Dirty Campaigning -  Günther Witamwas

Dirty Campaigning (eBook)

Intrigen, Korruption und Mord im Präsidentschaftswahlkampf
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
386 Seiten
TWENTYSIX (Verlag)
978-3-7407-9651-8 (ISBN)
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In der Hochphase des US-Wahlkampfes wird es für die Kandidaten beider Lager immer enger. Während sich Präsident Damond Tomson mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert sieht, wird der Wahlkampfleiter der Gegenkandidatin Nancy Hancott vollständig bekleidet tot in seinem Swimmingpool aufgefunden. Nun ist Tom Hamilton vom FBI gefragt. Doch dann geht auch noch eine Bombe hoch ...

Günther Witamwas, Jahrgang 1945, lebt in Graz und in Velden am Wörthersee. Mit dem vorliegenden Roman liefert der langjährige Personalleiter eines Versicherungskonzerns und freiberufliche HR-Berater sein Debüt als Kriminalautor.

ET ODER DT


Hamiltons Chef, Vice Director Sean P. Kubick, kommt der Absicht zur Kontaktaufnahme zuvor, indem er Hamilton, unmittelbar nachdem dieser ins Auto eingestiegen ist, anruft.

„Wo steckst du, Tom?“

„Ich bin im Auto und fahre gerade zurück ins Headquarter. Gibt es etwas Wichtiges?“

„Also der Tote aus der Fessenden Street ist tatsächlich Curbon, der Wahlkampfleiter von Senatorin Hancott?“

„Ja, das haben uns die vom Metropolitan Police Department schon am Telefon mitgeteilt, als sie uns verständigt haben – und so ist es“, teilt Hamilton Kubick mit.

„Und wieso ist Senatorin Hancott schon darüber informiert? Mich hat soeben Moody angerufen. Unser oberster Chef hat mir mitgeteilt, dass Hancott in zehn Minuten im FBI antanzen wird. Ich soll bei dem Gespräch dabei sein und du auch, als Leiter des Einsatzes vor Ort. Also, Sirene an und schau, dass du schleunigst da bist“, und Kubick beendet das Gespräch ebenso abrupt, wie er es begonnen hat.

Obwohl sein Fahrer das Polizeiauto wie der Teufel selbst durch das Stadtgebiet von Washington pilotiert, kommt Hamilton dennoch verspätet im Headquarter an und begibt sich sofort in den Besprechungsraum des Hauses, der an die Chefbüros anschließt. Die Runde ist schon komplett, Hamilton grüßt kurz und nimmt auf dem leeren Sessel neben Kubick Platz. Senatorin Hancott ist mit großer Mannschaft in das FBI-Headquarter gekommen, neben ihr noch sieben weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihres Teams. Auch die Spitze des FBI in Washington ist mit James Moody und seiner Stellvertreterin Loreena Tucker vollzählig angetreten – daneben noch sein eigener Chef Sean Kubick. Die Unterhaltung wird bei seinem Eintreten kurz unterbrochen und Kubick stellt seinen Mitarbeiter der versammelten Gruppe vor.

„Also gut, dann können wir nochmals beginnen“, reißt die Senatorin das Heft des Handelns an sich. „Wie konnte das passieren und vor allem wer steckt dahinter? Das muss schleunigst geklärt werden. Ich habe so meine eigenen Vermutungen, aber die möchte ich an dieser Stelle doch nicht äußern. Aber so viel ist sicher, das Dach des Hauses brennt, meine Herren, und da meine ich nicht das Dach dieses FBI-Gebäudes, sondern das unserer gesamten Nation. Das gab es meines Wissens noch nie, dass in einem Präsidentschaftswahlkampf ein Wahlkampfleiter ermordet worden ist.“

„Wieso vermuten Sie, dass es Mord war, Ma’am?“ Kubick stellt die Frage leise in den Raum.

