Chaos - Rache verjahrt nicht -  B. T. Gold

Chaos - Rache verjahrt nicht (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
544 Seiten
TWENTYSIX (Verlag)
978-3-7407-2164-0 (ISBN)
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Anna Caines Leben ist perfekt, bis sie ihren Mann mit einer anderen Frau im Bett erwischt. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, steht kurz darauf ein Mann vor ihrer Türe, der vehement behauptet, dass sie in großer Gefahr schwebt. Sie glaubt diesem Joe Harper kein Wort, bis sie nur Stunden später überwältig wird. Ihr Entführer ist jedoch kein Fremder, sondern Harper und seine folgende Geschichte stellt Annas Leben völlig auf den Kopf, da ihr Mann sie nicht nur betrogen, sondern auch all die Jahre belogen hatte. Wer ist Gary in Wirklichkeit und wem der beiden Männer kann und soll sie vertrauen? Doch bevor sie diese Frage beantworten kann, sieht sich Anna inmitten eines Rachefeldzuges wieder und wird zum Spielball eines perfiden und grausamen Planes, indem Joe und ihr Ehemann die Zielpersonen sind. Die beiden Männer werden, trotz ihres tiefsitzenden Hasses aufeinander, gezwungen Hand in Hand zu arbeiten, wenn sie überhaupt eine Chance gegen ihren Angreifer haben wollen, der ihnen die ganze Zeit über einen Schritt voraus ist.

Die Autorin wurde im Dezember 1972 in München geboren, ist seit über 25 Jahren glücklich verheiratet und Mutter von Zwillingen. Ihr Debütroman "Ich finde dich" wurde zum Top-Titel bei Twentysix gekürt und landete, wie auch ihr fünfte Veröffentlichung mit dem Titel: "Eins, zwei, lauf", auf der Bestsellerliste. Weitere Titel sind: Erinnerungslos, Alte Wunden, Reset - Alles auf Anfang und Treibgut.

1


Freier Fall … keinen Boden mehr unter den Füßen … einsam … schrecklich einsam und allein

Ich lag im Bett und weinte. Immer wieder versuchte ich diese Bilder aus meinen Gedanken zu verdrängen, aber heute wollten sie einfach nicht verschwinden. Mein ganzes Leben hatte sich von einer Sekunde auf die Andere völlig verändert und mein Selbstmitleid brach in aller Erbarmungslosigkeit mal wieder auf mich ein.

Leere … fürchterliche Leere und Demütigung.

Das Läuten an der Haustüre riss mich aus meinen traurigen und zutiefst verletzten Gedanken und die Bilder vor meinem geistigen Auge verblassten etwas. Es tat gut diese nicht mehr sehen zu müssen und ich konzentrierte mich einzig und alleine auf dieses stetige Läuten. Ich hatte nicht die Absicht aufzustehen, stattdessen drehte ich mich zur Seite und zog die Beine fest an meinen Körper. Irgendwann würde sie oder er aufgeben und gehen. Ich schloss meine Augen und wartete, aber es läutete und läutete. Je länger ich es ignorierte, umso hartnäckiger wurde es.

Verschwinde! Ich bin nicht zu Hause!

Jetzt wurde schon fast sturm geläutet und es gelang mir nicht mehr es einfach auszublenden. Ich stand widerwillig auf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, während es unaufhörlich klingelte.

Wer zum Teufel ist das? So penetrant kann doch niemand sein, der bei klarem Verstand ist.

Plötzlich hörte es auf und als ich mich gerade erleichtert umdrehte, um mich wieder im Bett zu verkriechen, wurde jetzt laut und unerbittlich mit der Faust gegen meine Türe geschlagen.

Was soll das? Hau endlich ab, wer auch immer da draußen steht. Ich will meine Ruhe!

„Mrs. Caine, ich weiß genau, dass sie zu Hause sind. Bitte machen sie die Türe auf, ich muss dringend mit ihnen sprechen.“

Wer ist das?

