Das skandalöse Angebot des Dukes (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-1773-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das skandalöse Angebot des Dukes - Lorraine Heath
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Seit acht Jahren arbeitet Penelope still und effizient als Sekretärin für den ehrenwerten Hugh Brinsley-Norton, Duke of Kingsland. So manche unangenehme Aufgabe hat sie für ihn erledigt - doch ihr neuester Auftrag ist eine wahre Qual: Penelope soll ihm helfen, eine passende Duchess zu finden. Und das, obwohl sie selbst ihn seit dem ersten Tag verzweifelt liebt! Bei der Auswahl der Kandidatinnen verbringen Penelope und Hugh mehr Zeit als üblich miteinander, und plötzlich ist da dieser Funke zwischen ihnen ... Aber eine Sekretärin kommt als Ehefrau für einen Duke einfach nicht infrage. Deshalb macht Hugh ihr einen Vorschlag, auf den eine echte Lady niemals eingehen würde!



Lorraine Heath wurde in England geboren, zog jedoch als Kind mit ihren Eltern in die USA. Geblieben ist ihr eine tiefe Zuneigung zu beiden Ländern. Die Charaktere in ihren erfolgreichen Romanen werden oft als besonders lebensnah bezeichnet, was die New-York-Times-Bestseller-Autorin auf ihre im Psychologiestudium erworbenen Kenntnisse zurückführt. Lorraine Heath lebt mit ihrem Mann in Texas. Noch mehr über die Autorin erfahren Sie auf ihrer Homepage: www.lorraineheath.com

1. KAPITEL


London,

2. Juli 1874,

sechs Wochen vor dem Kingsland-Ball

Gab es eine undankbarere Aufgabe, als dem Mann, den man liebte, seine zukünftige Ehefrau auszusuchen? Penelope Pettypeace konnte sich keine vorstellen. Andererseits hatte sie in den acht Jahren, da sie die Sekretärin des Duke of Kingsland war, so manche unangenehme Pflicht erledigen müssen, und eigentlich hätte sie inzwischen daran gewöhnt sein sollen. Dieser jüngste Auftrag allerdings war eine Zumutung.

Den Brieföffner mit dem grünen Marmorgriff in der Hand, den er ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, saß sie am Schreibtisch ihres kleinen Büros in seiner Londoner Stadtresidenz, schlitzte geschickt ein weiteres Kuvert auf, ohne das Wachssiegel zu beschädigen, und nahm den Briefbogen aus schwerem Pergament heraus. Sie faltete ihn auf, rückte ihre Brille zurecht und überflog die Zeilen einer naiven unverheirateten junge Dame, die ausführlich und mit ungebremster Hoffnung auf die kürzlich erschienene, aufsehenerregende Zeitungsanzeige des Dukes geantwortet hatte, in der dieser eine junge Dame von Stand im heirats- und gebärfähigen Alter suchte, die seine Duchess werden sollte. Das Gleiche hatte er im Jahr zuvor schon einmal versucht, allerdings mit verheerendem Resultat.

Seinerzeit hatte er die Auswahl persönlich vorgenommen und seine Entscheidung auf einem von ihr arrangierten und beaufsichtigten Ball in der Londoner Stadtresidenz öffentlich gemacht. Penelope hatte sich im Hintergrund gehalten, als das Dröhnen des prächtigen Gongs bis in die letzten Winkel erklungen war und allen mitgeteilt hatte, dass der Duke im Begriff war, seine Wahl zu verkünden. Sie hatte nicht gewusst, wer es war, bis ganz London den Namen aus seinem Mund vernahm: Lady Kathryn Lambert.

Er hatte der Frau fast ein Jahr lang den Hof gemacht, aber am Ende hatte sie ihn zugunsten eines titellosen Taugenichts, dessen Vater als Hochverräter hingerichtet worden war, abblitzen lassen. Penelopes Meinung nach hätte Kingsland seine Lektion bei der Gelegenheit lernen können. Seine unpersönliche Herangehensweise war nicht geeignet, eine passende Ehefrau zu finden.

Aber nein. Gerade einmal zwei Tage, nachdem Miss Lambert seinen Antrag abgelehnt hatte, war eine weitere Anzeige in der Times erschienen, mit der der Duke die komplizierte Angelegenheit, eine Frau zu finden, mit der er einverstanden sein konnte, auf einfache Art zu lösen hoffte. Anschließend hatte er, ohne auch nur einen einzigen der ungefähr sieben Dutzend Briefumschläge zu öffnen und eines der sorgfältig formulierten Anschreiben zu lesen, die Aufgabe Penelope überantwortet.

