Corcoran und die magische Streitaxt -  Alfred Bekker

Corcoran und die magische Streitaxt (eBook)

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2023 | 1. Auflage
150 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-7763-9 (ISBN)
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Corcoran und die magische Streitaxt: Fantasy von Alfred Bekker Corcoran wurde von New York in die Welt seiner wirren Träume verschlagen - eine magische Dimension, in der geheimnisvolle Kräfte wirken und unfassbare Kreaturen leben. Aber die Gefahren dieser anderen Welt sind real - ebenso wie die Magie, die alles durchdringt. 'Corcoran und die magische Streitaxt' ist die Fortsetzung des Titels 'Corcoran in der Nebelwelt'. Alfred Bekker ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen mit einer Gesamtauflage von über 4,5 Millionen Exemplaren. Außerdem ist er Verleger und Jazz-Musiker.

„Ich war gefangen in einer bizarren Nebelwelt, bevölkert von Kreaturen des Schreckens... New York, London und alle Varianten dieser Städte erschienen mir so unendlich fern. Und wenn ich früher geglaubt hatte, dort zu sein und von der Nebelwelt zu träumen, so war es inzwischen umgekehrt. Ja, um die Wahrheit zu sagen, ich träumte kaum noch von New York...“

Aus den Kristalljournalen des David Corcoran, aufgefunden in der Schädelhöhle von Maskatan, irgendwo zwischen den Dimensionen...

*

Um sie herum waren viele Menschen, die sich in den Straßen drängten. Die übergroßen Farne der Gefangenenwelt hatten sich vor Corcorans Augen in diese Menschenmassen verwandelt.

Der Dämonenjäger blickte sich zu seinen Freunden um. Sie waren noch alle da: Thrak von Aggrgor, Gorich, Orleif und Aworn.

Die Stadt lag nahe am Meer und besaß einen vollkommen überfüllten Hafen. Hunderte von Segelschiffen drängten sich an den Anlegeplätzen. Aber es waren keine Handelsschiffe, es waren Kriegsschiffe!

„Wo mögen wir hier sein?“, fragte Corcoran beunruhigt.

„In Tralonien.“ Orleif hatte dies gesagt. Da es aber in Tralonien nur zwei größere Städte gab – Tralon und Gara – und er in Gara schon gewesen war und es genau kannte, musste diese Stadt Tralon sein. Tralon war die Hauptstadt dieses wilden und unkultivierten Landes, in dem kaum Ackerbau betrieben wurde. Nur wenige Händler wagten sich bis so weit in die Wildnis, denn die Wege in Tralonien waren unsicher und gefährlich.

„Warum liegen so viele Kriegsschiffe im Hafen?“, wandte sich Corcoran an einen im Hafen herumpatrouillierenden Soldaten.

„Mann! Lebst du im Gestern? Wir haben Krieg! Die Tyker haben Dörfer an der Grenze überfallen und nun sollen sich unsere Schiffe in Gara zum Hauptsturm sammeln. Diese hier fahren auch nach Gara.“

Der Soldat zeigte auf die riesige Flotte im Hafen.

„Was sollen wir tun, Corcoran?“, hörte der Dämonenjäger Orleifs Stimme.

„Vielleicht sollten wir uns anheuern lassen“, meinte Corcoran.

Sein Blick schweifte über die vielen Schiffe und ihre bunten Segel, mit denen der Wind sein Spiel trieb, die er hin und her riss wie einen Spielball.

„Eine gute Idee“, sagte Thrak. Corcoran drehte sich etwas erschrocken zu dem grünen Mann um.

„Warum bist du nicht in deine Welt zurückgekehrt?“, fragte Corcoran.

Thrak zuckte mit den Schultern.

„Ich bin hier materialisiert. Offenbar ist dies meine Welt. Mich würde es in jedem Fall reizen, nach Gara zu segeln. Euch nicht?“ Aworns Gesicht verdüsterte sich.

„Ich bin es gewöhnt, als Kapitän auf einem Schiff zu fahren und nicht als Krieger.“ Seiner Stimme und seinen Worten hörte man den Verdruss über den Verlust der SEDELLAH wohl an. „Aber ich würde dennoch mit euch ziehen“, brachte er schließlich hervor.

+

Vor allem für Aworn war es ein befreiendes Gefühl, wieder auf den Planken eines Schiffes zu stehen.

Die Gischt spritzte über die Reling und die Segel blähten sich auf. Es war beruhigend, wieder auf einem Schiff zu fahren, das auf Wasser fuhr.

Corcoran, Gorich, Thrak, Orleif und Aworn fuhren an Bord der RALURA, einem mittelgroßen Kriegsschiff.

Jeder Fetzen Segel war gesetzt worden, um die Geschwindigkeit noch weiter zu erhöhen.

„Solange Thagon am Leben ist, besteht kaum eine Aussicht zu siegen“, meinte Gorich zu Corcoran.

„Ob Thagon weiß, dass wir uns nicht mehr im Korridor befinden?“, fragte Corcoran angstvoll.

„Wir müssen damit rechnen“, flüsterte Gorich.

„Und was sollen wir überhaupt gegen diesen Magier tun, Gorich? Wir hätten in einem Kampf mit ihm nicht die geringste Chance.“ Corcoran hatte für einen Moment aller Mut verlassen. Tiefe Verzweiflung sprach aus seinen Worten, und seine Züge verdüsterten sich. Wütend stampfte er auf die Schiffsplanken.

„Meinen diese Menschen etwa, dass sie mit diesen Nussschalen einen Magier besiegen können?“, rief der Dämonenjäger aus.