„Glauben Sie, dass es üblich ist, in voller Kleidung schwimmen zu gehen?“ Hancott äußert dies in ihrer klaren, schnellen Sprechweise mit leicht ironischem Unterton. „Also was soll die kuriose Frage?“

Kubick lässt sich nicht provozieren und formuliert ruhig und sachlich. „Also bisher wissen wir nur, dass Mr. Curbon, zugegeben unter eigenartigen Umständen und voll bekleidet, tot in seinem Swimmingpool aufgefunden wurde. Wir wissen noch nichts über die Todesursache und auch nichts über den Hergang dieses tragischen Geschehens. Wir müssen die Ergebnisse der Obduktion abwarten und dann werden wir mehr wissen. Aber was mich schon interessieren würde“, setzt Kubick fort, „wie sind Sie denn über den Vorfall informiert worden?“

„Das ist wohl kaum von Bedeutung. Jedenfalls habe ich ihn nicht in den Swimmingpool gestoßen. Oder wollen Sie mir gleich einmal ein paar Fragen stellen – als einer möglichen Verdächtigen?“ Und wieder der ironische Unterton in der Stimme Hancotts.

„Davon ist nicht die Rede, Ma’am, aber es muss wohl eine undichte Stelle im Polizeiapparat geben, und das muss uns immer interessieren.“

„Sie liegen mit Ihrer Vermutung völlig falsch. Da gibt es auch nichts zu verheimlichen. Da die Familie von Curbon in Florida ist, hat die Hausagestellte, die Curbon gefunden hat, ihren Freund angerufen, der zufällig auch in meinem Wahlkampfteam arbeitet. Sie wollte sich mit ihm absprechen, wer Curbons Frau in Florida verständigen soll. Das wird sie Ihnen auch bestätigen. So einfach ist das.“

„Wenn Sie das sagen, Ma’am, wird das auch so sein. Können Sie uns vielleicht dennoch irgendwelche Hinweise geben, die uns weiterhelfen könnten?“

Senatorin Hancott schweigt und blickt in die Runde ihrer Begleiter. Hancotts Sitznachbar, der Hamilton unbekannt ist, beugt sich zu ihr hinüber und flüstert ihr etwas ins Ohr.

„Das ist ihr Rechtsberater Ethan Paddington“, raunt Kubick ganz leise Hamilton zu.

Danach sagt die Senatorin: „Ich werde derzeit keine Vermutungen äußern.“ Es scheint so, als wolle sie es bei dieser Aussage belassen, aber sie setzt dennoch fort: „Ich gehe allerdings davon aus, dass ET sicherlich nichts damit zu tun hat.“ Dabei zeigt sie abermals ein ironisches Lächeln, das beim zweiten Teil ihrer Nachricht wiederum erlischt. „Ob das auf DT ebenfalls zutrifft, bin ich mir nicht so sicher.“

Der neben der Senatorin sitzende Anwalt runzelt die Stirn und greift mit seiner Hand auf ihren Arm.

„Also ich nehme an, dass Sie mit ET den Außerirdischen aus Spielbergs Film meinen, aber wen meinen Sie mit DT, Ma’am?“ Kubick stellt die Frage mit sanfter Stimme.

„Das überlasse ich Ihrer Vorstellungskraft.“

Nun bringt sich FBI-Direktor James Moody in die Unterhaltung ein und meint: „Senatorin Hancott, ich glaube, wir sollten die ausstehenden Untersuchungsergebnisse abwarten und uns dann nochmals zusammensetzen. Dann wissen wir alle mehr als derzeit und können mit Ihnen unseren Wissensstand teilen und vielleicht sogar schon zu Antworten gelangen. Das schiene mir der sinnvollste Ansatz zu sein, meinen Sie nicht auch?“

Hancotts Sitznachbar, der Anwalt, nickt Senatorin Hancott zu und diese räuspert sich und sagt: „Okay, wahrscheinlich ist es das Vernünftigste, und bis wann glauben Sie mehr zu wissen?“

