Skull-Ranch 108 (eBook)

Waffenbrüder

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Aufl. 2023
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-5349-4 (ISBN)

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Skull-Ranch 108 - Dan Roberts
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Roxanne ist eine exotische Schönheit, temperamentvoll und unbeugsam. In ihren Adern fließt Indianerblut, denn ihre Großmutter war eine Kiowa. Als der mächtige Großrancher Jerome Craig sie mit allen Mitteln in seine Gewalt bringen will, sieht Roxanne nur noch einen Ausweg: die Flucht zu den Indianern. Aber Craig gibt nicht auf. Er schmiedet einen teuflischen Plan, um sich das Girl zu schnappen. Doch da mischen sich die Männer von der Skull-Ranch ein - und die Kiowa! Waffenbrüder...


Waffenbrüder

von Dan Roberts

Roxanne ist eine exotische Schönheit, temperamentvoll und unbeugsam. In ihren Adern fließt Indianerblut, denn ihre Großmutter war eine Kiowa. Als der mächtige Großrancher Jerome Craig sie mit allen Mitteln in seine Gewalt bringen will, sieht Roxanne nur noch einen Ausweg: die Flucht zu den Indianern.

Aber Craig gibt nicht auf. Er schmiedet ei‍n‍en teuflischen Plan, um sich das Girl zu schnappen. Doch da mischen sich die Män‍ner von der Skull-Ranch ein – und die Ki‍o‍wa! Waffenbrüder...

Der große Mann ist tot. Er starb am Biss einer riesigen Felsklapperschlange. Das ist nun drei Tage her. Der Leichenbestatter hat Terence Craig hergerichtet und es geschafft, dass er gar nicht tot aussieht.

Die Einwohner der kleinen Stadt im Nordosten Colorados haben alle ein paar Minuten vor dem Schaufenster verbracht.

Denn Jerome, der Sohn des großen Mannes, hatte befohlen, seinen Dad im geöffneten Sarg aufzubahren. Jeder Bürger der Stadt, die den Craigs ihren Namen und ihre Gründung verdankt, sollte den »King« noch einmal sehen können.

Aber jetzt ist der Sarg verschlossen. Er steht in dem prachtvoll geschmückten Leichenwagen. Vier schwarze Pferde stehen im Geschirr. Es sind geduldige Tiere, die schon so manchen Mann und manche Frau zum Stiefelhügel gezogen haben.

In Craig ist jedes Geschäft geschlossen. Kein Saloon hat geöffnet, und selbst das Office des County Sheriffs ist zu.

Sogar die alte Mrs. Mulberry, die weit über achtzig ist, ließ vom Tischler ihren hölzernen Rollstuhl nachsehen, damit sie an dem Ereignis teilnehmen kann.

Denn das Begräbnis des alten Jerome Craig ist so etwas wie das Ende einer Epoche.

Er ließ sich als einer der ersten in diesem Land nieder. Er baute die Ranch auf, gründete die Stadt und holte sogar Siedler ins Land. Denn der alte Mann war ein mächtig kluger Kopf gewesen. Er wusste, dass eine Stadt nicht alleine von einer einzigen Ranch leben kann.

Aber er blieb immer der Größte hier. Er suchte sich die Menschen aus, denen er Land verkaufte, verpachtete oder sogar schenkte. Er ließ niemand in die Gegend, der ihm widerborstig oder eigensinnig erschien.

Auf diese Weise baute sich Terence Craig ein Königreich auf. Sein Wort war Gesetz, und seine Macht und sein Geld brachten den Bürgern so manchen Vorteil. Sie schluckten es, dass sie eigentlich von Big Terence abhängig waren, dass sie die Freiheit, die in diesem Land herrschte, nicht voll auskosten konnten.

Big Terence ließ sein Königreich nicht ohne Nachfolger zurück.

Bei vielen großen Männern ist es so, dass die Söhne abhängig und schwächlich sind. Nicht so bei Terence Craig. Er hatte nur einen Sohn. Seine Mutter starb nach seiner Geburt durch den Pfeil eines Indianers. Der King zog Jerome auf und machte einen ganzen Mann aus ihm. In den letzten Jahren leitete Jerome die Ranch neben dem alten Boss und übernahm mehr und mehr die Geschäfte. Er ist ein zweiter Big Craig, aber es wird noch eine Weile dauern, bis ihm die Menschen hier diese respektvolle Anrede gewähren.

