Drei Western Band 1006 -  Alfred Bekker,  Thomas West,  Barry Gorman

Drei Western Band 1006 (eBook)

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2023 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7822-3 (ISBN)
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Dieser Band enthält folgende Western: Alfred Bekker: Ritt zum Galgen Thomas West: Der Tod sitzt mit am Pokertisch Barry Gorman: Jessys heißer Ritt Adam Wood starrte Jessy Corrigan gierig an. Die kurvige Blonde trug nur noch ein silbrig schimmerndes Korsett. Ihre üppigen Brüste quollen aus dem Fischgrät-Mieder. Sie lächelte verführerisch, und Wood ahnte nichts von ihren Plänen. Sein Verstand war schon längst in die Hose gerutscht. Seit Monaten war die junge Schönheit seine Geliebte. Wood sah Jessy als sein Privateigentum an. Und so behandelte er sie auch. 'Ich will dich nackt sehen!', forderte er mit heiserer Stimme. 'Schließe die Augen, Darling. Dann gibt es eine Überraschung.' Was damit wohl gemeint war? Jessy war kein Kind von Traurigkeit, das wusste ihr Geliebter. Gespannt klappte er seine Lider zu. Jessys Herz raste. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen. Im nächsten Moment zerschlug sie eine Whiskyflasche auf Woods Schädel. Bewusstlos sackte der Mann auf dem Bett in sich zusammen.

​Der Tod sitzt mit am Pokertisch



Western von Thomas West

Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.

Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de


1
Manchmal blickte Pedro Amarillo von den Karten auf und lauschte den Pianoklängen. Er sah dann an Winstons Schulter vorbei auf den schmächtigen Rücken des Pianisten. Es klang hübsch, was der Mann da spielte.
Von Zeit zu Zeit, wenn der Pianist seinen Kopf wandte, konnte Pedro die geschlossenen, tief in den Höhlen liegenden Augen und das fahle, hohlwangige Gesicht sehen. Er wunderte sich, dass ein derart kränklich aussehender Mann solch kraftvollen Melodien aus einem Piano herausholen konnte.
"Zwei Silberdollar", knurrte Winston Hearsh. Er schob die Silberstücke in die Mitte des Spieltisches. Der Mann neben ihm fluchte. Und knallte die Karten auf den Tisch.
"Was's los, Pete - entweder wir pokern oder, wir hören Musik!" Winston bedachte Pedro mit einem bösen Blick. Er war gereizt, der junge Kerl in dem weißem Rüschenhemd und der schwarzer Seidenweste.
An seine Stelle hätte Pedro längst aufgehört. Zweihundertfünfunddreißig Dollar hatte Winston mindestens verloren. Der Löwenanteil davon stapelte sich vor Pete auf dem Tisch. Pete - so nannten sie Pedro Amarillo zwischen Ellsworth und Salina.
Pete schob seine Karten zusammen. Sehr langsam, als wollte er sie weglegen und aussteigen. Sein stoppelbärtiges Gesicht blieb ausdruckslos. Niemand merkte ihm an, wie sehr er die Anspannung des jungen Hearshs genoss. Der hielt den Atem an und belauerte jede Geste des Texaners.
Dann schob er zwei Silberdollar in die Mitte des Tischs. Er hörte, wie Winston Hearsh scharf den Atem einsog. Gelangweilt blickte Pedro wieder an ihm vorbei zum Pianisten. Eine junge Frau stand neben dem Piano. Blond, schlank, in einem knöchellangen schwarzen Kleid. Pedro hatte sie nicht den Saloon betreten sehen.
Der Cowboy aus Wichita neben Pedro stieg aus. Allerdings ohne zu fluchen. Er war ziemlich betrunken. Und neben ihm, der Pistolenmann aus Santa Fe - Pedro wusste dass er Charley genannt wurde und für die Wells Fargo arbeitete - erhöhte noch einmal um drei Dollar.
Die Frau neben dem Pianisten drehte sich um. Ihre Blick traf sich mit Pedros. Sie lächelte. Pedro erwiderte es nicht. Aber unter seinem Zwerchfell schien ein Sperlingsschwarm aufzuflattern. Doch er deutete nur ein Kopfnicken an.
Winston Hearsh zog gleich, und auch Pedro schnippte drei weitere Silberdollar in den Pot. Er wusste, dass genau hundertsechsunddreißig Dollar darin lagen. Er wusste, dass Winston noch höchstens neunzig Dollar vor sich auf dem Tisch liegen hatte. Er wusste, dass die junge Frau neben dem Piano schön war. Und er wusste, dass vier der fünf zusammengeschobenen Karten in seiner Hand nahezu identisch waren - Damen. Ein gutes Omen. Pedro betrachtete den schlanken Rücken der Blonden.
Charley, der Mann aus Santa Fe, warf einen zwanzig Dollarschein in die Tischmitte. Pete tat, als würde er es gar nicht sehen. Der Pianist spielte ein Stück, das ihm ins Blut ging. Irgendwas Europäisches. Von einem Mann namens Strauß, wenn Pedro sich den Namen richtig gemerkt hatte. Die Blonde wiegte sich in den Hüften.
Winston Hearsh legte zwanzig Dollar in die Tischmitte. Pete zog gleich.
Zuhause, in Ellsworth, hatten sie kein Piano im Saloon stehen. In Ellsworth kam auch selten eine Pokerrunde zusammen, bei der man nennenswerte Gewinne einfahren konnte. Und in Ellsworth bekam man auch keine Frauen zu sehen, wie die dort neben dem Pianisten. Wie Ellsworth allerdings lag auch Salina am Smoky Hill River - das war alles, was die beiden Städte gemeinsam hatten.
Wieder drehte die Frau sich um, und diesmal lächelte Pete zurück.
Charley, der Revolvermann aus Santa Fe, legte seine Karten weg. Er zog einen Tabaksbeutel aus seiner Westentasche und drehte sich eine Zigarette. Seelenruhig. Winston Hearsh, der ihn beobachtete, begann mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln. "Was ist los, Mann? Steigst du aus?"
"Hab ich das gesagt?" Der Mann grinste den jungen Viehzüchter an. Da, wo sein rechter, oberer Eckzahn hätte sein müssen, klaffte eine Lücke in seinem Gebiss. Er riss ein Schwefelholz unter dem Tisch an und entzündete seine Zigarette. "Ich erhöhe."
Er griff in den Geldhaufen vor sich auf dem Tisch, zählte ein paar Scheine und Münzen ab und legte sie in den Pot. "Siebzig Dollar." Hearshs Kiefermuskeln pulsierten.
Pedro wusste, dass der Mann aus Santa Fe falsch spielte. Und er wusste, dass Winston Hearsh sich für einen abgebrühten Kartenhai hielt. Beides war ihm Recht. Nur Spieler, die sich in Sicherheit wiegten, riskierten hohe Einsätze.