Alle Blicke richten sich auf Hamilton. „Nun, ich denke, wir müssten am späteren Nachmittag die Ergebnisse weitgehend auf dem Tisch haben, zumindest, was die Todesursache anbelangt. Das eine oder andere Detail kann zwar noch fehlen, aber einen Überblick werden wir haben.“

„Das nützt mir wenig, da werde ich schon nach Florida unterwegs sein“, antwortet Hancott. „Ich habe heute in Tallahassee eine Großveranstaltung, die kann ich nicht absagen, da muss ich hin. Ich schlage vor, Sie setzen sich dann nochmals mit Ethan Paddington zusammen, meinem Rechtsberater“, und Hancott zeigt auf den Mann neben ihr, der ihr zuvor etwas zugeflüstert hat. „Ethan wird mich dann verständigen.“ Hancott legt eine Pause ein und setzt fort: „Ich treffe mich dort auch mit Curbons Frau Alicia. Ich werde versuchen sie aufzurichten. Ich habe schon eine meiner besten Mitarbeiterinnen in Florida zu ihr geschickt, um sie schonend auf diese unfassbare Tragödie vorzubereiten. Die Arme wird außer sich sein. Haben Sie eigentlich auch schon Kontakt mit ihr aufgenommen?“

„Ja, Ma’am, wir haben versucht, sie telefonisch zu erreichen“, erklärt Hamilton, „aber sie hatte ihr Handy auf die Mailbox geleitet.“

„Möglicherweise hat sie die Information von meiner Mitarbeiterin schon erhalten und hebt deswegen nicht ab. Nun gut, meine Herren“, schließt Nancy Hancott das Gespräch ab, „dann dürfen wir uns verabschieden. Ethan Paddington soll Ihnen seine Handynummer geben und Sie bleiben dann mit ihm in Kontakt.“ Hancott und ihre Begleiterinnen und Begleiter erheben sich, verabschieden sich von den restlichen vier Sitzungsteilnehmern und verlassen das Besprechungszimmer.

James Moody, seine Stellvertreterin Loreena Tucker, Sean Kubick und Tom Hamilton sind nach der Verabschiedung stehen geblieben. Nun deutet Moody auf die Sessel und meint: „Nehmen wir noch einmal Platz und besprechen wir die Richtlinien, die für diesen Fall gelten.“

„Das war aber starker Tobak, James, findest du nicht?“, wendet sich Loreena Tucker an Moody. „Da bringt die Senatorin doch glatt den Präsidenten der Vereinigten Staaten als Verdächtigen in einem zweifelhaften Todesfall ins Gespräch. Wer wird wohl mit DT gemeint sein? Doch sicher Damond Tomson. Ihr Rechtsberater Paddington hat sie gerade noch eingebremst, sonst hätte sie sich schon eine Schlinge um den Hals gelegt.“

„Hancott hat es aber nicht ausgesprochen, für wen oder was ihrer Meinung nach DT steht, Loreena, und auf das kommt es an. Also spekulieren wir nicht, das ist selten zielführend. Reden wir darüber, wie wir das Ganze angehen werden.“ Nach diesen Worten legt Moody eine kleine Pause ein und fährt dann fort. „Ich werde sofort das Weiße Haus verständigen. Die reißen uns sonst den Arsch auf, wenn sie die Information nicht halbwegs fristgerecht erhalten. Das ist eine höchst brisante Sache, das heißt, alle Informationen nach außen laufen ab sofort über mich und in meiner Abwesenheit über Loreena. Das gilt auch für Kontakte zur Presse oder zu anderen Medien, zu Regierungs- und Polizeidienststellen. Was wir von unseren Ermittlungsergebnissen an wen und wann...

Erscheint lt. Verlag 21.10.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7407-9651-0 / 3740796510
ISBN-13 978-3-7407-9651-8 / 9783740796518
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