Fieberhaft versuchte ich diese Stimme einzuordnen, aber ich kannte sie nicht. Diese Stimme hörte ich zum ersten Mal. Sie klang selbstbewusst und kräftig, aber auch irgendwie einfühlsam. Es war fast so, als wüsste er um mein momentan herrschendes Gefühlschaos bescheid. Gerade als ich mich unter der Decke verkriechen wollte, dämmerte es mir und eine unendliche Wut packte mich. Ich warf die Decke hinter mich, wischte mir energisch die Tränen vom Gesicht und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach unten.

Das glaube ich jetzt nicht! Dieses miese Arschloch! Er schickt doch tatsächlich einen Handlanger.

Wütend riss ich die Türe auf, doch dieser Mann sah ganz und gar nicht wie ein Handlanger von Gary aus. Er war groß, extrem gut gebaut und auf eine markante Art durchaus sexy. Als sich unsere Blicke kurz trafen, sah ich in seinen Augen leichte Irritation aufflackern, die aber genauso schnell wieder verschwand, wie sie entbrannt war.

Nein, so jemand war von keinem der Handlanger. Dieser Typ ließ sich garantiert von niemandem herumschupsen.

„Mrs. Caine, Anna Caine?“

Mehr als ein Nicken brachte ich vor lauter Verblüffung über seinen überaus sanften Tonfall nicht zustande. Diese Sanftheit passte überhaupt nicht zu seinem restlichen Erscheinungsbild.

Wer ist der Kerl? Und woher zum Teufel kennt er meinen Namen?

Plötzlich wurde mir unwohl und ich versuchte die Türe zu schließen, doch er schob seinen Fuß blitzschnell zwischen Türe und Rahmen.

„Bitte Mrs. Caine, ich werde ihnen nichts tun. Ich möchte nur mit ihnen sprechen … Ehrlich! Ich werde ihr Haus nicht betreten, aber bitte hören sie mir zu. Es dauert nur eine Minute.“

Seine Stimme war jetzt sehr leise, schon fast flehend, trotzdem drückte ich die Türe weiterhin zu. Obwohl ich nicht die geringste Chance gegen ihn gehabt hätte, versuchte er nicht die Türe gewaltsam zu öffnen. Er ließ lediglich seinen Fuß im Türrahmen stehen.

„Wer sind sie? Was wollen sie von mir?“

„Mein Name ist Joe Harper und ich bin hier um sie zu beschützen.“

Beschützen? Hat er gerade beschützen gesagt?

Meine Gedanken überschlugen sich, doch er gab mir keine Gelegenheit diese zu sortierten.

„Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr merkwürdig für sie, aber wenn sie mir die Gelegenheit geben, werde ich es ihnen so gut es geht erklären. Bitte Mrs. Caine, geben sie mir nur zwei Minuten.“

Zwei Minuten, vorhin war es noch Eine.

Ich war völlig verunsichert und wusste nicht was ich tun sollte. Seine Stimme klang ehrlich und aufrichtig und die Tatsache, dass er immer noch nicht in mein Haus eingedrungen war, sprach für ihn.

„Wieso wollen sie mich beschützen? Vor wem?“

Meine Stimme war dünn und zitterte. Plötzlich verschwand der Fuß und die Türe fiel durch meinen immer noch bestehenden Druck ins Schloss. Entweder hatte dieser Joe Harper meine Angst vor ihm bemerkt oder er machte jetzt einen Rückzieher und ergriff die Flucht. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, hörte ich seine Stimme erneut.

„Ich weiß, dass sie Angst vor mir haben, das konnte ich in ihrer Stimme zweifelsfrei heraus hören. Ich setze mich jetzt einfach auf ihre Verandastufen und wenn sie in den nächsten fünf Minuten nicht die Türe öffnen, werde ich wieder verschwinden. Aber ich rate ihnen dringend mich anzuhören, Mrs. Caine.“

Ich hörte Schritte die sich entfernten. Schnell verriegelte ich die Türe, lehnte meine Stirn dagegen und atmete erleichtert auf.

Ich bin hier um sie zu beschützen … Angst vor mir haben … fünf Minuten … wieder verschwinden … dringend mich anzuhören.

