Jack Slade 985 (eBook)

Die Rache der Saloon-Lady

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5185-8 (ISBN)

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Jack Slade 985 - Jack Slade
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Im Westernstädtchen Brickton wird der Saloonbesitzer James Hallywood von Unbekannten erschossen. Das Verbrechen bleibt den Einwohnern zunächst ein Rätsel. Dann jedoch tauchen erneut Fremde im Saloon auf und erpressen die junge Witwe.
Die schöne Daisy will sich auf keinen Fall einschüchtern lassen und ist entschlossen, um ihr Geschäft zu kämpfen, bis ihr nichts anderes mehr übrig bleibt, als einen Exliebhaber um Hilfe zu bitten, einen ...


Die
Rache der
Saloon-Lady

Der Saloonbesitzer James Hallywood wird von Unbekannten erschossen. Als seine Frau Daisy beschließt, den Saloon in seinem Sinne weiterzuführen, kommt es zu einigen unerklärlichen Zwischenfällen.

Für die junge Witwe ist klar, dass der Geschäftsmann Zeke Maxwell dahintersteckt, denn kurz zuvor hatte sie ein Kaufangebot von ihm ausgeschlagen. In ihrer Not ringt sie sich schließlich dazu durch, ihren ehemaligen Geliebten, den abgehalfterten Revolverhelden Ace Dugan, um Hilfe zu bitten. Der ist bald einem düsteren Geheimnis aus der Vergangenheit auf der Spur ...

Nach dem Donnern der Schüsse und dem lauten Knall, mit dem die Kutsche umgekippt war, kam dem Bärtigen die Stille beinahe gespenstisch vor. Er zügelte seinen Gaul und schwang sich aus dem Sattel. Die Kutschpferde lagen schwer verletzt am Boden, eines hatte blutigen Schaum vor den Nüstern. Die drei anderen hatten sich die Beine gebrochen und waren nicht mehr zu retten, das sah er auf den ersten Blick. Es blieb ihm nur, sie von ihrem Leiden zu erlösen.

Darum würde er sich später kümmern.

Der andere Outlaw, ein Mann ohne Bart und glattrasiert, war ebenfalls vom Pferd gestiegen und näherte sich der Kutsche mit vorgehaltenem Gewehr. Die Anspannung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Der Bärtige zog seinen Colt. »Ob da drinnen jemand überlebt hat?«, murmelte er und spannte den Hahn.

Der Kutscher war vom Bock gestürzt, als er die Kontrolle verloren hatte. Mit gebrochenem Genick lag er ein paar Schritte entfernt im Gras und starrte aus toten Augen in den wolkenlosen Himmel. Bei den Passagieren dagegen konnte der Bärtige nicht sicher sein, von denen rührte sich keiner. Wenigstens ein Mann war an Bord gewesen. Während der kurzen Verfolgungsjagd hatte er auf sie geschossen, sie jedoch verfehlt.

Die beiden Outlaws hatten der Kutsche in einem kleinen Waldstück aufgelauert. Der Überfall war die Idee des Bartlosen gewesen. »Kutschen lohnen sich immer«, hatte er gesagt. Im genau richtigen Moment waren sie zwischen den Bäumen hervorgeritten und hatten sich mit gezogenen Waffen in den Weg gestellt. Doch anstatt anzuhalten, hatte der Kutscher die Zügel knallen lassen. Sie waren ihm ausgewichen und hatten dann die Verfolgung aufgenommen.

Dem Wahnsinnigen musste klar sein, dass es kein Entkommen gab. Trotzdem hatte er die Pferde zu einem Höllentempo angetrieben. Nach weniger als einer Viertelmeile hatten sie ein kleines Waldstück erreicht, an dessen Ende die Straße eine scharfe Biegung machte. Diese Biegung war dem Kutscher zum Verhängnis geworden. Entweder hatte er sie zu spät gesehen, oder er hatte geglaubt, es irgendwie schaffen zu können. Was sein zweiter und letzter Fehler gewesen war.