Die Linke auf seinem zusammengeschrumpften Dollarhaufen, mit der Rechten auf den Tisch trommelnd belauerte Winston Hearsh den Texaner. Pete hielt seinem Blick stand. Fragend zog Hearsh die Brauen hoch.
Das Piano verstummte. Pete legte die Karten weg und applaudierte. Der Wirt stellte ein Glas Whisky auf das Klavier. Der Pianist steckte sich einen Zigarillo an. Und die Blonde kam mit schwingenden Hüften zum Spieltisch und stellte sich hinter Winston Hearsh. Wieder bekam Pedro ein zuckersüßes Lächeln geschenkt.
"Der Mann, der mich blufft, muss erst noch geboren werden, Amarillo!", zischte Hearsh. Er zählte siebzig Dollar ab und schob sie in den Pot.
"Mehr als zwei Wochenlöhne", lallte der betrunkene Cowboy. "Du bist übergeschnappt, Winnie - mehr als zwei Wochenlöhne..."
"Und ich erhöhe um fünfhundert Dollar", verkündete der Viehzüchter. Pedro schürzte die Lippen. Er konnte seine Verblüffung nicht verbergen. Winston Hearsh und sein älterer Bruder Larry hatten schlechte Geschäfte in Wichita gemacht. Jeder zwischen Ellsworth und Salina wusste davon. Der Sommer war höllisch trocken gewesen und hunderte von Rindern waren den Hearsh-Brüdern eingegangen.
Winston zückte einen Stift und ließ sich vom Wirt einen Bogen Papier bringen. "Ich habs nicht bar", sagte er, während er schrieb. "Es ist ein Stück Land. Ich habs letztes Jahr gekauft." Er nahm den Schuldschein auf, blies die Tinte trocken und ließ ihn auf den Pot segeln. "Zum Sehen."
Alle Blicke hefteten sich nun an Petes stoppelbärtiges Gesicht. Das Lächeln der Blonden hatte plötzlich etwas Bedauerndes. Die beiden ausgestiegenen Spieler glotzten ihn an, wie man einen angeschlagenen Boxer vor der letzten Runde anglotzt. Der Revolvermann und Hearsh belauerten ihn misstrauisch.
Pedro legte die Karten neben seine Dollars, beugte sich über den Tisch und griff nach dem Schuldschein. Aufmerksam las er ihn. "Ein Waldstück am Walnut Creek - so, so. Sieben Morgen groß." Seine kräftige Rechte fuhr in sein schwarzes, zersaustes Haar und schabte seine Kopfhaut.
"Es liegt in der Nähe von Great Bend", lockte Winston. "Zu beiden Seiten des Flusses. Oak Hill heißt es."
Pedro reichte den Schuldschein an Charley weiter. Er schob seine Karten auseinander und dachte nach. Was sollte er als Pferdezüchter mit einem Waldstück anfangen. Andererseits: Holz war nicht zu verachten. Er spielte seit längerem mit dem Gedanken, seine große aber windschiefe Blockhütte am Kanopolis Lake abzureißen und ein vernünftiges Haus zu bauen. Auch die Stallungen wurden langsam zu klein.
"Zier dich nicht, Pete!" Winston schlug auf den Tisch. "Wir alle wissen, wie gut deine Geschäfte laufen. Die Kavallerie hat dreißig Pferde bei dir bestellt wie man hört!"
Das stimmte nicht ganz. Zwanzig Pferde waren es, die ihm die Army abkaufen wollte. Und im August hatte Pedro zwölf Appaloosas in Kansas City verkauft. Der Deal hatte sich noch nicht in Salinas herumgesprochen. Über zweitausend Dollar hatte er ihm unterm Strich gebracht.
"Ein Blatt Papier und einen Stift!", rief Pete. Winston grinste, und Charley, der Mann aus Santa Fe, blickte finster zwischen dem Viehzüchter und Pete hin und her. Die Entwicklung gefiel ihm nicht, das konnte jeder sehen.
Der Wirt brachte Feder und Papier, und Pete stellte einen Schuldschein über fünfhundert Dollar aus. Schweigend betrachteten die anderen den Mann in der speckigen Lederweste und dem grauen Unterhemd. Hinter Pete, auf der Lehne seines Stuhles, hing sein dunkler Poncho. Er trug Mokkassins, natürlich ohne Sporen, und eine Hose aus schwarzem Wildleder.
Pedro Amarillo war in San Angelo, Texas aufgewachsen. Sein Vater war Texaner mit mexikanischem Blut gewesen, seine Mutter eine Indianerin aus dem Stamm der Pueblo-Apachen. Im Bürgerkrieg hatte Pete auf Seiten der Südstaaten gekämpft. Deswegen begegneten ihm die Leute in der Gegend von Ellsworth und Salina nicht nur mit Misstrauen, sondern auch mit Respekt.
Pete legte den Schuldschein in den Pot. Jetzt richteten sich alle Blicke auf Charley. Der schob sein restliches Geld in die Mitte des Spieltisches. "Dazu meine Büchse." Er griff neben sich, hob sein Gewehr hoch und legte es auf den Tisch. Eine Winchester, ein ziemlich neues Modell. "Und das hier." Aus seinem linken Hüftholster zog...

Erscheint lt. Verlag 3.6.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7389-7822-4 / 3738978224
ISBN-13 978-3-7389-7822-3 / 9783738978223
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