Nymphenfluch -  Jennifer Heck,  Julia Fränkle

Nymphenfluch (eBook)

Queere Fantasy
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
538 Seiten
Amrûn Verlag
978-3-95869-521-4 (ISBN)
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Wann immer eine Nymphe die Königsstadt betritt, drohen ihr Folter und Tod. Der Fluch, welchen die Nymphen einst der Legende nach über die Menschen brachten, macht inzwischen auch vor dem Königshaus nicht Halt. Es erscheint Kronprinz Kielo wie ein Wink des Schicksals, dass sein Assassine Jaro ausgerechnet jetzt die Nymphe Arolyn in die Stadt bringt. Doch statt ihn dem Leid von Kerker und Folter preiszugeben, geht Kielo andere Wege: Er lässt sich auf eine Affäre mit Arolyn ein, um so sein Vertrauen zu gewinnen und eine Möglichkeit zu finden, den Fluch zu brechen. Während Kielo und Arolyn sich in verwirrende Gefühle und Intrigen verstricken, ist Jaro einer Verschwörung gegen das königliche Regime auf der Spur. Als engster Vertrauter des Kronprinzen sollte es seine oberste Priorität sein, das Königshaus zu schützen. Als er jedoch erkennt, dass ausgerechnet Luana - seine Schwester und Kielos Geliebte - die Fäden innerhalb der Verschwörung zieht, gerät seine Loyalität ins Wanken. Luana und die Rebellen schenken der einfachen Bevölkerung nach langem Leiden unter dem Fluch endlich wieder so etwas wie Hoffnung. Gleichzeitig jedoch bedroht die Rebellion das Königshaus - und damit auch Kielo. 'Dark-Queer-Romance-Fantasy-Power!' (Leserin)

Julia Fränkle: Die Autorin wurde 1989 im Schwabenländle geboren. Aufgewachsen inmitten grüner Wiesen, träumte sie sich bereits von Kindesbeinen an gern in fremde Welten. Während ihres Studiums der Germanistik, Skandinavistik und Kulturtheorie entdeckte sie nicht nur ihre Liebe für die nordischen Länder, sondern auch neue literarische Genres. Heute schreibt sie unter ihrem Realnamen Julia Fränkle im Bereich der Fantasy und als Svea Lundberg in den Genres Romance (LGBTQIA+), New Adult, Erotik und Romantic Thrill. Mittlerweile sind aus ihrer Feder über 30 Romane, Kurzgeschichten und Anthologien in Verlagen und im Self-Publishing erschienen. Die Autorin lebt und arbeitet mit Mann und Hund in der Nähe von Karlsruhe und sammelt neue Ideen meist beim Yoga oder bei ausgedehnten Gassirunden. Außerdem dient ihr der Berufsalltag ihres Mannes bei der Polizei nicht selten als Inspirationsquelle. In ihren Romanen legt sie Wert auf eine nachvollziehbare Figurenentwicklung, gefühlvolle sowie prickelnde Momente und gründlich recherchierte Hintergrundthemen. Jennifer Heck: Jennifer Heck, 1995 geboren und in einer kleinen Stadt bei Karlsruhe aufgewachsen, ist schon seit ihrer Kindheit fasziniert von Büchern. Während ihrer Schulzeit begann sie die ersten eigenen Geschichten aufzuschreiben, die schnell zu ganzen Büchern heranwuchsen. Wenn sie nicht gerade in ihrem Ohrensessel sitzt, versunken in ein Buch, malt sie bunte Acrylbilder oder lässt sich auf Spaziergängen in der Natur zu fantasievollen Geschichten inspirieren. Die Autorin lebt noch immer in ihrer kleinen Heimatstadt und studiert in Karlsruhe Wissenschaftskommunikation.