Der Bärtige leckte sich über die Lippen. Obwohl es an diesem Frühlingstag nicht sehr warm war, stand ihm der Schweiß auf der Stirn.

»Wenn ihr da drinnen noch atmet, dann kommt jetzt raus!«, rief er. »Wir tun euch nichts, sind nur an der Ladung interessiert.«

»Hoffentlich hat sich's wenigstens gelohnt«, zischte der Bartlose neben ihm. »Schöne Schweinerei, das alles. Der Kutscher muss vollkommen durchgedreht sein.«

Der Bärtige drückte ab. Mit einem dumpfen Plock bohrte sich die Kugel in die Unterseite der Kutsche.

Keine Reaktion.

»Schätze, die sind mausetot«, sagte der Bartlose.

Der Bärtige nickte, kletterte auf die Kutsche und lugte durch das Fenster ins Innere, wobei er seinen Colt schussbereit hielt.

Er entdeckte zwei Leichen. Eine von ihnen, eine Frau in einem rosa Kleid, lag auf dem Rücken, das rechte Bein halb auf der Sitzbank. Blonde Locken fielen ihr über die schmalen Schultern. Aus ihrem Mundwinkel rann Blut. Ihre blauen Augen waren so blicklos wie die des Kutschers.

Über ihr lag bäuchlings ein Mann in einer braunen Jacke. Die Arme hatte er ausgestreckt. Für den Bärtigen sah es so aus, als habe er die Lady mit seinem Körper schützen wollen, was ihm augenscheinlich nicht gelungen war. Neben seiner rechten Hand lag ein Revolver auf dem Boden, der vorher die Seitenwand gewesen war.

Seine Finger bewegten sich. Tasteten nach der Waffe.

»Keine Bewegung!«, drohte der Bärtige.

Die Hand des Mannes schloss sich um den Kolben.

Die Kugel traf seinen Hinterkopf. Er zuckte zweimal, dann lag er still.

»Scheiße, das kann nicht wahr sein!«, stieß der Bartlose hervor.

Der Bärtige zuckte zusammen, denn er hatte nicht bemerkt, dass sein Kumpan zu ihm heraufgeklettert war.

Was für eine Schande, dachte er. Trotz der Art und Weise, wie er seine Dollars verdiente, tötete er nicht gerne, doch manchmal war es eben notwendig. Der Bursche da unten hatte sein Schicksal herausgefordert, als er nach der Kanone gegriffen hatte. Er musste es gewesen sein, der auf sie geschossen hatte.

Aber die Kleine tat ihm leid. Entweder hatte sie sich eine Kugel eingefangen, oder sie hatte sich das Genick gebrochen, als die Kutsche umgestürzt war. Oder beides. Sie war zu jung und zu hübsch gewesen, um zu sterben.

Mit einigen Sekunden Verzögerung realisierte er, was der andere gesagt hatte.

»Was kann nicht wahr sein?«, hakte er nach.

»Die Lady da unten ist Alice Decusa. Und ich verwette meinen Arsch, dass es sich bei dem Kerl um ihren Verlobten Jonathan handelt.«

Der Bärtige starrte ihn an. »Soll das heißen, du kennst die beiden?«

»Man merkt, dass du vorher noch nie in dieser Gegend warst. Alice Decusa ist, nein, sie war die Tochter von Warren Decusa, einem Rinderbaron. Ein hübsches Ding, hat sämtlichen Burschen den Kopf verdreht. Sie wusste genau, dass alle scharf auf sie waren. Das hat sie ausgenutzt und die Kerle nach ihrer Pfeife tanzen lassen, das kleine Miststück. Sie konnte sicher sein, dass niemand es wagen würde, auch nur ihr Haar zu berühren, wenn sie es nicht ausdrücklich erlaubt hatte. Weil sie alle Angst vor ihrem Vater hatten.«

Er runzelte die Stirn.