Seine Worte kreisten in meinen Gedanken und ich war unfähig klar zu denken.

Was soll ich jetzt machen? Die Polizei rufen? Die Türe öffnen? Verdammt nochmal, was mache ich jetzt? Woher kennt er meinen Namen? Kann ich ihm vertrauen? Er ist schließlich nicht gewaltsam eingedrungen.

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, öffnete langsam die Haustüre und spähte vorsichtig hinaus. Er saß tatsächlich auf der Verandatreppe und sah zu mir auf. Er lächelte mich kurz an und drehte seinen Kopf wieder in Richtung der Straße.

„Ich nehme nicht an, dass sie mich in ihr Haus bitten werden, Mrs. Caine.“

Er klopfte mit seiner linken Hand neben sich auf die Treppe.

„Bitte setzen sie sich. Ich würde gerne vermeiden, dass ihre halbe Nachbarschaft unser Gespräch mitbekommt.“

Mir wäre es aber lieber.

„Ich bleibe lieber hier stehen.“

Er sah mich kurz an und schüttelte seinen Kopf. Extrem langsam stand er auf und drehte sich zu mir um. Instinktiv wich ich ein Stück zurück und er hob augenblicklich seine

Hände beschwichtigend zur Seite, sodass ich seine Handflächen sehen konnte.

„Bitte Mrs. Caine, ich sagte doch schon, dass ich ihnen nichts tun werde. Ich möchte ihnen nur erklären warum ich hier bin, ok?“

Er drehte sich kurz zur Straße um und sah mir dann direkt in die Augen.

„Ihr Nachbar beobachtet uns und ich glaube er ist sehr argwöhnisch was meine Person betrifft, was ich aufgrund meiner forschen Klingel- und Klopfattacke durchaus verstehen kann.“

Sein Blick wechselte von weich zu eindringlich.

„Bitte geben sie ihm ein Zeichen, dass alles in Ordnung ist, da ich glaube, dass er kurz davor ist die Polizei zu rufen.“

„Ist die nicht dafür da, die Leute zu beschützen?“

Er legte seinen Kopf kurz in den Nacken und atmete hörbar aus.

„Ja, dafür sind die Jungs in der Regel da, aber in ihrem Fall sind es die Falschen.“

„Und sie sind der Richtige? Ist es das was sie mir gerade sagen wollen?“

Ich bekam leicht Oberwasser, da ich sah wie Mister Landen langsam seine Auffahrt in Richtung der Straße herunter kam.

„Ja, das bin ich, verdammt nochmal! Und wenn sie mir endlich zuhören würden, dann würden sie es auch verstehen. Wenn ihr Nachbar hier rüberkommt, bin ich weg und dann können sie zusehen wie sie alleine aus dem Schlamassel wieder herauskommen.“

Trotz seiner unmissverständlichen und harten Worte bemühte er sich weiterhin seine Stimme mild und geduldig klingen zu lassen. Aber es fiel ihm, je näher mein Nachbar kam, immer schwerer.

Welcher Schlamassel? Von was redet er nur?

„Ist alles in Ordnung, Mrs. Caine?“ rief mir Landen über die Straße entgegen.

Was soll ich nur machen?

Ich sah zwischen den beiden Männern hin und her. Dieser Harper formte mit den Lippen ein stummes Bitte und sah mich flehend an. Schnell hob ich meine Hand und winkte meinem besorgtem Nachbarn zu.

„Alles in Ordnung, Mister Landen, er ist ein Arbeitskollege von mir. Aber danke, dass sie so aufmerksam waren.“

„Entschuldigen sie Mrs. Caine, aber heutzutage kann man nicht vorsichtig genug sein.“

Er winkte zurück, lehrte seinen Briefkasten und ging in sein Haus zurück.

„Werden sie mir jetzt endlich zuhören?“

Er war gereizt und...

Erscheint lt. Verlag 19.2.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7407-2164-2 / 3740721642
ISBN-13 978-3-7407-2164-0 / 9783740721640
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