Lassiter Sammelband 1851 (eBook)

(Autor)

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2023 | 1. Aufl. 2023
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-4720-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1851 - Jack Slade
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Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 2434, 2435 und 2436.
Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

Der Hieb kam hart und unbarmherzig. Ihm blieb keine Zeit zum Ausweichen. Die Faust seines Kontrahenten traf Ezekiel Cole mitten im Gesicht. Ein wilder Schmerz explodierte in seinem Schädel. Er taumelte rückwärts, wankte wie ein angeschossener Büffel. Dann knickten seine Knie unter ihm ein wie Strohhalme. Bevor er wusste, wie ihm geschah, fand er sich auf dem verschneiten Bretterboden seiner Veranda wieder.

Irgendwo rechts von ihm stieß einer der Kerle ein heiseres Gelächter aus.

Ezekiel Cole schüttelte schwer den Kopf. Er stemmte sich hoch, bis er aufrecht saß, und spuckte Blut und einen abgebrochenen Zahn in den Schnee.

»Vat-« Eine harte Pranke erstickte den Schrei seiner Tochter.

Seine Sicht war verschwommen. Er blinzelte und bemerkte, wie die Banditen auf ihre Pferde stiegen. Zügig, jedoch ohne Hast. Sie waren sich ihrer Sache sicher, wussten, dass ihr Plan aufgegangen war. Einer von ihnen hatte Cassie quer vor sich über den Rücken seines Reittieres geworfen, als wäre sie ein Sack voll getrockneter Bohnen. Sie wehrte sich und strampelte, aber der Maskierte hielt sie fest und machte ein Entkommen unmöglich.

Ezekiel Cole wollte aufstehen, doch seine Beine mochten ihn nicht tragen. Sie rutschten immer wieder unter ihm weg.

Hilflos vor Wut und Verzweiflung reckte der Richter seine Faust in den Himmel. »Warum tut ihr das?«, brüllte er die maskierten Männer an. »Lasst meine Tochter gehen! Sie hat euch nicht das Geringste getan!«

»Du weißt, was wir wollen, Cabrón.« Der Kerl, dessen Faust er zu kosten bekommen hatte, stieg auf sein Pferd. Er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Ein hagerer Mann, dem man nicht ansah, wie viel Kraft in seiner sehnigen Statur steckte. Seine Stimme rasselte wie Stiefelsporen. Er trug ein Tuch vor dem Gesicht, das nur seine Augen freiließ.

Und diese Augen waren es, die Ezekiel Cole nun einen Schauder über den Rücken jagten. Sie waren kälter als das Eis oben am Mount Helena. Als Richter hatte er schon mehr als genug Galgenvögel gesehen. Manche waren aus Not auf die schiefe Bahn geraten, hatten sich jedoch noch etwas Gutes in ihrem Inneren bewahrt. Dieser Kerl hier nicht. Was auch immer von ihm zu erwarten war, war gewiss nichts Gutes.

In den vergangenen zwanzig Jahren hatte sich Ezekiel Cole den Ruf eines hartgesottenen Mannes erarbeitet. Er galt als unbestechlicher Verfechter von Recht und Gesetz, der sich vor nichts und niemandem fürchtete. Nun jedoch schnürte ihm die Furcht um seine Tochter die Kehle zu wie ein unsichtbares Hanfseil. Nach dem Tod seiner Frau war ihm nur noch sein Kind geblieben. Er hatte sie immer behütet. Vielleicht zu sehr. Mit ihren siebzehn Jahren wusste Cassie kaum etwas von der Welt. Und nun war es zu spät …

Wie konnte ich so unvorsichtig sein? , haderte er mit sich. Warum habe ich das nicht kommen sehen?

Als hätte er alle Zeit der Welt, streifte der Maskierte seine ledernen Handschuhe über. In einer fast schon spöttischen Geste tippte er sich an den Hut, nahm die Zügel und lenkte seinen Rappen herum.

»Nehmt mich an ihrer Stelle!«, machte Ezekiel Cole noch einen Versuch.

Verächtliches Gelächter erklang. Nein, dieser Tausch war nicht nach dem Geschmack der Kerle, das war nicht schwer zu erraten.

Wie auf ein stummes Kommando drückten die Banditen ihren Pferden die Fersen in die Flanken. Schnee stob unter den Hufen auf, als die Tiere lospreschten.

Eines von ihnen trug seine Tochter einem ungewissen Schicksal entgegen!

Der Richter kämpfte sich unter äußerster Willensanstrengung auf die Füße, taumelte zurück in sein Haus und packte das Henry-Gewehr, das stets griffbereit neben der Eingangstür lehnte. Es klickte metallisch, als er repetierte. Er wankte zurück nach draußen und legte an. Vor seinen Augen verschwammen Schnee, Nacht und die Flüchtenden in einem weißen Nebel. Verdammt! So konnte er nicht schießen!

Grimmig wischte er sich mit der flachen Hand über das Gesicht, spürte eine klebrige, warme Flüssigkeit an seinen Fingern und zerbiss einen Fluch auf den Lippen. Trotz der kalten Windböen, die von Nordwesten heranwehten, schwitzte er. All sein Denken konzentrierte sich darauf, auf den Beinen zu bleiben und zu schießen. Ihm blieb nur die Gelegenheit für einen Schuss. Vielleicht zwei. Dann würden die Kerle außer Reichweite sein – und mit ihnen seine Tochter.

Ich muss sie aufhalten. Ich muss!

