Traum vom Schreiben erneut einige Jahre warten. Mit dem Schreiben begann ich schließlich vor zwei Jahren, aber eher sporadisch. Richtigen Ehrgeiz entwickelte ich letztes Jahr im Spätherbst und nutzte jede freie Minute, um an meinen Horror-Short-Stories zu arbeiten. Aus dem Schreiben ist eine wahre Leidenschaft geworden und ich kann es kaum erwarten, jede neue Idee aufzuschreiben und mit anderen Lesern zu teilen.

Der unheimliche Mann


1. Kapitel

Ich wuchs in einer kleinen Stadt namens Floraltown auf. Für mich war von Anfang an klar, dass ich für immer hier leben wollte. Es war für mich unvorstellbar, woanders hinzuziehen. Mein Städtchen war für die berühmten Magnolien bekannt. In Ihrer herrlichen floralen Pracht blühen sie zwischen Mai und August. Man sagt ihnen eine beruhigende Wirkung nach, aus diesem Grund waren sie vermutlich genauso beliebt wie Lavendel. Schon als Kind liebte ich es, in der Natur zu sein und nutzte jede Gelegenheit, um die Landschaft unsicher zu machen. Ich spreche hier nicht davon, dass ich ärger machte, aber mich faszinierte die Natur. Hinter unserem Haus verlief ein kleiner Bach und ich genoss es, diesen Barfuß entlang zu gehen und mich überraschen zu lassen, was die Natur so für mich bereithielt. Für mich war es einfach das Großartigste, was ich mir je vorstellen konnte. Meine Mutter beschrieb mich gerne als sehr lebhaft und wild, da ich – so schien es – vor nichts und niemandem Angst hatte. Ich war nie besonders groß und musste mich immer gegen die größeren Jungs - speziell in der Schule - behaupten. Da ich nicht auf den Mund gefallen war, hatte ich immer einen Spruch parat, was natürlich nicht immer zu meinem Vorteil war, besonders wenn ich mit meinen Eltern diskutierte. So war ich eben – zumindest damals. Je älter ich wurde, desto mehr entwickelte ich mich zur Frau und merkte sehr schnell, wie man seine weiblichen Reize nutzen konnte, um das zu erreichen, was man sich wünschte. Jedoch war ich nicht diese Art von Frau. Dafür war ich einfach zu ehrlich und besaß zu viel Anstand. Abgesehen davon war mir mein Ruf sehr wichtig. Bei mir war es nur ein besonders nettes Lächeln oder das Spielen mit meinen Haaren, das reichte meistens schon aus. Im Nachhinein betrachtet bin ich nicht sehr stolz darauf, aber ich denke, kein Mensch in jungen Jahren ist unfehlbar.

2. Kapitel

So dauerte es auch nicht lange und ich lernte meinen jetzigen Mann kennen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich ihn das erste Mal erblickte. Es war auf unserem jährlichen Markt im Frühling, er sprach gerade mit einem seiner Freunde. Er trug ein weißes Hemd, der oberste Knopf war offen, und dazu eine passende, dunkelblaue Businesshose. In der einen Hand hielt er einen Becher und in der anderen Hand eine Zigarette. Er sah so stattlich und bodenständig aus. Als er sich umdrehte und unsere Blicke sich trafen, war die Zeit stehen geblieben. Er lächelte mich an, ich lächelte zurück und schon kam er auf mich zu. Von da an war klar, dass wir zusammen sein wollten. Wir waren viele Jahre ein Paar, bis wir uns dazu entschieden, zu heiraten. Im Nachhinein betrachtet wäre es vermutlich besser gewesen, wir wären einfach weiterhin das Traumpaar geblieben und hätten den Bund der Ehe nicht geschlossen. Ich war mittlerweile fünfunddreißig und noch immer kinderlos. Der Wunsch nach einem Kind wurde von Tag zu Tag größer und die Tatsache, dass meine Schwester bereits ihr drittes Kind bekam, machte es nicht gerade leichter. Mein Mann hatte sich irgendwann gegen Kinder entschieden. Für ihn waren sie lästige Geldaussauger und Zeitschlucker. So beschrieb er diese süßen, kleinen Geschöpfe erneut, als er einmal wieder betrunken gewesen war. Seitdem verlor ich jeglichen Respekt vor ihm und fühlte, wie mein Traum in immer weitere Ferne rückte. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es ein großer Fehler war, ihn geheiratet zu haben.

