Sternkreuzer Proxima - Die Geheimnisse des Admirals (eBook)

Folge 16
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2023 | 1. Auflage
118 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-3867-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sternkreuzer Proxima - Die Geheimnisse des Admirals -  Dirk van den Boom
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Bei einer Routinekontrolle an Bord der Proxima hebt Sergeant Vickers einen Schmugglerring unter der Mannschaft aus. Bei der Beschlagnahmung des illegalen Warenlagers entdeckt sie eine kleine Kiste, die offenbar noch aus Admiral Bonets Zeit an Bord stammt - und der Inhalt gibt Interims-Captain Vara Rätsel auf ...

Zadiya Ark gelangt derweil zur Erde und trifft ihre Halbschwester Laya in der Gefangenschaft des Widerstands. Schließlich muss Zadiya gut vorbereitet sein, wenn sie Bonet täuschen will - doch als sie ihn schließlich trifft, muss sie mit Schrecken feststellen, dass Laya ihr ein entscheidendes Detail verheimlicht hat ...

Über die Serie:

Eine verzweifelte Mission im Kampf um den Frieden ...

Der Sternkreuzer Proxima hat Zuflucht im randständigen Onyx-System gefunden. Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis aus dem instabilen Frieden der Nachkriegszeit ein neuer Brandherd entsteht. Denn die von den ehemaligen Kolonialen übernommene Regierung auf Terra stellt immer stärkere Allmachtsansprüche. Auch im Outback der besiedelten Galaxis nimmt die Bedrohung zu ... und militärisch haben die Gegner der Neuen Republik kaum Chancen.

Da bietet sich eine Möglichkeit, den Aggressor zu destabilisieren und eine ausgeglichene Nachkriegsordnung zu schaffen, die den Frieden sichert: Zadiya Ark soll Terra infiltrieren - und Ricardus Bonet ermorden! Denn der ehemalige Admiral ist nicht nur ein alter Bekannter von Ark - er ist auch zu einer zentralen Figur des neuen Regimes aufgestiegen. Und eine seiner engsten Vertrauten ist ausgerechnet Zadiyas Halbschwester Laya ...

Die neue Staffel von 'Sternkreuzer Proxima' von Dirk van den Boom: Spannende Military-Action und eine Undercover-Mission tief ins Herz des Feindes!

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman "Prinzipat". Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

1


Es war eine schlechte Idee. Sie wollte es auch gar nicht, und dennoch war sie hier. Sie selbst hatte darauf bestanden. Aus einer Regung heraus, die sie nicht ganz verstand. Aus Mitleid? Weil sie Hoffnung hatte? Sich mit der nötigen Sorgfalt auf ihre Mission vorbereiten wollte? Oder einfach nur der unstillbaren Neugierde wegen, um zu sehen, ob tatsächlich alles verloren war oder doch noch Aussicht auf Hoffnung bestand?

Wahrscheinlich von allem ein wenig.

Zadiya Ark betrat den Raum. Jemand drehte das abgedimmte Licht hoch, und da saß sie. Laya starrte ihre Halbschwester an, die für sie wie eine Vision aus einem Spiegel aussehen musste, denn Zadiya hatte sich verändert. Zwillingsschwestern, aber als Ergebnis chirurgischen Designs. Die Wirkung war in Layas Haltung und Gesicht ablesbar: Ihre Fassungslosigkeit verwechselte Ark erst mit dem Schock, die Verwandtschaft begrüßen zu dürfen, bis ihr klar wurde, dass Laya gar nicht wissen konnte, wer gerade den Raum betreten hatte.

»Was zum Teufel …?«

»Laya«, sagte Ark mit dem Timbre ihrer Schwester, »ich bin es. Zadiya.«

»Nein!«, entfuhr es der Gefangenen. »Das könnt ihr doch nicht im Ernst … nein.« Sie kam auf die Beine, kletterte aus einem tiefen Sessel. Ihr Gefängnis hatte jeglichen Komfort, hier fehlte es an nichts. Zumindest da hatte Howitz nicht gelogen. Laya war kein Opfer, sie war eine Aktive im Regime der Neuen Republik, aber sie war hier nur Mittel zum Zweck. Kein Grund, sie zu quälen.

Laya stand, starrte immer noch auf das Gesicht ihrer Besucherin, das ihr eigenes war. Wenn es einer Bestätigung bedurft hätte, dass Zadiyas Verwandlung erfolgreich war, hier wurde sie geliefert. Laya wirkte entgeistert und schockiert, sie rang sichtlich um Selbstbeherrschung.

Ark kam näher, hielt aber sorgfältig Abstand, da sie nicht ahnen konnte, wie ihre Halbschwester letztendlich reagieren würde. Diese zeigte aber keinerlei Aggression, nur eine tiefe Erschütterung. Die zeichnete sich so deutlich auf ihrem Gesicht ab, dass sich Ark fragte, ob sie in der Lage wäre, exakt diesen Ausdruck auf ihrer Variante dieses Antlitzes zu duplizieren. Sie wollte es lieber nicht ausprobieren.

