Mefisto (eBook)

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2023 | 1. Aufl. 2023
600 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-4355-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mefisto - Richard Montanari
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Sommer in Philadelphia. Doch die Ruhe trügt. Kevin Byrne, Detective der Mordkommission, und seine Partnerin Jessica Balzano werden zu einem bizarren Fall hinzugerufen. Eine Frau ist ermordet worden, und ihr Todeskampf wurde von dem Mörder auf Video aufgenommen, hineingeschnitten in die berühmte Dusch-Szene aus Alfred Hitchcocks Psycho. Doch diesmal ist das Blut rot und das Messer real. Bald tauchen weitere Filmklassiker auf, in denen Mordszenen nachgestellt und nachträglich eingefügt wurden. Ist ein Verrückter am Werk, der die Filmgeschichte zum Hintergrund seiner perversen Phantasien macht?

Nichts für schwache Nerven! Die spannungsgeladenen Thriller des Bestsellerautors Richard Montanari um das Ermittlerduo Byrne und Balzano:

Band 1: Crucifix
Band 2: Mefisto
Band 3: Lunatic
Band 4: Septagon
Band 5: Echo des Blutes
Band 6: Der Teufel in dir
Band 7: Der Abgrund des Bösen
Band 8: Tanz der Toten
Band 9: Shutter Man
Band 10: Mord am Heiligen Abend

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Richard Montanari wurde in Cleveland, Ohio, als Sohn einer amerikanischen Familie italienischer Herkunft geboren. Nach dem Studium lebte er eine Zeitlang in Europa und ließ sich schließlich in London nieder, wo er sich unter anderem als Verkäufer in einem Kleiderladen und Handelsvertreter für Enzyklopädien durchschlug. Nach seiner Rückkehr in die USA arbeitete er ein paar Jahre bei der väterlichen Baufirma, bevor er beschloss, dass das Schreiben doch ein einfacherer Weg sei, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als freiberuflicher Autor schrieb er für über 200 Publikationen in <i>The Chicago Tribune, The Detroit Free Press, The Seattle Times </i>und vielen anderen. 1996 erschien sein erster Roman. Mit <strong>CRUZIFIX</strong>, dem ersten Band um das Ermittlerduo Kevin Byrne und Jessica Balzano aus Philadelphia, gelang ihm auch in Deutschland der Durchbruch als Bestsellerautor.<br></p> <p><br></p>

2.


Vor dem Vibe-Club ging der Cadillac Escalade mit der Geschwindigkeit herunter: ein glatter, glänzender Hai im verschwommenen Neonlicht. Die dumpfen Bassklänge von Climbing Up the Ladder von den Isley Brothers ließen die Fenster des Geländewagens klirren, als er hielt. Auf den Rauchglasscheiben brach sich die glänzende Palette roter, blauer und gelber Farben der Nacht.

Es war Mitte Juli und so heiß, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Stadt zu schwitzen schien. Die Hitze kroch wie eine Embolie unter die Haut Philadelphias.

In der Nähe des Eingangs zum Vibe-Club, an der Ecke Kensington und Allegheny Street, stand unter dem Stahlhimmel der überirdisch verlaufenden U-Bahn eine hochgewachsene Rothaarige wie eine Statue. Das lange kastanienrote Haar zierte ihre nackten Schultern wie ein seidener Wasserfall, ehe die Haarpracht auf den Rücken fiel. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid mit Spaghettiträgern, das ihre Kurven betonte, und lange Kristallohrringe. Ihre leicht gebräunte Haut schimmerte unter einer dünnen Schweißschicht.

Zu dieser Stunde und an diesem Ort war sie eine Chimära, eine fleischgewordene städtische Fantasie.

Im Eingang eines Schuhmachergeschäfts ein paar Schritte entfernt hatte es sich ein schwarzer Obdachloser bequem gemacht. Der Mann, dessen Alter man kaum einschätzen konnte, trug trotz der unbarmherzigen Hitze einen zerfetzten Wollmantel und streichelte liebevoll eine fast leere Flasche Orangensaft. Er presste sie an seine Brust, als würde er ein schlafendes Kind wiegen. Neben ihm wartete sein Einkaufswagen wie ein verlässlicher Partner, der von wertvollem Plunder überquoll, der ihm in der Stadt dienlich sein könnte.

Es war kurz nach zwei Uhr, als die Tür des Chevrolet aufschwang und eine dicke Rauschgiftwolke in die schwüle Luft stieg. Der Mann, der anschließend erschien, glich einem Riesen, der allein durch seine Anwesenheit etwas Bedrohliches ausstrahlte. Die Ärmel seines königsblauen Zweireihers aus Leinen spannten sich über den dicken Muskeln. D’Shante Jackson hatte einst als Stürmerstar der Baseballmannschaft seiner Highschool in Nord-Philadelphia gespielt. Der kaum dreißigjährige, fast zwei Meter große Muskelprotz brachte mehr als hundertzehn Kilo auf die Waage.