3. Kapitel

In unserem Floraltown war es wieder einmal Zeit für das jährliche Fest namens Flowers of 69. Die Parade fand jedes Jahr im Hochsommer statt und lockte Menschen von überall her. Beim Schlendern über das Festgelände fühlte man sich wie in frühere Hippiezeiten zurückversetzt. Viele Frauen trugen Blumen in den Haaren, Retroschmuck um den Hals und tanzten glücklich vor sich her. Die Männer kamen mit ausgestellten Bootcut-Jeans, jeder Zweite hatte eine Gitarre mit sich und auf manchen Köpfen fand man sogar lustige Hüte oder Kopftücher. Aus den Boxen tönte die Stimme von Diana Ross mit ihrem Song „You can´t hurry love!“. Die Leute feierten bis in die Morgenstunden, waren ausgelassen und überall, wohin man nur blickte, sah man fröhliche Gesichter. Selbstverständlich gab es da auch die Schattenseiten, wie bei jedem solcher Events. So tranken manche auch weit über ihren Durst hinaus, wurden gewalttätig und nahmen das Motto mit der freien Liebe ein wenig zu ernst und betrogen ihre Frauen, wo sie nur konnten. Mein Mann gehörte leider zu den Jüngern dieser Schattenseite. Vergangenes Jahr erwischte ich ihn dabei, wie er mich mit einer anderen Frau betrog. Dieses Bild habe ich bis heute nicht vergessen. Ich hatte vor circa einem Jahr meine Geldbörse zuhause vergessen. Aus diesem Grund ging ich in der Mittagspause nach Hause. Als ich in unser Haus kam, ertönte Musik aus dem Schlafzimmer. Mein Blick richtete sich zuerst auf den Esstisch, der verschmiert und voller weißem Pulver war. Daneben zwei leere Weinflaschen, und nicht gerade die billigsten. Diese seltenen Weinflaschen hatte ich durch reinen Zufall in einem kleinen Laden ein paar Kilometer entfernt von unserer Stadt gefunden. Es war ein sehr versteckter Weinladen in einer Seitenstraße, kaum sichtbar. Durch reinen Zufall hatte ich diesen gefunden. Ich weiß noch, wie ich zu ihm sagte, dass diese für einen besonderen Anlass wären. Ich versuchte, mich zu sammeln und sah die Kleidung meines Mannes auf dem Boden verstreut und da sah ich es. Ein rotes, mit Pailletten verziertes Höschen. Das nächste, an das ich mich erinnerte, war das Gelächter einer Frau und das Gestöhne meines Mannes. Wenn man längere Zeit mit jemandem zusammen ist, dann erkennt man sogar dessen Atmung an ihrem Klang. Ich ging ganz leise zum Schlafzimmer und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. Da waren sie und hatten Sex in unserem Bett, dass ich ausgesucht hatte. Mir wurde ganz schlecht und ich begann zu schwitzen. Mein Herz raste und mir wurde ganz schwindelig. Wer weiß, wie oft er mich vorher schon betrogen hatte. Nach dieser Demütigung und schrecklichen Niederlage wollte ich ihn nur noch verlassen. Doch er schwor mir ewige Treue und heulte wie ein kleines Häufchen Elend. Er bot mir an, sich mehr um unsere Beziehung zu kümmern. Mit seinen nassen Augen wirkte er wie ein kleiner Hund, den man nicht mehr wollte und gerade ausgesetzt hatte. Mich überkam Mitleid. Dennoch stellte sich sehr schnell heraus, dass das alles natürlich nur eine Lüge war. Keine Ahnung warum, aber ich hatte nicht die Kraft, ihn erneut zu verlassen. Ich war müde. Müde von den ständigen Diskussionen, Versprechungen und Streitereien.

4. Kapitel

An jenem schönen Sommerabend war das Fest noch voll im Gange. Da ich aber den ganzen Tag mit meinen Eltern und Geschwistern verbracht hatte, verabschiedete ich mich von ihnen, da ich einen Moment für mich sein und nach Hause gehen wollte. Ich wollte mir ein schönes Bad einlassen, dazu ein gutes Glas Wein, Kenney G.´s Musik im Hintergrund. Mein Haus war nicht weit vom Festivalgelände entfernt. Also beschloss ich, zu Fuß zu gehen. Als ich die Straßen entlang ging, traf ich auf viele Betrunkene. Wie gesagt, die Kehrseite eines Festes. Es wirkte, als wollten diese Menschen aus ihrem Alltag und Problemen entfliehen. Dunkle Schattenwesen, die sich in finsteren Gassen herumtrieben, um Drogen einzuwerfen oder zu verkaufen, sich einen Schuss Heroin setzten. So nahm ich es an, da hier fast einmal im Monat ein toter Junkie von einem Bestattungswagen entfernt wurde. Neben der Straße war ein steiler Abhang. Auch hier befanden sich viele Menschen, berauscht von Alkohol und Drogen. Viele hatten sich nicht mehr unter Kontrolle. Als ich meinen Blick so verachtend über den Abhang schweifen ließ, fiel mir einer der Betrunkenen sofort auf. Er saß nicht weniger benebelt als alle anderen dort, doch hatte er zwei Babys neben sich liegen. Wie konnte man so etwas tun? Auf Rauschtour mit seinen Babys? Ich war entsetzt und blieb stehen, um die Situation zu beobachten. Kaum war ich stehen geblieben, bemerkte ich, wie eines der beiden Babys langsam zu rutschen begann. Ich rechnete mit einer sofortigen Reaktion des Mannes, doch dieser beachtete die beiden überhaupt nicht, er war mit seiner Schnapsflasche beschäftigt, die er mit seinem rechten Arm hin und her schwenkte, und lallte dabei ein Lied. Ich rief ihm wütend zu, dass er doch auf seine Kinder schauen solle. Doch er drehte sich nur ruckartig um, sah wirr herum, suchend, woher dieser Schrei kam, und fiel rückwärts um, mit der Schnapsflasche in seiner Hand. Ich ging einige Schritte den Hang hinunter und schrie erneut. Mittlerweile rutschten beide Kinder den Abhang hinunter und der Mann bewegte sich nicht mehr. Also fing ich vor Panik zu laufen an. Ich rutschte den Hang hinab und eilte zu den Kleinen. Diese waren bereits aus ihrer Decke gerollt und kurz davor, in den dunklen Fluss zu fallen, welcher direkt am Ende des Hanges verlief. Keiner um uns herum bemerkte etwas. Mit Tränen in den Augen, vor Angst um die beiden, hetzte ich und rutschte so schnell ich konnte runter, um sie aufzufangen. Gerade noch in letzter...

Erscheint lt. Verlag 23.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7526-3541-X / 375263541X
ISBN-13 978-3-7526-3541-6 / 9783752635416
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