»Laya«, sagte sie sanft und setzte sich auf einen Stuhl. »Bitte beruhige dich.«

»Echt? Beruhigen? Verdammt. Verdammt! Du … das … ist leicht gesagt«, erwiderte diese. Ihre Stimme zitterte. Sie machte keine Anstalten, in den Sessel zurückzukehren, sondern schaute auf Ark hinab, jedes Details ihres – des eigenen – Gesichts in sich aufnehmend. »Du siehst verdammt noch mal genauso aus wie ich. Woher soll ich wissen, ob du nicht irgendwer anders bist? Zadiya? Du kannst überhaupt … jede sein. Keine Ahnung. Verdammt!«

Ein berechtigter Einwand, mit dem Ark im Stillen gerechnet hatte. In solchen Situationen halfen üblicherweise am besten peinliche Erinnerungen aus der gemeinsamen Kindheit, die alle Beteiligten bitter bereuten und niemals irgendwo zur Sprache gebracht hatten. Layas Misstrauen saß tief, und wer wollte ihr das verdenken. Es bedurfte dreier solcher Erlebnisse, bis sie anfing, Ark zu glauben. Die letzte Geschichte – bei der die Schwestern ihre Eltern beim Sex erwischt hatten, was bleibende Traumatisierungen ausgelöst hatte – gab den Ausschlag. Laya ließ sich in ihren Sessel fallen, als würde jemand die Luft aus ihrem Leib lassen. Ihr Gesicht war aschfahl. Die Erkenntnis, die sich aus dieser Begegnung ergab, musste für eine intelligente Frau wie sie niederschmetternd sein.

»Du bist nicht hier, um mich zu befreien«, stellte sie fest, nachdem sie sich ein wenig gesammelt hatte, die Stimme flach, der Tonfall hoffnungslos. »Du bist hier, weil du mich spielen sollst.«

Niemand konnte ihrer Halbschwester vorwerfen, schwer von Begriff zu sein.

»Du hast es gleich richtig erkannt.«

»Du machst bei so was mit?«

»Sonst wäre ich nicht hier. Wie geht es dir? Wirst du gut behandelt?«

Laya spitzte die Lippen, eine typische Mimik, die sich Ark selbst angewöhnt hatte, weil sie zu den Markenzeichen ihrer Schwester gehörte. »Lass mich nachdenken. Ich wurde am ersten Tag meines Urlaubs entführt. Hierhergebracht. Eingeschlossen. Von der Außenwelt abgekapselt. Ich darf nicht mal Nachrichten hören. Muss meinen Urlaub einmal verlängern, obgleich das meiner Karriere nicht sehr förderlich sein dürfte. Und jetzt, in diesem Moment, muss ich feststellen, dass meine eigene Schwester das Ihre tun wird, um diese Karriere ein für alle Mal zu beerdigen. Meine eigene Schwester zerstört mein Leben. Werde ich gut behandelt, Zadiya? Was meinst du? Werde ich gut behandelt?« Da, am Ende, verlieh der aufwallende Zorn ihrer Stimme neue Energie.

»Laya, es geht hier nicht um deine Karriere, es geht um Politik und Macht und die Frage, wohin sich die Menschheit entwickelt. Ich weiß, dass das …«

Laya unterbrach sie mit einer Vehemenz, die Ark ihr im Moment gar nicht zugetraut hätte. »Es geht um meine Karriere, wenn es um Politik und Macht geht«, erwiderte sie giftig. »Sonst würdest du ja hier nicht als meine perfekte Kopie sitzen. Hätte ich nicht erreicht, was ich erreicht habe, wäre diese Mühe ja wohl sinnlos gewesen. Also, was hast du vor? Nein, lass mich raten, denn du darfst es mir wahrscheinlich sowieso nicht verraten: Du willst sie alle töten, denn das ist ja deine Art. Töten, töten, töten, die ideale Lösung für alle Probleme. So war es doch schon immer. Du bist die tapfere Soldatin, die hochdekorierte Offizierin, die ein ganzes verdammtes Raumschiff kommandiert. Ein Raumschiff, das eine einzige fliegende Mordmaschine ist. Du bist untadelig im Dienst, stets treu der Sache ergeben. Aber welche Sache ist das jetzt? Darf ich dich daran erinnern, dass Khalid sich dazu entschieden hat, wieder in den Schoß der Republik zurückzukehren? Wem gilt denn nun deine Loyalität, liebe Schwester, wenn selbst Khalid …«

Jetzt war es an Ark, ihre Schwester zu unterbrechen. »Nicht ganz freiwillig, wie man hört. Du siehst nur den Teil der Wahrheit, der gut in dein Geschäft passt.«

Laya lachte freudlos auf. Ihre Haut hatte an Farbe gewonnen. Ihre Energie, gespeist von Verachtung und Wut, war zurückgekehrt. Es war beinahe Angst einflößend, wie schnell sich diese Wandlung vollzogen hatte.