Trotz ihres Ärgers über die lästige Pflicht nahm sie ihre Arbeit ernst und hatte auf einem Bogen Metzgerpapier, der fast so groß war wie die Platte ihres Eichenschreibtischs, eine Art Tabelle skizziert. In der ersten Spalte notierte sie die Namen der Kandidatinnen, dann folgten Rubriken für jede Eigenschaft, von der sie glaubte, dass der Duke sie von einer Ehefrau verlangte, auch wenn er außer den dringendsten keine besonderen Erfordernisse genannt hatte. „Ich will eine schweigsame Duchess. Sie soll da sein, wenn ich sie brauche, und sich ansonsten unauffällig verhalten.“

Während alle Frauen einen Mann wollten, der da war, wenn sie nicht erkannten, dass sie ihn brauchten. Einen charmanten, anständigen, verständnisvollen Mann. Einen Mann, dem es nichts ausmachte, wenn eine Frau von ihm hören wollte, dass sie ihm etwas bedeutete.

So ein Mann war Hugh Brinsley-Norton, neunter Duke of Kingsland, eindeutig nicht.

Und dennoch hatte Penelope Pettypeace es geschafft, sich in ihn zu verlieben. Und schuld daran war nur ihr unzuverlässiges Herz.

Er hatte sie niemals zu tieferen Gefühlen ermutigt, und ihr war nicht klar gewesen, dass sie sie hegte, bis er den Namen jener anderen jungen Dame ausgerufen hatte und die Worte sie getroffen hatten wie ein Schlag gegen die Brust. Wenn sie ehrlich war, hatte die Erkenntnis, wie tief ihre Gefühle für den Duke waren, sie einigermaßen überrascht. Vielleicht lag es an dem Vertrauen, das er in sie setzte, wenn er ihr während seiner Abwesenheiten sämtliche geschäftlichen Angelegenheiten überließ. Er war oft unterwegs auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten – sein vorrangiger Lebenszweck, der ihm wenig Zeit für andere Unternehmungen wie etwa eine anständige Werbung ließ. Er trug die Verantwortung für vier Anwesen – das Herzogtum, zwei Grafschaften und eine Vizegrafschaft – sowie das Wohlergehen all jener, die von ihm abhängig waren, wenn es um ihren Lebensunterhalt ging. Ehe Penelope die Stellung bei ihm angenommen hatte, hatte sie die Aristokratie stets als einen verderbten, faulen Haufen betrachtet, doch seit sie Kingsland kannte, wusste sie, wie es wirklich war: die Verpflichtungen lasteten schwer auf den Adligen. Sie hatte den größten Respekt vor dem Duke, und ihr Herz ebenfalls.

„Miss Pettypeace?“

„Was zum Teufel wollen Sie?“ Ihr Kopf ruckte hoch, und sie starrte den bedauernswerten Lakaien, der sie gestört hatte, finster an. Im nächsten Moment meldete sich ihr schlechtes Gewissen, denn der junge Mann riss erschrocken die Augen auf, als sei er unerwartet einer abscheulichen Riesenspinne begegnet, die es übelnahm, dass man sie bei der Herstellung ihres Netzes gestört hatte. „Entschuldigen Sie, Harry. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Seine Gnaden hat nach Ihnen geläutet. Er ist in der Bibliothek.“

„Danke. Ich mache mich sofort auf den Weg.“

„Sehr wohl, Miss.“

Ruhig ging Harry davon, und Penelope legte den Brief mit der beeindruckenden Liste von Talenten wie Pianoforte spielen, Singen, Croquet und Fechten – eine Fähigkeit, die bis jetzt keine andere der Bewerberinnen ins Feld führen konnte – beiseite. Fechten würde eine weitere Rubrik erforderlich machen und womöglich dazu führen, dass der Duke sich eine Verletzung einhandelte, wenn die Frau entdeckte, dass er gar keine Zeit hatte, irgendeine ihrer Fähigkeiten zu bewundern. Penelope schnappte sich den Briefbeschwerer aus schwarzem Marmor mit der goldgeprägten Inschrift „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, ein Geschenk des Dukes zum einjährigen Bestehen ihres Arbeitsverhältnisses, und stellte ihn auf den Pergamentbogen als Erinnerung, dass sie, was die Verfasserin und ihre Eignung als potenzielle Duchess anging, noch nicht zu einem Ergebnis gekommen war.