D’Shante schaute die Kensington rauf und runter. Da er die Lage für unbedenklich hielt, öffnete er den hinteren Wagenschlag des Escalade. Sein Arbeitgeber stieg aus – der Mann, der ihm tausend Dollar die Woche für den Schutz seines Lebens zahlte.

Trey »TNT« Tarver war Mitte vierzig, ein Schwarzer mit heller Haut, dessen Bewegungen trotz seines stetig zunehmenden Körperumfangs eine geschmeidige Anmut anhaftete. Bei einer Größe von knapp einsneunzig hatte er die Einhundert-Kilo-Marke schon vor Jahren erreicht und überschritten. Aufgrund seiner Schwäche für Brotauflauf und Riesensandwiches drohte er weiter zuzunehmen. Er trug einen schwarzen Anzug von Hugo Boss mit drei Knöpfen und ein Paar kalbslederne Mezlan-Oxfords. An beiden Händen prangten Brillantringe.

Er trat vom Wagen zurück und schlug mit dem Handrücken über die Falten seiner Hose. Dann strich er sich übers Haar, das er im Snoop-Dogg-Stil lang trug, obwohl das Alter für modische Hip-Hop-Haarschnitte mindestens zwanzig Jahre hinter ihm lag.

Trey Tarver streckte die Arme nach vorn und ließ den Blick über die Kreuzung gleiten, sein Jagdrevier. Diese K-&-A-Kreuzung, wie sie auch genannt wurde, hatte viele Herren gehabt, aber keiner war so skrupellos wie Trey Tarver.

Er wollte den Club gerade betreten, als sein Blick auf die Rothaarige fiel. Ihr glänzendes Haar strahlte wie ein Licht in der Nacht; ihre langen, wohlgeformten Beine weckten geheime Wünsche. Trey hob eine Hand und ging auf die Frau zu, zum Verdruss seines Bodyguards. Es war gefährlich, an einer Straßenecke zu stehen, vor allem an dieser Straßenecke: Hier war Trey Tarver gegnerischen Bandenbossen, die in ihren Straßenkreuzern über die Kensington und Allegheny jagten, schutzlos ausgesetzt.

»Hi, Baby«, sagte Trey.

Die Rothaarige drehte sich zu dem Mann um, als bemerkte sie ihn erst jetzt. Natürlich hatte sie ihn längst kommen sehen, doch kühle Gleichgültigkeit gehörte zum Tango. »Selber hi«, sagte sie lächelnd. »Hast du Lust?«

»Ob ich Lust habe?« Trey trat einen Schritt zurück und musterte sie. »Kleine, wenn du Bratensauce wärest, würde ich in dir baden.«

Die Rothaarige lachte. »Nicht schlecht.«

»Wir könnten ’ne Menge Spaß miteinander haben.«

»Komm.«

Trey blickte auf die Eingangstür des Clubs und dann auf seine Uhr, eine goldene Breitling. »Gib mir zwanzig Minuten.«

»Gib mir einen Vorschuss.«

Trey Tarver lächelte. Er war ein Geschäftsmann, den die Straßenkämpfe gestählt hatten und der durch die harte Schule der gewalttätigen Vororte der Stadt gegangen war. Er zog ein Bündel Scheine aus der Tasche, suchte einen Hunderter heraus und hielt ihn hoch. Als die Rothaarige sich den Schein schnappen wollte, zog Trey die Hand zurück. »Weißt du, wer ich bin?«, fragte er.

Die Rothaarige stemmte eine Hand in die Hüfte, trat einen halben Schritt zurück und musterte ihn von oben bis unten. Sie hatte sanfte braune Augen, die golden blitzten, und sinnliche Lippen. »Lassen Sie mich raten«, sagte sie. »Taye Diggs?«

Trey Tarver lachte. »Stimmt.«

Die Rothaarige zwinkerte ihm zu. »Ich weiß, wer Sie sind.«

»Wie heißt du?«

»Scarlet.«

»Is’ nich’ wahr. Echt?«

»Echt.«

»Wie in dem Film?«

»Genau, Süßer.«

Trey Tarver dachte kurz nach. »Ich hoffe, meine Knete wird nicht vom Winde verweht.«

Die Rothaarige lächelte. »Ich verstehe.«

Sie nahm den Hundert-Dollar-Schein entgegen und steckte ihn in ihre Handtasche. Im selben Augenblick legte D’Shante eine Hand auf Treys Arm. Trey nickte. Im Club warteten Geschäfte auf sie. Sie wollten sich gerade umdrehen und den Club betreten, als die Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Wagens einen blinkenden, schimmernden Gegenstand neben dem rechten Schuh des Obdachlosen anstrahlten. Einen metallenen, glänzenden Gegenstand.

D’Shante folgte dem Lichtstrahl mit Blicken und erkannte die Quelle.

Es war eine Pistole in einem Holster am Fußknöchel des Mannes.