Julia Fränkle: Die Autorin wurde 1989 im Schwabenländle geboren. Aufgewachsen inmitten grüner Wiesen, träumte sie sich bereits von Kindesbeinen an gern in fremde Welten. Während ihres Studiums der Germanistik, Skandinavistik und Kulturtheorie entdeckte sie nicht nur ihre Liebe für die nordischen Länder, sondern auch neue literarische Genres. Heute schreibt sie unter ihrem Realnamen Julia Fränkle im Bereich der Fantasy und als Svea Lundberg in den Genres Romance (LGBTQIA+), New Adult, Erotik und Romantic Thrill. Mittlerweile sind aus ihrer Feder über 30 Romane, Kurzgeschichten und Anthologien in Verlagen und im Self-Publishing erschienen. Die Autorin lebt und arbeitet mit Mann und Hund in der Nähe von Karlsruhe und sammelt neue Ideen meist beim Yoga oder bei ausgedehnten Gassirunden. Außerdem dient ihr der Berufsalltag ihres Mannes bei der Polizei nicht selten als Inspirationsquelle. In ihren Romanen legt sie Wert auf eine nachvollziehbare Figurenentwicklung, gefühlvolle sowie prickelnde Momente und gründlich recherchierte Hintergrundthemen. Jennifer Heck: Jennifer Heck, 1995 geboren und in einer kleinen Stadt bei Karlsruhe aufgewachsen, ist schon seit ihrer Kindheit fasziniert von Büchern. Während ihrer Schulzeit begann sie die ersten eigenen Geschichten aufzuschreiben, die schnell zu ganzen Büchern heranwuchsen. Wenn sie nicht gerade in ihrem Ohrensessel sitzt, versunken in ein Buch, malt sie bunte Acrylbilder oder lässt sich auf Spaziergängen in der Natur zu fantasievollen Geschichten inspirieren. Die Autorin lebt noch immer in ihrer kleinen Heimatstadt und studiert in Karlsruhe Wissenschaftskommunikation.

1 – Jaro

Eins muss dir immer bewusst sein, wenn du die Stadt verlässt: Das Land will dich töten.

Schon als kleiner Junge hatte Jaro dies von seinem Vater eingetrichtert bekommen. Und es stimmte.

Wenn dich nicht der Sumpf verschlingt, reißen dich die Schakale, Alligatoren oder Steinlöwen in Stücke. Und solltest du das alles wider Erwarten überstehen, kann dich immer noch der Fluch treffen.

Der Fluch … Jaro tastete nach dem Stein an seiner Halskette. Solange er ihn trug, war er sicher. Ebenso wie ihm kein Tier etwas antun konnte, solange er seine Messer bei sich hatte. Er brauchte sich hier draußen keine Sorgen zu machen. Kein Sumpfschakal konnte einem Assassinen etwas antun, dazu war Jaro Ausbildung zugut gewesen. Seine Sinne waren so geschärft, dass er sich im Sumpf außerhalb von Nórstad problemlos zurechtfinden konnte. Der Boden schmatzte gierig unter seinen Schritten, ohne dass seine Füße versanken. Ein langer Stock war Jaros ständiger Begleiter. Mit diesem tastete er vorsichtig die Gewässer ab, bevor er sich fortbewegte. Gerade zu dieser Jahreszeit waren die Sumpfgebiete besonders tückisch und man wusste nie, was einen erwartete. Die Zeit des Warmen Regens neigte sich dem Ende zu, die Sümpfe waren durch den langanhaltenden Niederschlag die Hügel hochgekrochen, tiefe Seen hatten sich ausgebreitet. All das würde gefrieren, sobald die Kalte Dürre eintraf. Jaro konnte es kaum erwarten. Er hasste die Regenzeit, wenn sich die Feuchtigkeit an der Kleidung festbiss und der Sumpf durch den Regen und die Wärme noch abstoßender roch als ohnehin schon.

Er kam nur langsam voran. In den Sümpfen musste jeder Schritt bedacht gesetzt werden und Eile war keine gute Idee. Jaro wusste, dass Kielo ungeduldig auf seine Rückkehr wartete. Für den Kronprinzen war das, was Jaro herausfinden sollte, von großer Bedeutung – nicht nur für ihn, für die gesamte Stadt war es wichtig. Und Jaro mochte es, wichtig zu sein. Er war stolz, der Vertraute des Prinzen zu sein; ihn seinen Freund nennen zu dürfen. Noch nie hatte jemand aus einem der äußeren Ringe der Stadt Zutritt zum Palast gehabt. Noch nie war jemand so hoch aufgestiegen, wie er und seine Schwester Luana. Sie und Kielo zeigten sich selten gemeinsam außerhalb des Palastes, dennoch hatte sich die Nachricht, der Kronprinz habe ein Verhältnis mit einem Mädchen aus dem dritten Ring, damals wie ein Lauffeuer verbreitet. Jaros Stellung am Königshof lag bis heute im Dunkeln. Sicher, die meisten wussten, dass er ein enger Vertrauter Kielos war, aber wie weit seine Befugnisse tatsächlich reichten, konnten sie nur erahnen. Natürlich gab es Gerüchte. Viele Gerüchte. Jaro kannte den Namen, den sich die Leute hinter vorgehaltener Hand zuflüsterten, wenn er an ihnen vorbeiging. Sie nannten ihn den Bluthund des Kronprinzen