Ezekiel Cole legte wieder an und zielte. Sein Haus stand ein wenig außerhalb von Helena. Vor seiner Veranda erstreckte sich nichts als einsames, spärlich mit Pinien bewachsenes Bergland. Er hatte freies Sichtfeld, aber was hieß das schon bei dieser Dunkelheit? Er konnte kaum mehr als die Umrisse der Umgebung erahnen. Schnee bedeckte die einsamen Hänge rings um seine Heimatstadt.

Noch vor wenigen Jahren war Montana ein riesiges, aber ödes und unwirtliches Territorium gewesen. Weit abseits der großen Trailwege, die in den Westen führten. Dann hatten Prospektoren die ersten Goldfunde gemacht und damit einen Boom ausgelöst, der das Land von Grund auf verändert hatte. Innerhalb kürzester Zeit waren Siedlungen und Städte entstanden. In der ersten Zeit hatten die Waffen Recht gesprochen. In einigen Regionen war das noch immer so.

Richter Ezekiel Cole war entschlossen, das zu ändern. Er wollte Recht und Gesetz nach Montana bringen. Nicht jedem gefiel sein hartes Durchgreifen. Gewiss nicht den Männern, die in dieser Nacht in sein Haus eingedrungen waren und seine Tochter entführt hatten.

Es grenzte an ein Wunder, dass sie ihn nicht erschossen hatten. Die Gelegenheit dazu hätten sie gehabt. Anscheinend wollten sie ihn jedoch nicht tot sehen. Nein, sie brauchten ihn noch, darüber machte er sich keine Illusionen. Das war der einzige Grund, dass er noch atmete.

Ezekiel Cole sog den Atem ein und sandte ein stummes Gebet zum Himmel, das Geschoss möge nicht seine Tochter treffen. Mit dem Ausatmen zog er den Stecher durch.

Der Schuss krachte. In der Ferne brüllte eines der Pferde getroffen auf. Seine Schreie klangen beinahe menschlich. Ezekiel Cole repetierte. Schoss ein zweites Mal. Wieder ein Brüllen. Unmöglich zu sagen, ob es von einem Menschen oder von einem Tier kam. Der Richter schauderte.

Doch seine Hoffnung, die Horde aufgehalten zu haben, erfüllte sich nicht. Die vermummten Gestalten verschmolzen mit den Schatten der Nacht. Und die Hufgeräusche wurden leiser und leiser, bis sie schließlich ganz verklangen.

Ezekiel Cole wankte ihnen nach, stolperte und stürzte in den Schnee. Cassie, bitte verzeih mir , schoss es ihm noch durch den Kopf, bevor er das Bewusstsein verlor.

Zuerst hörte er die Kojoten.

Ihr Heulen wehte von der anderen Seite einer verschneiten Anhöhe herüber. Die Kuppe war gut eine Meile entfernt von der Straße, die von Helena durch die Berge führte.

Der große Mann mit dem sandfarbenen Haar ließ seinen Appaloosa-Hengst neben einer verschneiten Pinie anhalten und lauschte. Es waren mehrere Kojoten, drei oder vier Tiere. Sie schienen sich um eine Beute zu streiten. Anders als Wölfe jagten sie nicht im Rudel, sondern meistens für sich. Ihre lautstarke Auseinandersetzung bedeutete, dass sie eine lohnende Beute gefunden hatten. Da oben musste etwas Sterbendes oder Totes liegen. Ein Büffel vielleicht; das wäre um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich.

Lassiter richtete sich im Sattel auf, schob seinen Hut in den Nacken und blickte sich wachsam um.

Die Umgebung war karg und spärlich mit Pinien bewachsen. Die Hügel waren sanft geschwungen wie die sinnlichen Kurven einer schönen Frau. Der Schnee bedeckte sie wie ein weißes Tuch.

Vor wenigen Wochen waren die Temperaturen noch angenehm mild gewesen, aber dann hatte ein bitterkalter Nordwestwind das Wetter umschlagen lassen und heftige Schneefälle gebracht. Auch jetzt ballten sich über den Bergen Wolken zusammen, die nichts Gutes verhießen. Es war ratsam, sich einen Unterschlupf zu suchen. Vorher musste Lassiter aber herausfinden, was die Aasfresser angelockt hatte, damit es später keine unliebsamen Überraschungen gab.

Die unwirtliche Umgebung wirkte einsam und verlassen. Weit und breit schien sich keine Menschenseele aufzuhalten. Doch Lassiter ließ sich nicht täuschen. Die Männer, denen er auf der Spur war, waren vor weniger als vierundzwanzig Stunden hier durchgekommen. Sie hatten eine junge Frau bei sich, die nicht freiwillig mitkam. Vielleicht waren sie auch verletzt. Das machte sie langsam. Es war durchaus möglich, dass sie irgendwo in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen hatten.

Er musste auf der Hut sein. Auf keinen Fall durfte er sich von ihnen entdecken lassen, sonst war seine Mission im Auftrag der Brigade Sieben vorbei, noch ehe sie begonnen hatte. Diese geheime Regierungsorganisation agierte überall dort, wo sich örtliche Gesetzesvertreter an einem Verbrechen die Zähne ausgebissen hatten. Ihre Agenten handelten ohne Rückendeckung und waren es gewohnt, für sich selbst einzustehen. Männer wie Lassiter.

Er kannte beide Seiten des Gesetzes und verfügte über einen ausgeprägten Instinkt, dem vertrauen konnte. Das hatte ihm schon mehr als einmal das Leben gerettet. Ein .38er Remington steckte...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2023
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-4720-6 / 3751747206
ISBN-13 978-3-7517-4720-2 / 9783751747202
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