»Was ist denn das für eine Scheiße!«, rief D’Shante.

Die Zeit schien stehen zu bleiben. Plötzlich war die Luft mit der Gewissheit geladen, dass Ärger bevorstand. Blicke trafen sich. Im Bruchteil einer Sekunde hatten alle den Ernst der Situation erfasst.

Es ging los.

Die Rothaarige in dem schwarzen Kleid – Detective Jessica Balzano von der Mordkommission des Philadelphia Police Department – trat einen Schritt zurück und zog mit einer geschickten Handbewegung die an einer Schnur hängende Dienstmarke unter ihrem Kleid hervor. Keine Sekunde später hatte sie die Glock 17, die sie in ihrer Handtasche versteckt hatte, auf Tarver gerichtet.

Trey Tarver wurde im Zusammenhang mit der Ermordung zweier Männer gesucht. Die Detectives hatten den Vibe-Club sowie drei weitere Clubs vier Nächte in Folge observiert, in der Hoffnung, Tarver würde dort auftauchen. Es war bekannt, dass er im Vibe-Club Geschäfte machte. Es war bekannt, dass er eine Schwäche für hochgewachsene Rothaarige hatte. Trey Tarver hielt sich für unantastbar.

Heute sollte er zur Strecke gebracht werden.

»Polizei!«, rief Jessica. »Hände hoch!«

Wie durch einen Nebel nahm Jessica das Gewirr von Farben und Geräuschen wahr. Sie sah, dass der Obdachlose sich regte. Sie spürte das Gewicht der Glock in ihrer Hand. Ein blauer Farbfetzen vor ihren Augen – D’Shantes Arm bewegte sich. Eine Waffe in D’Shantes Hand. Eine Tec 9 mit fünfzig Schuss Munition.

Nein, dachte Jessica. Nicht mein Leben. Nicht heute Nacht.

Nein.

Das Chaos löste sich auf, und die Welt drehte sich wieder mit normaler Geschwindigkeit.

»Vorsicht! Er hat eine Waffe!«, schrie Jessica.

Detective John Shepherd, der Obdachlose im Hauseingang, war bereits aufgesprungen. Doch ehe er seine Pistole ziehen konnte, wirbelte D’Shante herum und knallte ihm den Kolben seiner Tec gegen die Stirn. Die Haut über Shepherds rechtem Auge platzte auf. Shepherd sank zu Boden. Aus der Wunde schoss Blut, das ihm in die Augen rann und ihm die Sicht nahm.

D’Shante hob die Waffe.

»Lass fallen!« Jessica richtete ihre Glock auf den Bodyguard. D’Shante machte keine Anstalten, dem Befehl zu folgen.

»Fallen lassen!«, rief Jessica.

D’Shante spannte den Hahn und richtete die Waffe auf sie.

Jessica drückte ab.

Die Kugel drang in D’Shante Jacksons rechte Schulter ein. Ein rosafarbener Brei aus Blut, Fleisch und Knochen spritzte durch die Luft. Die Tec entglitt den Händen des Bodyguards, als er sich im Kreis drehte und zu Boden ging. Jessica trat vor und kickte die Tec mit dem Fuß zu Shepherd hinüber. Ihre eigene Waffe hielt sie noch immer auf Trey Tarver gerichtet. Tarver, der die Hände über den Kopf gehoben hatte, stand in der Nähe einer Gasse, die zwischen den Häusern hindurchführte. Wenn Jessicas Informationen stimmten, steckte unter seinem Hosenbund eine .32 Halbautomatik.

Jessica warf John Shepherd einen Blick zu. Er war benommen, aber nicht besinnungslos. Jessica nahm den Blick keine Sekunde von Trey Tarver, doch dieser winzige Moment reichte aus. Tarver stürmte in die Gasse hinein.

»Alles okay?«, fragte Jessica ihren Kollegen...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2023
Reihe/Serie Spannende Thriller mit Byrne und Balzano
Übersetzer Karin Meddekis
Sprache deutsch
Original-Titel The skin gods
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerika • Balzano • beste thriller • blutig • Blutlinie • Byrne • Cody McFadyen • Dan Brown • detective • Ermittlerin • ethan cross • Fitzek • Gänsehaut • Gewaltverbrechen • Hardboiled • homicide • Kommissarin • Krimi • Kriminalroman • Mord • Nervenkitzel • Ostküste • Pageturner • Philadelphia • Philly • Polizei • Polizeiarbeit • Psycho • Psychothriller • Rache • Schießerei • Schlitzer • serienermittler • Serienkiller • Serienmord • Serienmörder • Serienthriller • spannend • Spannung • Spannungsroman • Tess Gerritsen • Thriller • todeskünstler • USA • Vatikan • Verbrechen • Verschwörung
ISBN-10 3-7517-4355-3 / 3751743553
ISBN-13 978-3-7517-4355-6 / 9783751743556
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