Doch er war viel mehr als das. Kielo vertraute ihm. Er hatte Jaro allein auf diese Mission geschickt und er würde ihn nicht enttäuschen. Aber es brachte nichts, sich zu beeilen. Eile führte zu Fehlern – und Fehler konnte man sich hier im Sumpf nicht leisten.

Die Sonne hing tief, tauchte die Berge in der Ferne in geisterhaftes, helles Licht. Nicht mehr lange und die Nacht würde ihren dunklen Mantel über der Welt ausbreiten. Bis dahin wollte Jaro zumindest den Wald erreicht haben, der am Fuße des Othar-Gebirges begann. Eine Nacht im Sumpf war das Letzte, worauf er an diesem Tag Lust hatte.

Ein klagender Laut mischte sich unter die Klänge des Sumpfes. Jaro hielt inne. Er kannte sich gut genug aus, um zu wissen, welche Geräusche hierher gehörten – und welche nicht. Da war der Gesang der Zikaden, die knarrenden Laute der zahlreichen Sumpffrösche, die um diese Jahreszeit überall verbreitet waren, selbst in den Abwasserkanälen der Stadt. Das jammernde Geräusch wurde lauter, je näher Jaro dem Rand des Sumpfes kam. Kein ihm bekanntes Tier gab solche Töne von sich. Seine linke Hand strich wachsam über den Knauf des Messers, das an seinem Gürtel hing. Wenn das Jammern nicht bald verstummte, würde es die Schlammbeißer anlocken, Sumpfschakale, die nur darauf warteten, von menschlichem Blut zu kosten. Es wäre wohl klüger, sich dem Ursprung des Geräuschs nicht zu nähern, doch es lag auf seinem direkten Weg und ein Umweg würde ihn wertvolle Zeit kosten.

Jaro strich sich den Schweiß von der Stirn. Die Luft in diesen Gefilden war drückend. Sie brachte zudem einen zunehmend stärker werdenden Gestank mit sich. Nur der Tod roch wie der Tod. Jaro ahnte nun, was ihn weiter vorne im Sumpf erwarten würde.

Eine Frau kniete im Dreck. Ihr Oberkörper wippte vor und zurück, immer wieder. Der Kopf war in den Nacken gefallen, ihr Mund weit aufgerissen. Aus eben diesem drang jenes abgehackte, klagende Geräusch. Aus tiefster Seele stieg es aus ihr hervor, ein Laut der Verzweiflung, ein Klang des nahen Endes. Zu ihren Füßen lagen zwei tote Kinder. Jaro konnte nicht erkennen, wie alt die beiden waren. Er konnte nicht sehen, woran sie gestorben waren. Er wollte es auch nicht. Das Land fand viele Wege, um zu töten.

Um vor Anbruch der Nacht den Wald zu erreichen, durfte er sich nicht aufhalten lassen, doch Jaro blieb wie angewurzelt stehen. Es war nicht das erste Mal, dass er dem Tod ins Auge blickte. Er selbst hatte ihm mehrfach gedient. Dennoch verlor das Bild des Todes nie seinen Schrecken. Viele zerbrochene Familien endeten auf ähnliche Weise, ihre toten Körper wurden eins mit dem Sumpf. Wenn er gnädig war, verschluckte er sie, gab ihnen ein Grab aus Schlamm und Moder. Doch wenn nicht, blieben sie ein Mahnmal am Wegesrand, Nahrung für die wilden Tiere. Leichen verwesten zu dieser Jahreszeit nur langsam.

Jaro ging einen Schritt auf die Frau zu. Ihr Klagen verstummte in dem Moment, als sie ihn erblickte. Ein wildes Flackern erfüllte ihre blutunterlaufenen Augen.