Jerome Craig kam am Morgen mit fast allen Cowboys in die Stadt.

Jetzt steht er hinter dem Leichenwagen, und seine Männer stellen sich in Zweierreihe auf.

Hunderte von Menschen kommen schweigend aus den Seitengassen. Sie alle wollen dem großen Terence das letzte Geleit geben.

Jerome ist groß, größer als die meisten hier. Er wendet den Kopf, mustert die Menge und sieht mit starrem, unbewegtem Gesicht zu, wie sie sich zum Trauerzug formieren.

Alle sind gekommen, denkt er. Alle die, die mit uns irgendwann zu tun hatten.

Auf einmal verspürt er Zorn. Er denkt, dass er sie übersehen hat, aber als er zum zweiten Mal die Menge mustert, atmet er gepresst.

Nicht alle sind hier. Roxanne fehlt. Roxanne Fox, die von ihrem Halblutvater eine kleine Ranch erbte, kam nicht zum Begräbnis des Kings.

Ganz weit hinten erkennt Jerome Craig den Smallrancher Erkins. Sein Land grenzt an Roxannes.

Diese beide, Marc Erkins und Roxannes Vater sind die einzigen, die ihr Gebiet nicht von Big Terence zugeteilt bekamen. Sie hörten damals höflich zu, als der King mit ihnen redete. Und dann lehnten sie sein Angebot und seine Pläne einfach ab.

Big Terence war erstaunt und amüsiert. Er hielt das Ganze für einen mächtig großen Spaß. Aber als die beiden Männer ihm nachwiesen, dass er ihnen freies Regierungsland zuteilen wollte, war für ihn der Spaß vorbei.

Mit Feuer und Blei kam er über die Hütten. Und mit Feuer und Blei beantworteten Erkins und Roxannes Vater diesen Angriff.

Es dauerte nicht lange, nur zwei Wochen. Und dann erschien ein hagerer Mann, der das Abzeichen eines US-Deputy-Marshals trug. Er übergab dem King des Countys ein Urteil des Bundesrichters in Denver. Und damit waren alle Schwierigkeiten beseitigt.

Big Terence war zu klug, um gegen das Gesetz anzugehen. Er ließ Erkins und das Halbblut in Ruhe.

Nicht so sein Sohn Jerome. Er wusste es einzurichten, dass er mindestens jede Woche einmal Roxanne sehen konnte. Ihr Vater war wie ein Schatten. Immer, wenn Jerome sich nicht mehr beherrschen konnte, tauchte der Halbindianer auf. Und immer hielt er wie zufällig eine Winchester schussbereit an der Hüfte, und die Mündung deutete auf Jerome.

Als Roxannes Vater starb, stand das Mädchen alleine. Sie glaubte nicht daran, dass er in den Bergen abgestürzt war, aber sie konnte nichts beweisen.

Jeromes Lippen verziehen sich für Sekunden zu einem spöttischen Lächeln, als er daran denkt. Den erstaunten Blick des Leichenbestatters nimmt er gar nicht wahr.

»Mr. Craig, wenn Sie es wünschen, können wir fahren«, flüstert der dürre Mann im schwarzen Habit.

Jerome nickt nur. Sekunden später setzte sich der Trauerzug in Bewegung.

Und eine Stunde später ist alles vorbei. Alle, die dem King des Landes das letzte Geleit gaben, bekommen im Saloon einen Whisky und einen Imbiss.

Jerome ist mit seinen Männern bereits zur Ranch zurückgeritten.

Dort hielt Ben Kincaid die Stellung. Der massige Vormann ist den Craigs treu ergeben. Er führt bedingungslos jeden Befehl aus und fragt nicht nach Recht und Unrecht.

Er steht auf der Veranda, als Jerome seinen Rappen auf dem Ranchhof zügelt.