»Propaganda, der du nur allzu gerne aufgesessen bist. Du hast dir die Realität schon immer so zurechtgemogelt, wie sie dir passte. Hauptsache, dein Weltbild kam nicht ins Schwanken.«

»Immerhin habe ich ein Weltbild, das über meine Person hinausgeht.«

»Du verwechselst dein sogenanntes Pflichtgefühl mit deiner Eitelkeit! Dein Egoismus konzentriert sich ganz auf diese alberne Uniform, die du immer spazieren geführt hast. Selbst unsere Eltern hast du damit beeindruckt. Sie hätten es besser wissen sollen.«

Ark schwieg. Sie war nicht beleidigt. Man konnte sie grundsätzlich nur schwer beleidigen, eben weil ihre Eitelkeit, ganz im Gegensatz zu Layas Einschätzung, kaum ausgeprägt war. Sie schwieg, weil diese Art von Diskussion nicht neu war. Sie hatten sie schon mehrmals geführt, unter sich oder vor ihren Eltern. Es hatte jedes Mal andere Nuancen gegeben, aber letztlich hatte es immer damit geendet, dass sie vor unverrückbaren Positionen gestanden hatten. Beide waren sehr von sich überzeugt, wenngleich aus unterschiedlichen Gründen. Sie beide hatten so gut wie nie einen gemeinsamen Boden gehabt. Bestenfalls die Eltern als verbindendes Glied. Und irgendwann selbst das nicht mehr.

»Laya, ich will dich nicht davon überzeugen, dass ich das Richtige mache.«

»Willst du mich nicht wenigstens davon überzeugen, dass es richtig ist, mich zu kidnappen?«

»Nein. Ich will dir lediglich versichern, dass ich alles tun werde, damit du unverletzt bleibst.«

Laya lachte wieder, und es war erneut keine Spur Freude oder Amüsement darin, es war ein Laut des Hasses und der Verachtung. Zadiya Ark spürte den Stich, der ihr nur allzu vertraut war, dieses Gefühl, wenn jemand einen verletzte, der eigentlich zu einem halten sollte. Wenn man sich nicht auf die Familie verlassen konnte, auf wen dann?

Da aber entsann sie sich der Tatsache, dass sie hier ihrer Halbschwester gegenübersaß, kosmetisch Layas Aussehen angepasst und drauf und dran, ihr Leben, ihre sorgfältig aufgebaute Karriere, ja ihr Lebenswerk zu zerstören – und das auch noch als bloßer Kollateralschaden. So gesehen sollte sie sich nicht beschweren, während Laya allen Grund für Hass und Verachtung hatte. Denn Zadiya Ark zeigte ihr gegenüber keinerlei Solidarität. Sie war kein bisschen besser.

Diese Einsicht machte es Ark leichter, mit dem beleidigenden Verhalten Layas umzugehen. Der Stich blieb trotzdem. Der ging aber nie richtig weg, egal, wie lange die letzte Verletzung schon her war.

»Unverletzt«, sagte Laya. »Fein. Mir geht es gut, danke. Ich vermute mal, dass du mit dem menschlichen Abschaum, der für das alles verantwortlich ist, gut befreundet bist? Du scheinst bei der Auswahl deiner Gesellschaft keine allzu hohen Ansprüche mehr zu haben.«

Einer der Verschwörer war mit Ark im Raum. Er trug eine Gesichtsmaske, die seinen ganzen Schädel umschloss, und schwieg eisern. Ark zollte ihrer Schwester Respekt. Sie versuchte, durch gezielte Provokation eine Reaktion bei Ark auszulösen, die ihr Hinweise darauf gab, wer für ihre Entführung verantwortlich war. Selbst in dieser Situation war Laya noch auf ihren Vorteil bedacht. Sie würde sich niemals ändern.

Für Ark keine neue Erkenntnis. Sie hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben, darauf auch nur die leiseste Hoffnung zu...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2023
Reihe/Serie Proxima
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Aliens • David Weber • episch • Fortsetzung • Honor Harrington • Hörbuch • Imperium • John Ringo • Krieg • Militär • Military SF • nimue alban • Politik • Reihe • Schlacht • Science-fiction • Science Fiction Romane • SciFi • Serie • Space Opera • Staffel • Strategie • Taktik • Weltraumoper
ISBN-10 3-7517-3867-3 / 3751738673
ISBN-13 978-3-7517-3867-5 / 9783751738675
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