»Herr …« Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen. »Herr, meine Kinder und ich … wir sind auf dem Weg nach Vonna. Führt ihr uns dorthin, ja? Wir machen nur eine kurze Rast. Nur eine kurze Rast …« Sie wiegte das tote Mädchen auf ihrem Schoß hin und her, begann leise ein Lied zu summen.

Die Lippen des Mädchens waren blau, eingetrockneter Schaum klebte an ihrem Mundwinkel. Ihr toter Blick richtete sich entrückt in den Himmel. Das Weiß in ihren Augen war ebenso blutunterlaufen wie das in den Augen ihrer Mutter.

»Ihr seid doch längst angekommen«, erwiderte Jaro sanft. Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ihr seid längst in Sicherheit.«

Sein Messer glitt durch den Oberkörper der Frau, stieß dabei kaum auf Widerstand und durchbohrte ihr Herz. Sie hatte nicht einmal Zeit, erschrocken zu keuchen. Das Leben und der Schmerz verließen gleichzeitig ihren Körper. Am Ende sah sie beinahe friedlich aus.

Jaro ließ den toten Leib der Frau zu Boden gleiten, dabei fiel ein Stein aus ihrer Hand, silbrig glänzend. Jaro ging in die Hocke, streifte das blutige Messer an der Kleidung der Toten ab und hob den Stein auf. Mit den Fingerspitzen fuhr er über die glatt geschliffene Oberfläche. Der Stein ähnelte jenem, der um seinen Hals hing. Nur war dieser schwerer und wurde nicht so schnell warm bei Körperkontakt. Es musste sich um das Duplikat eines Fluchbrechers handeln. Vermutlich hatte die Frau ihn auf einem der Schwarzmärkte gegen ihr gesamtes Hab und Gut getauscht. Wut stieg in Jaro auf. Die Händler spielten mit den Hoffnungen und den Leben der Verzweifelten. Er warf den Stein weit hinaus in den Sumpf. Mit einem Platschen verschwand er unter der Wasseroberfläche. Er hatte weder die Mutter noch ihre Kinder geschützt. Sie waren dem Fluch zum Opfer gefallen. Jaro beugte sich hinab und schloss der Frau die Augen. Auch wenn sie sich erst im Anfangsstadium befunden hatte, war sie bereits verloren gewesen. Die Krankheit hätte sich in ihr genauso ausgebreitet wie bei ihren Kindern. Es gab keine Heilung. Am Ende wäre sie an ihrer eigenen Spucke erstickt. Wenn sie nicht vorher die Schakale gefunden hätten. So oder so, Jaro hatte ihr einen gnädigen Tod geschenkt.

Mit der untergehenden Sonne kam ein frischer Wind auf; der erste Vorbote der Kalten Dürre. Jaro knöpfte seinen Mantel weiter zu. Er konnte es nicht abwarten, die Sümpfe endlich hinter sich zu lassen. Im Wald warteten zwar andere Gefahren, doch alles war besser als dieser stinkende Moder und die ständig nassen Füße. Er erreichte die Spitze eines Hügels. Hier war der Boden fester, sicherer. Für einen Moment hielt er inne, atmete tief durch. Er drehte sich nicht um, wollte im Licht der Abendsonne nicht noch einmal die Leichen der Familie sehen, die er nicht dem Moor übergeben, sondern den Tieren überlassen hatte. Mit vollen Mägen würden sich die Sumpfschakale nicht die Mühe machen, ihn zu jagen.

Das Bild der Mutter mit ihren toten Kindern wollte seine Gedanken nicht mehr verlassen. Solche Schicksale gab es zu viele in diesem Land. Nórstad galt als der einzig sichere Ort in Skagar. Jaro hörte die Stimme seines Vaters im Kopf: Die Stadt bedeutet Sicherheit, das Land verspricht Gefahr. Doch es war nicht das Land außerhalb der Stadtmauern, das seine Eltern und so viele andere Menschen umgebracht hatte. Der Fluch fand seinen Weg durch die mit Fluchbrechern verstärkten Mauern– und das immer häufiger in den letzten Jahren. Es konnte jeden treffen, auch in den inneren Stadtkreisen. Wer erste Symptome zeigte,...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2023
Verlagsort Traunstein
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte gay romance • High Fantasy • LGBT • Nymphe • Queer • Queer Fantasy • Schwul
ISBN-10 3-95869-521-3 / 3958695213
ISBN-13 978-3-95869-521-4 / 9783958695214
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