Energisch schob sie den Stuhl zurück und stand auf, strich sich vorsichtig über das Haar, um sicherzustellen, dass dem nüchternen Knoten keine Strähne entkommen war. Sie nutzte jede einzelne Minute des Tages und erledigte eine Vielzahl von Dingen gleichzeitig, wo immer es möglich war. Auch ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen zufrieden mit ihrem Erscheinungsbild, machte sie sich auf den Weg zur Bibliothek und folgte dem Korridor, der zum Küchentrakt führte und an dessen Wand die beiden Klingelzüge – einer für das reguläre Personal, einer für sie – samt der Anzeige, in welchem Raum es geläutet hatte, angebracht waren. Sie kam an der Treppe vorbei, die zu ihrer kleinen Schlafkammer in den Dienerquartieren führte, folgte einem weiteren Korridor zu der abgetretenen Stiege, die die Lakaien benutzten, wenn sie servierten, oder der Butler, wenn er die Eingangstür öffnete, aber auch die Zofe, die sich um die Bedürfnisse der Dowager Duchess kümmerte, wann immer sie zugegen war, und ebenso der Kammerdiener des Duke. Weil Penelope eng mit ihrem Dienstherrn zusammenarbeitete, wenngleich nicht auf eine so persönliche Art wie sein Kammerdiener, durfte auch sie diese Treppe benutzen, wenn sie in den Hauptteil der Stadtresidenz wollte. Wobei sie selbstverständlich der Auffassung war, dass ihre Aufgaben weit bedeutender waren als die des Kammerdieners. Darin hätte ihr zweifellos der gesamte Dienerstab zugestimmt, denn ihre Anwesenheit hielt den Haushalt geräuschlos am Laufen. Und gegen ihre Art, mit Seiner Gnaden umzugehen, wenn er schlechter Laune war, hatte der Butler nicht ein einziges Mal Einwände erhoben.

Es wäre ihr lieber gewesen, wenn ihr Büro näher bei seinem Arbeitszimmer gelegen hätte, aber danach pflegte der Duke nicht zu fragen. Bedauerlicherweise würde er das bei seiner Ehefrau genauso wenig tun. Sein Blickfeld war eng, es ging kaum über das Geschäftsimperium, das er aufgebaut hatte, hinaus. Außer Geld zu verdienen und um jeden Preis erfolgreich zu sein interessierte ihn wenig. Doch die Gerissenheit, die Geschicklichkeit und Skrupellosigkeit, mit der er seine Geschäfte abwickelte, machte sie immer wieder sprachlos. Es war eine unvergessliche Erfahrung, und sie hatte viel von ihm gelernt, so viel, dass sie wie auch andere Frauen einen Teil ihres Einkommens in privatwirtschaftliche Unternehmen und Staatsanleihen investierte, und das mit erstaunlichem Erfolg. Nie wieder würde sie gezwungen sein, das Undenkbare zu tun, um zu überleben.

Sie näherte sich der Bibliothek, und der livrierte Lakai, der davor postiert war, nickte ihr bestätigend zu und öffnete die Tür. Die Schultern gestrafft, kerzengerade, ihre Gefühle unter Kontrolle, trat sie ein, ohne im Entferntesten erkennen zu lassen, dass allein der Anblick Seiner Gnaden ihr weiche Knie verursachte. Es waren nicht seine teuflisch attraktiven Gesichtszüge. Sie hatte haufenweise gut aussehende Männer gekannt. Es war das Selbstbewusstsein, das sich in seiner Haltung ausdrückte, die Direktheit seines festen Blicks, die Macht und der Einfluss, die er so gänzlich ungezwungen ausübte. Es war die Art, wie er sie ansah, ohne auch nur eine Spur von Lüsternheit. Er...

Erscheint lt. Verlag 18.7.2023
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Gisela Grätz
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlanderliebesromane • Historical Gold Extra • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Once Upon a Dukedom • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-1773-1 / 3751517731
ISBN-13 978-3-7515-1773-7 / 9783751517737
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