»Pass auf, lass alles normal angehen«, sagt der Rancher. »Ich reite zu Roxanne.«

»Du gibst nicht auf, was?«, fragt Ben stirnrunzelnd. »Jerome, sei vorsichtig. Du solltest sie in Ruhe lassen. Sie ist stolz und hart. Und solche Frauen sind kaum zu beeindrucken.«

Craig lachte siegessicher und sitzt ab. Die Zügel lässt er einfach fallen. Soll sich doch einer der Cowboys um den Rappen kümmern.

Mit einem Satz überspringt der große Rancher die fünf Stufen, die zur Veranda hinaufführen.

»Ben«, sagt er, »sie kann jetzt nicht mehr widerstehen. Ich lege ihr diese Ranch zu Füßen. Sie wird eine Königin sein. Das ganze Land sieht zu ihr auf, wenn ich sie heirate. Glaubst du wirklich, diese halbe Indianerin lässt sich diese Chance entgehen?«

Kincaid nickt und meint: »Ja, sie ist nicht wie wir, wie du und dein Vater. Geld beeindruckt sie nicht. Solange es zum Leben reicht, ist für sie alles in Ordnung. Und eure Bank hat keinen Cent Kredit für sie gegeben. Da kannst du also auch nichts machen.«

Ben Kincaid blickt zu den Bergen, über das weite Land und murmelt nach einer Weile: »Lass die Finger von ihr, Jerome. Sie wird dein Untergang, wenn du nicht aufgibst. Du setzt alles aufs Spiel, was dein Vater aufgebaut hat.«

Craig lacht bloß trocken.

Jerome Craig wurde für die Macht erzogen. Und er kann nicht glauben, dass ihm irgendein Mensch auf der Welt an den Karren fahren oder in den Zügel greifen wird.

Und wenn diese dumme Gans nicht freiwillig kommt, so muss man eben etwas nachhelfen.

All das liest Ben Kincaid in Jeromes Blick. Der Vormann verbirgt seine Sorgen. Er denkt auch nicht daran, dem neuen Boss die Freundschaft aufzukündigen, dazu ist Kincaid ein zu treuer Mann. Aber er bereitet sich innerlich auf Schwierigkeiten vor.

»Ich reite nachher hin«, sagte der Rancher. »Und ich wette, dass sie mit mir hierher kommt.«

Er ist sehr siegessicher, und er weiß nicht, wie sehr er sich täuscht.

Roxanne Fox mustert die Unordnung auf dem Küchentisch und macht sich seufzend an die Arbeit. Es dauert nicht lange, bis sie gespült und gewischt hat.

Schließlich setzte sie sich auf einen Stuhl im Wohnraum und blickt zum Fenster hinaus. Es ist nicht so, dass sie nichts mehr zu tun hat. Im Gegenteil, draußen auf den Feldern wartet eine Menge Arbeit. Bisher schaffte sie es ganz gut alleine, wenn es ihr auch manchmal schwerfiel.

Aber heute ist der Tag, an dem Big Terence Craig begraben wurde. Und Roxanne spürt, dass sich mit dem Tod des mächtigen Mannes auch für sie einiges verändern wird.

Sie lächelt hart, als sie an Jerome denkt. Dieser Kerl hat bereits die Stiefel seines Vaters an. Aber er füllt sie nicht aus, noch nicht. Denn ihm fehlt etwas, das der alte Craig besaß: der Sinn für die unsichtbare Grenze, für die Linie, die auch...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2023
Reihe/Serie Skull Ranch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer-Roman • abenteuerromane kindle • abenteuerromane kindle deutsch • abenteuerromane kindle für erwachsene • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • clint-eastwood • Cowboy • E-Book • für Erwachsene • gf unger • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Indianer • karl-may • Klassiker • lucky-luke • Reihe • Romanheft • Serie • spannend • Western • western country • western country exklusiv • western deutsch • western ebook deutsch • western e books • western hefte • Western Klassiker • Westernreiten • Western-roman • Westernroman • Western Romane • western romane bastei • western romane deutsch • western romane kindle deutsch • western romanhefte • Wilder-Westen • Wild West • Wildwestromane • Wild West Romane • Winnetou
ISBN-10 3-7517-5349-4 / 3751753494
ISBN-13 978-3-7517-5349-4 / 9783751753494
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