»Der alte Decusa ist bekannt dafür, dass er keinen Spaß versteht, und wenn es um seine Tochter geht, gleich gar nicht. Ein einziges Mal hat sich so ein junger Schwachkopf dazu hinreißen lassen, Alicia als Schlampe zu beschimpfen. Einen Tag später fand man ihn mit blutig geschlagenem Gesicht auf der Straße. Wenn er danach mit jemandem geredet hat, hat sich das ein bisschen seltsam angehört, weil er nämlich kaum noch Zähne hatte.«

Die Nackenhaare des Bärtigen stellten sich auf. Er ahnte, worauf sein Kumpan hinauswollte.

»Tja, irgendwann ist sie ihrer großen Liebe begegnet. Vor erst einer Woche hat sie geheiratet. Hab's gestern Abend im Saloon zufällig aufgeschnappt, drei Kerle haben sich darüber unterhalten. Klang, als würden sie ihr nachtrauern. Deshalb wette ich meinen Arsch darauf, dass du gerade Alice Decusas Zukünftigem eine Kugel in den Hinterkopf gejagt hast.«

Der Bärtige sog scharf die Luft ein. »Schöner Mist. Wieso waren die zwei in der Kutsche?«

»Was ich auch gehört habe, ist, dass Alicias Frischgebackenem eine Stelle bei einer großen Bank irgendwo in Missouri angeboten wurde. Vielleicht wollten sie sich vom alten Decusa ein bisschen unabhängiger machen.«

Er kratzte sich am Kinn. »Kann mir nicht vorstellen, dass der sein Töchterlein ohne Bargeld auf die Reise geschickt hat. Ich schlage vor, wir schauen uns die Ladung an, wie wir es von Anfang an vorhatten. Dann machen wir, dass wir hier wegkommen.«

Die Ladung bestand aus zwei mit Kleidung gefüllten Koffern und einer Holzkiste, die mit einer Kette und einem Vorhängeschloss gesichert war. Der Bartlose wuchtete sie herunter, stellte sie auf den Boden, zerschoss das Schloss und öffnete den Deckel.

Sie war bis zum Rand mit Goldbarren gefüllt.

Der Bärtige pfiff durch die Zähne. »Hol mich der Teufel, das muss ein Vermögen wert sein!«, stellte er fest. »Wusste gar nicht, dass man mit Rindern so viel verdienen kann.«

Der Bartlose nickte. »Wenn man genug davon hat, dann schon. Schade nur, dass wir nichts mit dem Gold anfangen können.«

»Wie meinst du das jetzt wieder?«

»Sobald Decusa erfährt, dass seine Kleine tot ist, wird er alles in Bewegung setzen, um uns zu kriegen. Und wenn ich sage alles, dann meine ich alles. Stell dir vor, seine Männer schnappen dich und finden bei dir einen dieser Barren. So wie ich den Alten kenne, wird er dir bei lebendigem Leib die Haut abziehen, und das wird nur das Vorspiel sein.«

Der Bärtige schluckte und rieb sich das Kinn.

»Wenn wir das Zeug mit uns rumschleppen, können wir uns genauso gut ein Schild um den Hals hängen, auf dem Wir waren's steht«, fuhr der Bartlose fort. »Und wenn wir versuchen, es zu verkaufen, wird es Decusa mitkriegen, glaub mir.«

»Was also schlägst du vor? Sollen wir es etwa hier liegen lassen?«

Er schüttelte den Kopf. »Wäre zu schade drum, oder? Ich habe eine bessere Idee. Wir vergraben es in den Wäldern. In einem Jahr dürfte Gras über die Sache gewachsen sein. Dann kommen wir zurück und holen es...

Erscheint lt. Verlag 13.6.2023
Reihe/Serie Jack Slade
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-5185-8 / 3751751858
ISBN-13 978-3-7517-5185-8 / 9783751751858
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