„Reg dich nicht auf“, versuchte Gorich zu beruhigen. Doch seine Worte klangen nicht sehr überzeugend, denn ihn plagten die gleichen Gedanken und Visionen wie Corcoran.

Yllon von Aryn konnte ihnen nicht mehr helfen. Er war irgendwo im Korridor der Dimensionen.

„Das Schicksal der Welt scheint besiegelt!“, murmelte Corcoran voll Grimm und Verzweiflung.

Tag um Tag verstrich und die Laune der Soldaten wurde erwartungsgemäß immer schlechter.

Doch der starke Wind ließ Corcoran hoffen, dass sie Gara schnell erreichen würden. Der Dämonenjäger kannte die Stadt. Sie war schön und reich und von Wäldern umgeben. Sie konnte sich gut mit den anderen großen Städten dieser Welt messen.

Doch eines Tages stiegen am Horizont schwarze Rauchfahnen empor, gerade als die Flotte in die große Bucht von Gara einfuhr.

„Da gibt es keinen Zweifel! Der Feind war vor uns in Gara“, brummte einer der Seeleute verdrossen.

Als die Schiffe näherkamen, konnte man das volle Ausmaß der Zerstörungen sehen. Lodernde Flammen verschlangen die fein verzierten Holzhäuser der Leute von Gara. Auf den Straßen lagen Leichen umher und verbreiteten einen unangenehmen Geruch.

Die Männer an Deck blickten entsetzt auf die einstmals so schöne Stadt. Nichts als Trümmer waren von ihr übrig geblieben – und Leichen.

Als das erste Entsetzen überwunden war, brachen unter den Seeleuten laute Unmutsäußerungen hervor. Wutschreie hallten den lodernden Flammen entgegen.

Wie geplant landete die Flotte dann in Gara.

„Sie sind mit einer zerstörerischen Gründlichkeit vorgegangen“, brummte Orleif bitter.

Die Soldaten schlugen zwischen den ausgebrannten Ruinen ihre Nachtlager auf. Zuvor waren Trupps unterwegs gewesen, um die Stadt nach Überlebenden abzusuchen. Aber sie waren alle erfolglos zurückgekehrt.

Corcoran kauerte am Lagerfeuer. Ein Soldat, der bei den Suchern gewesen war, trat zu ihm und den anderen, die sich um dieses Feuer scharten.

„Diese verfluchten Tyker haben aber auch alles mitgenommen!“

Der Mann warf seinen Bogen und seinen Köcher auf den Boden.

„Selbst die Getreidespeicher waren leer.“

„Es geht das Gerücht um, dass die Tyker übernatürliche Freunde hätten“, brummte einer der anderen. Corcoran horchte auf.

„Alles Quatsch!“, rief der, der bei den Suchern gewesen war. Er warf nun auch noch den Gürtel mit seinem Schwert und seiner Axt zu Boden und ließ sich selbst auch hernieder. Der Schein des Feuers ließ gespenstische Schatten auf seinem Gesicht tanzen. Der Krieger nahm einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche und nickte den anderen zu.

„Ihr werdet sehen, diese Geschichte mit den übernatürlichen Freunden unserer Gegner ist nur ein Märchen.“

„Ich habe sie schon gesehen, diese übernatürlichen Freunde“, sagte Corcoran. Die Blicke der anderen starrten jetzt den Dämonenjäger an.

„Du kommst aus Thyrien?“, fragte der Tralonier nun, wobei er noch einen Schluck aus seiner Flasche nahm.

Corcoran bestätigte.

„Ich bin in Simacra zu Hause.“

„Hör mir zu, mein thyrischer Freund. Bei euch, in den großen Städten eures Landes, sieht man so manches, was man in dieser Wildnis nicht sieht. Ich habe schon viele Meere befahren und Küsten gesehen und Wüsten durchzogen, aber ich sah nie etwas, was ich nicht auf natürliche Weise erklären konnte.“

Der Tralonier nickte heftig, wie zur Bekräftigung seiner Worte.

„Ich habe auch schon unendlich viele Küsten gesehen und Länder bereist. An das Übernatürliche glaubte ich nie und die Sagen der Völker dieser Welt hielt ich immer für bloße Dichtung. Bis ich sie gesehen hatte, die Wolfsmenschen und die Gorgosch. Sie waren genauso, wie es in den alten Geschichten, die man sich in der Gegend um Pimora erzählt, heißt.“

Der Tralonier zuckte mit den Schultern.

„Ich glaub nicht dran!“

„Hoffen wir, dass du unrecht hast und dass unsere Feinde keine übernatürlichen Freunde haben“, meinte ein anderer Krieger in echter Besorgnis.

Zunächst blieb es dabei. Man wickelte sich in seine Decken und versuchte zu schlafen.

Corcoran träumte.

Vor seinem geistigen Auge erschien eine Kuppelstadt in der Wüste. Aruba! Ja, es musste die Stadt des einsamen Magiers sein. Strahlend schön stand sie vor seinem geistigen Auge da. Aber es war eine düstere, verräterische Schönheit. Tiefer Hass überkam Corcoran, als er die Stadt erkannte.

Aber der Traum war noch nicht zu Ende.

Corcoran sah sich selbst an der Spitze eines großen Heeres gegen diese Stadt reiten. Es waren grimmige, verzweifelte Gestalten, ein Heer, aus allen Völkern zusammengewürfelt und vom ewigen Kampf...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7389-7763-5 / 3738977635
ISBN-13 978-3-7389-7763-9 / 9783738977639
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